Geastrum quadrifidum

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.984 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lamproderma.

  • Hallo allerseits, in der Nähe habe ich heute diesen kleinen Erdstern angetroffen, nur als Einzelstück, nachdem ich den vor 10 Jahren schon mal hatte. Erst hatte ich noch Bedenken wegen der ausgeprägten Halskrause und dem deutlich sichtbaren Hals, aber im Vergleich mit den Bildern hier (Geastrum quadrifidum = Kleiner Nest-Erdstern) ist das wohl im Bereich des Normalen. Das wäre dann der vierte Erdstern im 200 m Umkreis in dieser Saison.

    Im direkten Vergleich mit G. striatus (rechts)

    Das Exemplar ist ordnungsgemäß 4-strahlig ("quadri-fidum"), die Staubkugel ist höher als breit (nur aus dieser Perspektive breitgequetscht) und hat einen deutlichen Hof um die Mündung.


    Der Pilz ist in der aktuellen (2020) Roten Liste enthalten, mit nur 3 neueren Funden nach 2007. wird aber offensichtlich leicht übersehen, denn es ist ja nicht so, dass ich da nicht im Laufe des Jahres schon zig mal langgegangen wäre.

    Ach ja, Biotop ist Fichtenwald auf kalkhaltigem Sand/Kies.


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,

    ich würde Deinen Fund auch als G. quadrifidum bezeichen, obwohl er eine ausgeprägte Apophyse (kragenartiges unten an der Staubkugel) hat. Leider fehlt dabei das Nest, aber das trennt sich oft vom oberen Teil des Erdsterns oder zerfällt schon. Der Standort im Fichtenwald ist ganz typisch für die Art.

    Mit G. striatum ist er überhaupt nicht zu verwechseln, den G. striatum hat eine gefaltete (striate) Mündung (Peristom) und kommt auch nicht im Nadelwald vor.


    LG Ulla

  • Hallo Ulla, aber der G. striatum (im ersten Bild rechts) wächst doch gleich daneben (max. 50 m), ebenfalls im Nadelwald, auf einem verlassenen Ameisenhaufen (aus Fichten- und Kiefernnadeln aufgeschüttet). Die Aussage, dass der nicht im Nadelwald wächst, kann also nicht stimmen.

    Im Gegensatz zu quadrifidum aber im Hunderterpack. Mit der plattgequetschen Staubkugel wie ein Beret, fehlendem Hof und gefaltetem Peristom eigentlich unverwechselbar. Nur, dass beide von gleicher Größe sind.

    Ein Bild von G. striatum vom vorigen Herbst.


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,

    Ich kannte G. striatum bisher nur aus dem Laubwald. Wenn er bei Dir im Nadelwald wächst, ist das für mich eine neue Erfahrung. Man lernt ja nicht aus.

    Deine Bestimmung ist auf jeden Fall exakt.


    LG Ulla

  • Hallo Ulla ( lamproderma ),

    hier noch aktuelle Bilder von dem Habitat des Kragen-Erdsterns - ich kenne den aber nur von hier, sodass ich gar keine Verallgemeinerung vornehmen kann, ob das hier typisch oder untypisch ist.

    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,

    wie ich schon bemerkte, kenne ich Geatrum striatum persönlich nur aus Laubholzbeständen. Er wächst in Auwäldern, in Trockengebüschen (z.B. Flieder), in Bergbaufolgelandschaften, häufig an wärmebegünstigten Stellen.

    Er ist bei uns recht häufig, aber in unserer Landesdatenbank finden sich nur ganz wenige Funde bei Fichte (nicht von mir).


    Sehr interessant,

    lg Ulla