Wieder mal einige Bestimmungsversuche

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.432 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tortuga.

  • Hallo,

    Zunächst mal vielen Dank an alle, die mich bei meinen bisherigen Bestimmungsübungen unterstützt haben ... und auch an diejenigen, die meine Anfängerfragen hier ertragen, aber das hilft mir hier echt weiter bei der Erweiterung meiner Artenkenntnis.


    Da ich im Moment ziemlich vom Pilzvirus infiziert bin, war ich gleich gestern wieder im Wald. Leider sind mir da einige Kandidaten untergekommen, mit denen ich mich echt schwertue.


    Nr. 1

    habe ich auf einem ziemlich morschen Stubben in einem Laubwald gefunden. Leider war nicht mehr identifizierbar, welches Holz das war. Der Hutdurchmesser lag bei ca. 4,5 cm und mir kam die Idee, dass das ein Dachpilz sein müsste. Die Lamellen schimmerten im frischen Zustand leicht rosa und ein -Sporenabwurfpräparat hat eine fast weiße, etwas gelblich-rosa Sporenpulverfarbe ergeben. Leider finde ich keinen Dachpilz mit einem bräunlichen Stiel und einem derart hellen Hut und wenn ich mir die Bilder jetzt so ansehe, hat das auch einen komplett anderen Anschein als im Wald. Kann das ein rehbrauner Dachpilz mit etwas ungewöhnlichem Hut sein oder habe ich mich da verrant und es geht in Richtung Helmling oder eine ganz andere Richtung? Ich bin etwas hilflos.



    Nr. 2 habe ich am Ende meiner Exkursion zwischen Straßenrand und Waldrand im Grünstreifen gefunden. Der Pilz wuchs, ich würde mal sagen, gesellig im Gras. Hutdurchmesser etwa bis 4,5 cm. Wegen der Kalotte und des freien Lamellenansatzes sowie der Manschette hätte ich auf irgendeinen Schirmling getippt. Leider finde ich aber auch hier nicht im Ansatz eine Art, die passen könnte.



    Nr. 3

    Sofern man den überhaupt noch bestimmen kann, denn der Hut war schon in Auflösung begriffen, würde ich da auf einen Pantherpilz tippen.




    Nr. 4 Hier habe ich leider kein Bild aus dem Wald, sondern aus der Küche ist das überständige Exemplar eines Röhrlings, der mir nun irgendwie doch keine Ruhe lässt. Gestern waren die Röhren noch gelblich-grün. Wie es heute aussieht, kann man den leider teilweise unscharfen Bildern entnehmen. Hier hätte ich noch am ehesten auf Gallenröhrling getippt, aber eine Geschmacksprobe (gestern sah er noch besser aus) hat ergeben, dass der Pilz überhaupt nicht bitter war. Der Hut war jedenfalls wildlederähnlich.



    Ich würde mich freuen, wenn Ihr etwas dazu sagen würdet. Entschuldigt auch, wenn ich mich manchmal noch bei der Zuordnung zu den Gattungen verhaue, aber ich beschäftige mich mit der Thematik ja erst seit September. Ich bin wirklich froh über die Nachrichten und die Korrektur, die ich hier bekomme, denn das Bestimmen aufs Geratewohl, ohne dass man weiß, ob man überhaupt richtig liegt, bringt einen natürlich nicht so richtig weiter. Wenn das aber zu viel wird, bitte ich um kurze Mitteilung. Ich würde die Zahl meiner Anfragen dann natürlich umgehend reduzieren. Leider bin ich noch nicht so weit, dass ich selbst kompetent Hilfestellung bei Bestimmungsfragen geben könnte, aber ich lese fleißig mit und hoffe auch dadurch, etwas zu lernen.


    Viele Grüße


    Frank

  • Hallo,

    Die Nummer 1 sieht stark nach Rosablättrigem Helmling aus Mycena galericulata.

    Da müsste man zwischen die Lamellen schauen ob am Grund Querverbindungen vorkommen.

    Der Röhrling sieht aus wie ein junger Steinpilz , welcher vom Myzel getrennt wurde (umgetreten ?) und dann ein paar Tage vor sich hingegammelt ist.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Norbert,

    danke für die Hilfe. Dann war es wohl doch so, wie ich vermutet hatte: Ich hatte mich mit dem Dachpilz verrannt. Habe das Exemplar gerade noch einmal aus dem Müll geholt und muss feststellen, dass die Lamellen doch nicht so frei sind wie ich dachte. Insofern wirst du richtig liegen, auch wenn der Pilz inzwischen derart eingetrocknet ist, dass man da die Querverbindungen zwischen den Lamellen nicht mehr sieht. Danke.

    Deine Anmerkung zu dem Röhrling ist auch sehr hilfreich, denn das war mein erster Gedanke, als ich ihn sah. Ich konnte mir nur nicht so recht vorstellen, wer einen Steinpilz, der direkt am Wegesrand steht, umtritt und ihn dann dort liegen lässt.


    Gruß

    Frank

  • Hallo Frank,


    sehe ich genauso wie Norbert. Bei Nr 2 fällt mir im Moment auch nichts besseres ein. Für Champions müssten die Lamellen in dem Stadium dunkler sein, für den Rosablättrigen Egerlingsschirmling mag ich die schuppige Hutoberfläche nicht, und der gelbe Stiel ist auch seltsam.



    Nr 3 könnte mal ein Panther gewesen sein. Amanita auf jeden Fall. Die Stielbasis wäre da hilfreich, der Panther hat diese relativ eindeutige aufgerollte "Socke" an.

  • Na, dann bin ich ja beruhigt, dass die Profis auch nicht immer gleich auf Anhieb wissen, was es ist. Die Stielbasis hatte ich mir angesehen, aber nicht fotografiert, weil da der Hut schon abgefallen war. Die sah auf jeden Fall auch so "getopft" aus, wie man das bei einem Pantherpilz erwarten dürfte. Vielen Dank für die Hilfe.