Samtfußrüblinge neben Speisemorcheln im April?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    direkt an einem Speisemorchel-Hotspot wuchsen auch die folgenden Exemplare, die wir nur als Samtfußrüblinge bestimmen konnten. Hätten wir jetzt November / Dezember / Januar / Februar oder vielleicht noch März, dann würden wir das auch bei Samtfußrübling beruhen lassen, aber wir haben mittlerweile ja fast Mai und Frost gab es (zum Glück) auch keinen.


    Wir haben lange hin und her überlegt, was es denn sonst sein könnte, haben aber nichts gefunden. Die Samtfußrüblinge sind bei uns eigentlich seit dem Monatswechsel Februar / März nicht mehr zu finden. Es gab auch nicht annähernd Frost, was das Wachstum dann doch irgendwie erklären hätte können. Hat von euch jemand schon mal Samtfußrüblinge zu dieser Zeit und ohne Frost finden können? Oder hat jemand vielleicht einen Anhaltspunkt, was es sonst sein könnte?


    Fakten zum Fund:


    Fundort: An einem Speisemorchelhotspot auf einem alten Eschenstumpf im Landkreis Altötting

    Substrat: Wuchs definitiv aus dem Holz (nicht aus der Erde / Wiese)

    Geruch: Angenehm pilzig

    Geschmack: Nicht probiert

    Auch sonst (Konsistenz, etc.) erinnerte uns alles an etwas ältere Fammulina velutipes.


    Bilder:









    Wir sind gespannt auf eure Ideen / Meinungen zum Fund!


    Viele Grüße und einen tollen Start in den Mai


    Melanie, Leon und Michael

  • Hat von euch jemand schon mal Samtfußrüblinge zu dieser Zeit und ohne Frost finden können?

    Hallo

    Zu dieser Zeit sind die nicht mehr zu finden, normalerweise! Aber es gibt doch bei vielen Pilzarten solche "Verirrten". Wenn die Bedingungen passen, dann wachsen die. Etwas älter sind die auch schon (Samtis altern langsam). Ja und Frost brauchen die nicht zum Wachsen, sie können nur Frostperioden gut überstehen. Deine Bestimmung ist richtig! Danke für das Zeigen dieser Zusammenstellung!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo miteinander!


    Samtfüßrüblinge sind mir auch schon im Mai, Juni und Juli begegnet. Dann meistens wieder so ab August / September. :gzwinkern:

    Meiner Ansicht nach je nach Witterungsverlauf eine Ganzjahresart, wobei man natürlich berücksichtigen muss, daß es eben nicht eine Art, sondern viel eher drei oder vier Arten sind. Ob die Phänologie da eine Rolle bei der Arttrennung spielt, ist meines Wissens nicht erforscht. Die Arten mit dem Aussehen gehen soweit ich weiß mikroskopisch so mit Ach und Krach, makroskopisch allerdings gar nicht (bis auf die Art an Hauhechel und die auch jung schon ganz blasse an Hut und Stiel), weswegen ich die im Feld immer nur als Flammulina spec. anspreche. Samtfußrüblinge passt aber auf jeden Fall und zu allen Arten.



    LG, Pablo.

  • Servus beinand,


    ich kann Pablo (fast) nur recht geben. Flammulina velutipes, Flammulina elastica, Flammulina rossica und Flammulina populina kommen zwar primär im inter vor, können aber das ganze Jahr über fruktifizierien. Und sie sind makroskopisch nicht trennbar, sehen alle gleich aus. Fl. rossica und Fl. populina sind aber mit dem Mikroskop gut unterschiedbar (und ganz einfach von Flammulina velutipes und Fl. elastica abzutrennen - ganz anderer Hutdeckschichtgrundaufbau!). Nur Flammulina elastica vs. Flammulina velutipes ist etwas heikel.


    Und Flammulina fennae (nicht die an Hauhechel) wiederum ist eine Sommerart, die aber sehr gut makroskopisch geht (und ebenso mikroskopisch, wieder wg. der Huthaut).


    Da aber bis auf Flammulina velutipes und Fl. elastica der Rest selten bis sehr selten ist (Fl. populina ist noch nicht einmal bei uns nach gewiesen, dürfte aber vorkommen), hat Pablo dann doch recht, denn Fl. velutipes vs. Fl. elastica geht makroskopisch nicht und per Mikroskop mit Ach und Krach... ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Ach, Flammulina fennae, war der Name, der mir so partout nicht einfallen wollte.
    Aber fast ist besser als ganz vorbei. g:D


    Die Samtfüßchen sind wirklich nicht so meine Stärke, vielleicht weil sie mich auch geschmacklich noch nicht wirklcih überzeugen konnten?
    Aber das konnten Phlebias auch nicht, und die mag ich trotzdem. :gkopfkratz:



    LG; Pablo.