Gebuckelter trichterlingsartiger Pilz mit Sporenornamenten

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.214 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    habe heute in Ostengland folgenden kleinen Pilz gefunden. Anfangs dachte ich ohne mich groß damit auszukennen an irgendeinen Nabeling, bis ich dann im Mikroskop rundliche warzig-stachlige Sporen gesehen habe, die nicht so recht dazu passen. Keine Ahnung ob es sich bei dem Pilz um irgendeine einheimische Besonderheit handelt oder nicht, aber vielleicht kennt ihn ja jemand. Eigentlich sollte er durch den auffälligen Buckel und die Sporen relativ gut gekennzeichnet sein, aber ich bin mit den gängigen Bestimmungsschlüsseln nicht weitergekommen. Wäre daher für jeden Hinweis dankbar.



    - Hut: kastanienbraun, 1 cm breit; Habitus ähnlich Trichterling/Nabeling, zur Mitte hin eingedellt, dort aber spitzer Buckel
    - Lamellen: deutlich herablaufend
    - Stiel: Farbe wie Hut, ca. 1.5 cm x 4 mm
    - Verfärbungen/Verletzungsreaktionen: nichts auffälliges
    - Geruch: unauffällig
    - Geschmack: nicht getestet
    - Umfeld: kleines Waldstück in Flussnähe; hauptsächlich Stickstoffzeiger an Pflanzen, ein paar Eichen und Birken
    - Fundort: Buckenham, Norfolk, Ostengland


    mikroskopische Merkmale:
    - Sporen: rundlich bis leicht elliptisch, hyalin, 6.5-8 um, mit deutlichem Ornament (kurze Stacheln?); in Melzers deutliche Blauschwarzfärbung
    - Sporenpulverfarbe: versuche ich noch zu kriegen, aber ich fürchte der Pilz ist schon zu vertrocknet
    - Zystiden: unklar, habe nichts gesehen was ich eindeutig als Zystiden identifiziert hätte
    - HDS: vermutlich zellig, siehe Bild



    Habe leider keinen gescheiten Kameraadapter für mein Mikroskop, musste dadurch irgendwie durchs Okular fotografieren, die Bildqualität ist daher ziemlich lausig (wobei ich überrascht bin dass es überhaupt funktioniert hat). Aber ich denke für einen Eindruck sollte es reichen.


    Vielen Dank
    Jakob

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    anhand der Sporen und des Habitus kommt aus meiner Sicht eigentlich nur ein Lactarius in Frage. Welcher, dazu brauchen wir noch weitere Angaben, wie z.B. Geruch, Geschmack, Ökologie des Fundortes...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,
    ich sehe das wie Stefan - ein Milchling. Die subglobosen, amyloiden, ornamenierten Sporen sind ziemlich eindeutig. Du schriebst: Waldstück in Flussnähe mit Eiche und Birke. Wenn jetzt noch eine Erle dabei gewesen wäre, könnte man an den Erlenmilchling denken.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo,


    super, auf die Idee wäre ich mangels Milch im Leben nicht gekommen. Passt von der Beschreibung aber perfekt. Erlen gab es in dem Waldstück auf jeden Fall auch.


    Danke nochmal an alle und viele Grüße
    Jakob

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jakob!


    Das ist bei diesen Zwergmilchlingen auch nicht leicht drauf zu kommen, wenn man die nicht auf dem Schirm hat.
    Aber dank der sehr guten Funddokumentation...
    Insbesondere (wenn man den Pilz nicht fühlen / brechen kann) waren natürlich die Sporen mit dem amyloiden Ornament sehr hilfreich, um in die richtige Gruppe zu kommen.



    LG, Pablo.