Braunporling?, Schwindling? und ein Unbekannter

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  • Hallo,


    heute Morgen war ich wieder einmal unterwegs und bin mir bei zwei verschiedenen Pilzen nicht ganz sicher und einen kenne ich gar nicht.


    Ist dies ein junger Braunporling?


    Und könnte dies ein Fichtennadeln-Schwindling sein? Diese Pilzchen wachsen hier gerade massenhaft!


    Diesen Pilz kenne ich überhaupt nicht


    Schon einmal herzlichen Dank für Eure Hilfe.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria, bei dem ersten stimme ich Dir zu. Die Pilze auf Bild 2 dürften eher Roßhaarschwindlinge (Gymnopus androsaceus) sein. Auf Bild drei sehe ich entweder einen Kerbrandigen Trichterling (Clitocybe costata) oder etwas, was diesem im hohen Alter optisch gleich kommt.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)


  • Hallo Maria, bei dem ersten stimme ich Dir zu. Die Pilze auf Bild 2 dürften eher Roßhaarschwindlinge (Gymnopus androsaceus) sein. Auf Bild drei sehe ich entweder einen Kerbrandigen Trichterling (Clitocybe costata) oder etwas, was diesem im hohen Alter optisch gleich kommt.


    Hallo Wühlmull,


    vielen Dank.


    Es ist, nachdem ich nun Bilder gesehen habe und die Beschreibungen dazu gelesen habe, mit ziemlicher Sicherheit der Roßhaarschwindling. Seit wann heißen die eigentlich nicht mehr Schwindlinge sondern Blasssporrüblinge?


    Zu dem dritten Foto habe ich noch eines von einem jüngeren Exemplar, leider unscharf. Aber vielleicht hilft dies ja weiter. Die Pilze standen übrigens in einem Nadelwald auf einer mit Rindenstückchen bedeckten älteren Schneise die wahrscheinlich für eine Harvester gemacht wurde.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Maria!


    Bei dem letzten Pilz (dem trichterling) wäre der Geruch sehr wichtig.
    Vom optischen Gesamteindruck habe ich da Zweifel am Kerbrandigen Trichterling (Clitocybe costata), es gibt ein paar mehlgurkig riechende Arten, die auch so aussehen können.


    Der Rosshaarschwindling gehört schon eine Weile zur Gattung Gymnopus, allerdings folgt die Einteilung vorwiegend mikroskopischen und genetischen Merkmalen, das ist rein vom optischen nicht immer leicht nachzuvollziehen. Bei dem wäre auch wichtig, daß er zerdrückt nicht nach Kohl riecht. Optisch sehr ähnlich aber eben mit deutlichem Geruch nach (gammeligem) Kohl ist der Nadel-Stinkschwindling (Gymnopus perforans). Es gibt auch noch ein >Nadelstreu-Käsepilzchen<, falls du daran gedacht hast, aber das sieht schon noch mal anders aus.



    LG, Pablo.


  • Hallo Pablo,


    also, der Schwindling wuchs, soweit ich mich erinnern kann überall wo es Kiefern gab, aber dies ist jetzt nur aus meiner Erinnerung heraus. An ihm gerochen habe ich nicht. Das "Käsepilzchen" ist es jedenfalls nicht.


    Von dem Trichterling habe ich das fotografierte Exemplar vor mir liegen. Es riecht weder nach Mehl noch nach Gurke sondern sehr aromatisch pilzig, vielleicht mit einem Hauch Anis (?)


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Maria!


    Mit der Geruchsbeschreibung geht das doch wieder in Richtung Clitocybe costata. Der hat so einen angenehmen, auch leicht süßlichen (Bittermandel) Geruch. Allerdings auch Clitocybe gibba (Ockerfarbiger Trichterling), da scheint mir immerhin die Hutoberfläche besser zu passen und der kleine Fruchtkörper auf dem letzten Bild hat ja auch sowas wie einen Buckel auf dem Hut. Wunderlich verwachsene Fruchtkörper können bei der Art auch mal vorkommen, dann wird's bei so einem Exemplar wie auf den ersten Bildern auch schwierig, den Buckel nachzuvollziehen.



    LG; Pablo.


  • Danke Pablo :) .


    An der Stelle an der ich die Pilze gefunden habe komme ich öfter vorbei. Wenn ich wieder welche finde weiß ich mehr auf was ich für die Bestimmung achten soll. Fest steht jedenfalls, dass es ein Trichterling ist.


    Liebe Grüße


    Maria


  • Seit wann heißen die eigentlich nicht mehr Schwindlinge sondern Blasssporrüblinge?


    Die Art wurde in 2004 von Mata & Peterson umkombiniert:
    http://www.mycobank.org/BioloM…067&Rec=427324&Fields=All


    Das ist immer so eine Sache mit den Umkombinierungen. Meist dauert es oft, bis sich neue Namen eingebürgert haben und manchmal werden neue (Gattungs)Namen von verschiedenen Autoren auch nicht akzeptiert. Was zur Folge hat, dass manche Arten eine lustige Odyssee von Namensänderung hinter sich haben. Zu dem Thema fällt mir spontan und beispielhaft der Pappelblatt-Schüppling / Winter-Schüppling ein, den ich am liebsten immer noch Pholiota oedipus nenne.


    Beste Grüße
    Harald
    http://www.mycobank.org/BioloM…067&Rec=427324&Fields=All Petersen