Pilze einlegen

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 8.834 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hüft-Wulstling.

  • Hallo,


    ich würde gerne mal selber meine Pilze einlegen. In Deutschland macht man das ja meist nur im Öl, was ich nicht so spannend finde. Ich liebe die Ostvariante in Essig. Dass man Steinpilze, Maronen und Pfifferlinge so einlegen kann, weiß ich. Welche Pilze eignen sich dazu noch?
    Wie lange muss man sie in etwa abkochen? Bei Pfifferlingen weiß ich, dass sie etwas länger brauchen als andere Pilze, aber hab bisher keine Zeitangabe gefunden.


    Ich danke euch :)


    Grüße
    opossum

  • Guten Morgen !


    Schau mal bei den Rezepten, dazu gibt es einen Thread, mit Rezept.
    Die Kochzeit sollte die übliche nicht unterschreiten, ich koche sie vor dem Abfüllen und Verschließen 20 Minuten.
    Dazu verwendet habe ich neben den von Dir erwähnten auch schon Austernseitlinge, Samtfußrüblinge, Judasohren und Semmelstoppelpilze. Den sauren Geschmack muss man allerdings mögen. Als pikante Beilage habe ich allerdings immer paar Gläschen parat.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo,


    ich brauche kein Rezept, das hab ich. Nur steht da die Kochdauer von den Pilzen nicht dabei. Ich mach die übrigens nicht mit Weinessig sondern Essig Essenz.
    Kochst du alle mind. 20 Minuten oder manche länger?
    Sind denn Rotfüßröhrlinge auch geeignet? Davon find ich momentan recht viele.


    Danke für die schnelle Rückmeldung.

  • Wenn das Ergebnis auch noch dekorativ sein soll (Gläser zum Verschenken), macht sich auch gut der Lila Lacktrickterling (Laccaria amethystea).
    Schmeckt zwar nach nix, bleibt aber hübsch violett und muss -weil klein- nicht zerschnipselt werden :thumbup:

  • Hallo,



    Wenn das Ergebnis auch noch dekorativ sein soll (Gläser zum Verschenken), macht sich auch gut der Lila Lacktrickterling (Laccaria amethystea).
    Schmeckt zwar nach nix, bleibt aber hübsch violett und muss -weil klein- nicht zerschnipselt werden :thumbup:


    Wie gehst du denn sicher, dass in der Mitte kein Wurm krabbelt?



    Wie machen die Konservenfabriken das eigentlich? Die legen doch mehr oder weniger in Wasser ein? Oder sind dann da auch immer Konservierungsstoffe drin?


    Die nehmen Zitronensäure für den sauren Geschmack und Ascorbinsäure zur Haltbarmachung, anschließend werden sie sterilisiert. (Quelle)


    Das Sterilisieren ist zu Hause nicht möglich, deswegen müssen wir die Keime mit mehr Säure abtöten.


    edit: normalerweise. Außer man hat einen Dampfdruckkochtopf ;) zumindest weiß ich, dass man damit Pilzsubstrat steril kriegen kann :D


    LG :)

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
    97 Chips
    [/font]

    Einmal editiert, zuletzt von sunbeam ()

  • Wie gehst du denn sicher, dass in der Mitte kein Wurm krabbelt?


    Erfahrung, wenn man nur die schöne, junge, feste auswählt :cool:


    Wie gehst du denn sicher, dass nicht in einem Steinpilz-Stückchen mit sauberen Anschnitten doch noch was drinsteckt? Ich glaube, jeder noch so sorgfältige Pilzesser verzehrt haufenweise Maden und das ist völlig OK :)
    Solange noch alles fest ist und nichts gammelt.

  • Eine Kochdauer von 20 Minuten erledigt alles, was hitzeinstabile Gifte von verzehrbaren FK der Pilze betrifft, die von der DGfM entsprechend eingestuft sind.
    Was das "Nebenher" betrifft, sollte man nicht zu kleinlich sein, denn bei mir geht alles unter die volle Dusche. Dennoch erstaunlich ist, was sich da noch unter anderem an Springschwänzen usw.finden lässt, bei entsprechender Vergrößerung. Augen zu und durch.
    Eine geschmackliche Beeinträchtigung entsteht deswegen nicht. ;)


    Liebe Grüße
    Markus

  • Bin nun auch grad dabei Pfiffis und Maronen einzulegen. Das Rezept dass ich gefunden hab geht folgendermassen:


    Pilze putzen und in Gläser verteilen.


    Zwiebeln und Knoblauch würfeln, zusammen mit 2/3 Wasser und 1/3 Kräuterweinessig, Senfkörnern, Wachholderbeeren, Pfefferkörnern, Loorberblättern, Rosmarin und wenig Zucker (2 TL auf 11/2 Liter Flüssigkeit) aufkochen. Den Sud in die Gläser über die Pilze giessen, so dass diese bis oben gefüllt sind. Schauen dass zwischen den Pilzen keine Luftblasen im Glas entstehen.


    Das ganze verschliessen und einen Tag ruhen lassen.


    Nach 24 Stunden den Süd nochmals abgiessen und zusammen mit dem restlichen Sud vom Vortag aufkochen und nochmals über die Pilze in die Gläser giessen. Einen Tag später ein drittes mal wiederholen. Haltbarkeit soll ein Jahr sein.


    Die Pilze werden also nicht im Topf blanchiert sondern 3 mal mit dem kochenden Sud übergossen und dann stehengelassen. Ich frag mich schon ob dass reicht? Hat da jemand Erfahrung damit?


    LG, Oliver

  • So, mein erster Einmachversuch ist nun fertig.


    Links Maronen, in der Mitte Pfiffis und rechts Austernseitlinge



    Die Austernseitlinge habe ich im Gegensatz zu den Pfifis und den Maronen nur zwei statt dreimal mit dem kocheneden Sud übergossen. Dafür habe ich sie zu Beginn im Sud 4–“5 Minuten blanchiert .
    Es nimmt mich ja irre wunder wie die alle schmecken. Jetzt müssen sie aber ersmal ne Zeitlang ruhen. Ich denke beim nächsten Raclette wird das erste Glas fällig ...

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde

  • Gibt es eine Möglichkeit, Pilze ohne Essig einzumachen? Irgendwie widerstrebt mir das total, an Pilze sowas saures ran zu machen.

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

    Einmal editiert, zuletzt von Rhiannon1307 ()

  • Hallo,


    Also ich habe die Pilze, in meinem Fall Wiesenchampions vom Golfplatz , in einem Salzsud aufkochen lassen und dann in selbigem eingekocht- schmecken wie die Champis im Handel. Eben nicht sauer.
    Das Salzwasser war in der Konzentration- 3 Esslöffel Salz und 1 1/2 l H2O.


    Weiter habe ich dieses Jahr wieder Pilze im Topf eingelegt- irre Geschmack. Leider müssen sie noch etwas ziehen...aber dann. Zwischendurch muss ja der "Deckel" etwas gereinigt werden und da kann man schon mal so1-2 Stück naschen. Durch die bunte Vielfalt, momentan gibts ja alles, sieht es auch recht gut aus.


    LG Heike

  • Du kannst am Schluss auch den Essigsud abgiessen und statdessen die Gläser mit gutem Olivenöl auffüllen. Ich meinte sogar du kannst die Pilze zuvor in Salzwasser blanchieren und gänzlich auf Essig verzichten.

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde

  • Müsst man mal probieren, ja. Ich denke mal, bei Steinpilzen sollte das mit Olivenöl gut gehen, oder? Naja, erst mal schauen, wie viel wir morgen überhaupt finden ;) Ich denke, das meiste wird dann sowieso eingefroren und getrocknet.


    Wie stehts mit anderen, milderen Säuren? Balsamico (oder ist da aufgrund des Zuckergehalts die Gefahr, dass es verdirbt?) Und einfach nur mit nem Salzsud + Weißwein?

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

  • Gute Frage. Ich denke mal dass sich die meisten Flüssigkeiten eignen. Auch Balsamico (der reift ja teilweise auch über Jahre).


    Ich stellte am Schluss (also heute morgen früh vor der Arbeit) die Gläser noch zwei Minuten ins kochenden Wasserbad. Ob dass mit jeder Flüssigkeit (also auch Balsamico) geht weiss ich nicht. Den würde ich nur kalt am Schluss rübergiessen.


    Ich persönlich mag halt noch den sauren Geschmack. Von Salz bin ich jetzt nicht so begeistert (bin also eher der Typ Brathering anstatt Matjes). Ob das bei den Pilzen ähnlich ist? Wir werden sehen. Öl kann ich mir noch gut vorstellen und werde es wohlmöglich das nächste mal probieren.

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde