Blutroter oder Hasenröhrling???

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.300 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebe Pilzgenossen und -genossinnen ;)


    Ich war heute ganz aus dem Häuschen als ich im Garten unter dem Haselstrauch diesen Filzdrilling gefunden habe:



    Nun tappe ich bei der Bestimmung aber irgendwie ziemlich im Halbdunklen ;( und benötige dringend Eure Hilfe. Mein erster Tipp fiel auf den Hasenröhrling, da der Baumpartner passte. Der blaut aber nicht im Schnitt nach Parey und hat auch eher weiße bis blassockerfarbene Röhren bzw. Poren. Den Schönfußröhrling kenne ich eher mit bräunlichem Hut und Poren die weiter auseinander stehen, kommt also für ich auch eher nicht in Frage. Der Blutrote Röhrling wiederum hat eher einen glatten Hut oder?


    Fragen über Fragen, lasst mich bitte nicht dumm sterben :/


    Hier noch einmal die Fakten:


    - Fundort: Fuß eines Haselnussstrauches
    - Hut: kaminrot, filzig (ähnlich den Hexen)
    - Stiel: kaminrot nach oben blasser
    - Poren: eng stehend, gelblich bis ocker
    - im Schnitt leicht blauend
    - Geschmack: unauffällig
    - Geruch: ebenso unaufällig

    Frischer Wind durchkreuzt die Felder nur noch Stille weit und breit und fuer den Moment hier draußen spuere ich die Ewigkeit...


    Chipcounter: 113

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das ist auf alle Fälle ein Xerocomellus (wahrscheinlich der Blutrote, wenn im Schnitt die Stielbasis rote Punkte aufweist); kein Hase.


    Der Hasenröhrling zeichnet sich durch einen hohlen Stiel aus und der Fleisch verfärbt sich nicht im Anschnitt.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bommelito!


    Das sieht aus wie >Xerocomellus armeniacus<.
    Schau mal nach, ob da kleine, rote Pünktchen in der Steilbasis sind. Wahrscheinlich nein, und dann bist du bei dem Verfärbungsmuster im Schnitt und so einer Farbe des Stielfleisches eben beim Aprikosenfarbenen Röhrling.
    Schöner Fund. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Das könnte passen...also ich sehe jedenfalls kein roten Punkte im Schnitt. Vielen Dank Euch auf jeden Fall. Da wäre ich nie drauf gekommen und ich bin erstaunt welch seltene Spezies ich in meinem Garten in Brandenburg habe und ich bin auch ein bisschen stolz :)

    Frischer Wind durchkreuzt die Felder nur noch Stille weit und breit und fuer den Moment hier draußen spuere ich die Ewigkeit...


    Chipcounter: 113

  • Vorsicht - das mit dem Aprikosenröhrling ist nicht sicher. Es gibt auch Exemplare von X. rubellus/engelii/communis, bei denen keine orangeroten Pünktchen in der Stielbasis zu sehen sind.


    Einen Aprikosenfarbenen Röhrling NACHZUWEISEN geht nur mit dem Mikroskop und Kongorot, da man die Huthaut auf kongophile Placken checken muss. Jedenfalls wäre Brandenburg ein völlig untypischer Fundort für den Aprikosenfarbenen Röhrling, der seine Hauptverbreitung innerhalb Deutschlands im Westschwarzwald hat.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!


    Stimmt schon. Aber der Pilz hier passt nach meinen Erfahrungen (kenne beide Arten ganz gut) schon viel besser zu X. armeniacus. Die Art habe ich auch schon in der Viernheimer Heide (Sandkiefernwald) also in einem völlig untypischen Habitat gefunden. Wenn du im Herbst den hiesigen Sandkiefernwälder einen Besuch abstattest, dann schauen wir an der Fundstelle mal vorbei. Im Portrait ist das der Fund im zweiten Beitrag.


    Wesentlich ist das tatsächlich karottenrote Fleisch in der Stielbasis und die Blaufärbung, die sich auf Hut und Stielspitze bis obere Stielhälfte beschränkt.
    Dann noch die Plaques der Huthaut mit Kongorot (am besten nicht SDS) zu checken, ist aber auf jeden Fall sinnvoll. :thumbup:



    LG, Pablo.