2 mit Hut --> möglicherw. cf. Psathyrella (candolleana?) + cf. Pluteus cervinus s.l.

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.698 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,
    auch einige wenige Pilze mit Hut habe ich gefunden, 2 helle grau-braune Helmlinge (deutlich unterschiedlich) habe ich dann doch nicht fotografiert...
    und auch Pilz 01 geht in die "klein und unscheinbar"- Richtung.


    Pilz 01
    Fundort:
    Hochrhein, Laubwald überwiegend Buchen auf Kalk, mgl. Oberflächenversauerung, auf Erdboden neben liegendem Buchen-Totholz, Stiel war mit Erdklumpen verbacken, einzeln


    Hut 2,5 cm breit, weit aufgeschirmt, trocken, Farbe hell (weißlich) mit etwas dunklerer Mitte (beige), Velumenreste am Rand
    Stiel 2, 5 cm lang, weiß ohne Ring, oben bis unten ungefähr gleich dünn (unter 5 mm), hohl und faserig brüchig (Basis brach ab)
    Lamellen dunkel (rötlich-dunkelbraun, das letzte Bild, ungeblitzt, zeigt ungefähr die Realität), weißliche Schneiden (?)
    Lamellen brüchig, untergemischt, am Stiel angeheftet.
    Sporenpulver (hat nicht - mehr - abgesport)
    Geruch kaum wahrnehmbar, Geschmack mild


    Ist das ein Faserling, eventuell Psathyrella candolleana?


    Pilz 02 war da schon etwas auffälliger.
    Fundort:
    Hochrhein, Laubmischwald, auf sehr morschem schwärzlichen Laubholz-Totholz (entrindet, bemoost)
    Begleitpilz Ahorn-Holzkeule, Xylaria longipes (die soll auch auf Buche vorkommen können?)


    Hut kegelig ca. 4 cm, auffallend runzelig, hellbraun (leicht feucht, trocknend wird der Hut dunkelbraun), Rund glatt-wulstig, etwas heller, nicht riefig
    Stiel sehr lang (war im morschen Holz versteckt), ca. 10 cm lang bis ca. 2 cm dick, unten dicker, weiß mit dunkler Überfaserung, noch fast voll, hohl werdend, konnte fasernd abgebrochen werden.
    Lamellen flexibel, hell, untergemischt, angeheftet (?), werden bei Lagerung rosa.
    Sporenpulver (hat nicht gesport), vermutlich rosa wie Lamellen
    Geruch: nicht unangenehm, leicht süßlich-erdig
    Geschmack: mild, auch im Nachgeschmack nicht bitter, ev. leicht schärflich nach Einwirkungsdauer.


    Ist das ein junger hirschbrauner Dachpilz, Pluteus cervinus?
    Der soll ja nach Rettich riechen und im Nachgeschmack bitter sein (lt. Laux), das konnte ich nicht feststellen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Da hast du dir aber auch wieder zwei Spezis rausgepickt. :evil:
    Klar, wenn man die im Feld so findet, die Fruchtkörper noch möglichst ideal ausgeprägt sind, dann lassen sich die beiden Arten auch makroskopisch recht sicher zuordnen. Beim Dachpilz dann immer mit einem "s.l. - Zusatz" (= Rehbrauner Dachpilz in weiterem Sinne, da gibt es noch ein paar gleich aussehende Arten, deren Abgrenzung aber umstritten ist).


    Also ich würde mal sagen, daß deine Bestimmungen (Ps. candolleana und P. cervinus) sehr wahrscheinlich sind. Aber direkt bestätigen kann ich sie hier leider nicht. Dazu fehlt mir die Erfahrung mit ähnlichen Arten und auch hattest du schon bessere Bilder. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo,


    m. E. laufen die Lamellen für einen Dachpilz ganz schön nah an den Stiel. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Frk. noch so jung ist.



    Hallo, auch hier danke für die Einschätzung!
    Leider finde ich kaum "vernünftige" Pilze, da bleibt das Auge schon mal an so "Kroppzeug" hängen.


    Solange die Pilze noch größer als 1 mm sind, kann es so schlimm ja noch nicht sein. ;)


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Pablo,



    Beim Dachpilz dann immer mit einem "s.l. - Zusatz" (= Rehbrauner Dachpilz in weiterem Sinne, da gibt es noch ein paar gleich aussehende Arten, deren Abgrenzung aber umstritten ist).


    - Ich bin heute übermütig und zocke 20Chips gegen Pluteus spec.


    Warum?
    ---> Das verrate ich, wenn jemand mithalten sollte.


    Grüße
    Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!


    Ich fürchte, da kann ich nicht mitgehen. Nicht nur, weil ich ja noch eine andere Wette offen habe (die ich wahrscheinlich auch verliere), sondern auch, weil ich so bei genauem Hinsehen auch ein paar seltsame Details wahrnehme, die möglicherweise nicht zu einem Dachpilz passen. :shy:



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen !
    an einen Pluteus spec. glaube ich nicht , so aus der Ferne würde ich mal Xerula radicata vermuten
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

    Einmal editiert, zuletzt von hopsing17 ()

  • Hallo,
    auch hier hatte ich noch nicht geantwortet, danke für eure Kommentare.
    Sehe ich das richtig, es geht um Pluteus vs. Xerula radicata und vielleicht vs. Megacollybia platyphylla?
    (Ich wette nicht, dafür habe ich noch viel zu wenig Ahnung...)
    Megacollybia habe ich (glaube ich) heute an fast identischen Standorten gesehen (kommt in eigener Anfrage, um das eindeutig zu klären), Xerula radicata habe ich, glaube ich, im letzten Herbst gesehen (ausgewachsen).
    Da war der Stiel unglaubliche 20 cm lang, Stiel und Hut ähnlich in der Farbe und relativ weich, glibberig, geglättete Runzeln, Geruch nicht eindeutig feststellbar, leider keine Fotos.


    Ich fasse hier noch mal die Merkmale vom angefragten Pilz zusammen:
    etwas, aber wenig Hutfleisch ist vorhanden, Lamellen werden rosa (Sporenpulver nicht gesehen, kein Foto der älteren Lamellen gemacht - das müsst ihr jetzt glauben.)
    Hut relativ leicht vom Stiel zu lösen, zerbricht aber dann doch. Wie war das bei Pluteus, immer im Ganzen ablösbar?
    Hut möglicherweise hygrophan und relativ weich-zäh, aber nicht schleimig/gallertig weich/glibberig
    Stiel im Verhältnis zum Hut sehr kräftig und dick, etwas faserig, aber auch faserige Zeichnung auf der Oberfläche
    kein Wurzelfortsatz an Stielspitze festgestellt.
    deutlicher Geruch (süßlich-erdig) feststellbar