Boletus pinophilus = Kiefernsteinpilz

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    • Offizieller Beitrag

    Boletus pinophilus Pilat & Dermek
    Kiefernsteinpilz, Rothütiger Steinpilz
    Synonyme:
    - Boletus pinicola (Vittad.) A. Venturi
    - Boletus edulis var. pinicola Vittad.



    Familie: Boletaceae
    Ordnung: Boletales
    Klasse: Agaricomycetes



    Hut: Hut glatt, jung bereift, alt mehr und mehr verkahlend und glänzend; satt rotbraun, ziegelrot oder rosarot (wenn ausblassend im Alter)


    Stiel: bauchig bis knollig, im Alter auch zylindrisch; selten weißlich, cremefarben, mit zunehmendem Alter immer dunkler bräunlich werdend; mit weißem bis gelbbraunem Stielnetz, das mehr oder weniger ausgeprägt ist und auch mal nur auf einen Bereich direkt an der Stielspitze beschränkt sein kann


    Röhren: gut ablösbar; jung weiß, bald gelblich, im Alter olivgelb; Poren gleichfarben, fein & rundlich; bei Verletzung und auf Druck nicht blauend


    Fleisch: weiß, in der Stielrinde alt auch bräunlich, unter der Huthaut mitunter etwas rosalich oder rötlich; jung relativ fest, alt weich und oft madig; bei Verletzung unveränderlich; in der Stielbasis manchmal gelblich fleckend (wohl durch Parasiten ausgelöst)


    Speisewert: sehr guter Speisepilz, auch roh essbar


    Sporenpulver: olivbraun


    Vorkommen: Eher schwach verbreitet und nur gebietsweise häufig, bevorzugt Sandböden unter Kiefern, relativ streng auf Kiefern als Partnerbäume festgelegt, Funde bei Buchen und Eichen kommen allerdings vor; erscheint hauptsächlich im Sommer und Herbst.


    Verwechslungen: Der Gemeine Steinpilz (Boletus edulis) ist sehr ähnlich, hat aber generell nicht die auffälligen Rottöne der Hutoberfläche. Der Schwarzhütige Steinpilz (Boletus aereus) und der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) haben eine feinfilzige bis samtige Hutoberfläche und keine rote Zone unter der Huthaut. Beide sind zudem Arten der Laubwälder.
    Verwechslungen wären auch möglich mit Röhrlingen aus der Sektion Appendiculati, die allerdings meist etwas blauen und kein weißes Fleisch haben. Erwähnenswert dabei der Königsröhrling (Boletus regius) mit leuchtend gelbem Fleisch und der Nadelwald –“ Anhängselröhrling (Boletus subappendiculatus) mit blassgelbem Fleisch und anderen Hutfarben.
    Weitere Röhrlinge, wie der ebenfalls rothütige Weinrote Purpurröhrling (Boletus rubrosanguineus) haben andere Stielfarben, eine andere Porenfarbe und verfärben blau.
    Der Gallenröhrling (Tylopilus felleus) bekommt im Alter rosa Poren, hat einen feinfilzigen Hut und schmeckt bitter.


    Wissenswertes: In borealen Kiefernwäldern ist eine weitere Art ohne rote Hutfarben beschrieben: Boletus pinetorum.
    Diese Art ist jedoch nicht eindeutig definiert, es finden sich wenig stichhaltige Hinweise auf die Abgrenzung zB zu Formen von B. edulis.



    Bilder:








    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Boletus edulis = Gemeiner Steinpilz<
    >Boletus reticulatus = Sommersteinpilz<
    >Boletus aereus = Bronzeröhrling<
    >Boletus regius = Königsröhrling<
    >Boletus subappendiculatus = Nadelwald –“ Anhängselröhrling<
    >Boletus rubrosanguineus = Weinroter Purpurröhrling<

  • Herrliche Bilder :thumbup:.
    Freue mich regelrecht drauf endlich im Sommer in die Pilze zu gehen.

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
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    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Die Patina (= Bereifung) kann auch fehlen, außerdem gibt es die auch bei anderen Steinpilzen.
    Geruch nach zerdrücktem Gras kann ich nicht bestätigen. Alle bislang gefundenen Exemplare rochen nach Steinpilz (Vgl. Beschreibung oben!).


    ...und hier noch ein paar Exemplare aus einem reinen Rotbuchen - Eichenwald (soll heißen, nur die zwei Baumarten kommen als Mykorrhizapartner in Frage):




    LG, Pablo.