Vergammelte Pilze auf dem Markt

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.877 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Uwe H.

  • Liebe Leute,


    wie reagiert man da am besten, vor allem, wenn man den Marktbeschicker nicht darauf hinweisen kann, ohne, daß es andere Leute mitbekommen?


    Ich habe neulich auf dem Wochenmarkt total vergammelte Maronen gesehen. Ja, es hätte für eine Pilzvergiftung gereicht.
    Aber immer standen Käufer am Stand. Viel Betrieb. Ich konnte also nicht unauffällig, ohne den Verkäufer zu blamieren, einen Hinweis geben. Hoffte nur, daß die Optik schon ohnehin jeden Käufer abschreckte.


    Hatte aber gleichzeitig ein schlechtes Gewissen. Käufer haben ja manchmal Null Ahnung.


    Die Steinpilze sahen auch nicht mehr gerade toll aus, aber da wäre es wohl ohne Pilzvergiftung abgegangen. Nur Qualitätsverlust- Da hätte ich nichts gesagt. Aber die Maronen waren jenseits von gut und böse.


    Wie reagiert Ihr bei so was, oder habt Ihr vielleicht damit sogar schon Erfahrungen, wie Marktbeschicker dann reagieren?


    LG


    Safran

  • Hmmm...


    Bei Pilzen auf dem Markt ist es mir noch nicht passiert, aber ich seh öfter im Discounter verschimmeltes Obst oder Gemüse.
    Ich krall mir dann einen Verkäufer und sage ihm in freundlichem Ton, dass er sich doch bitte mal die Tomaten / Pflaumen etc. anschauen möge, die seien verdorben.
    Bisher waren sie immer dankbar für den Hinweis und haben das Zeuchs auch gleich entsorgt.


    Würd ich auch auf dem Markt so machen und es dem Beschicker direkt sagen. Man kann es ja dezent und relativ leise machen, so dass es nicht der ganze Markt mithört.


    Ich denk mir, böse wird der Beschicker nicht sein, eher dankbar... ich glaub nicht, dass der auf einen Besuch des Gesundheitsamtes so scharf ist...

    Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better. (Samuel Beckett)

  • genauso ging es mir auf dem freiburger markt.
    dort gibt es sogar einen extra pilzstand. man könnte meinen, daß sich die leute dort auskennen müssten. ok, die steinilze kommen sowieso aus rumänien, die sehen nie richtig gut aus. aber letztens gab es krause glucke aus frankreich. ich staunte nicht schlecht, war schon bräunlich und an den enden braun trocken. soeine würd ich aus dem wald nie mitnehmen.
    habe auch überlegt, ob ich etwas sagen soll, war aber zuviel los.
    hatte auch angst, daß ich sowieso nicht ernst genommen werde.
    schade halt für den, der's kauft.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Maronen als Marktpilz? 8|
    Das halte ich ganz generell für grob fahrlässig. Im Gegensatz zu Steinpilzen, Seitlingen oder Pfifferlingen verdirbt Boletus Badius viel schneller. Ich würde die nicht mal eine Nacht im Kühlschrank lagern.


    Das ist heikel. Wäre mal interessant, wie sich das Gesundheitsamt zu so einer Sache stellt.


    VG, Beorn.


  • Na, ob die krause Glucke schon gefährlich gewesen wäre, weiß ich natürlich nicht. Und die Toleranzschwellen sind ja hier im Forum auch recht unterschiedlich. Einige Pilze, die andere schon wegwerfen würde, verwende ich durchaus noch und vertrocknete Ränder an einer krausen Gucke klingt mir spontan erstmal nicht gefährlich.


    Aber diese Maronen, die ich da gesehen habe, darüber könnte es keine 2 Meinungen mehr geben, da ging es nicht um angetrocknet, sondern sie waren absolut hinüber- ich hätte bei denen eine Pilzvergiftung erwartet.


    [hr]


    das Problem war, ich hätte es nicht! unauffällig tun können, zu viel Betrieb, sonst hätte ich es sicher getan. Das Gesundheitsamt stand bei dem Markttag wohl nicht an. In Lebensmittelgeschäften schaffe ich es immer das dezent und leise zu machen und bin dann auch nie angeeckt. (Meine Mutter hat es auch immer gemacht, nur ein Geschäft war dann mal echt stur- und das regelmäßig- denen schickte sie dann auch das Amt hin- der Erfolg war durchschlagend. Der Geschäftsführer war kurz danach weg, die Belegschaft atmete auf und danach war dort immer alles o.k und Hinweise wurden immer nur noch positiv angenommen,)

  • Wobei... wenn die Maronen schon SO krass hinüber waren, dass eine Pilzvergiftung wahrscheinlich ist, dann wäre es mir völlig wurscht gewesen, ob da Leut in der Nähe stehen oder nicht... dann hätte ich dem Beschicker das trotzdem gesagt.

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  • Wobei... wenn die Maronen schon SO krass hinüber waren, dass eine Pilzvergiftung wahrscheinlich ist, dann wäre es mir völlig wurscht gewesen, ob da Leut in der Nähe stehen oder nicht... dann hätte ich dem Beschicker das trotzdem gesagt.


    Ich auch. Wenn es nicht mehr nur um Geschmacksfragen geht, sondern wirklich die konkrete Gefahr besteht, dass womöglich Pilzunkundige (die ja oft genau deshalb kaufen und eben nicht selber sammeln) eine Vergiftung davontragen könnten, dann ist es mir auch egal, ob meine Hinweise auf den Verfall der Pilze von mehreren Menschen mitgehört werden oder nicht.
    Im Gegenteil: es ist sogar besser, die Leute sind gleich gewarnt.
    Dann kommt so ein fahrlässiger Verkäufer nicht mehr so leicht drumrum, die vergammelte Ware herauszunehmen und zu entsorgen.


    Also: wenn Gefahr im Verzug ist, kenn ich keine besondere Zurückhaltung.


    Pilzkäppchen


  • Ich meine auch, daß Maronen auffallend kurz halten. Aber einwandfreie Maronen habe ich durchaus auch schon 2 volle Tage im Kühlschrank gelagert.
    Am Morgen geerntete Maronen,(oder auch Vorabend und gut gekühlt), morgens ist es ja nach dunkel), warum nicht?
    Aber für einen Markthändler wäre natürlich der Aufkauf von Maronen immer ne heikle Sache(die im Geldverlust enden kann), wenn er sie eigentlich nur an einem einzigen Markttag verkaufen kann. Wenn er sie noch am Markttag kühlt , oder es kalt ist, VIELLEICHT noch ein 2ter.


    Man kann durchaus auch an Märkten kühlen, ohne Strom und Kühltheke.
    Ich hatte auch mal versuchsweise einen Marktstand: Trüffel (nein nicht die Pilze, sondern die Süßigkeiten)- und nein nicht die schrecklich schmeckenden (weil alt) aus dem Süßigkeitengeschäft oder Supermarkt


    Ich hatte alleine eine ganze Kühlbox voller Kühlakkus mit. Der Nachschub auch in Kühlbox. Mit Probierstückchen- und allem Drum und Dran.
    Gut verkauft- aber bei DEM Aufwand es doch besser als Geschäftsidee verworfen:).


    Und Abstriche bei der Qualität kam nicht infrage. Habe das Feld also wieder zu Gunsten der Pralinerien geräumt. Die warenh sicher froh, weil jeder, der meine Trüffel mal probiert hatte, war für den Normalmarkt verdorben.

  • Ehrlich gesagt, versteh ich den Hype, den viele Leute um Wochenmärkte machen, eh nicht... und die Behauptung, dass NUR DA ja alles sooooo frisch wäre... :/


    In meinem Arbeitsort ist jeden Donnerstag direkt vor unserem Dienstgebäude Wochenmarkt.
    U.a. ist da ein Fisch-Wagen - mich würgt ´s jedesmal, wenn ich da vorbeigehe, weil es da so abartig stinkt. <X Und Fisch stinkt nur, wenn er nicht frisch ist.


    Da geh ich lieber in ein Fischgeschäft oder greif auf TK-Ware zurück.


    Ausserdem hab ich immer so meine Zweifel, weil an diesem Markt eine stark befahrene Straße vorbeiführt - und da landet im Laufe eines langen Markttages schon so einiges an Abgasen auf der Ware.

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  • Ehrlich gesagt, versteh ich den Hype, den viele Leute um Wochenmärkte machen, eh nicht... und die Behauptung, dass NUR DA ja alles sooooo frisch wäre... :/


    Ich gehe nicht auf den Wochenmarkt, weil da alles so frisch ist, und hier auch nicht, weil es da billiger ist (ein bestimmter Wochenmarkt in Bremen ist es), sondern einfach, weil ich da mehr bekomme, als im Supermarkt- das Angebot ist einfach größer und beim Apfelstand gibt es stets Probierstücke von den Äpfeln, die sie anbieten..


    Steinpilze und Maronen gäbe es z.B. nie im Supermarkt- na, ja DIE kaufe ich natürlich auch nicht auf dem Wochenmarkt.


    Aber z.B. bekomme ich nur auf dem Wochenmarkt Hornhecht- einer meiner Lieblingsfische und billig. ( Nur! dort nie ausnehmen lassen, sondern das selber machen. Wenn ich den ausnehmen lasse, verletzen die regelmäßig beim Ausnehmen die Gallenblase und damit ist natürlich der Geschmack dahin).
    Dann bekomme ich da auch andere Kürbisse außer Hokkaidio oder Butternut. Ich bekomme dort Endiviensalat (hier im Supermarkt sehr selten- nur Lidl hat in manchmal), wenn ich Glück habe, scharfen Paprika.


    Ich könnte dort Topinampur kaufen, wenn ich ihn nicht selbst in meinem Garten hätte.
    Dill, der in meinen Garten nicht gedeiht, dort bekomme ich ihn.


    Und tatsächlich frischen! Grünkohl-in den Geschäften ist der, so er überhaupt angeboten wird, uralt


    Z.Zt.bekomme ich da auch Stiefmütterchen,die bietet im Herbst kein Supermarkt an, und nicht mal die örtlichen und überörtlichen Gärtnereien.


    Die Liste setze sich so weit fortsetzen, daß das hier den Rahmen sprengen würde.


    Ich gehe auf den Wochenmarkt einfach um dort ein größeres Angebot vorzufinden und der hier am Ort ist Schrott, aber der in der Nachbarstadt ist gut. Da bekomme ich halt das, was die sonstigen Geschäfte, oder sogar Einkaufszentren gar nicht anbieten.

  • Ich nehme in so einem Fall die verdorbene Ware aus der Auslage und drücke sie mit den Worten "räumen sie die mal beiseite und dann such ich mir noch was schönes dazu" dem Verkäufer in die Hand.
    Da ist es auch nicht schlimm wenn das jemand hört weils wie ein gewöhnlicher Verkaufsvorgang klingt und der Verkäufer die Dinger vor der Nase hat und erst wieder vor den Stand laufen müßte um sie erneut verkaufen zu können. Bisher hatte ich damit eigentlich nur positive Erfahrungen.