Pilzvergiftungen, Umfrage

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  • Nun bin ich bei mir gestern auch auf Problempilze gestoßen. Ob das nun eine Unverträglichkeit, eine Allergie oder etwas anderes war, kann ich nicht sagen. Ich vermute jedoch eine Unverträglichkeit.
    Fakt ist, daß ich nach dem Verzehr einer gemischten Pilzpfanne wiederholt körperliche Probleme bekam und die auch jetzt noch nicht ganz abgeklungen sind.


    Für mich als Gedächtnisstütze schreibe ich hier mal die Arten auf die da zuletzt in meiner Mahlzeit waren.
    Schwarzblauender Röhrling, Birkenpilz, Goldröhrling, verschiedene Rotfüße. (Edit: Reizker vergaß ich)
    Meine ausgiebigen Toilettengänge werde ich wohl auf den Goldröhrling schieben können. Beim mal davor als ich Probleme bekam fehlte der nämlich im Essen und ich hatte da keine Stuhlgangerlebnisse. Also werde ich Schmierröhrlinge deswegen künftig schon mal nicht mehr nutzen.
    Bleiben Schwarzblauender Röhrling, Reizker, Birkenpilz und meine Hauptverdächtigen, verschiedene Rotfüße. Reizker gab es nur einmal, entfällt also als Verdächtiger. Ich vermute Birkenpilz fällt auch raus. Den meine ich beim anderen mal ziemlich sicher nicht dabei gehabt zu haben. Der Schwarzblauende war wohl auch nicht dabei oder höchstens ein oder zwei kleine Exemplare. Verbleiben die verschiedenen Rotfüße.
    Andere Pilze waren bei zweiten Mahlzeit auf dabei und es könnten natürlich auch zwei verschiedene Pilze jeweils zu den körperlichen Beschwerden geführt haben aber da die Symptome die gleichen waren gehe ich davon zunächst mal nicht aus. Das ahlte ich für sehr unwahrscheinlich.
    Ich lande also bei den Rotfüßen, aber nicht bei allen.
    Ich habe Rotfüße letztes Jahr ohne Probleme gegessen und die dieses Jahr auch schon häufig. Ein paar landen fast immer in meinen Gerichten. Das sind aber häufig alles die gleichen weil ich sie meist mal zwischendurch von nur einem Flecken sammle um eine volle Mahlzeit sicherzustellen. Neuerdings habe ich allerdings diverse verschiedene gesammelt weil ich nun sehr viele finde in diesem einem Gebiet. Da landen ständig mal welche als Beifang im Sammelgut. Da wachsen nicht nur viele und schöne Rotfüße, es wachsen wohl auch alle Arten dort. Mit dieser Vielfalt werde ich mich im nächsten Jahr mal intensiver beschäftigen.


    Was hatte ich denn für Probleme ? Das wollt ihr wahrscheinlich noch genauer wissen.


    Beim ersten Mahl vor einigen Tagen traten die Probleme mit reichlich Verzögerung auf. Ich kann nicht mehr genau sagen wie viele Stunden nach der Pilzmahlzeit sie auftraten aber sicher waren es mehr als zehn. Die Schmerzen kamen nämlich zum Ende einer Pilztour am Nachmittag. Die Mahlzeit war schon vortags bzw. in der Nacht verspeist.


    Die Symptome kenne ich übrigens von einem anderen Stoff auf den ich reagiere. Ob allergisch oder unverträglich das kann ich nicht sagen. Es ist Alkohol. Da bekomme ich diese Schmerzen beim Verzehr sehr schnell aber nicht so ausgeprägt und nur relativ kurz.
    Bei der ersten Pilzmahlzeit hatte ich sie hingegen über Stunden und erst am nächsten waren sie abgeklungen. Bei der gestrigen Mahlzeit nahm die Intensität zu. Wie gesagt habe ich jetzt noch etwas Schmerzen, mehr als 20 Stunden danach.
    Beim ersten mal als die Probleme auftraten gab ich übrigens nicht den Pilzen die Schuld. Ich bin ja körperlich immer sehr ausgiebig beansprucht wenn ich durch die Wälder streife, habe allerdings auch die Fitness von kleinauf, war immer sehr sportlich. Aber ich bin auch nicht doof und dachte mit dem zunehmenden Alter muß auch mit Problemen rechnen die einem eigentlich fremd sind. Vielleicht ist das einen Herzanfall oder etwas in dieser Richtung, zog ich in Erwägung. Ich habe schon am eigenen Leibe Panikattacken erlebt, keine schöne Sache, und würde diese gerne als Vergleich heranziehen. Allerdings nur in körperlicher Hinsicht, ohne Panik sozusagen.
    Mein Oberkörper fühlte also eine immense Belastung, die Schultern tun dabei weh als würden zwei Gäule an den Armen befestigt die dann ziehen und das Herz ist irgendwie beschwert und arbeitet intensiv. Der Oberkörper verlangt nach Freiraum und Ruhe und die Lunge würde auch gerne wollen das man besser und ruhig atmen könnte. Irgendwie empfindet man auch ein bißchen ein Stechen, was ich nun aber nicht konkretisieren könnte. Es piesakt einen halt irgendwie in der Brust vor allem.
    Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen beschreiben.
    Ich bin dankenswerter Weise schon immer ein zäher Kerl gewesen und vertrage Schmerzen sehr gut. Für mich ging es also einigermaßen mit diesen Problemen. Es ist erträglich und auch nicht durchgehend so ausgeprägt wie beschrieben. Mit der Zeit Schmerzen dann nur mehr die Schultern und andere Knochen.


    Bei der zweiten Pilzmahlzeit jetzt traten die Schmerzen dann schon direkt nach dem Essen auf bzw. beim Essen schon spürte ich die Veränderungen und aß auch nicht mehr auf. Ich habe mich, da ich wußte wie es weitergehen würde, direkt selbst stillgelegt und auf Sparflamme umgeschaltet und habe versucht schnell in den Schlaf zu kommen. Beim Aufstehen dann ging es sofort los mit dem Flotten Otto. Aber der, wie gesagt, wird von mir den Schmierröhrlingen zugeschrieben.


    Von diesem neuerlichen Erlebnis wollte ich euch dann auch mal erzählt haben. Ich bin leider auch, was Allergien usw. angeht, arg gebeutelt. Problemstoffe gibt es da noch und nöcher. Leider ein Bild unserer Zeit. Fast jeder hat damit zu kämpfen und die Probleme mehren sich gravierend in unserer Gesellschaft. Da geht es mir wahrscheinlich noch relativ gut.


    Nun ja, das zu meiner letzten Pilzmahlzeit.
    Rotfüße sind auf jeden Fall erst mal komplett gestrichen und wahrscheinlich beschränke ich mich erst mal wieder auf Steinis und Maronen. Ich habe sowieso schon viel zu wild durch die Pilze probiert seit ich hier rumturne. Ich muß das mal überlegter angehen.


    Falls da jemand ähnliches gelesen oder erlebt hat bzgl. der Rotfüße (vielleicht sind es aber auch andere Pilze die ich nicht vertragen habe) dann würde ich mich freuen davon zu lesen.

  • mensch mausmann, das klingt aber nicht gut! gute besserung. wir brauchen dich schließlich am sonnabend!


    allerdings, weil es so lange gedauert hat, nach der ersten pilzmahlzeit, schießt mir durch den kopf, dass es auch zufall sein kann...(ich nehme an, dass du sicher bist, keine der ganz gefährlichen arten gegessen zu haben, oder?) eine magendarmgrippe soll es ja auch bei pilzsammlern geben. 10 stunden karenzzeit bei nahrungsmittelunverträglichkeit sind eigentlich deutlich zu lang!


    die rotfüße sind ja sehr schnell gammelig, deswegen sammle ich sie nicht gerne. ist es möglich, dass ein einzelner pilz nicht mehr gut war?


    ich kann berichten, dass ich, wenn mein bauch insgesamt schon nicht okay ist, pilze bei mir ziemlich schnell (noch während der mahlzeit) bauchweh auslösen. sie sind halt schwer verdaulich!


    lass dich mal trösten

  • Nein, verdorbene Pilze sollten nicht dabei gewesen sein. Das prüfe ich schon sehr sorgfältig. Das hätte sich dann aber auch anders geäußerst.


    Für die etwas längere Zeit beim ersten Mal gäbe es vielleicht eine Erklärung.
    Manchmal brauche ich Kohle-Tabletten oder andere Medi um gewisse Unbillen im Darmbereich zu kontrollieren. Das könnte zu der fraglichen Zeit gut der Fall gewesen sein. Dann wäre der Prozess zeitweise unterbunden/gehemmt/verlangsamt gewesen sein.

  • Hallo Mausmann erstmal gute Besserung,


    ja, das klingt schon sehr komisch. Ganz tückisch wäre es natürlich, wenn sowas sogar bei bestimmten Kombis auftreten würde.


    Hattest Du so was schon mal bei anderen Lebensmitteln (nicht Alkohol)?

  • Unverträglichkeiten bei Lebensmitteln sind mir gewiss nicht fremd, kenne mich sogar etwas spezifischer aus damit. Bei anderen Lebensmitteln hatte ich eine Reaktion wie die beschriebene bisher nicht. Wäre dem so hätte ich auch nicht gleich die Pilze im Visier. Die sind schon sehr eindeutig als Ursache zu erkennen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann!


    Bei Pilzmischgerichten ist es natürlich im Nachhinein immer schwierig zu sagen, welcher Pilz denn nun an welchen Symptomen schuld war. Oder ob es vielleicht sogar eine bestimmte Kombination war, die das ganze auslöste.


    Ich finde das echt schade, kenne ähnliche Probleme in meiner Verwandschaft. Ich selbst vertrage alles, und das bezieht sich nicht nur auf Pilze (trinke auch Leitungswasser in Bombay und Kalkutta...). Aber meine Mutter verträgt patout keine Maronen, keine rohen Steinpilze, keine Hexenröhrlinge... Allerdings treten bei ihr ausschließlich GI - Symptome auf.


    Was du beschreibst (Schweißausbrüche, Herzrasen, Panik, Muskel - / Gelenkschmerzen), das ist schon nochmal ein anderes Kaliber.8| Das kann entweder davon kommen, daß du auf Grund von zuviel Ausfuhr (...!...) entwässert / geschwächt bist, oder es ist eben eine nicht mit dem Verdauungstrakt zusammenhängende Komponente.


    Interessant wäre dazu folgende Fragestellung: Sehr viele Pilze enthalten Hämolysine in sehr schwankenden Konzentrationen. Diese Giftstoffe werden zwar durch Erhitzen weitestgehend zerstört, aber ein bissel was kann immer durchkommen.


    Wenn dein Organismus darauf empfindlich reagiert, kann das in manchen Situationen (viel Anstrengung / Bewegung + wenig Flüssigkeitszufuhr) schon mal zu einem raschen Blutdruckabfall führen, der einige der Symptome erklären könnte.


    Aber das ist schon sehr spekulativ. Es ist ja einfach so, daß selbst bei gut bekannten Pilzen die Inhaltsstoffe nicht vollständig erforscht sind, und erst recht ist die individuelle Reaktion jedes Körpers auf die Inhaltssoffe nur schwer kalkulierbar.


    Als dein Rettungsassistent rate ich dir auf jeden mal, den Giftmischer deines Vertrauens anzusteuern, und mit ihm das Problem mal durchzuquatschen. Daß der sich mit Pilzen auskennt, ist unwahrscheinlich, aber da kann er sich zur Not ja kundig machen. Und was er nicht weiß, dazu kannst du ihm ja sicher einiges sagen.


    Ich drücke dir mal die Daumen, daß sich der unerwünschte Pilz möglichst eingrenzen lässt. Wäre schon schade, wenn du dich da so zurückhalten müsstest.


    Alles Gute,
    Beorn.

  • Das Probematische ist ja leider auf die richtige Spur zu kommen wenn man gegen tausend Sachen allergisch reagiert. Viele Ärzte heutzutage sind wirklich nur oberflächlich, zumindest in der Großstadt, habe ich festgestellt.
    Alle Dinge die ins Detail gehen müssen erst mal nachgesehen werden und das auch nur sowie Zeit dafür bleibt. Darum wird man dann zu zig anderen Fachärzten geschickt die auch nur ihr Metier abhandeln und entsprechende Diagnosen parat haben. Dann landet man wieder bei seinem Hausarzt und der versucht sich mit all dem ein Bild zusammenzubasteln und bekommt es vielleicht sogar hin vielleicht aber auch nicht. Er ist halt kein Spezialist und hat, wie sollte es anders sein, meist keine Zeit sich jeden Fall intensiv anzusehen und sich mal auf den neuesten Wissensstand zu bringen. Das ist natürlich unmöglich. So tut er sein bestes das ihm einfällt wenn er gewissenhaft ist und behandelt so daß man sich versorgt sieht. Pillen gibt es ja genug. Was nun aber die Ursache der Probleme ist und ob man da einen korrigierenden Weg gefunden hat, das sei mal infrage gestellt.
    Einen richtig Arzt zu finden ist nicht leicht.


    Aber ich bin, was die gesamte Strecke des Verdauungstraktes, angeht schon länger in der Mangel. Sollte ich da nun auch noch eine zufriedenstellende Antwort erwarten, wenn ich nach dieser Pilzgeschichte frage ? Man wird mir sicherlich sagen ich soll die Pilze dann meiden und auf eine konkretere Ursache des Vorfalls wird man sich sicher nicht einlassen.
    Das wäre zu spekulativ und es käme ein Drumherumgerede. Du weißt doch sicher daß Ärzte gerne Unkonkret bleiben wenn sie dem Patienten etwas sagen damit man ihnen keine Fehler nachsagen kann ?!


    Heute war ich übrigens wieder draußen, Pilze-sammeln-light, und das nur kurz. Ein vollen Beutel habe ich trotzdem heim gebracht. :D
    Ein Birkenpilzvermintes Feld ist schuld. Im Radius von 5m standen so etwa 30 - 40 Birkenpilze. Das gab ´nen Kick !!! :cool:

  • Jawohl da hat Mausmann die Situation genau erkannt.Nach langer schwerer Krankheit habe ich ganz genau diese Erfahrung gemacht.Am besten war es dann doch noch in der Berliner Charite wo sich die vielen Ärzte laufend begegenen und sich austauschen könne das erspart Recherchen und immense Kosten.Leider wird das nicht praktiziert.
    Mausmann ich wünsche Euch viel Spaß und gute Funde auf Eurer Nordlichter Exkursion!;)
    LG Gerhard

  • Ich hatte bisher - toi toi toi - noch nie Probleme.
    Nur mal stundenlang den eklig bitteren Geschmack im Mund nach der klassischen Verwechslung von Steinies mit Gallenröhrlingen. :P


    Mir wurde zum Glück schon in der Kindheit jede Woche von meinen Eltern eingeschärft, nie, nie, nie einen Pilz mitzunehmen, bei dem ich mir nicht 1000% sicher bin, was es für einer ist. Und mein Vater hat immer gesagt: "KEINE weissen Lamellenpilze aus dem Wald!" Das mach ich bis heute so, was ich nicht ganz genau kenne, bleibt stehen, auch, wenn das die Variationsbreite doch etwas einschränkt.


    Letzte Woche hat es 2 Frauen aus Südhessen erwischt, wobei nicht sicher ist, ob es ein Pantherpilz oder ein grüner Knolli war. http://primavera24.de/nach-pil…fenbach-aus-koma-erwacht/

    Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better. (Samuel Beckett)

  • Da musste ich gleich an eine alte Krimi-Geschichte denken, die ich mal vor laaaaanger Zeit irgendwo gelesen hatte:


    Jemand will einen anderen umbringen und weiss, dass der immer Wiesenchampignons sammelt. Da wirft er vom Waldrand aus weisse Knollenblaetterpilze auf die Wiese genau in die Richtung, in die der andere geht.... Und schwups... er sammelt und isst sie und ist vergiftet! Aber der Fall wurde geloest, weil jemand den Moerder am Waldrand stehen und "winken" sah... Na er hatte ja nicht gewunken, sondern die Pilze geworfen.


    LG Maigloeckchen

  • Hallo zusammen, eine interessante Umfrage!


    Ich habe mit nein gestimmt (und hoffe natürlich, dass das so bleibt), weil ich keine Pilze aus Gattungen Sammle, bei denen es leicht zu verwechselnde Speise- und Giftpilze gibt (Amanita, Hypholomaz.B.).


    Es sei denn, unser netter Pilzsachverständige hat Zeit und wirft ein Auge drauf.



    Gott sei dank leiden wir ja leine not und mein Leben (und die Leber) sind mir wichtiger als Pilze auf dem Teller...


    Grüßle!



    Margit

    • Offizieller Beitrag

    Meine Tante hat es mal bei einem sicher bestimmten Perlpilz so erwischt, dass sie ins Krankenhaus musste. Sie scheint wohl zu den sehr wenigen zu gehören, die diesen Pilz nicht vertragen...

                                                                               
    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Ich habe eine kleine Homepage gebastelt, auf der ich Tiere und Pilze in Kurzportraits zeige.


  • Meine Tante hat es mal bei einem sicher bestimmten Perlpilz so erwischt, dass sie ins Krankenhaus musste. Sie scheint wohl zu den sehr wenigen zu gehören, die diesen Pilz nicht vertragen...


    Na, Krankenhaus geht ja echt schon über normales Nichtvertragen hinaus.
    War es ein anaphylaktischer Schock? Atemnot?
    Bei Unverträglichkeiten dürfte doch eigentlich nur ein solcher zu Krankenhaus führen?
    (Meine Tochter war bei dem von ihr zubereiteten Tiramisu, was ich auch genossen hatte, schon kurz davor, den Notarzt zu rufen, als es mit Atemnot losging- das gemeine ist, ich habe keine Ahnung, welche Substanz es war.
    Zutatenliste jeder einzelnen Zutat war vollkommen unauffällig, auf keine der ANGEGEBENEN! Inhaltstoffe reagiere ich allergisch (es ist bis jetzt überhaupt noch kein Stoff gefunden,auf den ich in Tests reagiere)- muß also irgendwas gewesen sein, was auf der Zutatenliste fehlte) Auf irgendwelche Pilze habe ich noch nicht allergisch reagiert.