Pilz mit Wurzel

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.195 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Petra_.

  • Hallo,


    ich hätte da mal ne Frage zu 2 Pilzarten, die ich fand und nicht bestimmen konnte.
    Fundort war in beiden Fällen ein Buchen/Eichenwald mit 2nadligen Kiefern durchsetzt, der Boden ist ein sandiger Heideboden.
    Der erste Pilz hatte scheinbar einen leichten Geruch nach Anis, allerdings hatte ich einen sehr kräftig riechenden Anistrichterling im Korb.. möglich, dass der Geruch von diesem kam. Zu Hause war bei dem Pilz hier jedenfalls kein Geruch mehr wahrnehmbar.
    Das Fleisch war dünn und zäh biegsam, Sporenpulver weiss.
    Der Pilz war 10 cm hoch und der Hutdurchmesser ca 7 cm. Der Rand blieb leicht eingerollt und die Huthaut überlappend. Die Lamellen waren dicklich, weit, gelblich, ausgebuchtet angewachsen und gezähnt.

    Der Pilz war sehr fest in den Boden verankert mit weissen, dünnen und zähen Wurzelsträngen.


    Pilz Nummer 2 war wesentlich zarter, der Hut schön bräunlich orange, der Stiel dunkel, mit hellen Flöckchen, dünn und längsfaserig, der Pilz ca 12 cm hoch, Hutdurchmesser 5 cm, Hutform halbkugelig.
    Die Lamellen sind entfernt stehend, untermischt und lachsfarben.
    Ueber den Geruch kann ich nichts sagen.


    Danke
    Petra

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    Einmal editiert, zuletzt von Petra_ ()

  • Hallo, Petra,


    Deine Nr 2 sieht mir nach Rötlichem Lacktrichterling
    Laccaria Laccata aus.
    Den habe ich übrigens just heute auch einmal zur Bestimmung mitgenommen.


    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Hi Petra,
    kannst Pilz 2 ja mal mit dem Zweifarbigen Lacktrichterling(Laccaria bicolor) vergleichen.


    Liebe Grüße
    Leo


    Denke aber jetzt Malone und Buliz liegen richtig mit Laccaria laccata.

    Liebe Grüße aus dem Norden


    Leo


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    Einmal editiert, zuletzt von Leo ()


  • Buliz hat nicht "Laccaria laccata" geschrieben. Lies was da steht! Laccaria tetraspora. Aber ohne Erklärung weiß hier niemand, was gemeint ist, Buliz. Soll ich die nachliefern oder machst du das selbst?


    lg björn

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    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • ja hast recht Björn...man sollte auch die ganze Zeile lesen.:shy:
    Also........was ist nun mit der Erleuterung?
    Liebe Grüße
    Leo

    Liebe Grüße aus dem Norden


    Leo


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  • Hallo !
    Breitblatt Rübling ist klar bei den roten Laccaria bin ich mir nicht sicher ob die Unterscheidung makroskopisch immer gelingt
    Gruss Harry

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  • bei den roten Laccaria bin ich mir nicht sicher ob die Unterscheidung makroskopisch immer gelingt


    Das ist das Stichwort. Es gibt in Mitteleuropa anscheinend mindestens 11 verschiedene Arten der Gattung Lacktrichterling (Laccaria), die systematisch in die Familie Hydnangiaceae (Heidetrüffelverwandte) gehören (diese wiederum zu Agaricales, also den Champignonartigen). Die besondere Stellung der Laccarien ergibt sich aus ihrer makro- und mikroskopischen Morphologie, sie kommt vor allem bei Laccaria tortilis zum Vorschein (z.T. "secotoide" Fruchtkörperbildung).


    Jedenfalls kann man die rötlichen Lacktrichterlinge dutzende Male mikroskopieren, die Sporen sind meistens rundlich. Die Sporen von Laccaria laccata sind aber, mindestens in der Originalbeschreibung und entsprechend in den meisten Literaturangaben, nicht rundlich, sondern breitelliptisch. Hier liegt also ein Irrtum vor: die rötlichen Lacktrichterlinge, die wir so häufig zu finden vermögen, sind überwiegend gar nicht Laccaria laccata, sondern Laccaria tetraspora. Der "Echte" Rote Lacktrichterling (Laccaria laccata) ist meines Wissens sogar nur oder mindestens überwiegend aus Skandinavien bekannt (Schweden).


    Also: beim nächsten Mal, wo ich das Ding finde, pack ich es mit ein und schau mir das "Dilemma" mal selbst an. Ergebnisse gibts dann hier im Forum, damit dat für alle klar ist ;)


    lg björn

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  • Danke :)
    An den rötlichen Lacktrichterling dachte ich auch.. ich dachte nur immer, die wären kleiner. Die Familienmitglieder in violett kenne ich jedenfals kleiner und filigraner.
    Auf den Breitblättrigen Rübling wäre ich aber nicht gekommen *g*
    Wieder eine Wissenslücke aufgefüllt, Danke dafür :o)


    Gruß
    Petra

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