Hallo Norbert,
die Griseinae sind mit die schwierigste Gruppe der Täublinge, daran verzweifeln viele. Also: Ohren steif halten.
Zuerst, wie du in die Gruppe reinkommst (zusammengefasst nach SARNARI): blaugrüne Hutfarben, gerne auch mit Fleischrosa oder Lila untermischt, in Kombination mit rosa- bis orangefarbener FeSO4-Reaktion auf der Stielrinde, schärflichem Geschmack in den Lamellen (leichtes Zungeprickeln), aber mildes Stielfleisch, und unter dem Mikroskop keulige Dermatozystiden und kleine dunkle Körnchen in den Huthauthaaren.
Dann, wie es in der Gruppe weitergeht: Stärke der FeSO4-Reaktion (blassrosa - schwach, banal - bis lachsorange - stark); Sporenpulverfarbe (reicht im Allgemeinen von 2a bis 2d, ist die Spp-farbe 3 irgendwas, ist es R. medullata); Sporenornament (streng isoliert, leicht gratig bis teilnetzig; immer in Melzers unter 100er-Ölimmersion bei voll aufgezogener Blende zu beurteilen) und Form der Huthauthaare (kurze dicke vs. lange zugespitzte Enden; "Tönnchenglieder" im unteren Teil oder nicht). Diese 4 zu erhebenden Merkmale bilden eine recht artcharakteristische Kombination, danach ist in der Regel eine Artbestimmung möglich.
Das Sporenornament sieht man auf deinem Bild leider nicht, auch nicht die Haarendglieder. Tönnchen sieht man z. B. auf deinem HDS-Bild auf 12:00 Uhr. In einem der Tönnchen sind auch die graugrünen Punkte erahnbar (das Bild ist halt nicht richtig scharf).
Guajak, Phenol und Geruchsprobe brauchst du - das nebenbei - bei den Griseinae nicht.
FG
Oehrling