Beiträge von Oehrling

    Hallo Norbert,

    die Hortiboleten blauen im Hutfleisch, fallen also raus. Die Entscheidung fällt hier wohl zwischen X. ferrugineus und X. subtomentosus, und das geht, wie Werner schon geschrieben hat über die Farbe des Basismyzels (weiß oder gelb), und über das Blauverhalten. Das lässt sich in der Literatur sicher nachlesen.

    FG

    Oehrling

    ... und die "Koralle" ist der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa).

    Täubling Nr. 1: zu wenig Dateninput, Frauentäubling ist möglich, aber vieles andere auch, z. B. der Taubentäubling (Russula grisea)

    Täubling Nr. 2: Rotstieliger Ledertäubling ist eine gute Idee.

    Täubling Nr. 3: in Frage kommt der Grüngefelderte Täubling, aber auch der Frauentäubling - Huthautstruktur aufgrund der Nässe nicht erkennbar

    Täubling Nr. 4: zu wenig Dateninput, es gibt 50 verschiedene rothütige Täublinge

    FG

    Oehrling

    Hallo Sailfairy,

    die essbaren Trüffeln haben ein relativ helles Innenleben (die Perigordtüffel ein violettbraunes), das von weißen Adern durchzogen ist. In Deutschland ist es illegal, essbare Trüffeln auszubuddeln, es sei denn, sie stammen von einer Trüffelfarm.

    FG

    Oehrling

    Hallo Murph,

    vor kurzer Zeit schrieb ich hier:


    ist das den Pilzen vielleicht schon zu nass?

    Nein, ich war einfach nur zu ungeduldig. Denn jetzt kommen sie mit Macht. Und zwar nicht zu einer Vollmondphase, das wollte ich auch anmerken, weil ich ja seit einiger Zeit die "Startphasen" der Pilzschübe genau anschaue. Es gibt welche zur Vollmondzeit, aber auch welche zu anderen Zeiten. Ein Muster ist für mich bisher nicht erkennbar.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    bei in der Pfanne gebratenen Pilzen ist 15 Minuten freilich ein Problem. Man muss daher zwischendurch mal Wasser nachgießen, damit die Pilze weich bleiben. Das Standardrezept für solche 15-Minuten-Pilze ist aber auch gar nicht in der Pfanne braten, sondern im Topf schmoren. In der Pfanne brät man Pilze, die keine Mindestgarzeit haben, wie Steinpilze, Täublinge, Milchbrätlinge, oder andererseits schmierig-weichfleischige Pilze, die im Topf zu einem unappetitlichen Brabs verkochen würden, etwa Maronen, Goldröhrlinge, Butterpilze, Kuhmäuler oder ähnliches..

    FG

    Oehrling

    Hallo Rudi,

    ist S. cepa deiner Erfahrung nach kalkliebend? Letztes Jahr fand ich auf der Frankenalb auf einem kalkgeschotterten Wanderweg genau so etwas und konnte mir keinen Reim darauf machen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Felli,

    bei Hypogäen nehme ich zur Bestimmung immer MONTECCHI/SARASINI (2000), Funghi ipogei d'europa, aus dem A.M.B.-Verlag.

    Dieses Werk spuckt bei deinem Informationsinput folgendes aus:

    - Hysterangium calcareum (hier stimmen nicht nur die Sporenmaße, sondern auch der hellblau-türkisfarbene Ton der Gleba, den man auf deinem ersten Foto deutlich sieht) (vgl. MONTECCHI/SARASINI, S. 550ff.); Alternativkandidat wäre Hysterangium crassum (habe ich selbst schon gefunden) mit sehr ähnlichen Sporen, welches aber typischerweise ein Nadelwaldpilz ist

    - Melanogaster broomeanus (die Abgrenzung zum sehr ähnlichen Melanogaster variegatus läuft über den Q-Wert der Sporen: M. b. 1,8 - 2,1 (Sporen also etwa doppelt so lang wie breit), M. v. 1,3 -1,7 (also weniger als doppelt so lang wie breit))

    FG

    Oehrling

    Hallo Azalee,

    ich sitze gerade vor meiner Perlpilzpfanne, die ich heute morgen zusammengefunden habe. Als Reingericht finde ich den Perlpilz (ohne Huthaut!!) relativ geschmacksneutral. Also ein Aromawunder ist er nicht gerade. Aber in der Pfanne war auch ein Hexenröhrling dabei, der hat das etwas aufgepeppt. Guten Appetit wünsche ich dir. Und schau, dass du die 15 Min. Mindestgarzeit einhältst.

    FG

    Oehrling

    Ja, es ist einfach toll, wenn man verschiedene Bodenarten in der Nähe hat - geht auf dem einen Boden nichts, gibt es ja noch den anderen. Die Westfälische Normalmatsche, wie du sie nennst, ist sicher um diese Jahreszeit sehr gut, auch wenn darauf Fichten und bodendeckendes Moos wachsen. Der Sandboden ist normalerweise erst im Vollherbst gut, so kenne ich das zumindest aus meiner Gegend.

    FG

    Oehrling

    Hallo Matthias,

    meiner Meinung nach beides kein Hexenröhrling. Pilz 2 erinnert mich an Boletus legaliae (Falscher Satansröhrling).

    Sind die denn beide nebeneinander gewachsen?

    FG

    Oehrling

    Hallo Sebastian,

    meiner Erfahrung nach lässt sich nicht jeder Täubling zu 100 % klären. Manchmal scheren 1 oder 2 Merkmale aus dem Gesamtbild aus und vermiesen die bombenfeste Bestimmung. In solchen Fällen muss man auch in Betracht ziehen, dass die Erhebung der Merkmale nicht perfekt verlief. Ich hatte z. B. mal 2 Täublingsstiele abgeschnitten und die rollten dann wohl durcheinander. Jedenfalls war dann der Stiel eines an sich Guajak-positiven Pilzes plötzlich Guajak-negativ, und umgekehrt natürlich auch.

    Als Wald-Wiesen-Hobbypilzler neige ich, das muss ich gestehen, dann dazu, der wahrscheinlicheren der Alternativen den Vorzug zu geben, und das wäre die, für die gewichtigsten der Merkmale passen. In deinem Fall würde ich eher zu R. lilacea neigen statt zu R. velutipes, denn R. velutipes kann einfach keinen rot überhauchten Stiel, und die Hutfarbe ist auch total unpassend für R. velutipes.

    FG

    Oehrling

    Hallo Schmieri (falls du so angesprochen werden willst:/),

    mit Kartoffelbovist liegst du auf jeden Fall richtig. S. citrina oder S. alveolaris sind es beide nicht. Erster Kandidat ist immer Scleroderma bovista, der Dünnschalige Kartoffelbovist, wenn es etwas besseres sein soll, steht man in der Nachweispflicht.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    um das mal richtig einzuordnen: ich selber wohne auch in dem von Radelfungus angezeigten Gebiet. Das mit dem Starkregen geht hier schon über eine Woche lang so. Pilze in nennenswerten oder gar erfreulichen Mengen hat das aber bisher noch nicht hervorrufen wollen. Heute im Wald nach einer weiteren erfolglosen Suche habe ich mir wieder gedacht: ist das den Pilzen vielleicht schon zu nass? Jedenfalls ist das momentane Pilzaufkommen hier alles andere als beeindruckend, weit weniger als das Schneckenaufkommen.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    puuuh ist der richtige Ausdruck für diesen Fund.

    Ich bin weit davon entfernt hier die Deutungshoheit übernehmen zu wollen. Der Pilz gehört Sebastian, er hat ihn vor sich, und damit gehört die Bestimmung auch ihm. Ich kann hier nur nochmal zusammenfassen, was man laut SARNARI zu beachten hat. Was man dagegen laut MXM zu beachten hat, könnt ihr ja wahrscheinlich selber nachlesen.

    Makroskopisch ist das in meinen Augen eher R. lilacea. Die Hutfarbe bei R. velutipes changiert typischerweise zwischen rot, orange und gelb (der Pilz heißt deutsch ja auch "Morgenrottäubling", was die Farbbreite gut wiedergibt). Dieser Pilz hier tut das dezidiert nicht, sondern changiert zwischen rosa, altrosa und rosabraun. Dann hat er auch noch einen rosa überhauchten Stiel (sehr typisch für lilacea, nach SARNARI nur extrem ausnahmsweise für velutipes).

    Extra erwähnt wurde die große Zerbrechlichkeit des Pilzes. Von lilacea kennt man das, aber von velutipes eher nicht, der ist als Pilz recht stabil.

    Von den Huthautelementen gibt es kaum Unterschiede, höchstens dass nach SARNARI die IPH bei lilacea etwas zugespitzt enden sollen (ist auf Sebastians Mikrobildern anscheinend der Fall). Das Sporenornament von lilacea ist im SARNARI isoliert gezeichnet, mit 1 bis 2 Gratverbindungen pro Spore, bei velutipes dagegen immer mit 10 bis 15 Verbindungslinien, also durchaus gratig. Das hier fotografierte Sporenornament bei diesem Fund spricht mMn eher für lilacea als für velutipes.

    Nun zu den Chemie-Reaktionen:

    R. velutipes: Guajak-negativ ("subnulla"), mit SV auf der Stielrinde leuchtend magentarot ("rosso porpora"), später vor allem am Exsiccat brillantviolett ("violetto brillante").

    R. lilacea: Guajak langsam positiv (da würde ich einem Farbumschlag nach grün nach etwa 15 Sekunden erwarten). Über SV-Reaktion steht da nichts.

    Zur Sporenpulverfarbe:

    R. velutipes: 1b, schnell nachdunkelnd bis 2; R. lilacea: nicht über 1b


    Um die Sache noch komplizierter zu machen: im SARNARI ist noch ein weiterer sehr ähnlicher Täubling beschrieben (R. subazurea), 3 - 4 cm groß und ebenfalls zerbrechlich. Sporenornament eher wie R. velutipes, Sporenpulver 1a bis 1b, Guajakreaktion langsam und schwach, selten ganz negativ. Mit SV auf der Stielrinde schmutzig rot ("rossastro sporco"). Von der Beschreibung des Habitats her scheint dies allerdings ein Mittelmeerpilz zu sein.


    FG

    Oehrling

    Hallo Wastl,

    Gallenröhrlinge und Graue Wulstlinge sind nicht nichts für Ende Juni. Denke daran, was in den letzten drei Jahren zu dieser Jahreszeit gewachsen ist. Wenn dir das zu wenig Artenvielfalt ist, solltest du statt in den Wald in eine Parkanlage oder auf einen Friedhof mit heimischem Baumbestand gehen, das ist momentan artenreicher.

    FG

    Oehrling

    ich brauche bitte Hilfe bei der Bestimmung von diesem gelben Röhrling,

    ...
    war das Rosa noch ausgeprägter.

    Hallo Kadir,

    was genau an dem Röhrling war denn gelb, und was war rosa? Ich für meinen Teil sehe auf deinen Fotos einen braunen Röhrling (für den vieles in Frage kommt, so lange die exakten Farben unbekannt sind: Sommersteinpilz, Galli, vielleicht auch ein Anhängselröhrling...)

    FG

    Oehrling

    Hallo Clavaria,

    welches sind die Zystiden, die deiner Meinung nach nicht zu Agrocybe passen sollen? Zystiden dieser Form habe ich selber bei Agrocyben schon öfter gesehen.

    Die HDS sieht jedenfalls mit den keuligen, hymeniformen Endzellen genau wie eine Agrocybe-HDS aus. Auch ist Mehlgeruch in der Gattung Agrocybe nichts Ungewöhnliches, in der Gattung Psathyrella dagegen schon.

    FG

    Oehrling

    Hallo Sebastian,

    jetzt lieferst du viele wichtige Informationen zu dem rosavioletten Täubling nach. Diese deuten nun tatsächlich auf R. velutipes. Guajak-negativ macht nun viel Sinn, genau so wie das nicht streng isolierte Sporenornament. Sporenpulver 1b statt 1a ebenso, und natürlich SV-positiv auf der Stielrinde. Das einzige, was mich noch ein wenig zwickt ist der rosa überhauchte Stiel, das kenne ich von R. velutipes aus eigener Anschauung nicht.

    Das allerbeste aber: dein Guajak ist nicht kaputt, sondern macht genau das was es soll.:)

    FG

    Oehrling

    Hallo Harald,

    also dann von mir aus chloroides statt delica. Mit den mir zur Verfügung stehenden Bestimmungsmitteln kriege ich die beiden Arten eh nicht auseinandergehalten. Ich stelle mir oft die Frage, ob das wirklich sein muss, dass eine Anfrage, die von jemandem kommt, der Täublinge wahrscheinlich nicht wissenschaftlich bearbeitet, mit der vollen Breitseite der wissenschaftlichen Erkenntnis beantwortet werden muss, von einem, der selber die Täublinge nicht wissenschaftlich bearbeitet (also wissenschaftliche Kommunikation zwischen lauter Nichtwissenschaftlern), weil diejenigen Pilzfreunde, die Täublinge wissenschaftlich bearbeiten und wissenschaftlich korrekt antworten könnten, anderes zu tun haben als sich in diesem Forum herumzutreiben.

    Übrigens: mehr als im SARNARI oder im EINHELLINGER steht, weiß ich auch nicht. Ich lese nur käuflich erwerbbare Bestimmungswerke und treibe selbst keine weiterführende mykologische Forschung, und bin schon froh, wenn ich das, was in den gängigen (veralteten?) Bestimmungswerken steht, halbwegs nachvollziehen und reproduzieren kann. Ich versuche dann halt, mein bescheidenes Wissen mit anderen Pilzfreunden so gut es geht zu teilen.

    Du veranstaltest doch Pilzkurse. Wenn ein Weißtäubling gefunden wird, sagst du da den Teilnehmern, dass es zwölf Weißtäublinge gibt und man sie nicht exakt bestimmen kann? Oder belässt du es kurzerhand beim Gemeinen Weißtäubling? Das würde mich mal echt interessieren.

    FG

    Oehrling

    Hallo Sebastian,

    bei dem rosavioletten Täubling tippe ich auch auf R. l. Die Fotos von der Huthaut sind Spitze.

    Das Sporenornament sollte streng isoliert und das Sporenpulver 1a sein, dann wäre die Art klar.

    FG

    Oehrling


    Edit: Aber ob dein Guajak noch richtig tut? R. l. ist nämlich nicht Guajak-negativ. Vorschlag: schmiere dein Guajak auf irgendeinen Schwärz- oder Weißtäubling, den du findest. Wenn das nicht innerhalb einer Sekunde blauschwarz wird, ist es kaputtgegangen, und dann brauchst du neues.

    Zumindest sind die (hier nicht deutlich sichtbaren) Flecken, wenn es sie gibt, nicht rostfarbig, weshalb es nicht Amanita umbrinolutea sein kann. Von einer braunen Natterung sehe ich persönlich nichts, das scheint mir eher eine beim Pflücken entstandene Angrabbelstelle zu sein. Damit kommt mMn A. vaginata weiter in Betracht.

    FG

    Oehrling

    An Inocybe obsoleta hätte ich auch gedacht, aber das ist einer von denen, die nicht spermatisch riechen, und die ich immer wieder in Parkanlagen finde. Gestern auch wieder, und von denen roch keiner spermatisch. Dagegen riechen typisch aussehende Kegelige Risspilze aus dem Wald spermatisch. Also muss, wie ich oben schrieb, zumindest eine Geruchsangabe her.

    FG

    Oehrling