Beiträge von Oehrling

    Hallo Michel,

    bei den Champignons kommt es darauf an, ob sich die Stielbasis (der "Fuß") beim Anschnitt schnell leuchtend gelb verfärbt. Das in Verbindung mit einem tintenartigen Geruch würde zum stark unverträglichen Karbolchampignon führen, den man vor dem Essen unbedingt ausgeschlossen haben sollte. Die Pilze Nr. 2 dürften - ohne jede Gewährleistung - Nelkenschwindlinge sein. Auch bei so kleinen Fruchtkörpern kannst du Sporenpulver bekommen. Du solltest dafür die am weitesten aufgeschirmten Hüte nehmen. Wenn du Glück hast, stehen mehrere Pilze dicht nebeneinander, und auf den unteren Hüten findet sich weißlicher oder bräunlicher Staub, da hättest du dann einen Sofort-Sporenabwurf. Beim Nelkenschwindling sollte das Sporenpulver blass cremeweißlich sein. Agrocybe hätte dagegen braunes Sporenpulver.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    ich hänge mich an den Vorschlag Russula vinosa dran. Thiemos Ratschlag mit dem Sporenabwurf sollte man beherzigen, oder den Pilz zumindest über Nacht liegen lassen, bis man abschätzen kann, wie gelb die Lamellen werden. Gut ist auch, in der nahen Umgebung herumstehende ähnlich aussehende Pilze mitzunehmen, damit man eine Kollektion hat und nicht nur einen Einzelpilz.

    FG

    Oehrling

    Hallo Sarah,

    der von dir vermutete Kuhröhrling hat einen fahl orangefarbigen Hut, ebenso gefärbtes Fleisch, trüb gelborangefarbige Röhrenmündungen und keinen Stielring. Falls du später mal welche finden solltest.

    FG

    Oehrling

    Moin,

    der Blick auf die Bodenfeuchtekarte sagt ja nur für den äußersten Süden eventuell was, der Rest Steppe.

    https://www.dwd.de/DE/fachnutz…DFB79CE5AC720CE.live21074

    Letzte Woche war ich mit Kumpels in den Bayerischen Alpen (Landkreis Garmisch-Partenkirchen). In der Tat ist der Boden dort gut durchfeuchtet und saftig. Auf der Autobahn sieht man, dass hinter Ulm die Wiesen nicht mehr braungelb sind, ab Kempten dann richtig saftig grün. Welch ungewohnter Anblick. Am Zielort dann den ganzen Tag bedeckt und nieselig-regnerisch. Als wenn man auf einem anderen Kontinent wäre.

    FG

    Oehrling

    Was mir bei uns in letzter Zeit aufgefallen ist, das in wenigen Stunden recht düstere Wolken und Quellwolken aufzogen, es recht windig war, aber es kam rein gar nichts und löste sich in ein paar Stunden wieder auf, das gabs oft in der letzten Zeit, unten drunter wie unter ner Dunstglocke aber nicht schwül, eher staubtrocken.

    Hallo Daniel,

    absolut richtig deine Beobachtung. Wenn das Land sowieso schon ausgetrocknet ist, führt auch ein Kaltluftzustrom nicht zu einer Regenentladung. Es entstehen zwar dünne Wolken, aber sie enthalten kaum Wasser, das ja zuvor vom Boden in die Höhe aufgestiegen sein muss. In "normalen" Jahren führen die Kaltluftzufuhren zu dicken Wolken und Regen, das Wetter "schlägt um", wie man sagt. Dieses Jahr wird es in solchen Situationen einfach um ein paar Grad kühler, sonst ändert sich aber nichts. Die allgemeine Austrocknung ist insofern ein selbstverstärkender Prozess. Die hierzulande verbreiteten tradionellen Wettermodelle können das nicht richtig abbilden, weshalb es bei den Wettervorhersagen in Situationen von Kaltluftzufuhr immer wieder zu starker Überschätzung der Regenmengen kommt. Nun haben sie für die kommende Woche wieder Regen vorhergesagt, aber ich glaube, dass es den trotz Kaltluftzufuhr wieder nicht geben wird.

    FG

    Oehrling

    Hallo Severin,

    ob du den Pilz mal ohne deine Finger fotografieren könntest? Mit diesen verdeckst du alles Wesentliche für die Bezeichnung. Und ein Foto, auf dem der ganze Pilz und nicht nur ein Teil davon zu sehen ist, käme auch gut.

    FG

    Oehrling

    Oho, Suillus plorans hatte ich selbst noch gar nie in der Hand! Aber ich glaube, jetzt hab' ich den gerade kapiert: Das ist ja mehr oder weniger ein Sandröhrling mit glatter Huthaut und tüpfeligem Stiel.

    Hallo Pablo,


    nicht ganz. Zum Sandröhrling gibt es noch mehr Abweichungen als nur Huthaut- und Stielrindenbeschaffenheit. Zunächst mal ist der Zirbenröhrling viel kleiner als der Sandröhrling, von der Statur her etwa wie der Elfenbeinröhrling. Auch blaut das Fleisch nicht. Die Fleischfarbe des Zirbenröhrlings ist weniger lebhaft orangerosa als die des Sandröhrlings ("steckrübenfarbig"). Und außerdem hat er bei gewöhnlicher Durchfeuchtung Guttationstropfen an den Poren, was ein Sandröhrling nie hat. Also schon ein ziemlich anderer Pilz. Aber total unverkennbar, wenn man ihn im Wald findet. Er kommt allerdings anders als der Elfenbeinröhrling wirklich nur in den Zentralalpen vor, so dass man da hin fahren müsste, wollte man ihn mal live sehen.


    Bei Stacheling glaube ich wie du und Habicht, dass das kein Hydnellum, sondern ein Phellodon ist. Um das zu erkennen, braucht es kein Mikroskop, sondern nur eine gut funktionierende Nase. Phellodon lässt sich gut erriechen, wenn man ihn einen Tag liegen lässt.


    Hallo Chris,

    sehr tolle Funde, die in der derzeitigen deutschen Nordsahara Eindruck machen! Aber ab nächster Woche bin ich dann endlich auch da :love:


    FG

    Oehrling

    Hallo Benjamin,

    Pilz 2 ist nicht eine der allgemein bekannten und per Foto leicht erkennbaren Arten, sondern den müsste man ausführlich bestimmen. Als allererstes braucht man die Sporenpulverfarbe, sonst braucht man gar nicht anfangen. Phaeocollybia lugubris ist es jedenfalls nicht, der sähe von unten völlig anders aus.

    FG

    Oehrling

    Hallo Blacksheep,

    über den Speisewert von Bolbitius coprophilus leigen leider keine Erkenntnisse vor, denn wer würde so was essen wollen? Über den Heilwert von Pilzen wirst du im Netz die unterschiedlichsten Angaben finden, dort sind viele Geschäftemacher unterwegs, die Leuten das Geld abziehen wollen. Ist also eine Glaubensfrage. Auf jeden Fall ist es kein Naturfrevel, einem Misthaufen Pilze ("Äpfel") zu entreißen. Das Myzel ("Apfelbaum") bleibt ja an Ort und Stelle.

    FG

    Oehrling

    Hallo Schrumz,

    Wurzelnder Bitterröhrling, Netzhexe... das kann vieles sein. Die eigentliche Frage ist aber: aus welchem Grund interessiert es dich, was das genau ist? Aus diesem Fall lassen sich doch überhaupt keine bestimmungstechnischen Erkenntnisse ziehen.

    FG

    Oehrling

    Und immer aufpassen, dass sie nicht in angeblichen Ameisenhaufen rumstochern, die in Wahrheit Wespennester sind. Das kann böse enden, habe es schon mehrfach erlebt.

    FG

    Oehrling

    Hallo Claus,

    R. firmula schmeckt auch wirklich scharf, nicht nur leicht schärflich.

    Dem Aussehen nach kommt Russula seperina einigermaßen hin, vielleicht forschst du mal in diese Richtung weiter. Ich selber hatte vor ein paar Jahren auch mal so ein Teil und habe es damals als R. seperina bestimmt. Bei R. seperina verfärbt das Fleisch beim Liegen gräulich/schwärzlich, das wäre ein gutes Indiz, also das Teil mal einen Tag lang liegen lassen. Eine ausführliche Beschreibung von R. seperina findest du im SARNARI.

    FG

    Oehrling

    Hallo Benjamin,

    ich selber habe Reifpilze noch nicht getrocknet. Wenn, dann sollte man auf jeden Fall ein Dörrgerät verwenden und das dann auf 40 bis 45 Grad einstellen, denn die kleinen Wurmlöcher in den verwurmten Reifpilzen sind wirklich schwer zu sehen, und auf einer Zeitung oder aufgefädelt kannst du wahrscheinlich zuschauen, wie deine Reifpilze atomisiert werden.

    Hallo Sebastian,

    ich verstehe was du meinst. Erst verwendet man die Makrochemie, um den Reifpilz besser kennenzulernen, und irgendwann kennt man ihn dann so gut, dass man die Makrochemie nicht mehr braucht. Übrigens wusste ich bisher noch nicht, dass der Reifpilz jodpositiv ist - besten Dank für diese Information. Bald werde ich Reifpilze live sehen, und dann kann ich das ja testen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Jörg,

    Pilze auf Basis von Fotos "einzutüten" halte ich grundsätzlich für wenig sinnvoll - meine Meinung. Dabei passieren zu viele Fehler, es werden manchmal falsche Bildvorstellungen von Arten geschaffen, und überhaupt machen das wohl nur Leute, die später in rückwärtsgewandten Erinnerungen schwelgen wollen. Viel wichtiger ist es, dass man, wenn man das nächste Mal vor solchen Pilzen steht, sich dran erinnert, auf was genau man beim Bestimmen zu achten hat, dann selbst unter Einbeziehung aller Sinne die Pilze sauber bestimmt und danach von mir aus "eintütet".

    FG

    Oehrling