Beiträge von Oehrling

    Hallo zusammen,

    doch, alle Phlegmacien der Sektion Scauri reagieren ebenfalls im Fleisch mit Melzers Reagenz oder Lugol (Jodlösung), d. h. dieses verfärbt violettblau. Also mir persönlich erscheint die Vorstellung, dass man Pilze erst makrochemisch untersucht und dann aufisst, etwas skurril. Der häutige Stielring in Verbindung mit dem grauviolettlichen Reifbelag auf dem Hut sind sehr gute Erkennungsmerkmale, so dass man eigentlich keine Makrochemie braucht.

    Hallo Benjamin,

    alles was du auf den Fotos zeigst sind ausnahmslos Reifpilze, d. h. du erkennst sie ja sehr sicher. Jetzt müsstest du dich halt trauen sie zu essen (oder nicht!), dabei kann dir hier niemand helfen, allenfalls ein VAPKO-Kontrolleur.

    FG

    Oehrling

    Das muss für die Austernpilzfarm ja eher negativ gewesen sein, wenn auf einmal alle Leute zur Selbstversorgung in den Wald gegangen sind, statt für teuer Geld Austernseitlinge zu kaufen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Noah,

    also so oft habe ich mir noch kein Mikroskop gekauft, als dass ich da Modell-Tipps geben könnte. Ich kann dir nur sagen, was ausstattungsmäßig vorhanden sein sollte:

    - Köhlerblende

    - zwei 10er-Okulare (besonders schön ist es, wenn eines davon eine Messteilung hätte) für Stereo-Sehen; der Okularhalter sollte bezüglich der Augenbreite verstellbar sein

    - 4 Objektive 4x, 10x, 40x und 100x (letzteres für Ölimmersion)

    - 4 fach verstellbarer Kreuztisch (rechts-links-vor-zurück) mit Objektträgerklemme

    - Drehregler für den Schärfen-Feintrieb

    - Kondensatorblende (zum Auf- und Zuziehen bei verschiedenen Vergrößerungen)

    - nice-to-have: Foto-/Kameratubus


    So ungefähr einen Tausender solltest du anlegen, da bekommt man schon recht gescheites Zeug für. Keine Angst: das Mikroskop ist beim Mikroskopieren eher billig, die Literatur ist das eigentlich Teure.


    FG

    Oehrling

    Fundort nadelwald was kann das sein

    Na was wohl, mal wieder ein Grauer Wulstling, diesmal ist er halt wirklich grau. Der scheint sich zu deinem Lieblingspilz zu entwickeln, so oft wie du den anfragst :) .

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    es hilft ja alles nix - man sollte die Bestimmungsmerkmale für Saftlinge der Reihe nach checken, und da gehört in der Sektion der Gelben die Hutfarbe nun mal nicht mit dazu. Grünliche H. persistens sind ebenso möglich wie orangefarbige, H. conica ist sowieso ein Chamaeleon. Vielmehr kommt es auf die Oberflächenbeschaffenheit von Hut und Stiel sowie auf die Lamellenhaltung an. Und natürlich auf eine eventuelle Grau-/Schwarzverfärbung.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    wenn der Stiel wirklich schleimig war, müsste es eher Hygrocybe chlorophana (Stumpfer Saftling) sein. Hygrocybe acutoconica/persistens/konradii hat einen je nach Witterung trockenen oder allenfalls leicht feuchten Stiel. Diesem Merkmal kommt hier also entscheidende Bedeutung zu.

    Der Optik nach kommt mMn H. acutoconica viel besser hin, aber bei schleimigem Stiel...?

    FG

    Oehrling

    Hallo,


    ich bin jetzt seit 2 Tagen in Österreich, Salzburg, Lungau

    Oh, Lungau, sehr gut! Das beste mir bekannte dortige Fundgebiet ist der Prebersee 15 km nordöstlich von Tamsweg (1650 m NN). Ein ganz herrliches Regenloch, da ist es immer feucht. Da habe ich schon Pilze gefunden, als es in 200 km Umkreis so gut wie nichts gab. Es kann aber sein, dass du da wasserdichte Schuhe mitnehmen musst, die Wege um den See stehen manchmal unter Wasser

    FG

    Oehrling

    Hallo Pilzenoob,

    es sieht so aus, als wäre an der Stielbasis ein Rhizomorph (so eine Art Wurzel oder "Schwänzchen") vorhanden. Wenn das tatsächlich so ist, könnte es Bestimmungsrelevanz haben.

    FG

    Oehrling

    Hi,

    hier im Forum gibt's keine Verzehrfreigaben, aber das werden schon Sommeraustern oder Lungenseitlinge sein. Die makroskopisch auseinander zu halten ist meistens nicht sicher möglich und was die Essbarkeit angeht auch egal, denn essbar wären beide Arten.

    Und wenn es da noch eine dritte, bisher unerkannte Art gäbe? Diese Möglichkeit besteht theoretisch immer.

    FG

    Oehrling

    Der Pilz hat keine Knolle,

    Hallo Floo,


    klar hat der eine Knolle, du zeigst sie uns nur nicht.

    Ich versuche mal die bisher bekannten Fakten zu sortieren:

    - man sieht einen Ring am Stiel; damit sind alle Scheidenstreiflinge direkt raus

    - ob der Ring gerieft ist oder nicht, kann ich auf meinem Monitor auch nicht in der allergrößten Vergrößerung sicher beurteilen - mMn bleibt das eine Spekulation

    - der Hutrand ist in der Tat kurz gerieft; Perlpilz und Grauer Wulstling können das aber mitunter; das allein wäre kein Grund, beide auszuschließen

    - ob an der Stielbasis eine Volva ist oder nicht, ist pure Spekulation, da die Stielbasis nicht gezeigt wird


    Fazit: falls du eine belastbare Aussage und nicht nur Ratevorschläge zu deiner Anfrage willst, müsstest du mit besseren Fotos rüberkommen: ein Detailfoto von der Stielbasisknolle, ein konturenscharfes Foto vom Stielring, ein Foto von einem Längsschnitt.


    FG

    Oehrling

    Hallo Corne,

    eigentlich soll man rascheldürr getrocknete Pilze, die wieder rückgefeuchtet haben, nicht mehr verwenden, da sich in der Zwischenzeit Schimmel gebildet haben könnte. Ich selber schmeiße so etwas sicherheitshalber weg. Klar darf jeder das so machen, wie er will, aber die Leutchen sollten wissen, dass es eine Gegenmeinung gibt.

    FG

    Oehrling

    Hallo Jan,

    unter uns Pilzberatern ist herrschende Meinung bzw. sogar Konsens, dass man angeschimmelte Pilze keinesfalls verwenden darf und dass der Pilzberater diese auszusortieren und dem Anfrager einen ausdrücklichen Warnhinweis zu geben hat. Das Toxin ist unwissenschaftlich ausgedrückt zersetztes Eiweiß (also mit Leichengift bzw. vergammeltem Fleisch vergleichbar), es führt zur sogenannten unechten Pilzvergiftung. Natürlich befindet es sich nicht nur in den sichtbar schimmligen Stellen, sondern im ganzen Pilz.

    Hier sieht man mal wieder, dass man gewissen Pilze-Youtubern keinen Glauben schenken darf, auch wenn sie ihre Meinungen im Brustton der Überzeugung verbreiten und sich in ihrem Kreis einen Namen gemacht haben. Normalerweise gehört so was sofort vom Netz genommen, leider gibt es aber bei Youtube wie so oft im Internet keine redaktionelle Quatschkontrolle.

    FG

    Oehrling

    In der Knollenform unterscheiden sie sich deutlich. Der Narzissengelbe hat eine verdickte Knolle und oft ein Bergsteigersöckchen wie der Pantherpilz. Der Isabellfarbene (= Kammrandige) hat eine kaum verdickte, tief im Boden eingesenkte Knolle, die man nur sehr schwer intakt herausbekommt, da sie ganz leicht abbricht. Und dann hat der Isabellfarbene einen auffallend gerieften Hutrand, beim Narzissengelben muss man die Riefen meist mit der Lupe suchen.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    ein paar Stellen an dem Pilz sind schon deutlich rosa bzw. weinrot. Ich meine auch, dass das ein Perlpilz ist. Der muffige Geruch kann daher kommen, dass der Pilz nicht mehr wirklich frisch ist.

    FG

    Oehrling

    Hallo Chris,

    ich fahre immer da hin, wo die Bodenfeuchte passt und viel Niederschlag gefallen ist. In Deutschland ist dies laut DWD-Bodenfeuchtekarte (http://www.dwd.de/DE/leistunge…feuchte/bodenfeuchte.html) derzeit nur im alleräußersten Norden und Süden der Fall. Gute Hinweise über Österreich kannst du über die Seite http://www.bergfex.at erhalten. Kärnten wäre momentan nicht so gut, hieß es, also vielleicht Tirol oder das Salzburger Land.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    das sehe ich genau so. Zu sehen sind verschiedene Arten. Auf Nr. 1 und 2 ist Hemileccinum impolitum zu sehen, der andere ist wohl Butyroboletus appendiculatus.

    FG

    Oehrling

    Hallo Schäferin,


    1) Pilze, die man so schlecht kennt, dass man sie im Forum anfragen muss, darf man niemals essen. Woher willst du wissen, ob der Pilz im Forum richtig erkannt und bezeichnet wurde? Ins Forum darf jeder Mopps was reinschreiben, also auch Leute ohne jedes Fachwissen.

    2) Ein Pilz, der blaut, kann kein Steinpilz sein, sondern ist was anderes (was auch immer).

    3) Gelbporige bitterschmeckende Röhrlinge dieses Aussehens sind Caloboletus calopus (Schönfußröhrling) oder Caloboletus radicans (Wurzelnder Bitterröhrling). Schau doch mal im Pilzbuch nach diesen beiden Arten, da wird dir die Zuordnung bestimmt gelingen. Butyroboletus subappendiculatus oder ein anderer Butyroboletus kommt nicht in Frage, da ist das Fleisch nicht gelb genug, und bitter würden diese auch nicht schmecken. Da deine Pilze viel Rot und ein grobmaschiges Netz am Stiel haben, tippe ich auf Caloboletus calopus (Schönfußröhrling).

    4) Gelbporige Formen von Hexenröhrlingen gibt es schon, aber die sind extrem selten, und dann wäre der ganze Pilz überall gelb, auch der Hut und der Stiel, und würde viel stärker blauen. In deiner Anfrage sehe ich solche Exemplare nicht.

    5) Steinpilze darf man grillen, bei Hexenröhrlingen ist dies überhaupt nicht ratsam, da diese roh giftig sind und ausreichend und gleichmäßig erhitzt werden müssen, sollen Vergiftungen vermieden werden.


    FG

    Oehrling