Beiträge von Oehrling


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    Dafür der erste Stäubling, ich denke es ist ein Hasenbovist (Handkea cf utriformis):


    Der sollte jedenfalls makroskopisch so aussehen. Ein Einzelexemplar zur Untersuchung mitzunehmen, bei dem wahrscheinlich noch nicht mal reife Sporen zu finden sind, habe ich aber nicht eingesehen.


    Aber bestimmt hast du ihn ja durchgeschnitten, um eine Amanita (z. B. A. strobiliformis) sicher auszuschließen 8| :evil: :D
    nee, jetzt im Ernst: sehr schöne Bilder!

    [quote='Habicht','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=224894#post224894']


    >Wird aber nicht regnen, wir beide gehen auf eine zünftige Pilzpirsch.


    Nach meiner Erfahrung aus dem letzten August gilt auch dort, dass die Pilzpirsch dann besonders zünftig wird, wenn es kräftig geregnet hat.


    > Falls du jemanden im Schlepptau hast, den schleppen wir gerne mit :evil:


    Ich kenne da jemanden aus St. Egyden am Kathreinerkogel, das ist auch ein ganz Pilzverrückter, vielleicht hat der auch Zeit... Und Pilze hat der in seinem Wald, da fallst vom Glauben ab.


    > Nachtrag: Ronacher & Co haben ein eigenes Hallenbad...


    Das ist, ähm, nicht ganz unsere Preisklasse...

    Hallo Andi,
    nachdem ich in der letzten Woche gefühlt 200 mal Agrocybe praecox in allen möglichen Zuständen in der Hand hatte, würde ich auch hier nichts anderes sehen wollen. Unter jenen waren genug ältere, die keinen Ring mehr hatten und trotzdem A. p. waren.
    FG Oehrling

    Tja, so riechen halt Käppchenmorcheln aus dem Gebüsch an der Hochhausecke, nachdem der Pudel seinen Durchfall draufgetan hat. Da hilft auch energisches Hinterpfotenkratzen nichts.


    Aber immer die Ruhe, bald kommen ja bei entsprechender Witterung die im Jungzustand leckeren Stinkmorcheln.

    Von mir auch einen Glückwunsch zum P. thompsonii-Fund. Den kenne ich ebenfalls noch nicht.
    Geniale Pilze habt ihr auf euren Detritus-Plätzen in Mannheim, bei uns wachsen da zu 90 % Agrocybe praecox, zu 8 % Morchella conica und nur zu 2 % andere Arten. Immerhin hatte ich vorgestern Conocybe rickenii und Agrocybe pediades, heute gab es drei verschiedene Tintlingsarten.

    Climbingfreak
    T. argyraceum und T. scalpturatum werden nach Christensen/Heilmann-Clausen (2013) so getrennt:


    EDIT!!


    T. argyraceum: T. scalpturatum:

    viel Spinnwebenvelum kein Spinnwebenvelum
    an Jungexemplaren


    Huthaut ziemlich filzig, Huthaut stark schuppig
    wenig schuppig (squamulose) (squarrulose)


    schmal ellipsoide Sporen breit ellipsoide Sporen
    (oblong) (broadly ellipsoid)


    Beide Arten riechen mehlig-ranzig, vor allem nach dem Zerkrümeln in der Hand, und beide Arten kommen in den gleichen Habitaten vor: Parks, Straßenränder, Vorgärten und sonstige wenig naturnahe Standorte.

    Ohne Kenntnis der Mikromerkmale tippe ich auch erstmal Agrocybe praecox. Der ins Spiel gebrachte Agrocybe erebia (Leberbrauner Ackerling) ist auf dem Hut nicht graugelbbraun, wie richtig angemerkt wurde, sondern schön schokoladenbraun. Auch wäre dessen Huthaut nicht trocken/matt, sondern schmierig. Der Standort auf Holzschnitzeln würde mich für Agrocybe erebia obendrein wundern.

    Hallo Vera,
    erst mal eine Gratulation dazu, dass das in eurem Garten so toll mit der "Morchelkultivierung" klappt.


    Mit dem Mikroskop kann man den Rindenmulchmorcheln leider kaum beikommen, das haben schon viele Mykologen erfolglos probiert. Morcheln sind Schlauchpilze, bei denen das, was man üblicherweise zum Bestimmen mikroskopiert, banal aussieht. Die RiMuMos haben nicht mal Sporen, da sie typischerweise steril sind. Auch Speisemorcheln kommt man so nicht bei, deswegen streiten sich ja Morchelexperten seit Jahrhunderten darum, um wie viele (wenige) Arten es sich überhaupt handelt und an welchen Merkmalen man das dingfest machen könnte.


    Wenn zur gleichen Zeit im gleichen Beet auf dem gleichen Mulch unterschiedlich aussehende Morcheln herauskommen, ist dies für mich erstmal nur ein Indiz, wie makroskopisch vielgestaltig die offensichtlich gleiche Art sein kann.


    Egal, essbar sind sie wohl alle, gut durchgegart selbstverständlich.


    FG Oehrling


    können wir das so formulieren ? :


    " Das "Problem" bei Inocybe ist, dass die letztendlich sichere Bestimmung nach makroskopischer Untersuchung meist oder sehr oft abschließend mit höchstmöglicher Gewissheit oft nur mikroskopisch erfolgen kann. "


    :P
    Als einer, der schon öfters Inocyben mikroskopiert hat, ohne dass was gscheits dabei rauskam, formuliere ich so:
    "Mein Problem bei Inocybe ist, dass nach makroskopischer und selbst nach mikroskopischer Untersuchung mit höchstmöglicher Gewissheit sehr oft keine abschließende Gewissheit erzielt werden kann."
    Daher kann ich auch das, was der Kollege über die Dankbarkeit der Gattung Inocybe für Mikroskopierer sagte, nicht ganz nachvollziehen. Inocybe ist eine Gattung, in der du wohl keine Chance hast, wenn du nicht gleichzeitig makroskopisch UND mikroskopisch rangehst. Das fängt ja schon damit an, dass du Inocyben, die du bestimmen willst, mit dem Messer ausbuddeln und mit der Pinzette hochnehmen musst, weil du sonst Bestimmungsmerkmale kaputt machst. Dann brauchst du immer Kollektionen von alten und jungen; bei Einzelexemplaren ist es meist Glückssache.
    An einem Risspilz bestimmt man üblicherweise Stunden und Aberstunden lang herum, wenn's nicht gerade ein Ziegelroter ist.
    Und wenn du dann glaubst mit dem Bestimmen fertig zu sein und hast nicht mehr ganz taufrische Literatur, sagt dir ein zufällig anwesender Inocybe-Crack: Junge, mit der Literatur geht das aber nicht, hast du denn nicht den vor vier Wochen in dieser französischen Fachzeitschrift herausgekommenen Aufsatz über die Neuordnung dieser Sektion gelesen?
    :P
    So, genug abgeledert, jetzt habe ich doch noch im Stangl (Die Gattung Inocybe in Bayern) was gefunden, das weiterhelfen könnte. Es gibt tatsächlich einen Höckersporer mit dem Aussehen von I. napipes unter Laubbäumen:
    Inocybe transitoria (Britzelmayr) Saccardo


    Dieser wird bei der Beschreibung von I. napipes als Verwechslungsmöglichkeit ausdrücklich erwähnt. Sporenmaß und Sporenform passt auf deinen Fund, das könnte mMn eine wirklich heiße Spur sein.


    Das die Birkenpilze schon so früh erscheinen ist etwas ungewöhnlich (zumindest bei uns an der Küste) vor Mitte Mai habe ich mit denen noch nicht gerechnet.


    Das hast du wirklich nett ausgedrückt.
    Bei uns kommen die in normalen Jahren nicht vor September, wenn es nachts schon wieder kühl wird.
    Daher: *staun*

    Ich würde es sogar so formulieren:
    Nebelkappen, die mehlig riechen, sind Riesenrötlinge :evil:


    Aber wie schon gesagt: wer mit den Geruchsassoziationen laut Literatur nicht klarkommt, muss sich selber pilzartbezogen welche bilden und sie im Gedächtnis abspeichern. Bei vielen Arten gehört es einfach zum Bestimmvorgang dazu, Gerüche abzuchecken, und die in der Literatur genannten Assoziationen können da schon helfen. In den letzten Jahren musste ich mir z. B. auf diese Weise "Nitratgeruch", "Honiggeruch", "Kakaogeruch", "Maggigeruch", "Weidenbohrerraupengeruch", "Lokomotivengeruch" usw. erarbeiten, oft unter Stirnrunzeln.

    Hallo Norbert,
    es gibt mit Inocybe assimilata (wird in Pareys Buch der Pilze Weißknolliger Risspilz genannt) eine Art, die Inocybe napipes (Rübenknolliger Risspilz) zum Verwechseln ähnlich sieht, ebenfalls höckerige Sporen hat, aber an nicht so feuchten Standorten auftritt. Könnte der vielleicht in Betracht kommen?
    Makroskopie und Sporenform der gezeigten Pilze passen mMn jedenfalls gut auf Inocybe napipes.

    Jetzt müsstest du dich mal über Lepiota-Gifte schlau machen (Tierarzt?). Bisher scheint es deinen Terrariumsbewohnern ja noch nicht schlecht zu gehen. Es ist durchaus möglich, dass diese Lepiota-Gifte für Kaltblüter völlig unschädlich sind.

    auf dem viertletzten Foto: eindeutiger P. tuberaster, für P. squamosus passt der Farbton nicht (zu wenig freudiges Gelb-Braun und zu viel tristes Grau-Braun);
    das allerletzte Foto taugt als Anfragefoto leider gar nichts, sorry (offenbar mehrere Arten abgebildet, Pilze beschädigt, völlig überblitzt... );

    Ich würde auf einen Schirmling (Lepiota) tippen. Es sieht so aus, als wären die Lamellen gelb, oder ist das nur ein Farbstich?
    Mit der Art wird es schwierig: das ist auf jeden Fall kein banaler Allerweltspilz, den man ohne Mikroskopie-Untersuchung und Spezialliteratur bestimmen könnte. M. E. passt Bon's Beschreibung von Lepiota ochraceosulfurescens recht gut auf deinen Fund, aber das kann selbstverständlich nur ein erster Arbeitstitel sein.


    Unter den Schirmlingen gibt es einige für Warmblüter (Hunde, Menschen...) sehr giftige Arten, also ist eine gewisse Vorsicht angeraten.

    Hallo Sabine und Holger,
    richtig, ich bin wohl der Letzte *schäm*. Aber hinten sticht die Biene, wie man hierzulande sagt.
    Rindenmulchmorcheln habe ich bisher einmal probiert. Meiner Meinung nach kommen sie geschmacklich mit "echten" Speisemorcheln nicht mit. Oft ist auch ein Hundewürstl der unmittelbare Nachbar, so dass man beim Absammeln genau hinschauen sollte. <X Die von mir gezeigte Stelle ist wahrscheinlich auch so ein Hundeklo, so dass für mich das Foto genug war.
    LG Stephan

    Auf dem letzten Bild, rechte Seite, diese relativ dicke Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spielfigur, das ist eine Zystide (Form: kopfig).


    Edit: auf dem drittletzten Bild, dieses längliche Gebilde, das "von der Mitte in Richtung Nordost zeigt", ist ebenfalls eine, und zwar eine schlauchförmige (utriforme). Die keulenförmigen Gebilde auf dem viertletzten Bild sind dagegen keine Zystiden, sondern Basidiolen (unreife Basidien, die noch keine Sterigmen entwickelt haben).

    Na, nichts würde ich so nicht sagen. Es sind eigentlich schon "Ritterlinge" (wurden ja auch in früherer zeit da eingruppiert), nur haben sie in den Basidiolen und Basidien eine "siderophile Granulation", die Tricholomen nicht haben.