Beiträge von Oehrling

    Hallo zusammen,
    meiner Erfahrung nach sind Birkenporlinge bis ins Alter ziemlich weich. Man kann sie sogar noch eindrücken, wenn sie schon eine braune Kruste haben. Daher finde ich für diesen Fund die Diagnose Birkenporling nicht abwegig. Zumindest ist die Weichheit des Fleisches kein Ausschlusskriterium.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    was genau ist denn Pilz und was ist Substrat?


    Edit: mich wundert, dass du die Schmetterlingstramete kultivieren willst. Die Schmetterlingstramete ist lt. Großpilze BW der überhaupt häufigste Großpilz Deutschlands, so dass man nur in irgendeinen Wald laufen und sie sich frisch holen müsste.
     
    FG
    Oehrling

    Hallo Sarah,
    sehr feine Pilze bei euch in Griechenland! Hoffentlich auch bald mal hierzulande... :(
    Nr. 11 würde ich Clavulina coralloides nennen, Clavulina cinerea hätte abgerundete Astspitzen.
    Nr. 19 + 20 sehen auf den Fotos wie korrekte Flockies aus (ohne Essfreigabe!). Je dunkler und kräftiger das Braun der Hutoberfläche, umso geringer das Risiko, einen Falschen zu erwischen. Vor allem dann, wenn am Stiel kein Netz zu sehen ist, sondern nur rote Flocken. Und das Fleisch muss leuchtend gelb sein und sich an der Luft innerhalb von Sekundenbruchteilen energisch blau färben. Die giftigen Boleten, etwa der Satansröhrling, blauen üblicherweise langsam und eher schwach.
    Der andere Pilz auf dem Foto 20 könnte ein Mehlräsling sein, der Boletus-Arten gerne begleitet. Er hätte einen markanten Geruch nach altem verdorbenem Mehl.
    Den Lachsreizker (Nr. 12) nehme ich dir auch ohne Sicht auf die Stieloberfläche gern ab, denn man sieht vorne im Bild unscharf einen Tannenzweig.
    Hydnellum peckii und Xerula melanotricha sind natürlich echte Burner!
    FG
    Oehrling

    Wobei diese Art mit dem sehr blassen, fast weißen Stiel und der auffälligen Stielknolle innerhalb der Gattung Conocybe wohl Alleinstellungsmerkmale hat, und dadurch gut ansprechbar sein dürfte, sobald man die Gattung erkannt hat. Danke pilzmel für die Aufklärung über einen mir bisher unbekannten Pilz.
    Chorknabe
    Solche kleinen braunen Pilze sind nur insofern Gegenstand der Beraterprüfung, als dass du bei so etwas sagen musst: kenne ich nicht, das scheint mir auf jeden Fall kein Speisepilz zu sein, der wird nicht freigegeben. Um welche Arten es sich jeweils handelt, musst du m. E. nicht wissen oder gar sagen.
    Auf jeden Fall viel Erfolg für die Prüfung!
    FG
    Oehrling

    Hallo sarifa,
    ist das auf Foto 2 ein morsches Stück Holz, das da an der Stielbasis hängt? Bzw. ein mit Pilzmyzel überzogenes Stück Holz? Das wäre dann ein Indiz dafür, dass es sich um einen Holzröhrling (um welchen auch immer) und nicht um einen Filz- oder gar Schmierröhrling handelt. Ich finde, auch die im Vergleich zum Hutfleisch ziemlich schmale Röhrenschicht (ist ja ein Kennzeichen der Holzröhrlinge) sollte Beachtung finden. Außerdem habe ich noch nie von einem Filzröhrling gehört, bei dem die Hutoberfläche auf Druck orangebraun verfärbt.
    Leider habe ich noch nie selbst einen Holzröhrling gefunden, so dass ich mich damit nicht gut auskenne, aber ein bisschen Mitdenken ist sicher erlaubt.
    FG
    Oehrling

    Angesichts des Frevels, so eine Seltenheit in die Pfanne zu hauen, muss ich mir allerdings überlegen,
    ob ich dich zur geplanten Saftlingstour mitnehme.....


    :D
    Ja, auch auf einer Saftlingswiese wächst so manches Leckere, z. B. der Wiesenellerling. Der Granatrote Saftling soll auch nicht schlecht sein...
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    ein wenig eingrenzen lassen sich die Täublinge schon. Es scheint sich aufgrund der graugrünblauen Hutfarben und der cremefarbenen Lamellen um Griseinae zu handeln. Auf sandigem, armen Boden, wie er um Berlin herum oft vorkommt, kommen z. B. Russula parazurea oder R. ionochlora in Betracht. Ohne Mikrodaten lässt sich die Art nicht endgültig festlegen. Das hier können theoretisch auch zwei verschiedene Arten sein. Ein Schaden bezüglich der Essbarkeit wäre das nicht, denn hiesige Täublinge mit graugrünblauen Hutfarben sind grundsätzlich essbar. Natürlich muss man sicher sein, einen Täubling vor sich zu haben, und frisch sollte er selbstverständlich auch sein, das musst du selbst vor Ort nachprüfen.
    FG
    Oehrling

    Hallo Karl,
    richte deinen Bekannten bitte aus, dass sie das Parkett wieder rausreißen und erst mal einen ordentlichen Glattstrich machen sollten. Auch wenn die von dir gezeigten Pilze ungiftig sein sollten, können die Sporen mittel- bis langfristig Allergien auslösen. Dem Parkettboden könnte die Restfeuchte noch anderweitig mit Holzzerstörern zu schaffen machen. Auf Foto 1 sieht man schon das Ungeziefer herumkrabbeln. Und was heißt überhaupt Wand mit Restfeuchte, die aber inzwischen abgedichtet ist? Die Feuchtigkeit ist offenbar nach wie vor in der Wand drin und müsste zuallererst mal raus. Das scheint ein mangelhaft ausgeführtes Werk zu sein, vielleicht kann man da den Stümper, der das verbockt hat, für haftbar machen.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    die auf den Fotos 2 und 3 sehen mir farblich stark nach Amanita submembranacea (Grauhäutiger Scheidenstreifling) aus. In diesem Fall würde das Antrocknenlassen der Stielvolva über Nacht helfen, insoweit sich diese dann silbergrau bis mittelgrau verfärben würde.
    FG
    Oehrling

    Hallo,


    beim Täubling Nr. 2 ist dem Aussehen nach der Jodoformtäubling (R. turci) möglich, aber das wäre ein Nadelwaldpilz. Dieser hier ist aber offenbar unter Eiche gewachsen und könnte damit R. graveolens (Weinroter Heringstäubling) sein. Hast du auch den Geruch geprüft? Sowohl R. turci als auch R. graveolens riechen sehr markant.


    Die Risspilze Nr. 8 können auch unterschiedliche Arten sein. In Betracht insbesondere für das erste Exemplar kommt Inocybe corydalina (Grünscheiteliger Risspilz) oder I. fraudans (Birnenblüten-Risspilz). Beide Arten riechen nicht spermatisch, sondern aufdringlich parfümiert-blütenartig. Bei den anderen Bildern gehe ich mit dem schon gebrachten Vorschlag mit - das kann sehr gut I. maculata sein. Auch dieser Pilz riecht nicht typisch "risspilzartig", sondern ziemlich angenehm, etwa wie ein nahrhafter Eintopf. Also auch hier wäre die Geruchsangabe sehr wichtig.


    FG
    Oehrling

    Hallo,
    außer der Schleiereule kommt noch der ähnliche Taubenblaue Schleimkopf (Cortinarius cumatilis) in Betracht. Ich stutze bezüglich der Schleiereule wegen des geringen Hutdurchmessers von nur 10 cm für den ausgewachsenen Pilz und der ziemlich lilafarbenen statt schokoladenbraunen Hutfarbe.
    FG
    Oehrling

    Aber es ist interessant, dass genau diese Art immer dazu neigt solche Trockenschäden aufzuweisen, während alle anderen Pilze normal erscheinen.


    Sagen wir es einmal so: der Standort, den sich der Pilz ausgesucht hat, ist vom Mikroklima her nicht ganz optimal. Oder er war es mal früher, bevor ein in der Nähe stehender Baum abgeholzt wurde.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    Spaß beiseite. Das ist mit 99% Sicherheit ein Täubling. Wenn man den bestimmen will, muss man das übliche Bestimmungsprogramm abfahren: Geschmack prüfen (mild oder scharf?) und den Pilz aussporen lassen (mögliche Spp-Farben weiß, rahmgelb, ockergelb, dottergelb), sonst kommst du nie auf die Art. Eine kleine Auswahl von Täublingen, die so aussehen können: Heringstäubling, Hainbuchentäubling, Rotstieliger Ledertäubling, Weißstieliger Ledertäubling, Kurzstieliger Ledertäubling, Lederstieltäubling... wie gesagt, eine kleine Auswahl.
    FG
    Oehrling

    Hallo Claudia,
    ich wünsche dir und deinem neuen Pilzbuch den besten Erfolg! Ich finde es ganz toll, sich zu trauen, ein im Haifischbecken Pilzbestimmung mitschwimmendes Buch zu veröffentlichen. Wie du siehst, reagiert die potenzielle Kundschaft erst mal ziemlich kritisch.
    Wie ich in der Beschreibung gelesen habe, geht es anscheinend um weit mehr als nur 5 Pilze, da diese wohl auch mit den jeweiligen einschlägigen Verwechslungspartnern verglichen werden. Das kann sicherlich recht spannend zu lesen sein, und zumindest die thematische Perspektive ist durchaus ungewöhnlich.
    Klar ist freilich, dass man für den Preis von 16,99 Euro auf dem Büchermarkt erheblich dickere, ausführliche Werke bekommen kann. Das Buch müsste daher im Prinzip eher durch den Stil als durch den Inhalt überzeugen, weshalb eine Leseprobe für die Vermarktung extrem wichtig wäre.
    Ferner erlaube ich mir die Bemerkung, dass in diesem Forum schon öfters Bücher anderer Autoren/Herausgeber beworben wurden, welche wesentlich freundlichere und wohlwollendere Reaktionen der Forumsteilnehmer (vereinzelt in Unkenntnis des Werkes als Vorschusslorbeer abgegeben!) ernteten.
    FG
    Oehrling


    Sehr ,sehr komisch!
    In Antenne Bayern gab es gestern einen Bericht,daß die bayrischen Wälder von Pilzen wimmeln.


    Ja, das stimmt. In den bayerischen Alpen- und teilweise Voralpenwäldern wimmelt es von Pilzen. Das gilt anscheinend generell für die Nord- und Zentralalpen.
    FG
    Oehrling

    Hallo,


    auf viele Kartierungsergebnisse kann man kaum etwas geben. Ein Kartierungsprojekt ist immer nur so gut wie die Projektteam-Mitglieder. Etliche Pilze sind in vielen Gegenden nicht selten, sondern werden nur selten gefunden bzw. bestimmt.


    Es kann aber bei der Eichenrotkappe durchaus sein, dass sie in Mittelfranken selten ist, da es dort nur wenig Eichenwald, Lehmboden bzw. Eichenwald auf Lehmboden gibt. In meiner Heimat Südhessen gibt es auch nur wenig davon. Die allermeisten Eichenwälder stehen dort auf Sandboden, und das scheint die Eichenrotkappe eher zu meiden. Folglich gibt es auch in Südhessen kaum Eichenrotkappen, sondern fast nur Espen- und Heiderotkappen, die mögen Sandboden.


    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    ich würde den nicht Büscheliger Rasling (= Lyophyllum decastes), sondern Weißer Rasling (= Lyophyllum connatum) nennen. Der Büschelige Rasling hat einen graubraunen Hut und ist essbar, der Weiße Rasling soll mutagene (kanzerogene?) Inhaltsstoffe haben und sollte daher keinesfalls gegessen werden. D. h. diese beiden verwechselt man besser nicht.
    FG
    Oehrling

    Hallo Jan,
    ich würde es davon abhängig machen, ob der Pilz in deiner Gegend selten ist oder nicht. Bei uns in Hohenlohe ist die Laubwald- oder Eichen-Rotkappe überhaupt nicht selten, im Gegensatz etwa zur Espen-Rotkappe oder Birken-Rotkappe. In meiner alten Heimat kam sie dagegen kaum vor, weshalb ich sie erst in Hohenlohe kennengelernt habe.
    FG
    Oehrling