Beiträge von Schupfnudel

    Hi.


    Danke schon mal für die Einschätzungen.

    Ein richtig abgewaschener T. conspersa wäre vorstellbar, nur hatte ich mich eben gewundert, weil der Sporenabwurf zwar recht dünn ausgefallen ist, der aber weiß war. Das hat mich jetzt völlig verwirrt. Ich wollte eben den Abwurf nochmal mit der Rasierklinge zusammenkratzen und anhäufen, dabei ist mir die Rasierklinge in die Spüle gefallen und mit ihr die Sporen. Ich habe jetzt nochmal zwei angetrocknete Hüte zum Aussporen abgelegt, aber ich denke da wird nix mehr bei rumkommen. Vlt. habe ich da auch was anderes aus Versehen eingesammelt, weil mit weißen Sporen fiele mir da gar nix mehr ein.


    Bei dem Rüblingsdingsi waren meine Ideen mehr der Not geschuldet, da ich nix besser passendes kenne, aber wenn ihr da auch skeptisch seid, kann ich das gut verstehen. Hydropus subalpinus kann ich aber ausschließen, den kenne ich mittlerweile ganz gut und vor Ort war auch nur eine alte Eiche. H. subalpinus finde ich eigentlich immer in einer dicken Schicht Buchenlaub.


    Ich habe jetzt mal die Sporen angeschaut und gemessen.


    (6,8)7-8-8,6(9,2)x(3,8)3,9-4,4-5(5,1)µm

    N= 24


    Länglich/ellipsoid zum Teil mit leichter suprahilarer Depression.





    Mit KOH bekomme ich am Hut auch eine olivfarbene Verfärbung, das kriege ich mit dem Handy nicht so gut eingefangen, ist aber grünlich:



    Das würde alles ziemlich gut zu M. luxurians passen. Man findet online auch jede Menge Bilder von jungen Exemplaren ohne diese Radialfasern im Hut. Die kommen scheinbar mit Vorliebe im Alter und bei Trockenheit zur Geltung, hier hat's aber durchgeregnet. Wenn keine weiteren Einwände sind, würde ich den daher so ablegen?


    LG,

    Schupfi

    Hi Andreas,


    ja, die meinte ich auch, nur geschrieben hab' ich's scheinbar nicht. :D

    Der Kaffee hat wohl noch nicht gewirkt und ich ich wurschtel hier nebenbei noch an anderen komischen Pilzen rum. :kaffee:


    LG.

    Hi.


    Ja, das ist genau das Problem was ich oben angesprochen habe, dass Champignons auch mal durcheinander wachsen. So rein makroskopisch mit den gräulichen Lamellen, den feinen Hutflöckchen und mit Anis-Geruch würde ich das obere Exemplar im letzten Bild als Anis-Champignon im weiteren Sinne einordnen während die beiden anderen vom vorherigen Bild nach Karbolies aussehen.


    "Eindeutig" und "Champignon" ist aber eher eine seltene Wortkombination. Ich habe beide Artenkomplexe hier halt ziemlich häufig rumstehen und nach ein paar Hundert Funden ergibt sich so ein wenig die Erfahrung was wohin gehören könnte. Karbolies erkenne ich mittlerweile oft schon von oben an der Hutform/-oberfläche, aber Geruch, Verfärbung, Velum, Knollenform sollte man natürlich trotzdem prüfen.


    Hier mal eins von vielen typischen Grüppchen Karbolies von gestern.



    Hier zwei Schnappschüsse auch von gestern. Links einer der Anis-Champignons, rechts Karbol. Circa zwei Meter nebeneinander gewachsen.



    Man beachte die kaum sichtbare Gelb-Verfärbung bei dem alten Karbolie. Geruch und die weiteren Exemplare waren aber eindeutig, aber beides sind wackelige Merkmale auf die man sich nicht alleine verlassen kann. Bei einigen Anis-Champignons bekommt man auch mal ein Gilben, aber das geht meist langsamer und hat nicht so dieses knallige Chromgelb.


    Du kannst mal den Karbolie noch kräftig mit dem Daumen in der Stielbasis anrubbeln und dann nochmal schnuppern. Alternativ erhitzen, da kommt der Geruch auch besser raus. Möglich ist's aber auch, dass du den Geruch einfach nicht wahrnimmst oder er deinen Fruchtkörpern fehlt. Das wäre beides auch nicht so selten, ich habe das oft genug getestet mit Versuchspersonen, die mir auch bei furchtbar stinkenden Karbolies angenehme Pilz-/Anis- und sonstige Gerüche beschreiben. :|


    Alles Geschriebene nur als Bildeinschätzung meinerseits ohne Gewähr, weil eben Geruchsbeschreibungen subjektiv sind. Wer Champignons essen will, sollte auf jeden Fall zum PSV gehen, weil's eben schwierig ist. Bei deinen käme das ja in dem Zustand aber eh nicht in Frage und selbst wenn der Anis-Champignon passt, wäre der nicht gerade gesund wegen der Cadmium-Anreicherungen. Viele geben die wohl mittlerweile auch nicht mehr frei.


    LG.

    Hi.

    man sollte vielleicht nicht die Xerocomellus-Arten völlig vergessen, wie z.B. X. cisalpinus.

    Genau der wäre bei der letzten nicht eingestellten Kollektion noch im Feld der Verdächtigen gelandet.


    Mikroskopisch geben die Hortiboleten wohl nicht allzu viele sichere Trennungsmerkmale her, so dass ich davon ausgegangen bin, dass da zusätzlich noch genetisch eine Begründung für die Trennung von H. bubalinus und H. engelii vorliegen sollte. Aber genau weiß ich das gerade auch nicht.


    LG.

    Hi.


    Die beiden nachgereichten sind typische Karbolchampignons. Die dürfen aber nicht nach Anis riechen, schnupper noch mal dran ob du den Karbol-Geruch nicht doch wahrnehmen und einprägen kannst.


    Lg.

    Hi.


    Die letzten von heute bei denen ich etwas auf dem Schlauch stehe.


    Beide im Gras unter einer alten Eiche. Nebenan diverse Täublinge und Gymnopus impudicus.


    Bei dem stehe ich ziemlich auf dem Schlauch. Ich denke das ist ein Braunsporer. Irgendwie erinnert er mich an Tubaria, aber so richtig einen passenden finde ich nicht. Geruch hat er auch aber da stehe ich auch auf dem Schlauch was das nun sein könnte. Jemand eine Idee? Sie sind ziemlich klein, Hutdurchmesser unter 2cm. Hygrophan.




    Und der zweite Pilz ist irgendwas Rüblingsartiges denke ich. Ich dachte vlt. an Marasmiellux luxurians aber so richtig gefällt er mir irgendwie nicht. Stiel ist verdreht.

    Rhodocollybia prolixa soll wohl eher im Nadelwald vorkommen und der sieht auf Bildern auch kräftiger aus.




    Danke.


    LG,

    Schupfi

    Hi Michael,


    das ist gar nix wissenschaftliches oder so, sondern sollte nur beschreiben wie sicher oder unsicher ich mir mit der Bestimmung bin. Je höher der Wert, desto sicherer bin ich mir, dass ich richtig liege. :saint: Der Gegenspieler von H. bubalinus wäre H. engelii, der aber eben scheinbar weniger und langsamer blaut und häufiger karottenrote Punkte in der Stielbasis zeigt (aber nicht immer). Der dritte im Bunde, H. rubellus, blaut an den Poren auch ganz gerne mal und im Fleisch auch etwas mehr (langsamer), aber der hat jung schon ein etwas anderes Farbspektrum im Hut.


    Das Konfidenzniveau fällt bei mir bedingt durch mehrere Faktoren, z.B.:

    - Funderfahrung

    - Alter des Fundes

    - Schwierigkeit der Abgrenzung in der Gattung/Gruppe


    Ich habe hier bisher immer nur Hortiboletus engelii oder H. rubellus gefunden, von daher fehlt mir noch ein wenig die Vorstellung von der Variationsbreite von H. bubalinus, der hier vermutlich mehrheitlich zu sehen ist. Und Filzröhrlinge können generell ziemlich gemein sein, was die Bestimmung angeht. Ich hatte zum Beispiel noch eine 6. Kollektion, die ich gar nicht erst eingestellt habe, weil ich mir da noch nicht mal sicher war, ob das überhaupt ein Hortiboletus oder nicht vlt. sogar ein Xerocomellus ist. Mittlerweile denke ich aber, dass auch das H. bubalinus war, aber mit geringem Konfidenzniveau. :saint:


    LG.

    Hi Andreas,


    super, das freut mich gerade total. Ich werde da trotzdem regelmäßig nochmal hinschauen und sicher das ein oder andere mal noch auf dem Schlauch stehen, aber dann hoffe ich, dass ich so langsam mein H. bubalinus Konzept entwickeln kann. Bei sehr jungen Fruchtkörpern ist's finde ich einfacher als bei etwas älteren, dann gleichen sich H. bubalinus und H. engelii etwas weiter an.


    LG,

    Schupfi

    Hi.

    Ja, aber so ein leichtes Gilben haben ich bei Anis-Champignons auch schon gesehen. Aber wie gesagt, ohne weitere Bilder ist das im Endeffekt ja eh Rätselraten hier. :)

    Gibt es hier im Forum eine Champignon Gegenüberstellung/Auflistung? Ich würde mich da gerne fortbilden.

    Es gibt ein paar wenige Portraits im entsprechenden Unterforum. Wenn man tiefer einsteigen will, muss man wohl dieses Standardwerk benutzen, das ist aber schon harter Tobak und sicherlich nichts für Einsteiger. Ansonsten ist es nicht verkehrt erst mal zu schauen, aus welcher Sektion ein gefundener Champignon stammen könnte. Recht einfache Kurzbeschreibungen der Sektionen findet man im Bon (Pareys Buch der Pilze) aber sicher auch irgendwo online. Die Artbestimmung ist leider oftmals arg kniffelig, aber so grob in die richtige Ecke kann man schon öfters ganz gut kommen, wenn man sich ein wenig reinfuchst. :)


    LG.

    Hi.


    Noch einer von heute, der mir neu ist.


    Diese Lepiota stand am Friedhof.


    Habitat


    Auffällig ist der braune Nippel - bei dem jungen als Papille, bei dem älteren abgeflacht.




    Dünne, weiße Rhizomorphen.


    Cortina-artiges Velum



    Geruch unbedeutend, Hutdurchmesser gut 4cm.


    Sporenabwurf läuft, ich denke mal der muss unters Mikro?

    Aber vlt. hat ja schon jemand eine Idee.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Ich würde auch gerne noch das Schnittbild und weitere Ansichten sehen. Diese winzigen, kleinen weißen Schüppchen wie bei dem rechten zu sehen, kenne ich eher von den Anis-Champignons als von den Karbolies. Von beiden hatte ich heute erst wieder so einige zum Anschauen, wobei die Karbolies natürlich wie immer in der Überzahl waren. Beide Arten wuchsen zum Teil auch keine 2m nebeneinander, so dass Mischkollektionen auch berücksichtigt werden sollten.


    Aber warten wir mal die weiteren Bilder ab.


    LG.

    Hi Werner.


    Pink wird's nicht aber deutlich lila. :)


    Das dürfte auch zählen.

    Das gefällt mir nach einem Abgleich makroskopisch auch viel besser.


    Aha, das ist also dieses potentiell tödliche Ding. Gut, dass ich den auch endlich mal in den Fingern hatte. Wieso der aber im Feld nach Anis gerochen hat, weiß ich nicht. Das war wirklich sehr deutlich zu erschnuppern! Jetzt daheim riecht er aber nur noch banal pilzig. Sehr mysteriös.


    Danke für die Korrektur. Ich versuche mir den mal einzuprägen. :)


    LG,

    Schupfi

    Hi Jörg,


    ja, genau weil das so eine der vielen Ecken ist, wo ich eher so semi-informiert bin (lies: gar nicht), frage ich da gerne nochmal nach. Wenn du aber auch nur den mit Anis-Geruch kennst, ist das doch schon mal sehr gut. :)


    LG.

    Hi.


    So, das Päckchen ist raus und ich konnte heute auch nochmal neue Fruchtkörper finden. Bei den etwas älteren, hätte ich vermutlich auf dem Schlauch gestanden was das sein soll, hätte ich dort nicht vor ein paar Tagen die jüngeren gefunden. Beim Geruch war's dann aber klar.



    Leider sehr zerbrechlich, die Stielbasis habe ich nicht rausbekommen.





    Schauen wir mal was da raus kommt. :)


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Ich bin ja bekanntermaßen kein Porlings-/Trametenkenner.


    Aber die hier roch so intensiv nach Anis, dass ich dachte, das müsste ich hinkriegen. An Laubholz.

    Passt Anis-Tramete oder gibt's noch weitere Optionen?








    Danke.


    LG,

    Schupfi

    Ahoi.


    Ich hätte da so ein paar allseits beliebte Filzröhrlinge von heute...

    Ich würde mal meine Vermutungen dazu schreiben und wäre über Input der Filzröhrlings-Fans dankbar.



    1. Kollektion. Baumpartner nicht zuzuordnen, zu viel Auswahl.





    Meine Bestimmung: Hortiboletus engelii, auch wenn mal wieder die karottenroten Punkte fehlen.

    Konfidenzniveau: 79%


    2. Kollektion. Baumpartner unbekannt.





    Knubbelige Hüte, ziemlich klein, ausgeprägtes Blauen. Leichtes Röten im Hut.

    Meine Bestimmung: Hortiboletus bubalinus

    Konfidenzniveau: 93%


    3. "Kollektion" - Einzelfruchtkörper






    Ähnliches Verfärbungsverhalten wie bei den H. bubalinus in Koll. 2. Etwas dezenter aber FK ist auch älter und angegammelt. Aber auch kein Röten im Hut.

    Keine karottenroten Punkte

    Meine Bestimmung: H. bubalinus

    Kondifenzniveau: 51%


    4. Kollektion. Baumpartner vermutlich Linde.





    Karottenrote Punkte beim großen FK vorhanden. Aber schnelles, starkes Blauen auch, was H. engelii bei mir eigentlich nie macht.

    Tendenz H. bubalinus

    Konfidenzniveau: 50%


    5. Kollektion - Baumpartner vmtl. Linde.





    Keine karottenroten Punkte. Ausblassender Hutrand. Ähnliches Verfärbungsverhalten wie bei meinen als H. bubalinus bestimmten. Winzige rötliche Zone unterm Hut zu erahnen.

    Bestimmung: H. bubalinus

    Konfidenzniveau: 89%



    So und jetzt dürfen die Filzröhrlingsfans mich korrigieren. ^^


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Ja, da gab es ja ein ewiges Hin und Her.


    "There was controversy over the spelling of the species epithet ‘rhacodes’ (originally published as ‘rachodes’). The Nomenclature Committee for Fungi debated the issue for years and the General Committee made the final decision that the epithet of Agaricus rhacodes Vittad. (Descr. Fung. Mang.: 158. 1833) is to be so spelled, even though it was originally spelled ‘rachodes’, which was approved by the International Botanical Congress in Shenzhen, China (Wilson 2017)."


    Quelle:

    A multi-gene phylogeny of Chlorophyllum (Agaricaceae, Basidiomycota): new species, new combination

    and infrageneric classification

    doi:10.3897/mycokeys.32.23831


    LG.

    Hi Luca,


    der Ring ist in der Tendenz schon eher einfach, jedenfalls nicht deutlich doppelt wie bei dem C. rhacodes (richtige Schreibweise mittlerweile) hier (rechter FK):


    Wenn man Pech hat, findet man bei Chlorophyllum so Dinger, die sich nicht so recht zwischen C. rhacodes und C. brunneum entscheiden können (manche wähnen da auch noch eine dritte Art...ich bin da erstmal skeptisch). Die muss man dann nachmikroskopieren. Bei idealer Merkmalsausprägung geht die Trennung aber auch so und Kollektionen sind eh immer hilfreich. Schau mal wie sich der kleine noch so entwickelt, das könnte schon helfen beim Eingrenzen.


    LG.

    Hi.


    Schöne Funde! Auch einiges dabei, was hier auf meinem Hausfriedhof eher nicht rumsteht.


    Viel beitragen kann ich nicht, wegen mangelnder Erfahrung mit Saftlingen, Rötlingen und Co. Aber H. impolitum würde ich dir abkaufen.

    Und die rötenden Riesenschirmlinge sind junge Safranschirmlinge. C. brunneum wäre recht wahrscheinlich mit der (vermutlich?) gerandeten Knolle. Da aber am besten in ein paar Tagen nochmal hin um Ringstruktur, Hutschuppung und Knolle besser beurteilen zu können. So jung sehen alle Safrans ziemlich ähnlich aus.


    LG.

    Hi.


    Schöne Doku und du hast dir ja schon gut Gedanken gemacht. :daumen:

    Ich wäre in der Tendenz auch bei H. engelii. Theoretisch können H. engelii und H. bubalinus aber auch mal durcheinander wachsen, das sollte man zumindest im Hinterkopf behalten.


    Die roten Punkte in der Stielbasis sind bei mir am Bildschirm übrigens auch deutlich zu sehen.



    LG,

    Schupfi