Beiträge von Schupfnudel

    Hi Raphael,


    vielen Dank für die Vergleichsbilder. Der kleine Pilzhut ist trotz befeuchten und abdecken ohne Sporenabwurf weggetrocknet. Ich gucke mal ob ich da nachher noch was vernünftiges rausgeschnibbelt bekomme aus dem winzigen Ding. Den zweiten Pilz habe ich mit dem Holz einfach in meine improvisierte Feuchtkammer gestellt und er ist auch ein wenig weitergewachsen über Nacht. Ist immer ganz praktisch, wenn sich die Pilze mit Substrat abtransportieren lassen. Oft kriegt man die da noch zum Ausreifen.

    Sporenreif ist der aber denke ich immer noch nicht, ich lasse den mal noch ein zwei Tage da drin bevor ich den köpfe, falls ich den aktuellen ergebnislos zerschnibbele.


    LG.

    Hi.


    Hauptmerkmal für die Bestimmung von allen "xerocomoiden" Filzröhrlingen ist für mich das Schnittbild. Die Gartenfilzröhrlinge haben aber oft so einen auffällig längsfaserigen Stiel, wie er bei dir zu sehen ist. Gerne auch mal so leicht herablaufende Röhren. Und sie stehen halt ganz gerne in etwas offeneren Habitaten wie Gärten, Friedhhöfen, Parks, wobei einige Rotfußröhrlinge da natürlich auch wachsen können. Mit dem Hut das finde ich schwierig zu beschreiben. Tendenziell reißen viele Rotfußröhrlinge schon fixer auf, aber bei ollen Gartenfilzröhrlinge habe ich auch schon rissige Hüte gesehen. So richtig das K.O.-Merkmal habe ich also nicht parat, aber sie sehen eben etwas anders aus für mich. :saint:

    Vielleicht kann dir jemand anders das noch besser umschreiben.


    Was man bei deinen Exemplaren noch sieht ist zudem ein leicht ausblassender Hutrand was H. bubalinus auch gerne macht.


    LG.

    Hallo liebe Helfer,


    schön, dass sich die Dachpilz-Fans hier einfinden.

    Gut, dann haben wir immerhin schon mal eine Schnalle (=keine Schnalle laut Stefan :giggle: ). Das ist natürlich suboptimal, dass ich nur eine finde, wenn der Schlüssel danach fragt. Ich hätte das ja gern eindeutiger gehabt. Das wäre auch meine nächste Frage gewesen, ab wann man eine Huthaut denn als "abgesucht" ablegen kann, aber in 3 Präparaten eine einzige könnte man demnach eher als schnallenlos werten. Wo dann der Cut-Off ist zwischen "schnallig und schnallenlos" fände ich aber trotzdem schwierig zu beurteilen. Wenn's nun in den 3 Präparaten 2 Schnallen gewesen wären, wüsste ich auch nicht, ob ich das nun mit oder ohne Schnallen schlüssele. Mit einer tendiere ich wie Stefan sagt eher zu "keine".


    Dann gucke ich nachher mal die Zystiden an.

    Ich habe mich zugegebenermaßen auch noch nicht intensiver mit der neueren Literatur befasst, das hebe ich mir für mein Rentendasein auf. Und dann bin ich gespannt, wann die Sequenzierer endlich mal den plautus-Komplex auseinander friemeln.

    P. plautus gab's da auch. Den habe ich wohlwissentlich kurz gestreichelt und ihm ein s.l. verpasst. Der durfte stehen bleiben.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Einer noch von heute. Ein wenig Bedenken hatte ich ja, einen größeren Pluteus einzupacken, aber man muss ja auch mal was wagen.

    Den hier fand ich heute also auf Holzresten am Boden wachsend, müsste Laubholz gewesen sein. Mittelgroßer silbrig-grauer Dachpilz auf Laubholz, Hutmitte leicht braunschuppig, Geruch schwach nach Rettich.






    Nimmste halt mal mit und guckst ihn dir im Mikro an, wird schon Pluteus salicinus sein - so nennste die Dinger ja immer. Der Funga Nordica Schlüssel ist übersichtlich. Schlüssel A, Hut weiß-grau - bleiben P. petasatus (Geruch passt nicht), P. salicinus und P. pellitus. Übersichtliche Auswahl also.


    Stattdessen guckt man im Pilzforum und findet so was hier.

    Als Literatur kann ich dringendst empfehlen:

    ALFREDO JUSTO, EKATERINA MALYSHEVA, TATIANA BULYONKOVA, ELSE C. VELLINGA, GERRY COBIAN, NHU NGUYEN, ANDREW M. MINNIS & DAVID S. HIBBETT (2014): Molecular phylogeny and phylogeography of Holarctic species of Pluteus section Pluteus (Agaricales: Pluteaceae), with description of twelve new species. Phytotaxa 180(1): 1–85.

    dx.doi.org/10.11646/phytotaxa.180.1.1

    Erste Frage - Schnallen vorhanden in der Huthaut?


    Öhm. Naja. Ma gucken. Ich zupfe mir drei Stückchen mit der Pinzette aus der Huthaut und suche. Ich finde mehr oder weniger nix. Müsste aber zumindest "pileipellis a cutis" sein denke ich.



    Ich bräuchte die Schnallen aber um zu meinem schönen, einfachen FN-Ergebnis zu schlüsseln.


    Nach ewiger Suche finde ich genau ein einziges Dingsi was vielleicht, eventuell eine Schnalle sein könnte, wenn ich's schnalle. Vlt. aber auch nicht. Was weiß ich schon.

    Also ist das eine Schnalle?



    Und reicht eine Schnalle in 3 Zupfpräparaten um Schnallen als gegeben anzusehen?


    Danke. Fortsetzung folgt hoffentlich.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Das erste ist ein Krempling. Mittlerweile wurden die in verschiedene Arten aufgespalten. Für den Hausgebrauch kann man da Paxillus involutus s.l. dranschreiben, ansonsten könnte man makroskopisch noch die Sporenpulverfarbe checken und die Huthaut mit Ammoniak auf Verfärbungen testen.


    Die Nummer 2 ist Hortiboletus bubalinus - Bubalinusröhrling oder so. Frisch recht schnell und großflächig blauend meiner Erfahrung nach, meistens ohne karottenrote Punkte in der Stielbasis, im Idealfall noch mit schwach rötlicher Zone im Schnittbild unter der Huthaut. Das ist hier unter Kunstlicht schwer zu sehen. Sehr hilfreich sind generell Bilder mit natürlichem Licht wenn irgendwie möglich.


    Von Täublingen habe ich wenig Ahnung. Die Profis hätten da aber sicher gene noch weitere Infos, insbesondere den Geschmack, die Sporenpulverfarbe und die Begleitbäume. Rein optisch könnte ich mir was aus subsect. Griseinae vorstellen, wenn er denn mild ist. Das aber komplett ohne Gewähr, da gibt's hier weitaus bessere Bestimmer für.


    LG.

    Hi.


    Echt mal, ich knurpse hier durch mückenverseuchtes Gestrüpp in der Hoffnung auch nur einen interessanten Hutpilz zu finden und Jörg geht bissl im Park spazieren und packt die Fundkeule aus. Ich habe hier vertrocknete Pilze liegen mit dem Durchmesser meines Barthaares, mehr aus Verzweiflung als aus echtem Interesse an den komischen Helmlingen und Galerinas.


    Schöne Funde und Grüße aus der Trockensteppe nördlich von dir.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Noch ein Fund von heute. Korallen gucke ich eigentlich nicht weiter an, da ich keine Ahnung davon habe. Nur sahen die anders aus als viele die ich sonst so sehe.

    Ich bin jetzt beim Blättern über Phaeoclavulina gestolpert.

    Die wuchsen im Laubwald auf dem Boden was vlt. auch schon mal hilft, da viele wohl scheinbar in den Nadelwald gehören. Bäume halt leider wild durcheinander, am nächsten war eine sterbende Esche. Sonst Hasel, Hainbuche, Birke, Pappel, Eiche - vieles halt außer Nadelbäumen. Gefleckter Aronstab stand auch in der Nähe, falls das hilft.

    Der Geruch ist irgendwie nicht so angenehm aber ich kann ihn nicht definieren. Ich glaube sie sind aber auch schon etwas älter. Die Äste entspringen aus einem Strunk und verzweigen sich dann.

    Ich habe leider nur Handy-Bilder:






    Bin ich da in der richtigen Ecke oder lässt sich da so ohne weiteres nix zu sagen?

    Kriegt man die als Amateur bestimmt oder ist das wieder schwierig? Ich hatte allerdings noch nie was koralliges im Mikro.


    Danke.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Sorry für die Bildqualität aber ich hatte im Wald heute mein Makro-Objektiv vergessen und musste mir mit Zwischenring behelfen. Zudem war es zappenduster und hohe ISO mag meine Cam nicht so sehr.


    Ich würde die hier bei Simocybe verorten. Fundort auf Laubholzstückchen neben großem vermorschtem Stamm. Liege ich da richtig? Hatte ich bisher erst einmal.



    Hut feinfilzig




    Gut 3cm hoch, Hutdurchmesser knapp 1cm.


    Hier noch ein zweites Exemplar, das 2 Meter daneben wuchs. Leider nur ein Handyschnappschuss, die Kamera-Bilder sind nix geworden von dem.

    Beide Exemplare haben extrem viel Myzelfilz(?) im Holzstückchen.


    Die sind denke ich leider noch recht jung von daher vermute ich, werde ich keinen Abwurf bekommen. Ich könnt's aber beim zweiten Exemplar versuchen.


    Wenn ich bei Simocybe richtig bin, habe ich jetzt gelesen, dass ich wohl die Pileozystiden angucken müsste, die bei S. sumptuosa kopfig sein sollen und bei S. cenctulus (den ich vermute) nicht. Ist das das relevante Merkmal zur Unterscheidung oder sollte ich was anderes angucken? Da ich nur zwei Exemplare habe, bin ich etwas vorsichtig hier. ^^


    Danke.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Wie gesagt, ich bin mir alles andere als sicher. Wenn wir bei Xerocomus unterwegs wären, würde ich aber Xerocomus ferrugineus bevorzugen mit dem weißlichen Fleisch ohne Rosatöne. Das Habitat hätte ich gerne besser passend gehabt, wobei ich die ökologische Amplitude von A. moravicus gar nicht wirklich einschätzen kann. Ganz hilfreich wären vlt. noch weitere Schnittbilder gewesen von den weiteren Exemplaren, ob sich das so fortsetzt mit dem Braun im Hut.


    Ich denke, wenn den mal jemand live gesehen hat, dann sicherlich Jürgen - seiner Einschätzung sollte man denke ich ohnehin mehr Gewicht geben als meiner. Vlt. schaut er hier ja mal drüber und kann eine Vermutung äußern. Oder natürlich auch andere Röhrlings-Fans. :)


    LG.

    Hi.


    Ich kann die Frage gut nachvollziehen, denn die meisten Griseinae, die ich hier finde (meistens keine Frauentäublinge), sind, insbesondere jung, in den Lamellen durchaus schärflich. Mit der strikt angewandten Täublingsregel würden die alle stehen bleiben. Ich nehme die ab und an aber schon für die Pfanne mit. Gebraten ist davon nix mehr zu merken. Also geht die Antwort meinerseits eher in Richtung "kommt drauf an". So grob weiß ich schon wo die hingehören aber ich mikroskopiere die Pfannenpilze nicht immer durch um zu wissen ob ich da nun beispielsweise R. grisea, R. parazurea oder R. ionochlora futtere.



    LG.

    Hallo ihr beiden.


    Da habt ihr ja Recht. Und gerade auch die von Wutzi erwähnte Möglichkeit zur Rückversicherung ist in unserer vernetzten Welt ein großer Bonus. Könnte man sich also durchaus überlegen, wenn ich die Prüfung mal im Rückspiegel habe. :)


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Danke euch beiden für die Beschreibung des Ablaufs. Ich glaube mein Hauptproblem wäre einfach, dass mir nach ein paar Jährchen Pilze angucken trotzdem regelmäßig noch Zeug unter die Augen kommt, bei dem ich mich am Kopf kratze. In der Körbchenkontrolle ist's kein Problem das beiseite zu tun und zu sagen "Weiß ich nicht". Wenn die gefuttert worden sind, wäre das aber natürlich suboptimal. Da gibt es sicherlich erfahrenere Pilzkenner, die für eine Einschätzung besser geeignet wären als ich.


    LG,

    Schupfi

    Sklerotien musst du meist ausgraben, die sind unterirdisch. Ich habe aber noch nie einen Sklerotienporling mit Sklerotium gefunden. Bei mir wachsen die aber meist auch offensichtlich auf Holz.

    Hi.


    Rothütige Ziegenlippen wurden auch im Forum ja schon ab und an mal gezeigt. Das würde ich aber nicht als Subcutis bezeichnen, das wäre für mich die Hutfarbe.

    Ich merke gerade, dass ich mal ein paar mehr Fotos von Xerocomus-Arten machen muss, in meinem Bildarchiv sind nur wenige Fotos. Von X. ferrugineus habe ich sogar gar keins. Auf meinen Ziegenlippen-Bildern konnte ich jetzt bei der Durchsicht keins mit roter Subcutis finden, wobei das nicht heißen muss, dass das nicht vorkommt. Ich würde es aber zumindest eher untypisch finden.


    Hat jemand mal ein Beispiel-Bild für mich wo man das erkennen kann? Dass man bei Filzern niemals nie sagen darf, sehe ich eh als gegeben an. :saint:


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    In der Überschrift steht doch deine Vermutung - Parasitischer Röhrling. Dem schließe ich mich an.

    Edit: Achso, jetzt nach Florians Beitrag hat's bei mir erst Klick gemacht. :haue: Ja, genau "Pseudoboletus parasiticus". :)


    LG.

    Hi Lukas,


    schöne Funde.

    1,2 und 4 würde ich auch so nennen. Nummer 3 wäre für mich der Wurzelnde Bitterröhrling.


    Die Täublinge gehören denke ich zu den Griseinae. Makroskopisch bekomme ich die in der Optik (also so die Richtung ionochlora, parazurea, grisea etc.) aber ehrlich gesagt auch nicht auseinander. Da müssen die Täublings-Spezis was zu sagen.


    LG.

    Hi.


    Ohne Schnittbild ist man erfahrungsgemäß gerne mal auf dem Holzweg. Ich würde den aber wohl von außen am ehesten Xerocomellus cisalpinus nennen.

    Xerocomus Arten haben keine rote Subcutis.


    LG.

    Huhu Wutzi.


    Danke für deine Aufklärung und die weiterführenden Infos.

    Dass die Behandlungsentscheidung beim Arzt liegt, ist denke ich gut und richtig. Da würde ich mich auch hüten, irgendwelche Empfehlungen abzugeben. Die Ärzte werden da hoffentlich irgendwelche Datenbanken/Literatur zum weiteren Vorgehen haben.


    Was mich aber interessieren würde, wäre folgendes:

    Zitat

    Da ist es dann ganz gut, wenn die PSV erreichbar sind, damit die Leute zeitnah mit Putzresten, Fotos und /oder Beschreibungen vorbei kommen können.

    Für die "Essensfreigabe" gibt es folgenden Passus auf der Seite der DGfM:

    Zitat

    Die Pilzsachverständigen entscheiden grundsätzlich selbst, ob und in welchem Umfang sie ihre Kenntnisse in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Eine Freigabe als Speisepilz per Telefon oder anhand von Fotos ist grundsätzlich nicht möglich und auch nicht zulässig.

    Ergibt Sinn. Ich denke aber mal, dass man dann in der "Vergiftungsberatung" auch entsprechende Fotos der Pilze, sofern vorhanden, beurteilen darf, oder? Nur so aus Interesse, da mir der korrekte Ablauf, sofern es einen gibt, unbekannt ist. Oder setzt man sich dann in die Nesseln und darf letztlich nur eine Einschätzung mit Pilz(fragmenten) in der Hand abgeben?


    LG.