Beiträge von Schupfnudel

    Hallo an alle fleißigen Helfer.


    Ich sehe, die Geruchsbeschreibung von Sistotrema confluens könnte ein eigenes Buch rechtfertigen. Tatsächlich hatte Bernd den vor gar nicht allzu langer Zeit schon mal eingestellt und auch da wurde diskutiert. Verfolgt habe ich die Diskussion auch mit Interesse, nur drauf gekommen bin ich heute dadurch nicht, was mich ein bissl ärgert. Passen tut's aber wunderbar, egal wie man den Geruch nun letztlich definiert. Für Xylol/Bastelleim fehlt mir die Referenz, Vanilllezucker mit diesem Geruch würde ich mir jedenfalls in keinerlei Speise packen wollen. Das ist schon sehr eigen, unangenehm und anders als alles was ich bisher so angeschnüffelt habe.


    Auch auf Abortiporus biennis hätte ich eigentlich kommen können. Ich war der falschen Annahme aufgesessen, dass der auch aufm Kopp so einigermaßen rötlich sein sollte, aber da lag ich dann wohl daneben. Ich rede mir mal ein, dass ich ihn mit Gutationstropfen erkannt hätte. :)


    Sistotrema confluens wäre dann ein Erstfund für mich, Abortiporus biennis meine ich schon mal gehabt zu haben, aber ich finde keine Bilder im Archiv. Entweder ich habe sie nicht benannt und finde sie dadurch nicht, oder ich hatte ihn tatsächlich noch nicht. Sagen wir einfach Erstfund cf.


    Dankeschön an alle.


    LG,

    Schupfi

    Hi!


    Heute gegen den späten Nachmittag war ich nochmal fix eine kleine Runde drehen und bin über zwei Pilze gestolpert, bei denen ich mal wieder gar keine Ahnung habe.

    Vielleicht könnt ihr da aushelfen. Beide stehen in einer Tagebaufolgelandschaft mit Laubbäumen (Eiche, Pappel, Birke hauptsächlich) und sandig-lehmigen Böden.


    1. Pilz Nummer 1 ist dieses steile Teil mit dezenten Rosatönen in der weißen Pracht:



    Das hier scheint mir wohl eher eine Missbildung des Hymeniums zu sein:



    Normal ausgebildetes Hymenium:



    Und ich denke das hier sind die gleichen in alt, da sie direkt nebenan an einem toten Laubbaum wuchsen:



    2. Nummer zwei sind diese kleinen weißen, die in Grüppchen auf dem Boden wuchsen. Die riechen ziemlich unangenehm. Irgendwie eine Mischung aus Plastik/Gummi. Schupfnudeline war wieder etwas spezifischer und meinte: "Wie die Sohlen von billigen China-Schuhen, die man gerade frisch aus der Packung genommen hat". Woher sie das so genau weiß habe ich lieber nicht gefragt.




    Kann mich da jemand erhellen oder in eine Richtung stupsen?


    Danke.


    LG,

    Schupfi

    Hi Pablo.


    Das klingt ja durchaus spannend und auf die Idee bin ich ehrlich gesagt noch gar nicht gekommen, dass das theoretisch nochmal was ganz anderes sein könnte.

    Leichter würde es die Filzröhrlings-Geschichte zwar nicht machen, wenn noch einer dazu käme, aber die Pilze kümmern sich ja nicht um ihre Bestimmbarkeit.


    Hast du zufällig ein paar Bilder von deinen etwas abweichenden Funden zum Vergleich? Nur so aus Interesse - ist mir natürlich klar, dass es nur eine Hypothese ist. :)


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Ich danke euch dreien für eure Einschätzungen. Dann lege ich die so ab wie oben benannt.

    Beim zweiten spricht das weißliche Hutfleisch und die rote Subkutis für mein Empfinden gegen Hortiboletus. Irritiert hatten mich vor allem die rötlich überhauchten Röhrenmündungen - das hatte ich so noch nicht bei cisalpinus gesehen. Aber letztlich ist's wohl so, dass man den Filzern oftmals unterschiedliche Eigenheiten zugestehen muss. Da gibt's für mich immer noch regelmäßig Überraschungen. :)


    LG,

    Schupfi

    Huhu.


    Weil ich's ja nicht lassen kann, habe ich gestern auf dem Rückweg vom Flohmarkt auch wieder Filzer aufgesammelt. Einige waren durchaus einfach zu erkennen, weil idealtypisch.


    1. Zum Beispiel hier die beiden äußeren, die helleren die in trauter Zweisamkeit bei einer Linde im Park wuchsen. Der in der Mitte mit dem dunklen Hut war ein Einzelkämpfer ebenfalls bei Linde aber schon ein Stückchen weg.


    DSC05066.jpg



    Links die beiden Hälften sind vom dunkelhütigen.



    Recht zügig blauend, alle ohne karottenrot:


    Mit dem schönen roten Hutfleisch (hatte ich auch noch nicht so stark ausgeprägt) und ordentlichem Blauen sind die beiden hellhütigen recht eindeutig Hortiboletus bubalinus. Der linke spart sich hingegegen das Röten im Hut, aber blaut auch recht ordentlich rundherum. Ich Vermute daher, dass das wohl auch H. bubalinus sein wird. Die Alternative wäre H. engelii, der aber üblicherweise langsamer und schwächer im Fleisch blaut und auch außen und an den Poren zurückhaltender mit den blauen Farben ist.


    2. Nummer zwei hingegen hat mich erstmal wieder verwirrt, weil ich noch auf die Hortiboleten geeicht war. Baumpartner war vermutlich auch eine Linde, aber da bin ich nicht mehr ganz sicher. War schon spät und es ward dunkel.



    Die rötlich überhauchten Poren fand ich etwas ungewöhnlich. Röhren laufen leicht herab.




    Schnittbild frisch und Trubel im Maden-Penthouse. Auffällig ist das weißliche Hutfleisch und die rötliche Subkutis. Außen am Stiel hat er nur schwach an einer Stelle geblaut:


    Nach ca. 2 Minuten, insbesonders im Stiel und auch ein wenig im Hut blauend:



    Ich wäre hier daher bei X. cisalpinus wenn's keine Einwände gibt.


    Geht ihr da so weit mit?


    LG,

    Schupfi

    Hi Uwe,


    Danke dir für deine Einschätzung.

    Sporenmessen ist immer ein wenig Aufwand bei mir, wegen dem Mini-Ausschnitt der Mikroskop-Kamera. Da habe ich mit Glück mal zwei, maximal drei Sporen im Computer-Bild liegen, die auch überall scharf sind und auf der Seite liegen. Ich knipse die in der Software, messe und suche danach im Präparat meinen Mini-Ausschnitt weiter ab bis ich wieder eine finde, die richtig liegt. Dann ein bisschen zu viel drehen am Kreuztisch und schon ist die Spore wieder weg ausm Bild und beim Zurückdrehen nicht mehr zu sehen, da der Kreuztisch nicht ganz gerade verschiebt. Die Software vom Mikroskop hat auch so ein paar Nervigkeiten, weshalb ich für die hier auch zum Testen eine andere ausprobiert habe. Zum Messen ist die besser geeignet, dafür ist das Bild schlechter.

    Naja, aber was muss, das muss und dieses Jahr ist keine Mikro-Kamera mit größerem Sensor mehr im Budget.


    Messen tue ich dann aber eigentlich alle Sporen, die ich im Ausschnitt habe und die an allen Enden scharf auf der Seite liegen. Aber vlt. wäre die Größe ja auch noch etwas reduziert worden, hätte ich eine höhere Anzahl gemessen. 16 Sporen sind ja nicht soo viele. Zumindest hier wurden aber ähnliche Werte angegeben, aber das Paper ist ja auch schon etwas staubig. Da stehen auch noch ein paar mehr chemische Reaktionen drin, die man testen kann, aber die helfen vermutlich nicht zur Abgrenzung der anderen Arten in der Gruppe?


    Da das ja insgesamt wieder recht schwierig ist, gebe ich den Fund lieber nicht in die Kartierung weiter, aber in meinem Fotoalbum kann ich ihn dann ja wenigstens als Cortinarius cf. balteatocumatilis ablegen. So viele Cortinarien sind da mit Nachnamen noch nicht drin von daher freue ich mich auch über die Richtung. :)


    LG,

    Schupfi

    So hier die Maße.


    N=16

    (10,4)10,7-11,1-11,5(11,6)x(4,8)5-5,3-5,5(5,7)



    Weiß nicht ob man das zitronenförmig nennen kann? Bei den Sporenformen bin ich immer bissl unsicher.

    Eher feinwarzig meines Erachtens nach und Unterschiede habe ich an den Seiten nicht gesehen. Die haben überall kleine Warzen. Ist aber schwierig abzulichten.



    Hi.


    Von einem kleinen Stück(!) vom Gehämmerten Röhrling würde ich keine großartige Symptomatik erwarten. Unverträglichkeiten gibt's aber letztlich mit jeder Pilzart mal.

    5 Minuten für Parasol-Schnitzel sind hingegen schon recht wenig. Da würde es mich nicht wundern, wenn einem das auf den Magen schlägt. Kommt ja auch auf die Dicke der Hüte drauf an wie gut die durchgegart werden. Zu viel Fett kann dann noch dazu kommen.


    Hinzu kommen noch die Champignons, die wohl nach irgendwelchen Anis-Champignons aussehen. Die sind im ungünstigsten Fall auch voll mit Schwermetallen. Wenn man die recht häufig isst, könnte sich das auch akkumulieren, aber wenn ich das richtig verstanden habe, habt ihr ja die ganze Pfanne inklusive Champignons entsorgt und nix weiter davon gegessen?


    Letztlich wird man's bei dem Mischkonsum keinem in die Schuhe schieben können, aber der Gehämmerte Röhrling wäre wohl eher der letzte auf der Liste meiner Verdächtigen.


    LG.

    Hi Jörg.


    Oh ich dachte du hättest S. queletii auch bei deinen Parkrunden dabei, aber dann habe ich das verwechselt. Dann waren das die anderen Hexen bei dir. Deine Beiträge sind aber mit ein Auslöser dafür, dass ich überhaupt mal die Parks angelaufen bin. :)


    Bei Neoboletus xanthopus hängt ja das cf. dran, da man es letztlich nur mit Sequenz glaubt. Ich bin mir trotzdem relativ sicher, da ich mittlerweile sicher schon so um die 30 Stück in verschiedenen Stadien gesehen habe.


    Ein sehr guter Artikel mit der Abgrenzung ist hier zu finden, leider nur in Englisch (oder Spanisch). Letztlich ist's wie so oft die Summe der Merkmale, die mich relativ sicher macht (also Ökologie, Makro und Mikro in Kombination - siehe verlinkter Artikel). Ich werde aber sicher noch ein paar weitere untersuchen, wenn ich noch ein paar schöne Kollektionen und nicht nur Einzelfruchtkörper finde. Mit den Zystiden hatte ich ein paar Probleme beim letzten Material - die habe ich nicht wirklich freigequetscht bekommen und sie waren auch nicht sehr zahlreich. Das probiere ich beim nächsten Fund nochmal.


    Mein Hauptproblem ist momentan, dass ich keinen normalen Flockie finde...den hätte ich ganz gerne noch zum Vergleich.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Hier stelle ich mal noch ein paar Kleinigkeiten der letzten Tage ein. Die Bilder sind größtenteils bloß Schnappschüsse - meistens war es schon spät und bewölkt. Und gerade im Auwald ist's doch arg duster, da bräuchte ich ISO4000 mit der Kamera oder müsste jedes mal das Stativ aufbauen, wofür ich zu faul war.


    1. Perlpilz-Baby in schützender Baumhöhle.



    2. Marasmius wynneae.



    3. Die Wald-Champignons waren größtenteils schon am Gammeln. Hier noch ein paar frische:



    4. Birnenstäublinge



    5. Leucocybe houghtonii. Den findet man hier im Auwald öfters mal.



    6. Lentinellus cf. ursinus. Recht bitter an Laubholz. Je nach Schlüssel kommt da glaube ich eine andere Art raus, weshalb ich den nicht mitgenommen habe.



    7. Amanita franchetti. Vor kurzem noch der Erstfund. Mittlerweile stelle ich fest, dass der ganze Park vollsteht damit...



    8. Auch Lactarius fulvissimus ist ein absoluter Massenpilz in den Parks.



    Großstadt-Begleiter.



    9. Langunddünn im Licht.



    10. Eine Inocybe aus dem Auwald. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt sie zu untersuchen, aber es kamen dann doch weniger komplizierte Gattungen primär dran. Blieb also unbestimmt.



    11. Pluteus umbrosus


    DSC05000.jpg


    12. Suillellus queletii wächst dooferweise immer direkt an stark frequentierten Wegen. So werden viele Fruchtkörper leider umgetreten/gerüpft. ;(


    Hier mit zwei nicht näher untersuchten Becherlingen.




    13. Und den Abschluss macht Neoboletus cf. xanthopus, der gerne bei S. queletii steht. Noch hat's nicht für eine Sequenz gereicht, aber zumindest die Sporenwerte würden ebenfalls ganz gut passen.

    Der hier war aber noch zu jung für einen Abwurf und durfte stehen bleiben. Ebenfalls an einem stark frequentierten Weg - drücken wir ihm die Daumen, dass er groß werden kann.



    Das war's auch schon.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Von Cortinarien habe ich ja weder Ahnung noch viel Literatur. Trotzdem habe ich mal einen eingepackt, vlt. lässt der sich ja mit Unterstützung doch irgendwie verhaften.


    Fundort war in einem Park, eher wärmebegünstigt. Als Baumpartner kommt nur Linde in Frage. Geruch ist für mich nicht unangenehm aber nicht näher zu definieren.

    Der Hut ist voller Dreck, er war also sicher mal klebrig. Der Stiel erscheint mir trocken.


    Leider konnte ich nur 2 Exemplare finden, aber immerhin ein junges und ein altes. Ich glaube zumindest, dass die zusammengehören, sie standen vlt. 20cm voneinander entfernt.


    Junge Exemplare sind violettblau, alte wohl einfach braun. Der jüngere scheint aber farblich auch schon umzuschlagen:


    Lamellen jung weiß:

    DSC05086.jpg


    Knolle scheint mir nicht gerandet zu sein.


    Zur Basis hin mit braunen Stellen:


    Ich habe nun gelesen, dass man da KOH draufschmieren muss. Habe ich bei dem jungen im Schnitt (weißes Fleisch) gemacht mit KOH20%.

    Da wird's dann an den Rändern gelb. Foto nach 90 Sekunden (wurde noch etwas mehr danach):


    In der Bodenökologie bin ich leider eher eine Niete, aber in der Nähe standen Suillellus queletii und Amanita franchetii also sauren Boden kann ich ausschließen.


    So in der Theorie könnte ich mir Cortinarius balteatocumatilis vorstellen, aber ich stecke wie gesagt nicht drin in der Gattung und lasse die eigentlich meistens stehen. Aber er war so schön blau...


    Sporenabwurf mache ich noch, falls da irgendwelche Fallstricke beim Mikroskopieren sind bitte Bescheid geben - ich hatte noch keinen Cortinarius unterm Mikro. Scheinbar muss man die Sporen wohl in KOH3-5% anschauen? Kann ich die darin auch gleich messen oder kollabieren die da und verfälschen die Messung?

    Für Hinweise bin ich dankbar.


    LG,

    Schupfi

    Hi Sebastian.


    Vielen Dank für deinen Thread!

    Ich habe mir nämlich gerade heute so eine fettige Pholiota eingepackt und nun weiß ich direkt wonach ich im Mikro schauen muss. Das trifft sich doch sehr gut. :)


    LG.

    Hi und willkommen im Forum.


    Nur als Hinweis: In Naturschutzgebieten dürfen oftmals keine Pilze gesammelt werden. Nur in seltenen Fällen gibt es wohl mal Ausnahmen in der entsprechenden Verordnung, dass zumindest Pilze am Wegesrand für den Eigenbedarf entnommen werden dürfen. Nicht, dass ihr da Ärger bekommt, schaut also am besten vorher mal in die entsprechende Verordnung.


    Ansonsten wünsche ich viel Spaß im Forum und bin gespannt auf eure Funde.


    LG

    Danke Oehrling, das ist ein sehr guter Hinweis. Ich dachte, dass es da vlt noch mehr Täublinge gibt, die so bräunen. Bei den Fischen ist mir das auch schon aufgefallen, R. graveolens ist hier recht häufig. Aber dann ist das ja wirklich ein gutes Merkmal zur Abgrenzung. Ich versuche es mir mal abzuspeichern und hoffe ich kann es dann auch wieder abrufen beim Leder- oder Honigtäubling.


    LG.

    Christoph hat glaube ich aktuell wieder "Online-Urlaub" genommen und muss sich dann durch seine ganzen Erwähnungen wühlen, wenn er wieder reinschaut. :giggle:


    Ich habe den Pilz jetzt erstmal auf den Dörrer gelegt und hebe ihn auf. Die linke Schnitthälfte wäre noch komplett verfügbar für eine Nachuntersuchung, ich habe bloß die rechte zerschnibbelt. Also falls es Freiwillige gibt, einfach melden. Ich bin ja schließlich nur Mikro-Anfänger.


    Den Standort kann ich bei Gelegenheit auch nochmal aufsuchen - vlt. schaffe ich es nächste Woche nochmal hin, das wird aber vermutlich vor Mittwoch nix.


    LG.

    Scheint als würde bei einigen Bildschirmauflösungen das Overlay nach Klick auf den Avatar nicht richtig angepasst. Dann sieht man den Abmelde-Button wirklich nicht. Workaround wäre die entsprechenden Cookies im Browser zu löschen. Oder einfach angemeldet bleiben. Ich logge mich hier eigentlich nie aus, weil ich den Vorteil darin nicht sehe. Aber wie gesagt - Browser-Cookies vom pilzforum löschen, müsste dich auch ausloggen. Oder du stellst eine andere Bildschirmauflösung ein.