Hi Wutzi,
Ich bezog mich auf den ersten Abschnitt bevor du mich zitiert hattest.
Wo da Gesetze reinspielen ist mir aber immer noch nicht ganz klar. Gibt es da welche, die die förderungswürdigen Projekte so stark einengen, dass nur/hauptsächlich klassische Tierversuchs-Grundlagenforschung bezuschusst werden kann?
Und so aus Interesse, was sind denn vielversprechende Ersatzmethoden für die Grundlagenforschung ohne Tierversuche?
Die Gelder anders zu verteilen, macht ja nur Sinn, wenn man überhaupt akzeptable Alternativen hat. Haben wir die, also eine Methode der Grundlagenforschung ohne den Einbezug von Tieren? Ich habe da keinen Überblick.
Aus meiner Blauäugkeit heraus würde ich davon ausgehen, dass die "Lobby" der Wissenschaftler, die es sich in der Tierversuchs-Grundlagen-Forschung gemütlich gemacht haben, ganz schnell schlecht dastehen würden, wenn diese Methode den Auftraggebern (diese Lobby sitzt mMn am deutlich längeren Hebel) weniger zuverlässig erschiene als andere Optionen. Die wollen ja schließlich Ergebnisse haben, auf denen sie aufbauen können und nicht aus Altruismus Wissenschaftlern ihre gewohnten Methoden finanzieren. Hatte der Berliner Forscher dazu Infos?
Wenn die relativ schlechte Übertragbarkeit der Ergebnisse aus Tierversuchen immer noch die beste Alternative darstellt, wundert es mich hingegen nicht, dass das weiter gefördert wird.
Wenn es bessere Methoden(-entwicklungen) gibt, die klassische Grundlagenforschung am Tier aber aus Gewohnheit/Gesetzeslage priorisiert wird, könnte ich das eher nachvollziehen.
Pilze zu nutzen um Ökosysteme zu entgiften, sie als biologische Ersatzmaterialien einzusetzen oder zur Ertragsverbesserung in der Landwirtschaft sind mMn Anwendungsfälle, die aktuell bereits entwickelt und zum Teil auch gefördert werden. Die würde ich in der Diskussion eher ausklammern, weil da ja durchaus Potentiale dranhängen, die auch der Kapitalismus als förderwürdig anerkennen kann. Zumindest laufen da an diversen Hochschulen und auch im privatwirtschaftlichen Bereich Versuche.
LG,
Schupfi
PS: Der Satz mit der Verbesserung der gesundheitlichen Perspektive von Ratten/Mäusen beinhaltete Sarkasmus, der war natürlich nicht ganz ernst gemeint.