Beiträge von Mreul

    Hallo Thorben,


    schöner Fund! Von der Gattung kenne ich von eigenen Funden bisher nur H. uncipila.
    Und der Stack ist sehr gut gelungen, das lohnt sich bei Arten in der Größe immer. :thumbup:


    Pablo, so schwer finde ich die Becherchen eigentlich nicht zu präparieren, nur die Haken können zugegemenermaßen ziemlich nerven. Aber Rindenpilze oder gar Porlingsartige finde ich viel schwerer zu präparieren, da kann ich immer gleich mal ne Ladung Ersatz-Deckgläschen bereithalten. ;)


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hi Thorben,


    Epicoccum ist nach meiner Erfahrung insgesamt sehr häufig, aber an Ginkgo hatte ich ihn noch nicht, obwohl ich im Garten einen stehen habe. Die Ginkgo-Blätter bei mir sind wahre Meister im Hervorbringen von Cladosporien. Ansonsten hatte ich bisher nur noch einige Alternaria-Sporen dran.
    Epicoccum wächst bei mir im Garten massiv an alten, angetrockneten Maisblättern. An anderen Stängeln habe ich die auch schon oft gesehen, z.B. auch an Rubus, Phalaris, Gräsern, usw.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ingo,


    der passt richtig gut, danke für die Recherche.
    Klar kannst Du Zotto kontaktieren, er kann gerne sämtliche Bilder der Art von mir haben und in sein Archiv aufnehmen.


    Wegen dem Substrat schaue ich beim nächsten Besuch in Bayreuth mal nach. Irgendwo wird da schon eine Beschriftung dazu stehen. Auf jeden Fall ist das nichts heimisches und auch sicher nicht Saxifraga. Ich kann dann auch Fotos der Pflanze machen und notfalls bei einem der Gärtner dort anfragen, was das ist.
    Zunächst hab ich nur einen Schleimpilz dran gesehen, da wäre das Substrat nicht so wichtig gewesen, die Becher fand ich dann erst am Mikroskop.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    danke Euch allen. :)


    Die kommende Woche habe ich Urlaub, da kommt vielleicht noch so ein Bericht zusammen. An Material hab ich schon ein bisschen was zusammen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hi zusammen,


    habe letztes Wochenende einen unbändigen Drag nach Bechern verspürt.
    Also, nach kleinen ascusbildenden Wesen versteht sich.


    Da bot sich natürlich ein nahegelegenes Gebüsch mit allerlei Totholz sehr an. Meistens Weiden, daneben auch etwas Pappeln und vereinzelt Birken und Eichen fanden sich dort.


    Lange suchen muss man ja nicht, im späten Herbst sind Kleinpilze ja wie Invasoren überall in Massen zu finden.
    Am besten fängt man am Laub an zu suchen, möglichst vermodert, alt, geschwärzt oder schon halb auseinandergefallen, da tummelt sich das Leben daran. Stöckchen, Stämme und krautige Stängel sind freilich nicht minder zahlreich besiedelt.


    Aber zunächst noch was größeres an frischeren Blättern, Rhytisma salicinum, Weiden-Runzelschorf. Deutlich seltener als Rhytisma acerinum, das ja an so ziemlich jedem Ahornbaum vorkommt.


    Und hier nun ein kleiner Teil der Becher, die ich gefunden habe. Alleine ein stark vermodertes Blatt, wahrscheinlich Pappel, brachte es auf sechs Arten, davon vier Becherlinge, ein Hyphomycet und ein Basidiomycet, zu dem ich später noch komme.


    Calycellina lachnobrachya, bis ca. 0,25mm groß.



    cf Calycellina leucella, unwesentlich größer. Bin mir nicht sicher mit der Bestimmung, die Sporen sind schon rechte Oschis für Calycellina. Aber Hymenoscyphus fällt wegen dem hemiamyloiden, in IKI bis oben gefärbten Apikalapparat (Calycina-Typ) raus. Für weiterführende Tipps bin ich immer dankbar.



    Dann, jetzt auf Weidenblättern (dürfte Salix cinerea sein), ganz was Besonderes. Den Fund verdanke ich auch Thorben mit, der die Art kürzlich gezeigt hat. Beim dritten Anlauf war ich erfolgreich, obwohl ich gerade da nicht gezielt nach der Art geschaut habe.
    Wie kleine Smaragde: Chlorociboria aeruginella





    Weg von den Blättern hin zu den Ästchen. Hier Merismodes anomala. Wenn man M. confusa als Art akzeptiert, dann ist der Fund diese. Die Art ist natürlich kein Ascomycet, im zweiten Bild sieht man die zu vieren gruppierten Sporen an den Spitzen der Basidien.



    An mit Moosen (Orthotrichum) bewachsenen Ästen lohnt es sich, in den Moosbüscheln nach diesem Winzling zu wühlen. Octospora affinis ist sehr häufig im Inneren solcher Moosbüschel zu finden. Man muss nur wissen, wo man suchen muss.


    An einem Weidenstamm zwischen unzähligen Bisporella citrina fand sich eine Orbilia. Nach Mikroskopie eine noch nicht ganz vollreife Orbilia eucalypti.
    Unten rechts das Gelbe ist ein Teil einer Bisporella.


    Nun nochmal zurück zum am Anfag erwähnten Blatt mit sechs Arten, hier die größte davon: Typhula setipes.
    Auch sehr häufig, man muss nur gezielt danach suchen. Oft findet man dann auch noch T. erythropus. Diesmal war die aber nicht dabei.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Thorben,


    durch Dein Portrait animiert, hab ich gezielt nach der Art Ausschau gehalten. Als ich dann einmal nicht gezielt danach gesucht habe, bin ich fündig geworden. Eigentlich wollte ich einen Schleimpilz fotografieren, aber dabei fielen mir die kleinen Farbkleckse an einen Blatt daneben auf.
    Gefunden an Weidenlaub, dürfte Salix cinerea sein. Die Becher wuchsen genau an einem Blatt, daneben waren keine weiteren Exemplare auszumachen.


    Hier meine Bilder zur Ergänzung des Portraits:






    Und danke für die Vorstellung der Art, sonst wäre ich wohl nicht darauf gestoßen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Beli,


    im Wesentlichen gehen mir die Farben zu stark ins Rötliche, an den Lamellen meine ich sogar einen Hauch rosa zu erkennen, was Tubaria so nicht kann.
    Auf Wiesen finde ich außerdem regelmäßig Lacktrichterlinge, auch in zig Metern Entfernung zum nächsten Baum.
    Velum fehlt auch völlig, wobei man da natürlich immer argumentieren kann, es könnte abgewaschen sein.
    Ansonsten kann ich nur noch sagen, dass ich das aus der Erfahrung heraus so sehe.


    Ich würde auf Lacktrichterling wetten, ist nur die Frage, ob das in dem Fall dann jemand abschließend klären kann.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Alisa,


    schöne Funde, die z.T. in der Tat alles andere als leicht zu bestimmen sind.


    1. Der kleine Begleiter ist klar: ein ausgeblasster Oranger Heftelnabeling, Rickenella fibula.
    Dann wird es schwieriger, der umgedrehte Pilz scheint nicht zu den anderen zu gehören, der Stiel scheint bei letzterem viel kräftiger. Bei dem von oben würde ich am ehesten einen Lacktrichterling vermuten, wobei es aber durchaus auch Trompetenschnitzlinge sein könnten.
    Der umgedrehte sieht nach nichts alltäglichem aus, konkret kann ich da nichts weiter sagen.
    Hast Du eigentlich schon den kleinen schwarzen Käfer unten links beim Bild mit dem umgedrehten Pilz gesehen? :)


    2. Das halte ich für einen Schleierling, Cortinarius sp.
    Schwierig konkret zu sagen, warum kein Risspilz, dieser wirkt einfach größer, hat einen recht glatten Hut und man erkennt am Stiel oben ein bisschen violette Farbtöne, was Risspilze auch können, aber die sehen dann anders aus. Ist letztendlich Erfahrungssache würde ich sagen.


    3. Klar ein Lacktrichterling. Wird eine Art aus dem Komplex um Laccaria laccata/tetraspora sein.


    4. Wieder ein Schlerierling. Bei einigen hundert Arten in der Gattung ist da die Bestimmung sehr schwer, da kenne ich mich auch nicht wirklich aus.


    5. Würde ich bei den Glockenschüpplingen, Pholiotina, suchen. Da kommt man meist nur mit Mikroskop weiter, die Arten und Gattungen sind sich oft sehr ähnlich.


    6. Wieder Lacktrichterlinge, siehe 3.


    7. Rein von oben äußerst schwierig, spekulativ würde ich zu Cortinarius, Schleierling tendieren.


    8. Wurde ja schon gesagt, weiße Raslinge.


    9. Wie Beli schon gesagt hat, ein Faserling, Psathyrella sp.


    10. Das ist ein Samthäubchen und zwar sehr sicher das Michweiße Samthäubchen, Conocybe albipes. Die wachsen auch bei mir im Garten und sehen 1:1 identisch aus.


    11. Ist nichts Pilziges, aber genaueres weiß ich auch nicht.


    Heidi, Deine Pilze sind Lacktrichterlinge.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ingo,


    habe gestern nochmal ein paar Sporen fotografiert. Die Exemplare sind jetzt deutlich reifer und man erkennt, dass die Sporen noch mehr so deutlich allantoid sind, wie am Anfang gedacht. Das scheint also wirklich eher dadurch bedingt gewesen zu sein, dass die noch recht unreif waren. Eine Art Hülle ist aber deutlich zu erkennen:



    Die Maße der Sporen sind aber nahezu identisch mit denen, die ich beim ersten Mal gemessen habe, bis 12 µm Länge diesmal.
    Bessere Fotos von den Paraphysen sind mir nicht mehr gelungen.


    Dann danke ich schon einmal im Voraus für Deine Mühe.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Nobi,


    danke sehr für den Tipp. Habe auf Ingos Seite schon gestöbert, aber der ist mir entgangen.
    Ich finde, das passt ziemlich gut, einziger größerer Unterschied, den ich erkenne sind die bei meinem Fund oft stark gekrümmten Sporen.
    Aber da es nicht viele waren, könnte ich mir auch vorstellen, dass man in reiferem Zustand mehrheitlich nicht so allantoide Sporen finden würde.
    Ich schau heute nochmal nach, ob die Becher jetzt etwas reifer geworden sind.


    Da ich aber auch keinen Überblick habe, was es noch alles gibt, habe ich Ingo mal angeschrieben.
    Aber die Ecke sollte passen, finde ich.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    Zitat von Calabaza

    Matthias, wollte ich gerade auch schreiben.... Ich erinnere mich da an einen wunderbaren Beitrag von dir, ich glaube von letztem oder
    vorletztem Jahr. Hab ich leider auf die Schnelle nicht gefunden.


    Markus, ich glaube Du meinst den hier, oder?
    https://www.pilzforum.eu/board…graden-auf-helmlingssuche
    Da ging es hauptsächlich um ganz winzige Helmlinge, zu Marasmius epiphylloides hab ich soweit ich weiß noch nichts geschrieben.


    Sarah, das stimmt, viele Schwindlingsarten kommen nur an einem einzigen Substrat vor. Marasmius rotula ist da z.B. einer, der nicht so wählerisch ist, den hatte ich neben dem üblichen Laubholz auch schon an Fichtenästen und Grasresten.



    Wer gerne kleine Schwindlinge sucht, für den hätte ich noch ein paar Tipps:


    - Rhizomarasmius setosus wächst an Buchenblättern und ist sehr häufig. Aber auch sehr klein, hat meist einen längeren, deutlicher behaarten Stiel als epiphylloides. Ist zur Zeit zuverlässig zu finden.
    - Marasmius buxi wächst an Buxblättern. Der ist wirklich sehr winzig, selbst habe ich ihn noch nie gefunden.
    - Marasmius limosus wächst gerne an sehr feuchten Grasresten, Schilf und Rohrglanzgras (Phalaris) an und in Feuchtgebieten.
    - Marasmius epiphyllus wächst an verschiedenen Arten von Blättern, meine letzten Funde waren z.B. an Blättern von Pappel und Eiche.
    - Marasmius curreyi wächst an abgestorbenen Grasstängeln, gerne auch in Gartenwiesen (u.a. auch in meiner) und auf Friedhöfen, aber auch an Wegrändern, usw. Manchmal ist die Art recht gut sichtbar, wenn viele größere Exemplare nebeneinander stehen, aber gerade einzelne Exemplare sind sehr schwer auszumachen, da sie selbst in gemähten Gartenwiesen untergehen.


    Gibt natürlich noch mehr.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Bernhard,


    Das ist Marasmius epiphylloides. Die Art kommt ausschließlich an Efeublättern vor
    Marasmius rotula hat einen Collar, einen unbehaarten Stiel und ist sehr viel größer.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Becherfans,


    bei einem Rundgang durch die Gewächshausanlagen im Botanischen Garten Bayreuth fand ich an einem abgestorbenen Stängel einer bodenbedeckenden Pflanze einen kleinen Becherling. Darauf gestoßen bin ich nur, weil daneben ein Schleimpilz wuchs, die Becher sind mit unter 200 µm Durchmesser gerade noch so mit bloßem Auge erkennbar.


    Standort: Ein kühl klimatisiertes Gewächshaus mit ganzjährig ca. 14 Grad.
    Die meisten Merkmale sollten in nachfolgender Collage erkennbar sein.
    Auffällig ist v.a. die Gestalt der Haare bzw. Marginalzellen, die meist einen gekringelten lockenartigen Fortsatz an der Spitze haben.
    Leider waren nur sehr wenige reife Asci mit Sporen zu finden, sodass die Variationsbreite der Sporengrößen wahrscheinlich noch höher ist. Ein Bild von einem reifen Ascus mit Sporen darin ist mir nicht gelungen. Ich lasse die Becher derzeit noch etwas in einer Dose nachreifen, vielleicht finden sich dann mehr reife Sporen.
    Nicht sicher bin ich, ob die Sporen eine Hülle herum haben, sowas ließ sich nur an einer Stelle beobachten, siehe mittleres Bild in der zweiten Reihe.


    Viel mit solchen Randhaaren hab ich nicht gefunden, Calycellina fagina hat sowas, aber da passt weder Standort, Makroskopie, Gestalt der Paraphysen, usw.



    Lässt sich da was zur Art sagen?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Mentor,


    das muss ein traumhafter Urlaub gewesen sein, nach dem Bericht würd ich am liebsten gleich dorthin losfliegen.


    Ein bisschen was kann ich noch zu den Pilze sagen, aber ohne absolute Sicherheit, da ich noch nie solche Pilze selbst gesehen habe und man in den Tropen immer auch mit unbeschriebenen Arten rechnen muss.


    10: Dacryopinax spathularia
    13-15: Lentinus sajor-caju
    16: Xylaria sp
    17: Microporus xanthopus
    19-20: Campanella sp. Die einzige europäische Art der Gattung (C. caesia) sieht so ähnlich aus, mit bläulichem Schimmer, aber dein Fund dürfte sehr sicher eine andere Art sein.
    21: Pycnoporus sanguineus
    22: Cookeina sulcipes
    23: Marasmius sp
    24: wieder Dacryopinax spathularia
    25: Coprinopsis sp
    26: Mycena sp


    Falls du Exsikkate mitgenommen haben solltest, würden mich Nr. 5, 19, 22, 23 und 26 interessieren.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Sarah,



    Danke für die vielen Hinweise! Mycena bullardi schließe ich also aus, der hat mir sowieso nicht so richtig gepasst, und die meisten anderen Arten kommen wohl auf anderen Substraten vor, die scheinen da sehr spezifisch zu sein.


    Marasmius bulliardii kannst du sicher ausschließen. Es gibt noch andere Arten, wie etwa M. epiphyllus, aber die fallen schon wegen der Lamellen weg. Nicht alle Schwindlinge sind substratspezifisch, manche, wie M. buxi oder epiphylloides aber schon. Die wären noch deutlich kleiner als dein Fund.



    Hemimycena hatte ich auch auf der Liste der Möglichen, aber ich habe im Moment noch keine Ahnung, wie man die von Mycena abgrenzen kann - das Problem hatte ich schon einmal.


    Das ist auch nicht ganz einfach, selbst mit Mikroskop. Beide Gattungen, sowohl Mycena als auch Hemimycena sind noch nicht wirklich klar definierte Gattungen. Da ist einiges noch im Umbruch, u.a. fallen bei Mycena immer mehr die Arten mit inamyloiden Sporen raus, daher die neuen Gattungen Phloeomana, Atheniella, usw., die in den letzten Jahren aufkamen. Hemimycena wurde meines Wissens nach noch nicht systematisch genetisch untersucht.
    So rein praktisch kann man zumindest sagen, dass man bei reinweißen Helmlingen oft eher mit Hemimycena als mit Mycena zu rechnen hat, wobei viele Mycenas natürlich auch (fast) weiß oder als Albinoform auch völlig weiß sein können. Andersrum gibt es bei Hemimycena mit ochrogaleata und mairei auch nicht rein weiße Arten.
    - Wenn der Hut eine körnige Oberfläche hat, kann man von Mycena ausgehen (Sektion Sacchariferae, z.B. M. alphitophora, adscendens, usw.), sowas kann Hemimycena nicht.
    - Exemplare mit reduzierten Lamellen, die manchmal den Hutrand nicht erreichen, sehr stark herablaufenden Lamellen oder mit feinen Härchen am Hut oder Stiel und/oder exzentrischem Stiel kann man gut Hemimycena zuordnen, das machen Mycenas normalerweise nicht.


    Und dann gibt es ein paar sehr helmlingsähnliche Hemimycenas, die man, nachdem man sie ein paar mal gesehen hat, auch als Hemimycena erkennt, z.B. gracilis, lactea oder cucullata. Da braucht es einfach etwas Erfahrung und im Zweifel ein Mikro um das abzusichern.
    Und natürlich gibt es weitere nahestehende Gattungen, z.B. Resinomycena bekommt man makroskopisch nicht sicher von Hemimycena getrennt. Allerdings hat die Gattung bei uns in Europa mit R. saccharifera nur einen Vertreter. Mikroskopisch durch ölhaltige Zystiden gekennzeichnet.



    Typhula quisquillaris könnte demnach hinkommen, das war Adlerfarn. Zu den gelben Spitzen kann ich nichts sagen - da fehlt mir definitiv die Erfahrung.


    Ich habe die so auch noch nicht gesehen, ich fand T. quisqiliaris immer schön feucht. Was anderes dürfte an dem Substrat aber nicht vorkommen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Sarah,


    schöne kleine Funde, wie ich finde, viel spannender als die richtig großen Pilze. ;)


    Bestimmen lässt sich nicht alles, aber hier ein paar Ideen:


    03: Sollte passen. Möglich wäre eine Verwechslung mit einer Tremella, die aber viel größer werden können und da die schon nicht mehr ganz jung sind, würde ich auch an Dacrymyces denken.
    04: Die gelben Becherchen dürften Orbilia sp, sein. Die schwarzen Punkte könnten auch was Pilziges sein, müssen aber nicht. Das kann von Algenklumpfen über Hyphomycet bis Kernpilz alles sein.
    05, 06: Sicher Gymnopus (ehemals Marasmius) quercophilus. Marasmius bulliardii hat einen schirmartigen Hut, der faltig gewölbt ist. Bei alten Exemplaren ist die Mitte vertieft und der schwarze Punkt in der Mitte ist immer scharf abgegrenzt. Hier ein Bild mit den typischen Hutmerkmalen von M. bulliardii zum Vergleich: https://farm5.static.flickr.co…17598742_c287eaa565_b.jpg  
    Zudem ist der Stiel bei bulliardii glatt, während der von deinem Fund fein flaumig ist. Außerdem hat Marasmius bulliardii einen Kollar, G. quercophilus nicht, was man hier zwar nicht sehen kann, aber es ist trotzdem eindeutig.
    07: Sicher Mycena, aber nicht weiter bestimmbar.
    08: Dürfte eine Hemimycena sein. Sieht spannend aus, könnte Richtung mauretanica gehen.
    09: Mycena passt, wird rote Schneiden gehabt haben: cf rubromarginata
    10: Sieht typisch nach Phloeomana (= Mycena) speirea aus.
    11: Passt. Was anderes als applicatus kann ich mir nicht vorstellen, es sein denn in der Mittelmeerregion gibt es Arten, von denen ich nichts weiß.
    12, 13: Die gelben Spitzen irritieren etwas, aber da du ja schreibst, dass es bei euch recht trocken ist, dürfte das wegen der Trockenheit sein. An Farn (Adlerfarn) wächst Typhula quisquiliaris, bei gezielter Suche recht gut auffindbar.


    Ich hoffe das hilft etwas.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    freut mich sehr, dass die Bilder so gut ankommen. :)


    Hallo Pablo,


    das würde mich auch sehr freuen, wenn wir Dich nächstes Jahr dabei haben könnten.
    Vielleicht klappt es dann endlich auch einmal mit Dieter (Schwammer-Dieter). Irgendwann muss das ja mal hinhauen.


    Hallo Felli,


    Zitat von Felli

    Hast du den auch mal getestet wie das exipulare Exsudat mit KOH und Melzers reagiert ?


    Ich habe zumindest nicht auf Melzer getestet, in KOH hat sich nichts nennenswert geändert. Habe das aber nur am Rande beachtet, da sich diese Kollektion sehr geradlinig schlüsseln ließ (nach Olariaga et al., 2015).


    Hallo Sarah,


    Zitat von sarifa


    3. Fantastische Mikroaufnahmen - wie kriegt man die denn bitte so gestochen scharf hin?? Die Gelbverfärbung und das Kiefernnadelbäumchen sind ja kleine Gemälde!


    Naja, im Wesentlichen mit entsprechend hochwertiger Ausrüstung: Zeiss Axio LabA1-Mikroskop mit anmontierter Canon-Spiegelreflexkamera (EOS 100D). Zusätzlich sind etliche Mikroaufnahmen, auch die von Dir genannten, aus mehreren (bis zu 8) Einzelaufnahmen gestackt (Stacksoftware: Helicon Focus Pro). Dann justiere ich noch etwas mit Photoshop nach und dann ist so ein Bild fertig. Dauert mit entsprechender Routine nicht sehr lange pro Bild.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    wie Nobi schon angedeutet hat, habe ich noch eine Kleinigkeit entdeckt.
    An einem Hasenköttel, den ich an einer der höchstgelegenen Stellen unserer Exkursion gesammelt hatte, fand sich am nächsten Tag eine kleine Zahl von Pillenwerfern. Als erstes habe ich ohne große Erwartungen die Sporen kontrolliert. Mit bis zu 6 µm Länge gehören sie zu den kleinsten der Gattung. Damit kommen zwei Arten in Frage, P. roridus, den ich schon oft gefunden habe und P. umbonatus, der mir noch nie begegnet ist.
    Unterschieden werden die beiden Arten anhand der Form der Sporenkapsel: Mit Buckel ist umbonatus, ohne roridus.
    Und tatsächlich waren diese Exemplare mit einer gebuckelten Sporenkapsel versehen. Ich kann hier also meinen lange ersehnten Erstfund von Pilobolus umbonatus präsentieren, die fünfte Pilobolus-Art in meiner Region:



    Nobi, die Tour war wie immer ein großes Vergnügen für mich. Insgesamt 4 Erstfunde aus den verschiedensten Pilzgruppen sind schon beachtlich. Ich bin nächstes Jahr gerne wieder dabei.


    Viele Grüße
    Matthias

    Hallo Stefan,


    hier die Diskussion zu dem Fund: https://www.pilzforum.eu/board/thema-wieder-mal-inocybe


    Ich bin mir schon inzwischen auch nicht mehr sicher, ob da wirklich was lila war oder ob ich da einfach Gespenster gesehen hab. Vor Ort meinte ich noch das wäre klar, aber je länger ich mir die Bilder ansehe, desto weniger sehe ich da lila.
    Also die Bestimmung ist zumindest nicht als 100% sicher anzusehen.


    Inzwischen hab ich auch schon typische pusios gesehen, da ist die Farbe schon ungleich deutlicher erkennbar.
    Allerdings wüsste ich ohne lila Töne auch nicht, was das noch sein könnte.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Peter,


    der Helmling auf den Bildern 9-11 ist die sehr variable Mycena viridimarginata.
    Dazu passt perfekt der Standort auf Nadelholz, der von Dir beschriebene schwach nitröse Geruch und die oliven Farben, die kaum ein anderer heimischer Helmling hat.
    Die Lamellenschneiden sind sehr variabel und können auch so schwach gefärbt sein, dass man ohne Lupe oder ein stark vergrößertes Foto keine Chance hat sie zu sehen. Selten können sie auch völlig weiß sein, wobei man meist zum Hutrand hin farbige Stellen entecken kann.


    Mycena renati hat andere Farben, keine Olivtöne, auch jung hellere Hüte, wächst meist büscheliger und auf Laubholz.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    freut mich sehr, dass euch unsere Bilder so gefallen.


    Für uns ist die Bestimmung dieser Insektenparasiten noch völliges Neuland, daher natürlich umso spannender.


    Hallo Thorben,


    schönen Dank für die Anleitung zur Konidienpräparation, ich werde versuchen es beim nächsten Fund möglichst genau so zu machen.
    Der Fund stammt nicht direkt von der Umgebung eines Bachs, aber Wasser ist trotzdem daneben vorhanden: Das Insekt lag auf Erde am Rand einer mit Wasser gefüllten Fahrspur.
    Ich habe schon etliche solche Befälle gesehen, aber sie kaum genauer untersucht, da mir selbst die grobe Bestimmung der Insekten schwer fällt. Meist wie Du schreibst, neben Bachläufen und in der Umgebung von Sümpfen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Pablo, hallo Ingo,


    danke sehr für die Aufklärung. Die Gattung, von der ich zwar gehört, aber noch nie etwas bestimmt habe, hatte ich nicht auf dem Schirm.


    Pablo, stimmt schon, das Excipulum-Bild zeigt ziemlich weit innen liegende Zellen.
    Ich hab noch dieses hier anzubieten, da sieht man mehr vom Randbereich:


    Ich werde mich in dieser für mich völlig neuen Gattung einmal ein bisschen umschauen. Solche Becher wie hier gezeigt finde ich relativ häufig, habe sie aber noch nie genauer untersucht.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Pablo,


    dafür hatten wir hier noch nie M. flavorubens. Auch chateri ist nicht sonderlich häufig.
    Insgesamt scheint Melastiza hier nicht sehr verbreitet, oder wir waren immer an den falschen Orten. Ein paar mal dachte ich schon, ich hätte eine, aber es kamen dann immer nur kurzhaarige Scutellinias dabei raus.


    Zur Hygrocybe helobia: Ich hab sie zwar bei diesem Fund nicht mehr untersucht, da ja von dem Ort schon mehrfach bekannt, aber ich habe bei den vorherigen Funden auch vor Ort nie einen Geruch feststellen können. Erst als ich mal ein Exemplar mitgenommen hab und in eine Dose eingesperrt habe, konnte man einen Hauch Knoblauch erahnen. Besonders deutlich war das auch nicht, aber dennoch eindeutig feststellbar.


    Hallo Tuppie,


    ja, die Mikrostrukturen haben schon was Außerirdisches.
    Für mich inzwischen wohl weniger, da ich sowas ja nahezu jeden Tag sehe, aber gerade am Anfang hat es mich auch umgehauen, was es da alles gibt. Und gerade bei den Hyphomyceten, also den kleinsten der Kleinen, ist noch viel mehr Vielfalt bei den Sporen möglich.
    Gefärbt sind hier übrigens nur die blauen Strukturen, die knallorangen Paraphysen sind ungefärbt.


    Viele Grüße,
    Matthias