Salve!
Das Problem ist die Frische der Fruchtkörper. Sofern es um das Klonen von Mycel aus Fruchtkörpern geht, braucht es eben ausreichend lebendige Hyphen, die auch möglichst nicht kontaminiert sein dürfen. Je länger ein Fruchtkörper vom Mycel getrennt ist, desto mehr Zellen sterben ab, werden von Bakterien und anderen Pilzen zersetzt und deren Stoffwechselprodukte erledigen bald den Rest.
Sklerotien wären natürlich ideal, weil das ja eben die Überdauerungsorgane sind. Die darin zusammengeballten Hyphen sind optimal geschützt und bleiben viel länger vital als in den fruchtkörpern.
Mir ist es leider in diesem Jahr noch nicht gelungen, ein Sklerotium ausfindig zu machen - und bei den Fruchtkörpern gibt es eben das Problem, diese lange genug vital zu erhalten.
Was man noch probieren könnte, daß auch ein Transport in einem kleinen Päckchen über einen bis zwei Tage funktioniert:
Nach kleineren Fruchtkörpern an dünnem Substrat suchen. Sowas gibt es auch, also Fruchtkörper an kleineren Ästen - in dem Fall könnte man den Fruchtkörper mitsamt einem Teil vom Substrat (und dem darin enthaltenen Mycel) verschicken. Man sollte beim Transport berücksichtigen, daß Päckchen nicht völlig luftdicht zu schließen, aber das Aststück mit fruchtkörpern dran so zu sichern, daß es einigermaßen stabil bleibt. Hat man Fruchtkörper + myceldurchwachsenes Substrat sollten die Chancen deutlich besser stehen, daß noch ausreichend verwertbare bzw. klonbare Hyphen bei Pilzmännchen ankommen.
LG, Pablo.