Beiträge von Beorn

    Hallo, Mario!


    Hübsch. g:-)
    In meiner Gegend habe ich bisher immer nur Callistosporium luteoolivaceum gefunden (immer an +/- morschem Kiefernholz). Die Sporen sind dann in der Regel so um 4-5,5 µm lang, das ist schon ein signifikanter Unterschied in dem Größenbereich.

    Ob ich die beiden makroskopisch auseinanderhalten könnte, weiß ich nicht. Im Idealfall sind die Fruchtkörper von C. luteoolivaceum wohl größer und kräftiger, können aber auch mal klein ausfallen...



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Die Kollektion aus Beitrag #7 sieht jetzt allerdings arg typisch aus für Xerocomellus cisalpinus. :thumbup:
    Bei den ganz dunklen mit teils fast schwarzen Hüten ohne feldrige Risse im ersten Beitrag war ich sehr skeptisch - aber Jürgen hat da doch eine wesentlich umfangreichere Formenkenntnis als ich.

    Wenn man das Verfärbungsverhalten der Fruchtkörper im Beitrag #7 sieht, ist das auch viel zu stark sowohl für X. chrysenteron (blaut in der Regel gar nicht) und für X. pruinatus (blaut in der Regel nur am Stiel und langsamer). Für X. chrysenteron fehlen auch die rötlichen Fasern im Stielfleisch, die zwar bei jungen fruchtkörpern mal fehlen können, aber nicht so konsequent wie hier. X. cisalpinus kann auch mal hier und da rötliche Stellen im Stielschnitt haben, X. pruinatus nicht, aber da wäre das Fleisch insgesamt noch leuchtender gelb (was aber nicht immer gut auf Fotos abzubilden ist).



    LG, Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Mit der Vermutung, daß das ein Aggregat sein könnte, bist du nicht alleine, denke ich. g:-)

    Aufspaltungsversuche gab es aber meines Wissens keine bisher. Die Unterschiede in den Sporengrößen sind aber schon markant, wie deine Linkliste zeigt.

    Leider habe ich die Art (sagen wir lieber: das Aggregat) selbst nur selten finden bzw. untersuchen können - und zwei der drei Funde waren steril bzw. unreif.

    Den anderen stelle ich hier mal dazu, die wurde letztes Jahr bei einer Vereinsexkursion aufgestöbert in einem feuchten Tal mit basischem Untergrund (Lößlehm, Schwemmerden).









    LG, Pablo.

    Hallo, Raphael!


    Hast du in den Zwergweiden - Saftling mal reingebissen?

    Das Vergnügen hatte ich einmal in den Alpen - und kein Wasser mehr dabei im Abstieg; musste zwei Stundem mit brennendem Mund rumlaufen.

    Selbst mir als passioniertem Chiliesser kam der reichlich und lang anhaltend scharf vor.



    Lg; pablo.

    Salve!


    Oder eine Mischkollektion vielleicht?
    Da ist ein fruchtkörper mit komisch aufreißender Huthaut und schlankem Habitus, das könnte zB auch Xerocomellus cisalpinus sein.

    Der müsste dann bei Druck auf die Poren relativ zügig und deutlich blauen, ebenso im Schnittbild (Stielfleisch, teils Hutfleisch). Bei Xerocomellus pruinatus blaut meistens nur die Stielrinde, und zwar einigermaßen langsam (5-10 min zuwarten), dafür dann aber kräftig.

    Die ersten drei Bilder und auch das Letzte Bild sehen aber sehr nach pruinatus aus. Wobei ich auch da nicht ausschließen würde, daß es innerhalb des Taxons noch veschiedene Sippen gibt.



    LG; pablo.

    MoinMoin!


    Ja, den rötenden Saftwirrling kannst du so abhaken. :thumbup:
    Ob und wenn ja wie rasch und intensiv die Fruchtkörper an welchen Stellen röten, ist einigermaßen flexibel bei der Art. So wie das auf deinen Bildern aussieht, ist das aber schon ideal ausgeprägt: Jedenfalls sofern der rotbraune Fleck auf den Poren ein Fingerabdruck ist. g:-)
    Es wäre aber auch ohne diese Rötung Abortiporus biennis.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Oliver!

    Hallo,

    was soll denn ein Taschensequenzierer sein? Sowas gibt es doch bestimmt nicht für Unterwegs :/

    Ist das irgendein running gag?

    LG

    Deine Vermutung ist richtig: So etwas gibt es (noch) nicht, und wenn es das gäbe - würde es vermutlich auch nicht zuverlässiger funktionieren, als eine gute, erfahrungsbasierte morphologische Einschätzung.

    Das hat sich in der Tat seit einigen Jahren unter manchen Mykollegen so als Running-Gag gebildet, wenn man mal wieder gegen diese "nur genetisch bestimmbar" - Mauer rennt. Wobei ich mir inzwischen sage: Dann ordne ich manche Pilze eben als Aggregat ein. Selbst bei Themenbereichen, die mich schon spezieller interessieren, kann ich zB morphologisch "Skeletocutis nivea agg." nicht auflösen, weder makro- noch mikroskopisch.
    Da brauche ich aber auch keinen Taschensequenzierer, sondern fasse halt die Artengruppe als solche zusammen. Passt dann auch.

    Botanikerinnen und Botanikern geht es ja auch nicht anders, vermutlich essen auch da viele Pflanzenkundler die Brombeeren einfach auf, statt durchzusequenzieren, welche Art das nun genau ist.



    LG; Pablo.

    Hallo, Girardi!


    Lamellenfarbe und Sporenpulverfarbe sind halt zwei Sachen - und oft auch zwei verschiedene. Beides ist wichtig für die Bestimmung, die Farbe vom Sporenpulver aber meistens wichtiger. Klar haben viele risspilze eine ähnliche Lamellenfarbe, doch so ein cremeweiß oder grauweiß gibt es in so vielen Pilzgattungen.

    Eine Schwierigkeit beim Beurteilen von Bildern ist auch, daß die Farben vond er Realität immer etwas abweichen können. Manchmal sind es nur Nuancen - aber auch das kann schon wesentlich sein. Bei deinen Bildern erkenne ich jedenfalls keinen signifikanten Farbstich, das wirkt schon ziemlich natürlich. Allerdings kann ich an den Lamellen nicht wirklich was Gelbes erkennen - beim Stiel schon, hätte da aber eher vermutet, daß das die natürliche Stielfarbe ist - oder war das ein beobachteter Farbwechsel nach der Entnahme des Fruchtkörpers?
    Also wenn der Pilz braunes Sporenpulver hätte, dann könnte das schon ein Risspilz sein, wobei ich da jetzt keine gilbende Art kenne (was nicht heißt, daß es keine gibt), aber dafür einige bräunende, rötende nd schwärzende Arten, vereinzelt auch mit grünlichen und bläulichen verfärbungen.
    Komischer Pilz jedenfalls - komisch ist meistens auch spannend. :)



    Lg; pablo.

    Servus!


    Bei Pilz 3 könnte ich mir Pycnoporellus fulgens (Leuchtender Weichporling) vorstellen, auch wenn die Poren etwas merkwürdig aussehen - was aber auch an der Perspektive liegen könnte.
    Pilz 8 ist doch kein Braunsporer, oder? Was ist bei dem denn mit "Gilben" gemeint, weil auf den Bildern sieht man das ja nicht? Rein vom Aussehen her ging mir der Butterrübling (Rhodocollybia butyracea s.l.) durch den Sinn, aber das wird wohl nicht passen, angesichts der Struktur des Stielfleisches im Anschnitt. Eine Melanoleuca (Weichritterling) vielleicht? Dann wäre das Sporenpulver im Abwurf nicht nur weiß, sondern auch amyloid (lässt sich ja auch gut makroskopisch prüfen).



    Lg; pablo.

    Morgen!


    Ich fange mal von hinten an, mit dem Versuch einer Annäherung an mögliche Antworten auf einige der enthaltenen Fragen. :gzwinkern:
    "Geschmack" im Sinne von "schmeckt mir lecker" bis "schmeckt mir übel" ist hinsichtlich einer Artbestimmung grundsätzlich bedeutungslos. Was einem Menschen schmeckt und was nicht ist individuell (auf den essenden Menschen bezogen) so variabel, daß sich daraus kaum etwas ableiten lässt - jedenfalls nichts, was mit dem Pilz an sich in Zusammenhang steht - zumindest nicht konkret hinsichtlich der Bestimmung.

    Geschmack ist für die Pilzbestimmung allerdings dann relevant, wo man es mit grundsätzlichen, allgemein (also bei allen Menschen ähnlich) erfassbaren Geschmacksrichtungen zu tun hat. Das sind (etwas vereinfacht) mild, bitter und scharf - einschließlich einiger Kombinationen und Abstufungen bzw. Mischungen.
    Solche Geschmacksrichtungen sind signifikant, wenn sie richtig durchgeführt werden. Also am rohen & frischen & nicht zu alten fruchtkörper durchgeführt, und zwar mit dem gesamten Mund (Probe nehmen, durchkauen, durchspeicheln, ausspucken).

    Und auch das kann noch variieren (Vgl. Gallenröhrlinge / Tylopilus felleus, wo einzelne Fruchtkörper auch nur wenige bis gar keine Bitterstoffe anreichern können).


    Anderes Beispiel: ich hatte schon Steinpilze (Boletus edulis s.str., Bestimmungssicherheit 100%) in der Pfanne, die entsetzlich geschmeckt haben: Mufffig, säuerlich und etwas erdig. Ähnliches auch schon mit Pfifferlingen (Cantharellus amethysteus, Bestimmungssicherheit 100%), die waren nicht nur bitter und ohne übliches Pfifferlingsaroma, sondern auch noch recht bitter.


    Darum wird wohl auch kein Pilzbuch, das sich mit der Taxonomie und Bestimmung von Pilzen beschäftigt, irgendwas zu kulinarischen Eigenschaften einzelner Arten schreiben - und allenfalls grob in "giftig" - "Speisewert unklar" - "ungiftig" unterscheiden. Und auch diese Einteilung sagt weniger über die jeweiligen Pilze aus, als viel mehr über den Organismus, der die Pilze seinem Stoffwechsel zuführt. :gzwinkern:


    Die andere Fragestellung beschäftigt sich mit einem noch deutlich komplizierteren Thema, nämlich der Bestimmung von Champignons.

    Sicherlich kann man davon ausgehen, daß auch die Arten aus dem Aggregat um den Rötenden Waldchampignon (Agaricus silvaticus s.l.) eine natürliche Variationsbreite haben, die auch pigmentarme Formen und auch Formen mit Pigmentbildungsstörung einschließt - letzteres wären dann Albinos.
    Nur: Bezogen auf die erwähnte Artengruppe würden die Fruchtkörper dann immer noch röten, die Hutoberfläche wäre immer noch schuppig (Schuppen mit der gleichen Variationsbreite strukturiert, nur eben weiß), ebenso weitere makroskopische Merkmale wie Stieloberfläche, Ringstruktur, Größenverhältnisse, Form der Stielbasis und so weiter. Alles natürlich mit einer Variationsbreite, die eben für die jeweilige Art charakteristisch wäre.

    Die Gruppe der mittelgroßen, rötenden, vorwiegend waldbewohnenden (weil Laub- bzw. Nadelstreu verwertenden) Champignons mit schuppigen Hüten ist - wie man mittlerweile weiß - ähnlich komplex wie andere Artengruppen der Gattung Agaricus. Soll heißen, die einzelnen Arten lassen sich meistens nur mikroskopisch einigermaßen sicher trennen, teilweise auch nur genetisch.

    So am Rande: Natürlich sollte man bei allen diesen Arten mit Formen rechnen, wo Pigmente nicht oder nur teilweise ausgebildet werden.
    Große, weitgehend weißliche, rötende Champis in Wäldern müssten wohl in den meisten Fällen als Agaricus benesii bestimmt werden - die Art immerhin scheint relativ gut abgrenzbar zu sein. Aber natürlich röten frische fruchtkörper dieser Art ebenso deutlich wie andere Arten aus der Sektion und sind auch schuppig (aber feiner und eben weißlich). Wenn die Fruchtkörper auf den verlinkten Bildern gerötet haben sollten (auf den Aufnahmen ist davon ja nichts zu sehen) könnten die ganz gut zu dieser Art gehören. Wenn nicht rötend - dann wäre das wohl noch eine ganz andere Baustelle.


    Also: Champis sind kompliziert. Es hat auch mal jemand den Satz geprägt: "Bei Agaricus ist jedes Mycel eine eigene Art".
    Das ist natürlich übertrieben, aber es beschreibt die Schwierigkeit auf dem Gebiet, morphologische grenzen zwischen den einzelnen Arten zu definieren.
    Insofern begnüge ich mich selbst meistens mit einer Bestimmung "im weiteren Sinne", also mit einem grob gefassten Artenaggregat. Geht in der Gattung auch kaum anders, meinen Taschensequenzierer habe ich wohl irgendwo im Wald bei einer Kollektion von Pleurotus ostronarius liegen gelassen. g:D


    Insofern: Aye, stell mal ein, deinen Fund. Die Chance auf eine wirklich exakte Bestimmung ist gering, aber ausgeschlossen ist es nicht.
    Was den Geschmack betrifft, muss man aber vermutlich die komplette Umgebung des Fundes sequenzieren, um herauszufinden wo welcher Fuchs auf das Mycel kurz vor der Fruchtkörperbildung gepinkelt hat. :gaufsmaul:



    LG; Pablo.

    Hi.


    Es gibt bisweilen ziemlich unbestimmbare Kollektionen von Pfifferlingen.
    Auch der Bereifte (C. pallens / subpruinosus) kann nahezu unbestimmbar sein, wenn die Fruchtkörper alt sind und die Bereifung komplett fehlt.
    Amethystschuppige ganz und gar ohne Schuppen sind auch kaum bestimmbar.
    In diesen Fällen verfahre ich ebenfalls nach der Seitlingsmethode: Sequenz oder Pfanne. Normalerweise gewinnt "Pfanne". :)



    LG, Pablo.

    Hallo, Andreas!


    Ja, das passt. :thumbup:

    Ich finde die sogar relativ typisch, im Schnittbild sind auch Pünktchen in der Stielbasis zu sehen.
    Der Mykorrhizapartner ist nicht entscheidend. Die heißen nur Eichenfilzer, ebenso wie Fichtensteinpilze, die ja auch nur so heißen.
    Mykorrhiza können die mit allerhand verschiedenen Laubbäumen (ev. auch einigen Nadelbäumen) bilden.



    LG; Pablo.

    Servus, JP!

    Jedenfalls wenn ein Pilz so aussieht, kann er nur essbar sein. Doch mehr dazu im separaten Eintrag.

    "Glauben" ist zu wenig für eine Pilzbestimmung.
    Die "Regel" mit dem "essbar aussehenden Pilz" klingt in dem Zusammenhang durchaus lebensbedrohlich (für Menschen). :gzwinkern:

    Die Leute, die statt Pfifferlingen Spitzgebuckelte Rauköpfe gegessen haben (und daran verstorben sind) haben sicherlich auch "geglaubt", daß sie nur Pfifferlinge gesammelt haben. Cortinarius rubellus sieht halt ebenso wie Amanita virosa absolut essbar aus. Gilt ja auch für Pantherpilze und Erdblättrige Risspilze, die dem Aussehen nach ebenso essbar sein müssten. Im Gegensatz zum Beispiel zu Flockis, die definitiv giftig sind, weil sie ja so aussehen (Rote Farbe, Blauschwarze Verfärbung!).

    Mit viel Glauben und solchen "Faustregeln" kann man schon Pilze sammeln gehen. Die Wahrscheinlichkeit, daß man das lange überlebt, ist gering.


    Ironiemodus aus: Ich bin mal gespannt, auf die weiteren Pilze. :thumbup:



    LG, Pablo.

    Hallo, Jörg!


    Wenn's eine andere Rubroboletus - Art wäre, dann am ehesten rubrosanguineus (Weinroter Purpurröhrling). Das ist allerdings eher ein "Bergpilz" in Nadelwäldern auf basischen Böden, allerdings ist die Art auch aus thermophilen Laubwäldern bekannt. Ob die Art in Parks und Gärten auftreten kann, weiß ich nicht.
    Ich bin da eher skeptisch, und würde etwas untypische Satane für wahrscheinlicher halten.
    Rubroboletus rhodxanthus kann man hier ohnehin ausschließen, auch für R. legaliae wären die extrem untypisch, das kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen.



    Lg; Pablo.

    Morgen!


    Ich kann zu deinem Fund keine Verzehrempfehlung geben. Kann ich aber generell nicht nur nach Bildbetrachtung, das ist zu unsicher.
    Ganz allgemein: Cyanoboletus pulverulentus ist theoretisch schon essbar (wenn auch nicht gerade eine Geschmacksgranate) und galt lange Zeit als Speisepilz.

    Allerdings ist mittlerweile bekannt, daß die Art ein extremer Arsensammler ist und in den Fruchtkörpern potentiell gesundheitsschädliche Arsenverbindungen in erheblichem Maße anreichert. Was jetzt nicht heißen soll, daß der Verzehr geringer Mengen bedrohlich wäre, aber das hängt von so vielen Faktoren ab, daß da eben ein recht großer Unsicherheitsbereich dabei ist. Man sollte immerhin wissen, was der Hintergrund bei dem Pilz ist, und dazu empfehle ich auch >hier mal reinzulesen<.



    LG; Pablo.

    Moin, Andreas!


    Links oben (= Cantharellus amethysteus) und rechts unten (= Cantharelus friesii) würde ich auch so sehen. Die dürften ziemlich eindeutig sein.
    Rechts unten und links oben allerdings sind schwieriger. Falls die beim Liegenlassen an den Huträndern und an verletzten Stellen der Stielrinde rostbraun verfärbt haben sollten (ähnlich wie Cantharellus amethysteus, tendenziell noch stärker), dann ginge das in die Richtung Cantharellus ferruginascens. Wenn gar nicht oder nur schwach verfärbend, dann wäre wohl beides einfach Cantharellus cibarius - was ich für einigermaßen wahrscheinlich halten würde.



    LG, Pablo.

    Hallo, Sebastian!


    Deine Fragen kenne ich sehr gut - weil ich damit auch schon mehrmals gerungen habe.

    Das Problem ist, daß all diese Stachelinge so selten sind. Selbst Hydnellum concrescens s.l. (als Aggregat wohl noch eine der häufigsten Arten) findet man nicht eben alle Tage. Bei den noch selteneren Arten fehlen mir oft die Vergleichsmöglichkeiten.

    Darum kann ich nur spekulieren: Hydnellum cumulatum stelle ich mir von der Wuchsweise und den Oberflächen eher so vor wie Hydnellum compactum (die Art kenne ich zufällig). Das wäre schon ein deutlich anderes Gesamterscheinungsbild als die Gruppe mit den dünneren Hüten und mehr radialfaseriger - zonierter Hutoberfläche (muss bei ausgewachsenen Fruchtkörpern beurteilt werden).

    Das führt aber zu einer weiteren Schwierigkeit: Daß viele Korkstachelinge ihr Aussehen während dem Fruchtkörperwachstum stark verändern. Man benötigt also idealerweise sowohl junge als auch ältere, voll ausgewachsene Fruchtkörper - es sei denn, man hätte so viel Erfahrung in dem Bereich angesammelt, daß man ohnehin weiß, wie die Fruchtkörper einer einzelnen Art sich verändern von jung zu mittel zu alt.
    Es gibt Leute, die können das, die wären zumindest mit dem Pilz in der Hand auch durchaus zu einer recht sicheren Bestimmung in der Lage, eben weil sie die Pilze kennen, aber diese Unterschiede zu beschreiben, die eben auch je nach Entwicklungsstand der Fruchtkörper unterschiedlich bewertet werden müssen, das ist nochmal deutlich schwieriger als sie nur sehen zu können. Insofern muss man mit den Beschreibungen ebenso umgehen lernen, wie mit den Pilzen selbst, um sie zu verstehen. Was eben bei selteneren Pilzen noch schwieriger ist als bei häufigeren, mehr beachteten Arten.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Matthias!


    Ich lade mal Bilder von dem Pilz hoch, den ich für Inocybe bresadolae halte:





    Inocybe bresadolae 07.JPG




    Fruchtkörper der Art finde ich um Mannheim herum immer wieder mal, meistens in den Sommermonaten (Juni, Juli, August) und kenne die eigentlich als relativ kräftige Pilze mit verhältnismäßig dicken Stielen und zumindest angedeutet gerandetem, aber ansonsten unauffälligem Knöllchen.

    Am regelmäßigsten in Parkanlagen und Friedhöfen, seltener mal im Randbereich einzelner Waldstückchen auf trockenen, sandigen, +/- basischen Böden.

    Bei deinem Fund wäre ich makroskopisch wohl erstmal nicht auf die Idee gekommen, daß die dazu gehören.
    Aber das kann Ditte viel besser abschätzen als ich, ob das noch in die Variationsbreite passt.



    Lg; Pablo.

    Salve!


    Danke für die Antwort, Nobi. :thumbup:
    Mir ist wie meistens bei Ascomyceten einfach zu wenig bekannt, um was Sicheres sagen zu können.

    Aber immerhin hatte ich mit Geopora nicaeensis mal eine Art mit sehr deutlich spindeligen Sporen. Der Unterschied zu Geopora arenicola (in meiner Gegend relativ häufig) ist bei den Sporen schon sehr markant. So sehen die von nicaensis (bzw. dem, was ich für die Art halte) aus:


    Natürlich ist das aber auch nicht bei jeder Sporen ausgeprägt, und es finden sich dazwischen auch immer wieder sporen, wo die Pole etwas stärker abgerundet sind. Insofern fällt mir die Beurteilung der möglichen Übergänge schwer, insbesondere bei Arten, die ich nicht kenne.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Andreas!


    OK, keine Cheilos bei Phlegmacium. :thumbup:
    Richtig, ja, Cortinarius violaceus / hercynicus gehört da nicht hin, und der ist eine der wenigen Arten, wo ich bisher sowas wie "richtige" Hymenialzystiden gesehen habe.



    LG, Pablo.

    Hallo, Jörg!


    Ein bissel komisch sehen diese Satansröhrlinge schon aus mit den dunklen Hüten und den bis ganz hoch zur Stielspitze laufenden karminroten Farben des Stieluntergrundes.

    Ich würde mal sagen: Wenn die typisch gestunken haben, sind die so abzuhaken - wenn auch wohl irgendwo am Rand des Variationsspektrums.

    Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was man da sonst draus machen sollte, weil dieser kalte, krasse Rotton am Stiel schon sehr gut passt und die Hutoberfläche auch für andere Rubroboleten komisch wäre...

    ...die machen es dir aber auch echt schwer, die Röhrlinge in deinem Gebiet. Du findest ja immer irgendwie was Komisches - oder es ist ganz genau anders rum, die Pilze bei dir sehen normal aus, die selben Arten bei mir aber dafür "komisch". Liegt eben im Auge des Betrachters.



    Lg; pablo.