Beiträge von Rada


    Hi Conny,


    vielen Dank für die interessanten Links. Ich hoffe, es ist / entwickelt sich nicht so schlimm, wie dargestellt :/


    Es ist noch viel schlimmer.


    Bei uns sterben grade die Buchen zu Hauf am Kettensägenkugelpilz. Echte Pilze haben da keine Chance mehr.


    Das ältere Buchen im Kronenbereich öfter teilweise absterben ist völlig natürlich. Ein Prozess, der sich über Jahrzehnte hinziehen kann und ebenso normal, wie für Vögel und Insekten sehr wichtig, ist.


    Jetzt treffen allerdings zwei Komponenten zusammen, die so gar nix mit dem Klima zu tun haben.


    Auf der einen Seite explodieren die Holzpreise seit Monaten. Grund genug, zur Kettensäge zu greifen.
    Auf der anderen Seite sind sehr viele Buchenwälder gem. FFH-Richtlinien geschützt und dürfen nicht so einfach, sprich nur unter Auflagen, gefällt werden.
    Ein "kranker" Bestand muss natürlich, FFH hin oder her, geschlagen werden. Eine Genehmigung ist kein Problem.


    Und da der böse Pilz dort grassiert, darf man natürlich nicht mit den "anfälligen" Buchen wieder aufforsten, sondern muss zwangsweise auf schnellwüchsige und gewinnbringende Fichten-Monokulturen zurückgreifen.


    Wo es hier krankt, mag ein jeder für sich entscheiden.


    Hallo Sigi,


    genau deswegen kommt mir das komisch vor. Amtliche Schilder sehen meist etwas anders aus.

    Ich würde da erstmal bei der Behörde nachfragen. Zum einen ist die Mengenangabe recht willkürlich, erlaubt ist was anderes. Zum anderen scheint der Zettel irgendwie "selbstgemacht".


    Möglicherweise will da ein Jägerchen oder Waldbäuerchen die Pilzsammler verschrecken. Wenn, dann kann das sogar üble Folgen für den Verfasser haben.

    Es soll Deine Freude nicht trüben, falls ich Recht habe.


    Aber das sieht mir mehr nach Poronia erici aus. Aber auch das wäre ein toller Fund.:thumbup:


    Das Mikroskop wirds zeigen.


    Och Nobi, so zwei, drei "falsche Straußeneier" wären doch drin gewesen.:)

    Hallo Nobi,


    danke für die Ergänzungen.


    Ich habe die Art nur von einer einzigen Schafwiese, von der ich regelmäßig sowohl Dung, als auch Mistproben sammle. Auf Mist ist sie regelmäßig vertreten, während ich sie auf reinem Dung noch nicht finden konnte, obwohl ich da auch alle Altersstadien beprobe.
    Interessant, wie unterschiedlich Beobachtungen sein können.:)

    Hallo Joli,


    danke für den wunderschönen Ausflug. Das sind für die Jahreszeit sehr beachtliche Funde.:thumbup:


    Die Eiche (17 und 18) ist wohl her eine Erle (Vermutung) und damit könnte der Pilz ein Erlen-Schillerporling Inonotus radiatus sein.


    Zur "Markierung" sehe ich das wie Günter:



    Zu deinen "Pilzmafiamarkierungen": Ich finde jährlich -zig solche Überreste von Luftballons samt Schnur. Das ist die bescheuerte Mode, bei jeder Pipifaxhochzeit oder Kindergeburtstag, hunderte bunte Ballons steigen zu lassen, oft noch mit irgendwelchen geistreichen Kärtchen daran. Diese landen dann irgendwo, oft eben in unseren Wäldern, wo sie viele Jahre brauchen, um vor sich hin zu rotten oder unter Umständen böse Fallen für Tiere werden. :cursing:


    LG


    Günter


    Eine unbedachte Riesensauerei, die immer mehr um sich greift.

    Hallo Markus,


    der Link ist nicht schlecht. Etwas besser ist dieser hier, damit arbeite ich auch.


    http://www.orchids.de/haynold/tkq/googlemap.html[hr]


    Plicaturopsis crispa wird z.Z. für die 3. Deutschland-Kartierungsserie der DGfM erfaßt, kannst Du ja vielleicht noch an den DGfM-Landskoordinator für Kartierung melden oder direkt an Andreas Gminder (der hat die Erfassung der Daten übernommen).;)


    Hallo Ulla,


    hast Du vielleicht mal eine E-Mail Adresse von Andreas? Über die HP der DGFM finde ich nix, wie oder wo man Funddaten melden kann.
    Ich hätte da eine Menge Daten über P.crispa.

    Das kann man so pauschal nicht sagen. Alleine der Frost beeinträchtigt höchstens die Qualität. Allerdings kann man u.U. das Alter, bzw. den Verfallsgrad nicht richtig bewerten.
    Frische Pilze, frisch natürlich eingefroren und sofort zubereitet, sollten kein Problem sein.

    Diese Art hatten wir noch nicht als eigenes Thema. Zudem scheint sie nicht besonders häufig zu sein (in meiner Gegend jedenfalls) und ich will auch endlich nochmal was zum Thema Dungis schreiben.:)


    Podospora communis


    Bisher habe ich diese Art nur auf Schafmist (nicht Dung) gefunden. Sie erscheint in Kultur recht spät. Meist wächst sie in kleinen Gruppen von 2 bis 4 Exemplaren nebeneinander. Die Perithecien sind meist recht tief eingesenkt, so dass hauptsächlich der "Hals" aus dem Substrat hervorschaut. Freigelegt zeigt sich ein halbtransparentes, mit feinsten Hyphen umwebtes Perithecium, durch welches die reifen Sporen durchscheinen.
    Typisch für diese Art sind die jeweils vier apikalen und basalen, gelatinösen Anhängsel, die schon bei unreifen Sporen im Ascus zu erkennen sind. Junge Sporen sind farblos, verfärben sich mit zunehmender Reife über grün, grün-braun hin zu dunkelbraun. Die Sporen sind recht fragil, das Pedicell kollabiert schnell. Zu festes Quetschen des Präparats führt zu deutlicher Kaltverformung und zu falschen Sporenmaßen.










    Vielen Dank für die weiteren, netten Kommentare. :)


    nobi_†


    Ja, das mit dem Pilzfestival fiel mir auch ein, als ich den Beitrag abgeschickt hatte.:(


    Andererseits, es gibt erst wieder ein neues Plzfestival, wenn Melanie mal wieder mit auf Tour geht. Sie ist also Schuld.:D

    Gestern habe ich den Konidien-Schwarzbecher (Holwaya mucida) gefunden. Seltsamerweise auf Schwarzerle (Alnus glutinosa).


    In der Literatur heißt es, er sei streng an Linde gebunden. Nur zwei halbherzige Hinweise auf ein Vorkommen auf Ahorn und Buche konnte ich finden.


    Frage: Hat jemand Holwaya mucida schon auf anderen Substraten als Linde gefunden.


    Konidien-Schwarzbecher (Holwaya mucida)






    Holwaya mucida-Anamorphe Crinula caliciiformis




    Hallo Andreas,


    ich hatte ebenfalls Probleme mit dem Kreuztisch. Das Mikroskop war gebraucht und hat wohl viele Jahre gestanden. Der Kreuztisch ließ sich nur mit erheblicher Mühe bewegen und glitt auch immer wieder ein Stück zurück.


    Als Grobmotoriker mit erheblichem Zerstörungspotential hab ich mich für eine andere Methode entschieden.


    Ich habe Kriechöl Marke WD40 in ein Platikschälchen gesprüht und dann mit einem Zahnstocher tropfenweise auf die Zahnachsen und alle zugänglichen Kontaktstellen gegeben. Es hat keine 5 Minuten des hin- und herbewegens gebraucht, um den Tisch so leichtgängig zu machen, dass man ihn fast mit Gedankenkraft bewegen kann.
    Den Vorgang hab ich dann noch zwei- dreimal wiederholt, da das Öl den alten, teils verharzten Dreck löst, der durch die Bewegung rausgedrückt wird. Den tupft man dann einfach ab, bis nichts mehr nachkommt.

    Sven und Karen


    Danke für die Blumen.:)


    Tuppie


    Es würde mich freuen, wenn Du in "Deinen" Moosen entsprechende Funde machen könntest. Moosbecherlinge kann man das ganze Jahr über finden, außer wenn es länger friert. Voraussetzung ist genügend Feuchtigkeit, drum ist das Winterhalbjahr die Hauptsaison.


    Björn


    Danke für die tolle Ergänzung. Ich hoffe, der Kernpilz bekommt irgendwann einen Namen.;)

    Bei uns jedenfalls.:)


    Wie ich schonmal schrieb, haben mir Nobi und Sven Apettit auf die Moosbecherlinge gemacht. Bis jetzt sind noch keine nennenswerte Fröste aufgetreten, so konnte ich gemeinsam mit Björn, Sebastian (Yezari) und Wilfried einige schöne Funde machen.


    Nicht zuletzt dank der Hilfe von Jan Eckstein - bei dem ich mich hier nochmals ausdrücklich bedanken möchte - wurden weitere Funde und die Wirtsmoose bestimmt, oder bestätigt.


    Den Kleinen Netztspor-Becherling (Lamprospora miniata) hatte ich schonmal vorgestellt. Der Vollständigkeit halber und zum Vergleich zeige ich ihn hier nochmal. Das Wirtsmoos ist Barbula convoluta.




    Lamprospora feurichiana, einen Deutschen Namen konnte ich nicht finden, nennen wir ihn einfach Feurich ´s Moosbecherchen:) fanden wir in dierekter Folge und Nachbarschaft von L. miniata, ebenfalls auf Barbula convoluta.. Das Sporenornament ist recht ähnlich, jedoch zeigen die Apothecien eine helle Apricotfarbe, gegenüber dem kräftigen braunrot von L. miniata.


    Die Mikromerkmale sind folgende:


    Sporen 14,25 - 15,2 µm, sehr gleichmäßig groß. Das Ornament zeigt ein unregelmäßiges Netz, bestehend aus 0,76 - 0,95 breiten, und 0,90 - 1,14 hohen Graten. Die Dicke der Sporenwand beträgt etwa 0,4 µm. Die Sporen sind uniseriat angeordnet und reifen gleichmäßig. Junge Sporen zeigen 2-4 Öltropfen von 2,8 - 3,4 µm die von bis zu 6 kleineren Tropfen begleitet werden. Kurz vor der Reife zeigt sich nur noch ein Öltropfen von ca. 9,0 µm. Die meist pentagonalen, seltener hexagonalen, Maschen sind unregelmäßig groß und variabel verwinkelt, meist um 3,8 x 4,5 µm weit. Abweichende Maße sind 1,9 x 2,8 m und 2,8 x 3,5 µm.
    Die Asci messen 195 - 219 x 19,5 - 24,5 µm und sind lang gestielt. Mit Lugol färbt sich der Inhalt stark dunkelbraun.
    Die Paraphysen sind unregelmäßig pigmentiert und septiert. Sie messen an der Basis um 3,8 µm, verbreitern sich zur Spitze gleichmäßig auf bis zu 4,75 µm. Die Länge entspricht der der Asci. Das Pigment verfärbt sich mit Lugol stark dunkelbraun.


    Die Randhyphen messen um 95 - 104 µm, bei einer Dicke bis 2,85 µm. Sie sind 2-3fach septiert, an den Septen z.T. eingeschnürt, oder der untere Teil ist deutlich verdickt. Die längeren, oberen Randhyphen sind recht gleichmäßig dick, während sich die unteren im Spitzensegment deutlich verjüngen (Kegelpin) oder einschnüren. Mit Lugol färben sich die Spitzen und der Bereich um die Segmentierung dunkelbraun.
    Nach Mitteilung von Jan Eckstein ist die starke, an Haare erinnernde Ausprägung der Randhyphen ungewöhnlich und somit nicht typisch für diese Art. Dies ist demnach kein Bestimmungsmerkmal.
















    Weiter fanden wir Seaver ´s Moosbecherling (Lamprospora seaveri) an Ceratodon purpureus. Blöderweise habe ich versäumt, das Moos zu mikroskopieren.:( Wird aber nachgeholt. Diese Art ist durch die auffällig gefärbten und für Moosbecherlinge recht großen Apothecien sehr gut zu entdecken. Das Sporenornament ist ebenfalls maschig, aber nicht gleichförmig und durch geschwungene und wenig erhabene Grate gekennzeichnet.









    Weiter geht es mit der Gattung Octospora.


    Hier fanden wir zunächst den Weißrandigen Moosbecherling (Octospora leucoloma) an Bryum bicolor.









    [hr]
    Weiter konnten wir den Mauer-Moosbecherling (Octospora musci-muralis) entdecken. Zwar ein kümmerliches Exemplar, und auch nicht auf der Mauer, sondern an einem großen Stein, aber immerhin. Wirtsmoos ist hier Grimmia cf. pulvinata










    Last not least hänge ich noch eine weitere Octospora an, die ich heute wieder finden konnte.
    Den Goldhhaar-Moosbecherling (Octospora affinis)
    Diese Art lässt sich, zumindest bei uns, quasi auf Ansage finden.
    Wirtsmoos ist Orthotrichum affine welches durch seinen fast kugelförmigen Wuchs an Ästen, vornehmlich von Holunder, sehr leicht erkennbar ist.
    Diese kleinen Mooskugeln zupft man etwas auseinander und findet oft auch den kleinen Parasiten darin.







    Ich hoffe nun, der Winter bleibt bis März so wie er ist, und geht dann langsam in den Frühling über, denn die kleinen Moosschmarotzerchen haben es mir angetan.:)


    Und jetzt muss ich nochmal nachlegen, weil die Software mir nicht erlaubt, weitere Bilder anzuhängen.:nana:


    Es folgen noch ein paar Bilder von O. affinis.[hr]
    Hier also die letzten Bilder zu Octospora affinis.

    Hallo Trino,


    ja, sowas hab ich an Holunder auch schon gefunden.


    Inzwischen lasse ich die Nectria jedoch links liegen. In der Gattung wird zur Zeit Gensequenziert was das Zeug hält. Ob Otto-Normal-Mykologe da jemals wieder eine Chance zur Bestimmung bekommt, kann bezweifelt werden.


    Ingo


    Aus gleichem Grund lasse ich auch die Finger von diesbezüglicher Literatur