Hallo,
ich zitiere einfach mal aus der meiner Ansicht nach besten, weil auf intensiver Naturbeobachtung gegründeten Beschreibung des Sommer-Röhrlings durch Kallenbach von 1936 (Röhrlinge, S. 140, als B. aestivalis, Hervorhebungen als Sperrung im Originaltext):
Hut "zuerst auffallend silbergrau-weißlich, ganz blaß, ähnlich wie bei Boletus satanas (...), spielt dann etwas nach lederbräunlichgrau, blaß gelblichgrau, auch fahl rötlich-bräunlich (...) Druckstellen werden +/- rötlich bis bräunlich, zuweilen auch schon frisch (...); die braunrötliche bis rötliche Färbung von Druck-* und Kratzstellen zeigt sich oft erst beim Liegen (...); unter Lupe ganz fein wirr-seidenhaarig.eingewachsen faserig, trotzdem aber geglättet, zuweilen sogar etwas glänzend"
* Sogar die Druckstellen durch das Einwickelpapier färben sich oft auffallend purpurbräunlich.
Die Übereinstimmung mit dem, was Beli abbildet und beschreibt, ist doch recht frappierend...
Natürlich darf man sich fragen, ob Kallenbach evtl. den heute als B. fuscoroseus bekannten Pilz hier vermengt hat ("auch fahl rötlich-bräunlich"). Ich meine aber, dass er tatsächlich die Variationsbreite innerhalb einer Sippe, nämlich des heutigen B. fechtneri erfasst hat. Selbst die sehr verführerische Notiz "zuweilen auch schon frisch, z.B. durch den Druck aufsitzender Blätter stellenweise zart-rosa überduftet" kann ich, aufgrund eigener Beobachtungen, durchaus mit fechtneri in Einklang bringen.
Grüße Jürgen