Beiträge von Suillus

    Das Blöde ist nur, dass Steinpilze in Deutschland - selbst getrocknet - häufig recht fad schmecken. Im Gegensatz zu Italien & Co.

    Hallo Claudia, das ist eine interessante Beobachtung, zumal sie ja nicht von allen Forenmitgliedern geteilt wird. Dazu gab es in diesem Thread schon einen intensiven Austausch: RE: Pilzpulver vonTrompetenpfifferlinge für Frikadellen?


    Ich will dieses Jahr unbedingt mal die Lufttrocknung probieren und meine Hypothese, dass diese möglicherweise zu intensiveren Aromen führt, auf die Probe stellen. Auch will ich mal Steinpilze von Fichten und Buchen gegenüberstellen - von letzteren sollen sie intensiver sein. Dafür müsste es nur mal regnen... :S.

    Hallo Kagi,

    das sieht für mich nach einem Gießfehler aus. Da er grundsätzlich gut "im Saft" steht, möglicherweise zu viel Wasser. Das kann in der Topfhaltung leicht passieren, im Freiland ist er, wie alle Pflanzen, wesentlich resistenter gegen Gießfehler.

    Die Freilandhaltung ist übrigens auch in unseren Breitengraden gut möglich wenn man ihn an einer geschützten, sonnigen und warmen Stelle einpflanzt. Das hängt ein bisschen von der Sorte ab, aber grundsätzlich ist Rosmarin durchaus winterhart. An sonnigen Hauswänden können da nach ein paar Jahren prächtige Büsche entstehen. Mein Vater hatte früher den Rosmarin immer in einem großen Kübel und dann im Keller überwintert. Das ging leidlich gut und der Rosmarin hat oft Schädlinge bekommen. Irgendwann wurde es ihm zuviel und er hat ihn einfach an der Hauswand eingepflanzt. Seitdem gedeiht er prächtig ;).

    Ja, der Trend sieht erstmal ganz gut aus. Es soll allerdings auch wieder deutlich abkühlen mit Tageshöchsttemperaturen <20°C. Im verregneten Jahr 2024 waren die Sommersteinpilze bei mir Totalausfall, wird also spannend ob und wann sich dieses Jahr mal was tut. Ich würde gerne mal welche ohne Maden- und Schneckenfraß finden, da könnte das kühlere Wetter zuträglich sein ^^.

    Den ersten Fichtensteinpilz 2024 habe ich übrigens am 09. Juni gefunden. Ich schätze das wird dieses Jahr aber vor Juli/August nix.

    Hallo André,


    guter Hinweis, in NSG ist das Pilze sammeln grundsätzlich untersagt. Das ist eigentlich deutschlandweit so.

    Der Rotenberg fällt da auch drunter (https://geodienste.bfn.de/schutzgebiete?lang=de) :



    Die Wälder östlich davon sind aber größtenteils zugänglich. Vielleicht findest du da was vergleichbares.

    Hallo André,

    Gestern war ich mich wieder ein bisschen im Wald umsehen. Wollte mir zwei kleine Fichtenwälder anschauen, leider entpuppten sich beide als Tannenwald. Ich glaub der eine Wald war ein weiss Tannen Wald und der andere bestand aus kanadischer hemmlocktanne. Mögen wir diese Bäume oder sind sie als pilzsammler eher uninteressant?

    Also Weisstanne kann durchaus lohnenswert sein. Siehe hier eine Auflistung von Schrumz :Mykorrhizapilze der Weißtanne


    Zu kanadischer Hemlocktanne weiß ich nichts, aber generell ist der Konsens, dass einheimische Pilzarten mit nicht-einheimischen Baumarten (z.B. Douglas-Kiefer) eher selten eine Mykorrhiza eingehen. Das muss aber nichts heißen, vielleicht ist da im Herbst der Teufel los. Einfach mal nachschauen wenn die Bedingungen stimmen, dann weißt du mehr.


    Zitat

    Habe dennoch eine interessante Stelle mit einigen Fichten gefunden, die ich mir bei passendem Wetter mal genauer ansehen werde.

    Ansonsten werde ich mich am Wochenende weiter auf die Suche nach Fichten machen.

    Leider hab ich nur das Handy zum Fotografieren, aber ein paar Fichten kann man wohl erkennen

    Also die Stellen auf deinen Fotos sehen für mich auf den ersten Blick nicht so interessant aus. Auch das muss absolut nichts heißen, aber der Bewuchs weist auf gestörte Bodenverhältnisse hin. Brombeeren, Brennesseln und Gräser sind Stickstoffanzeiger, der überwiegend aus der Landwirtschaft eingetragen wird. Das mögen die klassischen Speisepilze eher nicht so gerne, aber andere Pilzarten wie Riesenschirmlinge (Parasol) oder Schopftintlinge können an solchen Standorten durchaus gut gedeihen. Das musst du mal im Herbst beobachten.


    Wenn ich nach deiner Postleitzahl suche und das Streetviewmännchen in der Nähe des "Rotenberg" fallen lasse, sehe ich direkt ein durchaus vielversprechendes Waldstück:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    maps.app.goo.gl


    Solche Rotbuchenbestände mit wenig Bodenbewuchs können ganz tolle Habitate sein.

    Eine Bekannte hatte lebensbedrohliche Leberschäden, nachdem sie Herbstzeitlose und Bärlauch verwechselt hatte. Wochenlang Intensivstation.

    Jedem, der Bärlauch nicht ganz genau erkennt ist geraten, an jedem Blatt zu riechen, bevor er es zubereitet.

    Das ergibt aber keine 100 % ige Sicherheit. Die Herbszeitlosenblätter die mit in die Bärlauchtüte geraten sind riechen beim Auspacken auch nach Bärlauch, auch die Hände riechen nach Bärlauch, alles riecht nach Bärlauch! Man muss sich schon mit den Merkmalen der Pflanzen auseinander setzen, wie bei den Pilzen auch.

    Wer Bärlauch sammelt, muss zwingend jedes einzelne Blatt prüfen. Geruch alleine reicht einfach nicht.

    In Buchenwäldern soll man sie auch gut finden können, da sind mir aber bisher nur ganz selten Funde geglückt. Ich schätze dass wir hier zu viel Kalk haben. Fichtenkulturen versauern durch die Nadeln am Boden schon nach kurzer Zeit oberflächlich, was der Steinpilz gerne mag.

    Gerade in lichten Kalk-Buchenwäldern fühlt sich der Sommersteinpilz sehr wohl ;) Dort findet sich in unmittelbarer Nähe meist auch der blasse Pfifferling.

    Das stimmt, mir ging es ja auch eher um Boletus edulis. Der Sommersteinpilz ist wieder eine andere Baustelle. Ich kenne nur einen Ort (Kalkbuchenwald mit vereinzelten Fichten), wo sie kommen, aber da bei all meinen Funden selbst die ganz jungen Exemplare schon völlig von Maden ausgehöhlt waren, spare ich mir mittlerweile den Aufwand und warte lieber auf die qualitativ besseren Fichtensteinpilze im Spätsommer.


    Das mit dem blassen Pfifferling ist aber ein spannender Hinweis, vielen Dank! Das wäre durchaus ein Argument, nochmal die Stelle genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich hab da mal einen einsamen Semmelstoppelpilz gefunden, aber das als Zufallsfund nicht weiter beachtet. Die grobe Verwandtschaft würde also schonmal stimmen... ;).

    Hallo André,


    dein Vorgehen klingt vernünftig. Ich würde dir empfehlen, dir schonmal einen Pilzsachverständigen in deiner Nähe rauszusuchen, dann kannst du dir deinen ersten Fund bestätigen lassen. Alternativ helfen dir sicher auch Pilzvereine gerne weiter. Wir können über das Forum keine Verzehrfreigaben erteilen, das geht nur in Person.

    Wenn du erstmal ein paar Exemplare gesammelt hast, wirst du aber relativ schnell den Dreh rausbekommen, auf welche Merkmale zu achten ist.


    Gruß Suillus

    Hallo Andre,


    Steinpilze finden ist zum Glück nicht sonderlich schwer, sie kommen deutschlandweit eigentlich in praktisch jeder Waldart vor. Ich spreche hier vom gemeinen Boletus edulis, die anderen Steinpilzarten sind etwas seltener und haben speziellere Habitatsansprüche.


    Aussichtsreiche Habitate, wenn man speziell auf Steinpilzjagd ist, sind nach meiner Erfahrung junge Fichtenmonokulturen. Die sind zwar langweilig und haben mit einem natürlichen Wald rein gar nichts zu tun, aber für unsere Zwecke sind sie oft ergiebig.


    Die Fichten sollten noch jung (bei alten Exemplaren kommt nach meiner Erfahrung nicht mehr viel) und der Boden nur mit Nadeln und Moos (Feuchtigkeitsanzeiger) bedeckt sein. Es darf auch nicht zu dunkel sein, Fichtensteinpilze mögen nach meiner Erfahrung gerne Licht und kommen auch oft entlang der Harvesterspuren. Weiter drinnen "im Dunkeln" dann nicht mehr.


    Anbei ein Beispiel für ein klassisches Habitat (Quelle: https://cdn.pixabay.com/photo/…npilz-6282480_960_720.jpg)


    https://cdn.pixabay.com/photo/2021/05/25/13/46/steinpilz-6282480_960_720.jpg


    Nach solchen Standorten kannst du jetzt auch schon im Frühjahr Ausschau halten. Dort wachsen oft auch Flockenstielige Hexenröhrlinge, bei denen erste Funde bereits jetzt möglich sind.


    In Buchenwäldern soll man sie auch gut finden können, da sind mir aber bisher nur ganz selten Funde geglückt. Ich schätze dass wir hier zu viel Kalk haben. Fichtenkulturen versauern durch die Nadeln am Boden schon nach kurzer Zeit oberflächlich, was der Steinpilz gerne mag.


    Liebe Grüße

    Suillus

    Das stimmt, ich hab gerade mal reingesehen und da sind einige spannende Verläufe drin. Klar, ab 5 Tagen in der Zukunft sind wir schon im hochspekulativen Bereich und das GFS-Modell ist für Lokalwetter aufgrund der groben Auflösung sowieso eher nicht so gut geeignet, aber bei langfristigen Prognosen hat es oft einen (verblüffend) guten Riecher, was die Großwetterlage angeht.


    Hier die Vorhersage für meinen Landkreis:



    Für Rostock sieht es ganz ähnlich aus, da könnte sich großflächig was umstellen. Abwarten und hoffen :).



    (EDIT) PS: Shroom! Dein Bauschaum entwickelt sich ja prächtig. Ich hatte leider noch nicht das Vergnügen mit dem Schwefelhühnchen, aber vielleicht klappt es ja dieses Jahr.

    Am Wochenende war ich nochmal an meinen Hexenröhrlingsstellen, aber da ist noch alles ruhig.


    Dafür habe ich diese netten Waldbewohner entdeckt. Der Hügel war letztes Jahr noch nicht da:




    Ameisen sehe ich immer gern. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mein Eindruck ist, dass bei starker Ameisenaktivität die Zeckendichte deutlich zurückgeht. Diese Vermutung scheint auch durch eine Studie gestützt zu werden.

    Hallo,


    vom Thünen Atlas gibt es noch eine Boden-pH-Karte für ganz Deutschland. Basischer Boden bedeutet natürlich nicht automatisch Kalkgestein, aber hilft vielleicht als Anhaltspunkt :).


    Edit: Noch ein Hinweis - in der Legende kann man die Deckkraft vom Layer einstellen, dann sieht man auch die Ortsbezeichnungen ^^.


    Glückwunsch!


    Gehst du wirklich mit der Gießkanne in den Wald oder wie kann ich mir das vorstellen? ^^

    Eigentlich genial wenn es funktioniert...

    Ich hole dieses Thema nochmal hervor, weil mir bei "Der große Kosmos Pilzführer" (Erstausgabe 2022, soweit ersichtlich) von Hans E. Laux (mit Überarbeitung von Gminder/Karasch) auch ein Problem mit der Druckqualität aufgefallen ist.


    Einige Seiten sind unscharf in den Details. Ausgerechnet bei den Steinpilzen sieht man das sehr deutlich.


    Auf den ersten Blick sieht alles normal aus:



    Geht man näher ran, fällt einem aber auf, dass das Bild leicht unscharf daher kommt:



    Hier scheint ebenfalls ein Problem mit dem Offsetdruck vorzuliegen. Irgendwie scheint Magenta "verrutscht", was man deutlich an der weißen Trennlinie zwischen den Fotos sehen kann:



    Eine Seite weiter sieht alles wieder normal aus:



    Das Buch wurde übrigens in Deutschland gedruckt. Ich habe hier ebenfalls "Das Kosmos-Handbuch Pilze" (gedruckt in Italien), da scheint bei mir aber alles in Ordnung zu sein.

    So, die letzten 3 Tage hat es 27 Liter geregnet. Hätte noch mehr sein können, aber immerhin kam nicht alles auf einmal, sondern schön verteilt. Selbst im Unterholz ist es jetzt mal schön nass geworden, das gibt Hoffnung für den Mai.

    Maipilze habe ich noch nie (bewusst) gefunden, da werde ich jetzt mal die Augen aufsperren. Ich kenne hier auch eine Stelle für Sommersteinpilze, da war letztes Jahr Totalausfall, vielleicht kommt ja dieses Jahr wieder was ^^.

    So ein Bild sieht der Pilzfreund gern:


    Ich hoffe, dass das nicht nur im südlichsten Süden so bleibt und ihr alle was abbekommt. Nach ersten Prognosen könnte sich längerfristig ein Tiefdruckgebiet über Deutschland einnisten und für einen kühlen und feuchten Mai sorgen, aber warten wir mal ab.


    Lediglich mein Heuschnupfen ist so schlimm wie lange nicht. Ich glaube, das liegt daran dass die Regentropfen auf den Blütenknospen für eine übermäßige Freisetzung von Pollen sorgen und es wahrscheinlich noch 1 - 2 Tage dauert, bis die vom Regen aus der Luft gewaschen sind ||.

    Glückwunsch! Die Hexen sind immer für eine Überraschung gut. Ich sammle die ja noch nicht so lange, aber an meiner Hauptstelle kamen die im letzten Sommer selbst nach wochenlanger Gluthitze aus dem staubtrockenen Boden (wohlgemerkt ohne Trockenschaden, sondern knackig frisch), wo alle anderen Pilze längst das Wachstum eingestellt hatten.

    Die müssen echte Künstler darin sein, noch bei widrigsten Bedingungen Wasser aufzutreiben.

    Der Themenstarter hat die auch erhitzt, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Ich bezog mich auf die anderen Rezepte, die die Pilzbutter mit feuchten Komponenten mischen.

    Wenn man sich das Rezept vom Themenstarter genau durchliest, gibt es eigentlich keine Fragen.

    Da wird nicht einfach nur gemischt, sondern ein Teil Butter wird mit der Trockenpilzmischung erhitzt und die Thematik extra erwähnt.

    Das erhitzen ist eh klar, Trockenpilze sind ja noch roh. Aber wenn ich ein Steak durchbrate, zersetzt es sich hinterher ja trotzdem. Der Themenstarter hat das aber schon beantwortet, indem er die Pilzbutter im Gefrierfach aufbewahrt. Ich hatte Kühlschrank gelesen und mich deshalb gewundert. Eingefroren ist das natürlich kein Problem, von daher passt das alles.

    Ich teste das Rezept nachher mal und werde berichten :).

    Hallo,


    ich habe noch ein paar Reste getrockneter Steinpilze und Flockenstieliger Hexenröhrlinge (ca. 50g) vom Vorjahr. Würdet ihr die Butter eher sortenrein machen oder beide mischen? Die beiden Arten schmecken ja doch recht unterschiedlich.


    Außerdem hätte ich noch eine Frage zur Haltbarkeit: Trockene Pilze halten ja bekanntlich quasi ewig. Feuchte Pilze hingegen verderben innerhalb weniger Tage aufgrund von Eiweißzersetzung. Wie ist das dann in der Pilzbutter? Im Rezept vom Themenstarter werden die trockenen, pulverisierten Pilze einfach nur mit Butter gemischt und anschließend erhitzt. Aber in einigen anderen Rezeptvarianten werden noch Kräuter oder Schalotten dazugegeben, welche Feuchtigkeit ins Rezept reinbringen. Klar, das ganze wird aufgekocht, aber hinterher wird die Butter wahrscheinlich über längere Zeiträume im Kühlschrank gelagert. Da geht doch die Eiweißzersetzung weiter, oder? Botulismus ist auch so ein Thema, gerade in einem Rezept mit viel Butter, da diese für eine anaerobe Umgebung sorgt. Wahrscheinlich überdenke ich das Ganze, aber ich bin von der vorsichtigen Truppe ;).


    Liebe Grüße

    Das ist ein guter Einwand von Peter.

    Da fällt mir ein, ihr kommt aus NRW? Welche Ecke denn?

    Ich habe viele Jahre in Aachen gelebt und die angrenzende Nordeifel hat auch einige tolle Pilzhabitate.

    Hallo,

    meine Familie mütterlicherseits kommt aus dem Schwarzwald, von daher kenne ich mich in der Gegend des Südschwarzwalds gut aus.

    Der Schwarzwald ist wunderschön und als Buben sind wir immer mit dem Opa Pfifferlinge sammeln gegangen. In feuchtwarmen Sommern gibt es die eigentlich überall in Massen. Röhrlinge haben wir weniger gefunden, aber da gibt es sicher auch gute Gebiete.


    Das Problem beim Schwarzwald ist, dass er touristisch mittlerweile stellenweise recht überlaufen ist. Insbesondere die Eidgenossen schätzen die günstigen Preise und die schönen Motorradstrecken. Aber auch Pilze werden mittlerweile sehr, sehr viele gesammelt.


    Im Pfälzerwald war ich leider noch nie, aber wenn es dort ruhiger ist, könnte das tatsächlich das lohnenswertere Ziel sein.


    Liebe Grüße Suillus