Beiträge von Suillus

    Hallo KeHu,


    der Limonenseitling ist, wie alle winterharten Seitlinge, ziemlich robust und sollte das problemlos aushalten. Leider hat der Limonenseitling einen invasiven Charakter und das Potential, einheimische Pilze zu verdrängen, weshalb man immer öfter liest, dass auf eine Zucht im Außenbereich verzichtet werden sollte. Vielleicht wäre also die Zucht im Keller keine so schlechte Idee.


    LG Suillus

    Ich sehe da auch ordinäre Trompetenpfifferlinge. Ich habe schon öfter gehört, dass sie manchmal vermeintlich aus Totholz herauswachsen. Vermutlich mag das Myzel einfach die Feuchtigkeit dort. Würde man den Holzstamm zerkleinern, könnte man wahrscheinlich sehen, dass das Myzel aus dem Boden in den Stamm reinwächst.


    LG Suillus

    Wenn man viele Substratgläser autoklavieren möchte, dann empfiehlt sich ein größeres Gerät, wie der All-American Pressure Cooker. Den wollte ich mir mal holen, weil der keine Dichtung hat, sondern konisch dichtet.

    Ja, die sollen super sein. Vor allem kann man damit auch größere Substratbeutel sterilisieren, was vor allem bei langsam wachsenden Pilzen Pflicht ist, da kommt man mit Pasteurisierung des Endsubstrats nicht mehr weit.

    Die beiden Arten scheinen überaus ähnliche Standortansprüche zu haben.

    Wow, das ist ja mega. Vor allem findet man die Elfenbeinschnecklinge allein schon optisch deutlich leichter als die Trompeten.


    Wir fahren Ende der Woche für ein paar Tage zu meinen Eltern und meine Mutter hat berichtet, dass sie an einem schattigen Nordhang Herbsttrompeten gefunden hat. Mal schauen, ob da auch die Schnecklinge rumstehen.


    LG Suillus

    Eine scheinbar geeignete Stelle wird den Ansprüchen der angepeilten Art eben doch nicht so gut passen. Vielleicht weil sich dort schon eine andere Art so angesiedelt hat, dass für einen weiteren Pilz kein Platz ist.

    Ich denke das ist das Hauptproblem. Bäume können nur eine begrenzte Anzahl an Mykorrhiza eingehen. Die meisten adulten Bäume sind vermutlich schon auf die eine oder andere Weise vernetzt. Da kannst du Sporen verteilen, so viel du willst. Schaden wird es nicht, aber habe meine Zweifel, dass es messbare Ergebnisse in der Ausbreitung bringt.


    LG Suillus

    Die Chancen stehen denke ich gut, dass du hier eine recht anspruchslose Genetik vor dir hast. Kannst ja mal versuchen, sie gezielt zu vermehren.

    Ja, den Gedanken hatte ich auch. Das wird wahrscheinlich ein aus der Zucht entflohener sein, der schon auf Kaffee gepolt ist, und weniger eine Wildform (obwohl man das natürlich nicht gänzlich ausschließen kann).


    LG Suillus

    Hallo Milota,


    das ist ja hochspannend. Du lagerst den Kaffeesatz im Außenbereich? Schimmelt der nicht weg, wenn der nass ist?


    Das sieht schon verdächtig nach Austernseitlingen aus. Pilzsporen sind überall in der Luft, und es ist nicht abwegig, dass einige den Weg in deinen Kaffeesatz gefunden haben. Der ist grundsätzlich kein optimales Pilzzuchtsubstrat, weil er nicht viele Nährstoffe hat und stark klumpt, aber Seitlinge (speziell Austernseitlinge) vertilgen eigentlich fast alles, und er wird daher gerne bei Hobbyzüchtern verwendet, weil er sonst im Müll landet.


    Bevor du die in die Pfanne haust, geh damit besser bei einem Pilzsachverständigen vorbei und lass sie ordentlich bestimmen, das ist keine Verzehrfreigabe.


    LG Suillus

    Das Ballistol-Spray scheint ein echter Preis-Leistungs-Hit zu sein, wenn es denn auch so gut wirkt. Werde ich testen!

    Funktioniert auf jeden Fall. Ich merke das vor allem, wenn ich es mal aus Bequemlichkeit weglasse :). Wie bei allen Repellents steht und fällt die Wirkung mit der Sprühmenge. Hier gilt ausnahmsweise mal das Motto: Viel hilft viel.


    LG Suillus

    Zitat

    Dazu passen die Ergebnisse einer Untersuchung von Speisepilzen, die an Goldregen gewachsen waren. Frau Prof. Lindequist (Uni Greifswald) konnte keine Giftstoffe (Alkaloide) in den Pilzen nachweisen; im Holz dagegen schon. (persönl. Mitt. H. Kreisel). Wenn ich mich recht erinnere, handelte es sich um Austernseitlinge und/oder Samtfußrüblinge

    Quelle: https://forum.dgfm-ev.de/threa…g/?postID=15500#post15500

    Stutzig machen dennoch diverse Aufzeichnungen über unerwünschte Reaktionen (starke Unverträglichkeit mit teils heftigen Symptomen) aus verschiedenen Quellen, wobei häufig Exemplare von giftigen Hölzern verspeist wurden. Kann also ggf. doch eine Aufnahme von Giftstoffen stattfinden oder reagieren die Leute nur auf Stoffe die der Pilz an solchen Hölzern ausbildet?

    Grundsätzlich klingt das erstmal gut, obwohl man dazu sagen muss, dass diese Untersuchungen keine großangelegten Studien waren. Nur weil eine einzige Pilzart von einer einzigen Pflanzenart in einer Untersuchung keine Alkaloide aufgenommen hat, wäre ich vorsichtig, daraus zu schlussfolgern: "Pilze nehmen grundsätzlich keine Giftstoffe aus Wirtspflanzen auf" (nicht dass du das getan hättest, das ist eine allgemeine Feststellung). Es gibt viele unterschiedliche Pflanzengifte, und Alkaloide sind nur eine (wenn auch große) Stoffgruppe davon. Pilze nehmen ja erwiesenermaßen auch diverse Umweltgifte und Schwermetalle aus dem Boden auf.


    Insgesamt ein sehr spannendes Thema, genau wie die Heil-/Vitalpilze. Ich bin grundsätzlich ein Skeptiker, wenn irgendwelchen Substanzen ein riesiges Heilpotential nachgesagt wird. Wenn ein Naturheilmittel angeblich gegen 50 Gebrechen hilft, müsste die Liste der Nebenwirkungen bei der Breitbandwirkung ja mindestens ebenso lang sein. Ich habe aber kürzlich angefangen, mich ein wenig tiefer mit Vitalpilzen zu befassen, und ich muss zugeben, dass das schon sehr interessant ist und meine Skepsis ins Wanken bringt. Aber das führt am Thema vorbei... :)


    LG Suillus

    Die Sprays sind zu teuer, um sich ständig damit am ganzen Körper einzusprühen.

    Ich will hier keine Schleichwerbung machen, aber ein bekannter deutscher Hersteller für Waffenöl hat auch ein Icaridin-haltiges Anti-Stichmittel im Angebot, das riecht deutlich angenehmer als der Marktführer mit dem großen A und wirkt mindestens genau so gut.


    Praktisch finde ich, dass man es in 500ml-Flaschen kaufen kann um damit kleinere Bestäuber zu füllen, das geht dann vom Preis her echt klar.


    LG Suillus

    Ist übrigens zum Pilz des Jahres 2026 gekürt worden!

    Ja, das hatte ich beiläufig im Radio gehört als ich im Verkaufsraum vom Reifenhändler saß und auf das Aufziehen der Winterreifen gewartet habe ^^ .


    Die Radiomoderatoren haben sich dann darüber ausgelassen, wie widerlich der aussieht und dass die den auf keinen Fall essen würden. Da musste ich etwas mit den Augen rollen.


    LG Suillus

    Mit welchem Buch bestimmst du denn?

    Ich kann das "Handbuch für Pilzsammler" von Gminder sehr empfehlen. Dort gibt es einen guten Bestimmungsschlüssel, mit dessen Hilfe man sich anhand einzelner Merkmale vorarbeiten kann, bis man im besten Fall in der entsprechend korrekten Gattung angelangt ist. Benutze ich als Anfängerin sehr gerne.

    Der Empfehlung kann ich nur folgen, ganz tolles Buch!


    Wenn du es bei https://www.myko-service.de/ bestellst und lieb fragst, signiert es dir der Autor sogar persönlich.


    LG Suillus

    Hallo Nika,


    hmm, wie willst du das denn verwenden? Direkt zum Einreiben? Du schreibst von "Schmerzgel", dickst du das dann irgendwie ein?


    Klassische Einreibemittel wie Franzbranntwein oder Melissengeist haben auch 96 Vol%, mit 95%-igem Ethanol liegst du also wahrscheinlich nicht falsch.


    LG Suillus

    Zitat

    Hallo, danke für diese Antwort.

    Also sollte ich zusehen, dass ich weitestmöglich an die 121 Grad herankomme, da habe ich einen guten Anhalt. Die Austernseitlinge habe ich auf dem Grundstück schon auf vielen Medien, mal schauen, aus welchen was wird (Papier, Holzstamm, Stroh + gehäckselte Äste). Nun möchte ich mal z.b. Morchelbrut versuchen, dort ist mir der letzte Ansatz leider verschimmelt.

    Ich schaue mal nach diesen Silit-Töpfen.


    Mfg

    Hallo Flexagon,


    Was Morcheln betrifft kenne ich mich nicht aus, aber deren Zucht ist im Hobbybereich sicher eine der schwierigeren Unternehmungen.


    Da würde ich mal auf das Pilzzuchthobbyforum kulturpilz.de verweisen, da gibt es sicher mehr Informationen.


    EDIT: Wahrscheinlich wäre es am einfachsten, du bringst im Garten frisches Rindenmulch aus und hoffst auf das Beste ^^.


    LG Suillus

    Ja Austern würde ich dieses Jahr gerne auch mal in freier Wildbahn finden.

    Falls es nichts wird, ich probiere gerade parallel eine Zucht auf Stroh + Kaffeesatz. Der Block wächst gut durch, aber etwas dauern wird es noch. Reizvoll finde ich den Aspekt, dass man theoretisch das ganze Jahr über stress- und konkurrenzfreien Zugriff auf Speisepilze hat, aber ich warte jetzt erstmal die erste Ernte ab ^^.


    LG Suillus

    Darf ich fragen ob gekaufte "Samen" oder von Pilzen selbst abgenommen?

    Klar darfst du! Es handelt sich um gekauftes Flüssigmyzel, das schwimmt in einer Nährlösung und damit wird dann eine vorher sterilisierte Körnerbrut beimpft. Mit der Brut wiederum kann man dann Substrat beimpfen. Das Vermehren von Wildfunden ist auch möglich, aber etwas komplizierter, weil Wildpilze in der Regel ziemlich verkeimt sind.

    Dazu könnte man noch viel schreiben, aber das würde am Thema dieser Diskussion (Wetter und Pilzwachstum) vorbeigehen. Ich kann dir gerne mehr Infos per PN geben, wenn dich das interessiert.


    LG Suillus

    Hallo Flexagon,


    Für eine echte Sterilisation muss der Dampfkochtopf 121 Grad Celsius erreichen.

    Das schaffen vor allem spezielle Einkochgeräte vom amerikanischen Markt, als Schutz vor Botulismus.


    Handelsübliche Schnellkochtöpfe vom deutschen Markt schaffen in der Regel 117 - 119 Grad. Das ist aber nicht so wahnsinnig schlimm, wenn du eine längere Kochzeit von 90 - 120 Min einhältst. Theoretisch kann das die ein oder andere Fremdspore oder ein Bakterium trotzdem überleben, aber aggressive Sorten wie Austernseitlinge besiedeln das Substrat so schnell, dass es bei sauberer Arbeitsweise zu keiner Kontamination kommen sollte. Vorausgesetzt du verarbeitest die Brut sofort und lässt sie nicht wochenlang im Schrank auf ihren Einsatz warten, denn dann könnte da schon ein Schimmel heranwachsen.


    Ich habe kürzlich mit der Zucht von Austernseitlingen begonnen und mir dafür einen alten gebrauchten Silit Schnellkochtopf zur Herstellung von Körnerbrut besorgt, die kriegt man quasi hinterher geschmissen und man muss nur die Dichtung tauschen. Ich habe damit bereits erfolgreich zwei Gläser Körnerbrut hergestellt und hatte keine Kontamination.


    Ich hoffe das hilft dir weiter.


    LG Suillus

    Ja Austern würde ich dieses Jahr gerne auch mal in freier Wildbahn finden.

    Falls es nichts wird, ich probiere gerade parallel eine Zucht auf Stroh + Kaffeesatz. Der Block wächst gut durch, aber etwas dauern wird es noch. Reizvoll finde ich den Aspekt, dass man theoretisch das ganze Jahr über stress- und konkurrenzfreien Zugriff auf Speisepilze hat, aber ich warte jetzt erstmal die erste Ernte ab ^^.


    LG Suillus