Beiträge von Suillus

    Oehrling hatte das auch mal ausführlich erklärt. Verregnete Sommer führen oft zu einer Schwemme an Leistlingen. Das war zum Beispiel letztes Jahr vielen Teilen Deutschlands der Fall. Die Röhrlinge haben sich dafür oft eher verhalten entwickelt.


    Trockene, heiße Sommer mit einem feuchten Herbstbeginn hingegen lassen eher die Röhrlinge profitieren, die dann gerne massenweise auf einmal wachsen.


    Totalausfälle kann es natürlich auch geben, wenn es das ganze Jahr über nicht ausreichend regnet.

    Heute Abend dann der Schock :

    WALDBRAND :gheulen:


    Als ich den Namen der Ortschaft las, kam die Panik hoch. Das ist unser Lieblingswald! Scheinbar sind ca. 3000m2 Wald abgebrannt...

    Der Wald ist recht groß und ich hoffe, dass "unser" Waldstück nicht betroffen ist.

    Ohje, Ich drücke dir die Daumen dass es nicht eure Lieblingsplätze erwischt hat.


    Vielleicht tröstet dich der Gedanke, dass es nach Waldbränden im darauffolgenden Jahr zu einem Massenwachstum von Morcheln kommen kann.

    Völlig unvorhergesagt und buchstäblich aus heiterem Himmel brechen schwere Gewitter über der Ostalb ein. Auf einmal stehen in der Vorhersage gottlose 55l, ich wäre mit 20 voll zufrieden.

    Viele Grüße

    Ist der CAPE-Wert (verfügbare Gewitterenergie) hoch genug, können tatsächlich spontan und ohne Vorwarnung Gewitter entstehen. Sieht man sich diese Karte an, kann es in großen Teilen von BaWü jederzeit krachen, das lässt sich selbst mit modernsten meteorologischen Mitteln unmöglich vorhersagen, wo es knallen wird.


    Also mit einer Neuauflage der Hexenverbrennungen hätte ich nicht gerechnet ;(.


    Ich war gestern anstatt im Wald auf Einladung eines Nachbarn beim Baggersee zum Angeln. Ich bin schon viele Jahre nicht mehr beim Angeln gewesen und hab' natürlich mangels Routine prompt den Hut vergessen. Mit einer Jacke aus dem Auto habe ich mir einen behelfsmäßigen Turban gebastelt, aber da sich kein Lüftchen regte, war die Wasseroberfläche spiegelglatt, weshalb man auch von der Reflektion indirekt gegrillt wurde.


    Spannenderweise wurden in dem Baggersee mal Felchen eingesetzt, die sich da ganz prächtig vermehren. Die fischt man in ca. 15 - 20 Metern Tiefe, wo ihnen die Sommerhitze nichts ausmacht. Für mich war das eine völlig neue Erfahrung, und ich konnte zwei schöne Exemplare mit 36 respektive 34 Zentimetern mit nach Hause nehmen. Die haben demnächst eine heiße Verabredung mit einem gewissen Herrn Weber...


    Von Donnerstag auf Freitag steht ein großer Wetterumschwung an. Das sollte die Pfifferlinge endlich mal in Fahrt bringen.


    Liebe Grüße Suillus

    Das ist ja äußerst faszinierend, insbesondere die Darstellung des "Saamenstaubs". Hätte nicht gedacht, dass Mikroskope oder Lupen im 18. Jahrhundert schon so leistungsfähig waren.

    Der ungewöhnlich starke Erwärmungstrend insbesondere der letzten Jahre hängt sehr wahrscheinlich mit strengeren Abgasnormen bei Schiffen und der Industrie zusammen. In der Luft ist deutlich weniger Schwefeldioxid, welches eine kühlende Wirkung auf das Klima hatte:

    Analysis: How low-sulphur shipping rules are affecting global warming - Carbon Brief
    Carbon Brief analyses the likely side-effects of regulations to reduce the sulphur content of marine fuels.
    www.carbonbrief.org


    Jetzt, wo das "schützende" Schwefeldioxid weg ist, schlägt das akkumulierte CO2 voll ein.

    Ich bin nächste Woche geschäftlich in Bremen, gibt es da eigentlich nette Parks wo man sich umschauen kann? Sammeln will ich natürlich nichts, bin ja im Hotel. Aber manchmal findet man Sachen, die es zu Hause nicht gibt.


    PS: Über Restaurantempfehlungen freue ich mich euch ^^.

    Hab heute Vormittag nochmal kurz an die Stelle von meinem letzten Post geguckt, zu meiner Verwunderung/Enttäuschung war kein nennenswertes frisches Wachstum zu sehen. Ein einzelner kleiner Fruchtkörper, der von den Schnecken fast vollständig ausgehöhlt war, ist nachgekommen.

    Immerhin, der eine den ich zum Aussporen zurückgelassen habe, ist richtig groß geworden und hat sicher schon Millionen Sporen verteilt. Dass er nicht mitgenommen wurde, ist auch ein gutes Zeichen, an der Stelle scheint es nicht viel Konkurrenz zu geben.

    Naja, es wird jetzt wieder sommerlich heiß und der Waldboden ist immer noch stellenweise sichtbar nass. Jetzt lohnt es sich wahrscheinlich, alle 2 Tage nachzusehen, damit man das Zeitfenster für den nächsten Schub nicht verpasst.

    Ich weiß, die Bezeichnung ist irreführend. Normalerweise sage ich auch Sommersteinpilz. Fand ich nur in diesem Kontext passend. Neben dem Steinpilz stand eine einzelne riesige Eiche und in einem Radius von 8 - 10 Metern waren keine anderen Bäume, von daher gehe ich davon aus, dass diese Eiche auch der Symbiosepartner war. Obwohl es theoretisch natürlich auch eine Buche etwas weiter weg gewesen sein könnte :).

    So, heute nochmal ein Ründchen gedreht und ich kann mit Freude mitteilen: Die Röhrlinge sind endlich da!

    Für mich war das gleich eine mehrfache Freude, weil nicht nur habe ich endlich mal frische Sommersteinpilze gefunden, sondern gleich auch noch zwei neue Habitate entdeckt.


    1. Ein wunderbares Exemplar direkt neben einer Eiche. Wuchsort war ein langgezogener Waldrand aus alten Eichen und einigen eingestreuten Buchen. Ich wäre über den hier fast drüber gestolpert, von oben sind die unfassbar schwer zu sehen. Da hat man es mit den Fichtensteinis etwas leichter.

    Der Symbiosepartner war übrigens ein absoluter Koloss und sicher im dreistelligen Alter.



    2. An einem Hang mit jungen Buchen ging es dann Schlag auf Schlag weiter. Selbst die ganz großen waren noch erstaunlich fest und hatten keinen Trockenschaden. Hab was zum Aussporen zurückgelassen und mit ein bisschen Laub abgedeckt, damit sind die quasi unsichtbar, selbst wenn man direkt daneben steht ^^.


    Die Ausbeute des Tages. Der Madenbefall war nur beim größten wirklich ein Problem, da habe ich großzügig weggeschnitten. Hat aber immer noch für 3 Etagen im Dörrautomat gereicht.



    Die Saison fängt gerade erst an, daher darf man in den nächsten Tagen sicher noch mehr erwarten. Ich bin gespannt!


    Liebe Grüße Suillus

    Hallo,

    danke für die Antworten und eure Einschätzung.


    Ja, am Rand der Fichten stehen auch vereinzelte Laubbäume, kann leider nicht aus dem Gedächtnis sagen was es für einer war. Von den großen Fruchtkörpern war das noch der vorzeigbarste, andere waren nur noch schleimige Reste. Naja, vielleicht kommt noch was nach. Der Riesenrötling wäre natürlich spannend, Giftpilze sollte man gut kennen und das wäre eine Gelegenheit, sich umfassend mit den Merkmalen vertraut zu machen.


    Peziza arvernensis könnte auch hinkommen, vielen Dank für den Tip!


    Liebe Grüße Suillus

    Guten Morgen,

    In Oberschwaben hat es nochmal gekübelt wie aus Eimern. War sehr erstaunt dass nichts in den Keller gelaufen ist. Und angeblich ist das immer noch nicht alles, da kommt nochmal leichter Regen gegen Mitternacht. Das lässt hoffen :).

    letztendlich sind es ~60 Liter geworden, verteilt über den gesamten Tag, da stehen die Chancen gut dass das meiste auch tatsächlich im Boden angekommen ist. Ich gehe heute nochmal los und schaue mal, ob sich was zeigt.

    Nach 10 Tagen Trockenheit heute endlich wieder Niederschläge. Wir hatten heute morgen ein bisschen Regen, dann am Nachmittag ein kurzes Gewitter und vorhin dann nochmal eine schwere Gewitterfront. Insgesamt waren das mindestens 40L Niederschlag und heute Nacht sollen nochmal 10 Liter kommen.

    Wenn das, kombiniert mit den sommerlichen Temperaturen, nicht endlich mal die Röhrlinge in Gang bringt weiß ich auch nicht 😩.

    Huhu,


    gegen Ende der Woche habe ich nochmal kurz ein paar Stellen gecheckt. Dabei sind mir zwei Unbekannte begegnet, bei denen ich etwas Hilfe bräuchte (sorry, die Fotos sind nicht so gut geworden, aber es war brütend warm und ich in Eile 😀):


    1. Fundort am Waldrand eines Fichtenforsts. Mein erster Gedanke tendierte Richtung Maipilz, aber wenn ich mir den kleineren Fruchtkörper daneben anschaue, erscheint er mir zu schmächtig.

    Geruch schwer einzuordnen, eher unangenehm. Die FK waren auch nicht mehr taufrisch, wie man sehen kann.



    2. Fundort war ein Kalkbuchenwald. Offenbar ein Becherling.

    Geruch pilzig/spermatös. Fruchtkörper auffällig brüchig, daher war ein "aufrollen" der zusammengerollten Fruchtkörper für ein klareres Foto nicht möglich.



    Vielleicht hat jemand eine Idee.


    Liebe Grüße

    Suillus

    Hallo Christopher,


    ich hab heute eine lange Waldrunde gedreht und auch bei meiner Sommersteinpilzstelle vorbeigeschaut. Leider nichts zu sehen. Auch bei den Flockenhexen ist es weiterhin ruhig. Naja, die Nachttemperaturen waren auch bis zuletzt noch sehr frisch.


    Anbei ein Foto von einem Sommersteinpilz von der gleichen Stelle vom letzten Jahr (Funddatum 01.07). Der war übrigens erstaunlicherweise völlig madenfrei, aber die Schnecken hatten ihm übel zugesetzt:


    Interessant, bei uns (Oberschwaben) war es die letzten beiden Jahre mit den Zecken extrem. Keine Waldrunde im Frühsommer, ohne dass ich mir teilweise Dutzende von den Viechern von der Hose sammeln konnte, trotz Repellent. Zum Herbst hin lässt die Aktivität dann zum Glück etwas nach.


    Dieses Jahr ist es bei uns ganz anders, ich hab heuer sicher schon 15 Waldrunden absolviert und bin teilweise wirklich tief ins Unterholz. Ich hatte insgesamt 3 Zecken auf der Hose, das wars.


    Als möglicher Erklärungsversuch fällt mir ein, dass die Zeckenpopulation vermutlich zyklischen Schwankungen unterliegt. Wenn sich die Zecken aufgrund günstiger Bedingungen gut vermehren, gibt es irgendwann so viele dass nicht mehr alle einen Wirt finden und dann die Population einen Einbruch erlebt? Das ist dann halt in jeder Gegend anders.


    Ansonsten könnte es noch am Winter gelegen haben, dieser war lang, kalt (zumindest verglichen mit den letzten Jahren) und überaus trocken, das haben sie vielleicht nicht gut überstanden.


    LG Suillus

    Hallo Suillus,

    ja, ein Frauentäubling, und ein ganz besonders schöner, typischer dazu. Neben den nicht spröden Lamellen fallen makroskopisch noch der leicht eingerollte Hutrand und die speckig glänzende, unter der Lupe minimal adrige Hutheut auf.

    FG

    Oehrling

    Danke für die Bestätigung! Ich hab' letztes Jahr einige gefunden, aber die waren alle in schönen Violetttönen. Die Farbvarianz ist wirklich erstaunlich.

    Das klingt lecker, muss ich mal probieren. Die Konsistenz von Täublingen in einer Soße ist sicher super, und die Steinpilze bringen den Geschmack rein.