Beiträge von Suillus

    Mach ich! Bis auf die wenigen, die ich fürs Foto umgedreht habe, habe ich alle stehen gelassen. Es sind zum Glück recht viele und man konnte sie überall und weit verstreut finden. :)

    Hallo,


    nach zwei Wochen hatte ich mal wieder Zeit für eine Waldrunde. Nach den bombastischen Pfifferlingsfunden vieler anderer in Süddeutschland habe ich mich auch mal wieder auf die Suche gemacht, diese Leckerei aufzuspüren - da war mir bisher noch kein Glück beschieden. Das sollte sich aber ändern.


    Nach etwa 15 Minuten im Wald blitzte es im Laub unter Buchen orangegelb hervor:



    Das sind doch nicht etwa Pfifferlinge...?!?! (Ja, sind es, da besteht kein Zweifel)



    In der Nähe fand ich auch ein ganzes Nest, allerdings schon recht überständig:



    Kann es sein, dass es sich hier um Cantharellus friesii handelt? Die FK waren kleiner als gewöhnliche Pfifferlinge und sehr zart. Sie hatten auch ein sattes orange auf der Hutoberseite, das kommt auf den Fotos nicht ganz so rüber.

    In der Literatur (Kosmos Pilzführer von Laux) wird darauf aufmerksam gemacht, dass sie als Seltenheit zu schonen sind - bedeutet das ein komplettes "Sammelverbot" oder dass man bei der Entnahme sehr schonend vorgehen und halt die Plätze nicht ausplündern soll? Letzteres würde ich sowieso nie machen.


    Nach einem kurzen Herzkasper, weil ich eine Wildsau im Unterholz aufgeschreckt hatte (zum Glück waren keine Frischlinge in Sicht!), gab es weiter hangabwärts (Fichten und Buchen) die nächsten interessanten Funde aus der Leistlingsverwandtschaft:


    Ich bin nicht sicher, ob wir hier Cantharellus cibarius oder amethysteus haben. Ich tendiere eher zu letzterem, da ich cibarius gut aus dem Schwarzwald und den Alpen kenne und das typische Eidottergelb in der Regel uniform den gesamten FK ziert. Bei diesen Exemplaren hingegen sind die Leisten deutlich heller:







    Auch auffällig war der eher schwach ausgeprägte Geruch. Eventuell hängt dies mit der Sommerhitze der letzten Tage zusammen, oder ist dies eine Eigenheit der Unterarten?


    Nebenbei sah ich noch dieses interessante Gebilde. Hat da jemand eine Ahnung, was das sein könnte?



    Ich freue mich auf eure Einschätzung :)


    Liebe Grüße Suillus

    Herbst 23 haben wir diese, wie auch graue Leistlinge und Totentrompeten nebeneinander gefunden. Vielleicht hilft das Bild zur Unterscheidung. VG

    Jetzt bin ich aber richtig gespannt, was aus den Pilzchen wird. Denn gerade auch aufgrund dieses Fotos (mit der Hand) würde ich die grösseren gezeigten als Herbsttrompeten bezeichnen... diese können ja durchaus auch etwas kraus werden. Suillus, wir zählen auf dich, dass du uns die weitere Entwicklung zeigst;-)

    Wird gemacht 🫡

    Hallo,

    123 Pilze schreibt genau diesen von Dir genannten Pseudocraterellus undulatus zur Krausen Craterelle dazu. Ist das nicht richtig?

    das hast Du gut recherchiert :thumbup: . Die Krause Craterelle hat den "Schlaunamen" Pseudocraterellus undulatus.


    VG Jörg

    Wieder was gelernt!


    Ich hab mir mal die Beschreibung der Krausen Kraterelle durchgelesen, und das kommt schon recht gut hin. Allerdings haben einige der FK ja einen schwarzen Stiel...


    Ich denke, mit der Vermutung von Austernseitling dass hier durchaus mehrere Arten auf einem Fleck vorkommen, könnte er Recht behalten. Ich werde die Stelle jedenfalls im Auge behalten und hoffe, dass ich das Mysterium zeitnah auflösen kann 🙂 Wenn meine Vermutung richtig liegt, gesellt sich vielleicht auch noch Craterellus tubaeformis hinzu...

    Es soll ja vorkommen, dass mehrere der genannten Arten durcheinander wachsen. Auf dem ersten Foto und auf den Fotos mit dem einzelnen, grösseren Exemplar vor Holzhintergrund bleibe ich bei Herbsttrompeten. Der Stiel ist unten fast schwarz. Und was die Grösse betrifft: Ich hab schon Totentrompeten in allen Grössen angetroffen; irgendwann sind sie noch sehr klein, wenns ihnen passt, werden sie riesig und sind noch voll im Saft:-)

    Beim kleineren Exemplar auf Holz liegend und beim zweiten Foto bringt ihr mich schon etwas zum Zweifeln...

    Spannend, danke für die Info! Ich denke mal wir sollten noch ein paar Tage abwarten und dann nochmal evaluieren, es hat erst letzte Nacht wieder sehr ausgiebig geregnet. Zu trocken ist es auf jeden Fall nicht :)  
    Ich melde mich zeitnah mit besseren Fotos von (hoffentlich) größeren FK.

    Hi Suillus,


    mir käme mit der Form, Farbe und Größe als erstes der graue Leistling in den Sinn (Craterellus cinereus).

    Hallo zusammen,


    Da dachte ich auch erst dran. Aber als ich dann gelesen habe, dass er so klein ist, da kommt mir dann die Krause Craterelle in den Sinn. Sie ist echt sehr klein und supergut getarnt.

    Ja sie sind wirklich winzig, das kommt auf den Fotos leider nicht so rüber. Muss vielleicht morgen nochmal hingehen und ein Foto mit einer 1-Euro-Münze als Maßstab machen ;) Das hat mich am ehesten stutzig gemacht, da die Herbsttrompeten auf Fotos von der Größe her immer recht stattlich aussehen.


    Ich werde auf jeden Fall mal beobachten, ob sie größer werden. Da tut sich gerade einiges, es kamen an einer Stelle in der Nähe auch einige FK die man für winzige Trompetenpfifferlinge halten könnte, aber sie sind noch so klein dass keine sinnvolle Beurteilung möglich ist. Da zeigen sich gerade erst winzige orangene Punkte im Moos.

    Hallo,


    habe heute vor der Arbeit eine kleine Waldrunde gedreht und unter Rotbuchen folgende Pilze im Moos gefunden. Mein erster Gedanke war, dass es sich möglicherweise um Herbsttrompeten handeln könnte? Ich hatte als Maßstab leider keine Münzen dabei, aber die Fruchtkörper waren sehr klein, die Hüte hatten einen Durchmesser von ca. 1 - 3 cm.









    Liebe Grüße

    Suillus

    Hallo Daniel, danke für die eindrucksvollen Schilderungen! Ich habe Verwandtschaft nahe der Lüneburger Heide und habe dort schon ausgiebige Spaziergänge durch die endlosen sandigen Kiefernwälder unternommen. Für Pfifferlinge war es immer zu früh, aber ich dachte mir schon dass es theoretisch dort gut gehen müsste bei den sauren und mageren Böden.

    Hallo Max, in Aachen habe ich Informatik studiert und dort auch ca. 10 Jahre gelebt, bevor ich wieder in die Heimat nach Süddeutschland gezogen bin. Ich kenne die Gegend also recht gut. Leider habe ich mit dem Sammeln von Pilzen erst nach meinem Wegzug so wirklich begonnen, aber ich kenne zumindest ein paar Spots für Röhrlinge und Leistlinge, die ich dir bei Interesse gerne verrate :)

    Da ich noch beruflich mit der Gegend verbandelt bin, bin ich im Jahr ca. 1 - 2 mal in Aachen. Falls Interesse besteht und die Saison gerade passt, können wir auch gerne mal zusammen losziehen.


    Gruß Suillus!

    Danke für deine sehr sachkundigen und ausführlichen Erklärungen! Ich beschäftige mich ja noch nicht so lange mit Pilzen und habe daher auch noch nicht viele Pilzjahre aktiv miterlebt, daher freue ich mich immer, wenn wertvolle Erfahrungen geteilt werden.

    Letztes Jahr war bei uns trotz langer Hitze Röhrlingstechnisch auf weiten Strecken ein Totalausfall - es war einfach insgesamt zu trocken, und im Herbst kam der erste Frost sehr früh, danach war komplett Feierabend.


    Dieses Jahr konnte ich schon im Zeitraum Mai bis heute mehr Steinpilze (edulis und aestivalis) finden als im gesamten Jahr 2023, obwohl wir jetzt hier auch keine Schwemme haben. Es stehen halt immer wieder mal vereinzelt welche rum und ringsrum ist nichts. Ich frage mich, wie ein gutes Röhrlingsjahr dann aussieht :huh:


    Pfifferlinge fehlen hier leider komplett, egal welche Waldart. Ich vermute die Bodenbedingungen passen einfach nicht (zuviel Kalk).

    Das war auch eher eine rhetorische Frage ^^

    Ich wohne in einem der tief violett eingefärbten Gebiete und hatte schon mehrfach Wasser im Keller. Wir haben auch eine ziemliche Mückenplage, aber immerhin die Amphibien sollten sich dieses Jahr freuen. Im Wald und auf den Feuchtwiesen begegnen mir sehr viele kleine Frösche. Hat alles seine guten Seiten!

    Sodele,


    das erste Halbjahr ist vorüber und wir hier im Wilden Süden haben das die Niederschlagsmenge betreffend mit sage und schreibe 3,61% über dem langjährigen Jahresmittel abgeschlossen :ghurra: :gbravo: .


    So möge es bitte für den Rest des Jahres und auch ohne längere Trockenperioden weitergehen.

    Ich hab mal eine anschauliche Karte der Niederschlagssumme der letzten 90 Tage angehängt.

    Da fragt man sich eigentlich nur: kann es zuviel regnen? ^^


    Wie ihr über die Nachrichtenkanäle vermutlich mitbekommen habt, hatten wir hier in Oberschwaben ein klitzekleines Regenproblem in den letzten Monaten. Es war so nass und kühl dass mir die Tomaten in der Erde verfault sind, das hab ich noch nie erlebt. Der Keller ist auch mehrfach vollgelaufen, aber schlimmeres konnte abgewendet werden.

    Immerhin die Pilze scheinen sich zu freuen, ich konnte dieses Jahr schon einige madenfreie (!) Fichtensteinpilze in den Monokulturen finden. Das finde ich überaus bemerkenswert, erscheinen die dort doch nach meiner Erfahrung gehäuft erst ab September. Auch Fliegenpilze und Co. sind schon am Start, der Wald fühlt sich sehr herbstlich an. Ich hoffe, die Myzele verausgaben sich jetzt nicht frühzeitig und im Herbst kommt dann nichts mehr ^^

    Eieiei, da schaut man ein paar Tage nicht ins Forum und muss feststellen, dass man eine sehr lebhafte und teils auch emotional geführte Debatte losgetreten hat. Das war definitiv nicht meine Absicht und ich bitte um Entschuldigung!


    Ich möchte mich aber ausdrücklich für die vielen fachkundigen Antworten bedanken. Ich denke, der altbewährte Spruch "Es wird nicht so heiß gegessen, wie gekocht wird." fasst die passende Haltung zu diesem Thema ganz gut zusammen :)

    Naja, rein theoretisch macht man sich schon heute strafbar, wenn man im Supermarkt ein Küchenmesser mit einer Klingenlänge >12 cm kauft und im Einkaufswagen zum Auto transportiert. Streng genommen müsste man das Messer in einem geschlossenen Behälter (z.Bsp. verschließbarer Waffenkoffer) transportieren, da es im öffentlichen Raum nach geltendem Recht als Waffe gilt und nicht anders betrachtet wird, als hätte man eine Pistole im Einkaufswagen ^^ (natürlich setzt das niemand so um, aber rein rechtlich...)

    Ich denke nicht, dass wir künftig alle unsere Pilze mit der Nagelschere putzen müssen, weil selbst wenn das Gesetz so kommt, müsste es auch jemand verfolgen - bemerkenswert ist dennoch, dass nach dieser Änderung in der Theorie beispielsweise ein Sportschütze seine "Zuverlässigkeit" und damit seine Waffen verlieren könnte, wenn ihn die Polizei auf einem Waldparkplatz mit einem Schweizer Taschenmesser (Klingenlänge ca. 7cm) beim Schneiden eines Apfels antrifft.

    Hallo Jörg,


    das kommt daher, weil Goldröhrlinge die ersten Speisepilze waren, die ich je gesammelt habe. Die wachsen im Garten unter einer Lärche und sind daher jedes Jahr zuverlässig und einfach zu finden :)

    Hallo,


    heute morgen bin ich erschrocken, als ich über dieses Thema gestolpert bin, und glaube darüber wurde im Forum noch nicht diskutiert:



    Das (sowieso schon äußerst strenge) Waffenrecht in Deutschland soll, nach Willen des Bundesrats, nochmal eine empfindliche Verschärfung erfahren. Bisher war es erlaubt, Messer mit einer Klingenlänge von unter 12 cm in der Öffentlichkeit zu führen.

    Sollte diese Verschärfung kommen, würde dies bedeuten, dass nur noch Messer mit einer Klingenlänge von maximal 6 cm erlaubt wären. Das würde ja auch einen Großteil der Pilzsammler betreffen, da der Wald (meines Wissens) als öffentlicher Raum gilt und so gut wie jedes brauchbare Messer länger als 6 cm ist. Ich verwende ein Pilzmesser von einem bekannten französischen Hersteller mit einer Klingenlänge von 8 cm - rein rechtlich wäre es ein Verstoß gegen das Waffengesetz, ein derartiges Messer im Wald zu führen, und man könnte theoretisch von jedem Passanten angezeigt werden. Ich finde das völlig übertrieben und halte diese geplante Verschärfung für reinen Aktionismus - wie sehr ihr das?


    Liebe Grüße Suillus

    Grüß Gott aus Oberschwaben,


    ich sammle seit ca. 2 Jahren Pilze und bin schon öfter per Suchmaschinen auf dieses schöne Forum gestoßen. Heute möchte ich mich gerne vorstellen :)


    Ich bin 36, verheiratet mit Kindern, und verbringe recht viel Zeit im Wald. Ich komme aus dem Großraum Oberschwaben in der Nähe der schwäbischen Alb und bin sehr interessiert daran, mehr über diese faszinierenden Lebewesen zu erfahren.


    Liebe Grüße Suillus!