Hallo Oskar,
ich danke dir sehr, daß du dir die Arbeit gemacht hast, das so ausführlich auszutesten. Von den genannten App´s hatte ich keine benutzt, meine nannte sich Pilzator, so wie ich mich erinnere, hab das schon längst runter geschmissen vom Handy. Hatte davon null Schimmer und habe einfach auf blauen Dunst irgendwas ausprobiert. Ergebnis war etwas schlechter als bei deinen
benutzten App´s. Du hast 5 Mal richtig gelegen, von den beiden genannten Wulstlingen ist einer der Richtige, Täubling als Gattung erkannt, Milchling als Gattung erkannt.
INaturalist 8 Mal als wahrscheinlichstes Ergebnis richtig gelegen, Obsidentify 9 Mal, wobei die prozentualen Werte für Nr. 2,6 und insbesondere Nr. 9 nur schwach sind, aber sie passen.
Nr. 3,8,9 sind nicht bei Tageslicht aufgenommen, sondern abends in der Küche.
Auflösung:
1. Imleria badia - Maronenröhrling
2. Boletus edulis - Fichtensteinpilz
3. Suillus variegatus - Sandröhrling
4. Suillellus luridus - Netzstieliger Hexenröhrling
5. Amanita strobiliformis - Fransiger Wulstling
6. Amanita rubescens - Perlpilz
7. Calvatia gigantea - Riesenbovist
8. Lactarius quieticolor - Wechselblauer Edelreizker
9. Pleurotus ostreatus - Austernseitling
10. Cerioporus squamosus - Schuppiger Porling
11. Russula virescens - Grüngefelderter Täubling
Nr. 1 ist eigentlich klar, aber da gibts auch noch die Version mit den dünnen Stielen und den gerade bei feuchten Verhältnissen eher glatterer glitschiger Hutoberseite
Nr. 2 für den braucht man keine App, Hut anschneiden genügt, der Sommersteini ist nicht rot unter der Huthaut, der Galli auch nicht, erkennt man auf dem Bild fast nicht, nur beim linken etwas schwach bei deutlicher Vergrößerung am Hutrand und an einer Fraßstelle, im Zweifelsfall Geschmacksprobe, mit Finger auf die Röhren drücken und mit Zunge antippen, meistens sehr bitter, ich geh mal davon aus, das du bitter erkennst, manche haben eine Einschränkung diesbezüglich und nehmen das viel schwächer oder gar nicht wahr, das weiß des Stielnetzes ist etwas cremefarbener wirkend, was einseits sicher am Foto liegt, aber auch durch den braunen Untergrund so wirken mag beim linken sieht mans deutlicher, der Galli hat bisweilen auch ein erhebens Stielnetz, was du fühlen kannst, aber auch bei dem kann das hellbraune Netz zur Stielspitze hin hell ausfallen, was ich bei denen, auch bei ganz kleinen manchmal gesehen habe, ich breche den Stiel ab und an dem Übergang von Röhren zum Stiel ists irgendwo leicht rosafleckig, schon mehrfach gesehen bei ganz kleinen, die kaum mehr als 2 cm Hutdurchmesser hatten, bitter waren die Minidinger auch deutlich
Nr. 3 der ist eindeutig
Nr. 4 Hexenröhrlinge können bisweilen schwierig sein, die muß man ganz genau von außen und innen betrachten, grad die Netzhexe ist ziemlich variabel
Nr. 5 der größere ist klar zu erkennen, aber eben grad bei Wulstlingen da muß alles kontrolliert werden, mache ich auch bei eindeutigen mehrfach, um ganz sicher zu gehen, die Gattung ist ja nicht ganz ungefährlich
Nr. 6 Naja der stand halt mitten in der prallen Sonne, vielleicht ist der Hut deswegen etwas schwächer rot ausgefallen, aber man siehts trotzdem eindeutig
Nr. 7 Ok, die lagen ja noch im Gras, aber die Rieseneier sind, außer die sind so klein wie Golfbälle, kaum zu verfehlen, insbesondere der etwas strenge aufdringliche durchaus etwas unangenehme Geruch
Nr. 8 Das wär ja leicht, ihn als Reizker zu erkennen, wegen der orangenen Milch, also im Wald, da brauchts keine App. Man könnte als Vergleich zum weinroten eine Kostprobe machen, der weinrote kann ganz leicht schärflich sein, muß aber auch nicht immer so sein, der wechselblaue kann durchaus richtig bitter sein oder auch nicht, so richtig fies bitter aber eher sehr selten
Ein Anschnitt hätte ihn in diesem Fall verraten, allerdings muß das auch nicht bei jedem so sein, von den Hutfarben her kann der alles Mögliche an Farbkombinationen haben, die Art fasziniert mich immer wieder aufs Neue, am schönsten sind solche nahezu ganz blauen, nicht selten sieht man so ganz kleine bläulichgrüne Winzlinge da im direkten Umkreis der Stielbasis oder direkt dran, dann weißt du sofort Bescheid.
1. Das ist der gezeigte im Anschnitt, die blaue Stelle ist klar zu sehen

2. Die können so u.a. aussehen

3. oder so

4. aha, der blaugrüne Nachwuchs 

Nr. 9 schau dir mal als Vergleich welche im Supermarkt an, das sind nicht die gleichen, aber so ähnlich, der Samtfußkrempling hätte in jedem Fall am Stiel diesen schicken dunklen Teppich dran, Die Huthaut ist auch so samtig, die Auster ist glatt, Das Fleisch der Auster ist grauweißlich, das vom Teppich eher so creme ins gelbliche gehend. Bei der Auster meist Stiel seitlich versetzt.
Nr.10 Der hat u.a. diesen vielen Sammlern bekannten Geruch, den man z.b. von Maipilzen und weiteren kennt, dieses typisch ranzig mehlig gurkige, eigentlich kaum zu verfehlen, wenn so eindeutig, allenfalls mit dem Sklerotienporling, der aber am Stiel nicht schwarz wär, das schwarze ist manchmal aber auch schwach, aber meistens zu erkennen, jung eher weich mit zunehmendem Alter zäh wie Schuhsohle
Nr.11 der kleine hellere, da siehts mans fast nicht, aber bei genauem Hinsehen im Wald erkennt mans bei fast allen irgendwo, aber bei dem großen älteren ganz eindeutig, die Geschmacksprobe wäre komplett mild, die Lamellen haben meist einen etwas fleischfarbenen Schimmer, so leicht rosalich, das Fleisch ist weiß kann aber auch mal so ein bischen ins bräunliche gehen, bei alten Schlappen, das felderige ist bei nahezu allen zu erkennen, auch wenns bei den mickrigen nur schwer zu erkennen ist, aber man siehts meistens, der ist festfleischig und brüchig
LG
Daniel