Verstehe, vielen Dank für die weiterführende Erläuterung, Bernd.
LG, Martin
Verstehe, vielen Dank für die weiterführende Erläuterung, Bernd.
LG, Martin
Hallo Bernd,
wie klein muss ich mir die Köpfchen vorstellen?
Da muss man wahrscheinlich genau wissen, wo sie vorkommen, und trotzdem mit der Lupe suchen?
Grüne lepröse Krusten sehe ich überall, aber Chaenothecen sind mir leider noch nicht begegnet.
Ich halte die Augen offen. ![]()
LG, Martin
Hallo zusammen,
im Harz-Urlaub war es schön und die Flechten wirklich interessant!
Es gab viel Neues, was ich hier zuhause bisher nicht beobachten kann.
So zum Beispiel folgende steinbewohnende, graue Blattflechten,...
Bild 1 - Fundsituation: moos- und flechtenbewachsene Rest des Fundaments der Burg auf dem Burgberg über Bad Harzburg
... die neben schwarzen Apothecien sehr auffällige, gallenartige Strukturen auf ihrem Thallus aufweisen (Bild 2&3).
Bild 2
Bild 3
Ausschnitte aus Bild 2 mit gallenartigen Strukturen ![]()
Hier (Bild 4) sind die gallenartigen Strukturen unscharf, aber in großer Zahl vorhanden, dafür ist der schwärzliche Hof um die Flechten gut sichtbar!
Bild 4
Bild 4 - Ausschnitt: Thallusrand mit Hof aus dunklen Rhizinien
Diese Flechten weisen also neben den typischen schwarzen Apothecien zusätzlich so etwas wie perithecien-tragende, gallenartige Verdickungen auf - das passt ja eigentlich nicht zusammen. ![]()
Haben wir es hier also mit parasitierten Flechten zu tun? Ich denke ja...
Der Pilz Lichenochora obscuroides bildet sehr ähnliche Strukturen auf Phaeophyscia aus.
Siehe: Lichen - Lichenochora obscuroides
Welche Flechten wurden hier befallen ?
Zumindest in Bild 1 und 4 ist um die aufgenommenen Flechten deutlich ein schwarzer Hof aus hervorlugenden Rhizinien erkennbar.
Auf Bild 2, der Aufnahme mit den am besten erkennbaren Gallen, leider aufgrund des schwarzen Untergrundes weniger gut...
Falls es sich also um Flechten der Gattung Phaeophysica (cf. ciliata) handeln sollte, so wäre L. obscuroides als möglicher Befall für mich denkbar und plausibel.
Was meint ihr?
Handelt es sich um befallene Phaeophysciae (cf. ciliata)?
Ich bin gespannt auf eure sehr geschätzte Meinung!
LG, Martin
Hallo Peter,
vielen Dank für deine Einschätzung.
P.orbicularis hatte ich echt nicht bedacht! Die Flechte ist wirklich allgegenwärtig und ich habe sie hier nicht erkannt. Ojoj. ![]()
Ich tröste mich damit, dass sie stark variabel im Habitus ist, und der Feuchtigkeit ist auch nicht hilfreich... ![]()
Passt jedenfalls besser mit dem Fundort auf Borke zusammen.
Und die Sorale sind auch nicht so kugelig wie bei P.caesia sonst!
LG, Martin
Hallo zusammen,
unter meinen Urlaubsaufnahmen befindet sich eine mit einer physcia-artigen Flechte mit vielen kugeligen Soralen am Stamm einer Linde (Innenstadt Bad Harzburg):
Bild 1
Physcia caesia soll ja auch auf Rinde vorkommen - ich habe das bisher noch nicht beobachten können - deshalb könnte ich mir vorstellen, dass es sich um diese Flechte handelt.
Leider exisitiert nur genau ein Bild von diesem Individuum, das durchfeuchtet scheint.
Etwas weiter habe ich am gleichen Tag eine nasse P. caesia (?) in einer Nische auf einem durchfeutetem Stein ebenfalls in der Innenstadt fotografiert:
Bild 2
Bild 3 (Fundsituation zu Bild 2)
Ich würde beide Flechten - trotz der grünen Färbung, die ich auf die Witterung des Tages der Beobachtung zurückführe - als P. caesia ansprechen.
Die Sorale von P. caesia können im trockenen Zustand grau bis bläulich erscheinen, im nassen Zustand m.W. nach jedoch grünlich oder sogar gelblich.
Passt das auch in den Harz, oder dominieren hier andere Arten (Gattungen), die wahrscheinlicher sind und besser passen?
Vielleicht möchte jemand seine Meinung hierzu mitteilen? ![]()
Es würde mich sehr freuen!
LG, Martin
Bravo Pablo,
besser kann man das wohl kaum formulieren!
LG, Martin
Hallo,
auf der Nordseite des Astes konnte ich einen günstigeren Aufnahmewinkel wählen, unter dem man den gelblichen Hypothallus und die gelben Stiele erkennen kann.
Deshalb könnte ich mir gut vorstellen, hier B.utricularis zu sehen:
Bild 4d
Die Ansammlungen aus der Südseite des Astes, die gestern noch unreif und orange waren, wirken ähnlich hinsichtlich der gelblichen Stiele, der hängenden Ausrichtung;
auch die Farbe der Peridie passt - nur die Sporocarpien wirken runzelig.
(Die teilweise dunklere Färbung erkläre ich mir damit, dass ich gestern noch während der Reifungsphase beim Aufnehmen der kleineren Gruppe im Moos oberhalb (Bilder 1abc) zu unvorsichtig war und die Oberfläche mit dem Handrücken berührt habe.)
Bild 1c
Bild 3c
Könnte es sich hier trotz der runzeligen Fruktifikationen ebenfalls um Badhamia utricularis handeln?
Vielleicht hängt diese Ausformung mit der höheren Temperatur während der Reife auf dieser Astseite zusammen?
LG, Martin
Hallo Ulla,
vielen Dank für deine sehr geschätzte Meinung!
Ich werde morgen nochmal vorbei gehen und mir die weitere Entwicklung ansehen. Vielleicht ergeben sich neue Erkenntnisse.
Spannend!
LG Martin
Vielen Dank auch für dein Angebot, aber so genau muss ich das (vorerst) gar nicht wissen.
Hallo,
bei meiner Flechtenrunde heute habe ich eine, wie ich finde, überaus malerisches Arrangement an einen alten Apfelbaum entdeckt. ![]()
Frisch gebildete, in der Sonne feucht und orange glänzende Fruktifikationen hängen über bläulich-grüner Punctelia jeckeri und Moos. Nett!
Bild 1
Bild 2
Ein paar Zentimeter höher befinden sich einige etwas ältere, trockenere Sporangien:
Bild 3a
Wobei diese Sporangien flaschenkürbis-förmig wirken:
Bild 3b
Und auf der anderen Seite des gleichen Stamms finden sich reife, blau-graue Sporangien in über 2,5m Höhe.
Leider habe ich erst zuhause gemerkt, dass unter diesem Blickwinkel schräg von unten keine Stiele sichtbar sind. ![]()
Bild 4a
Aber ein Teil Sporangien sind aufgebrochen und gibt den Blick auf das Capillitium frei.
Bild 4b
Bild 4c
Auf dem Rückweg von meinem Spaziergang habe ich die Orangen nochmal kontrolliert.
Sie haben sich in der kurzen Zeit (etwa 100 Minuten) sichtbar weiterentwickelt oder sind zumindest deutlich getrocknet.
Die Fruktifikationen aber sind, wie ich denke, noch zu feucht, haben sich aber, wie ich finde, im Aussehen denen im Moss darüber angeglichen.
Bild 5
Das Grüppchen im Moos darüber scheint unverändert zu sein
Bild 6
Kann es sein, dass die Fruktifikationen (orange und grau) vom gleichen Myxo stammen und nur unterschiedlich alt sind?
Könnte es sich bei den reifen Grauen um Badhamia handeln?
Ich muss morgen wohl nochmal hin und die dann trockeneren, orangenen Fruktifikationen kontrollieren!
LG, Martin
Super, Brummel!
Hallo zusammen!
Heute habe ich eine Probe der zuletzt vorgestellten / angefragten Flechte besorgt.
Dieser Flechtentyp ist hier gar nicht mal so selten, wenn man weiß, worauf zu achten ist:
stark hochgebogene, fast eingerollte Lappenränder mit feinen, grünlichen Soralen.
Und alte Apfelbaum-Äste sind ein der Suche hiernach sehr lohnendes Substrat, wie ich feststelle!
Auf einem Altholzstapel, zwischen Apfelbäumen, liegt ein Ast mit mehreren noch gesunden Exemplaren.
Bild 3
Bild 4
Hier konnte ich, ohne einem Baum zu schaden, einen Teil der Flechte abschälen und mitnehmen. ![]()
Also hier ein paar Bilder aus der Sterolupe und Färbetests - weil es sich ja anbietet:
Junge Lappenränder runzelig, hellbraun und ohne Rhizinien (Bild 5); keine Wimpern!
Daran grüne, fein mehlige Bortensorale:
Bild 5
Unterseite sonst schwarz mit einfachen, manchmal verzweigten, schwärzlichen Rhizinien (Bild 6):
Bild 6
Die Rhizinien reichen bei älteren Lappenrändern bis zum Rand und schauen teilweise ein wenig darunter hervor (Bild 7):
Bild 7
Farbreaktion mit NaOCl auf Rinde (und Soralen) intensiv orange (flüchtig):
Bild 8
Farbreaktion mit KOH auf Rinde eventuell gelb/grün (auf grünem Untergrund schwierig), aber Farbe mit Tuch aufgesaugt.
Bild 9
Wenn ich also im Bestimmungsschlüssel für Parmelia loslege, komme ich nach Farbentscheidungen bzgl. Thallusoberfläche zur Rhizinien-Weiche:
Da es teilweise Rhizinien bis zum Rand gibt (zumindest an älteren Lappen), komme ich (da es auch keine Pseudocephyllen gibt) zu den Hypotrachynen!
Mark C+ orange passt auch.
Also Hypotrachyna revoluta sensu latu sollte doch zumindest wegen der Soralform schon mal stimmen! ![]()
Es bleiben weiter nur 3 Flechten zur Auswahl:
H. britannica - schwärzliche Sorale, die, wenn die Soredien abfallen, die schwärzliche Unterinde entblösen - kann ich nirgends entdecken! Auch wenn ich an den Soralen mit der Pinzette reibe...
H.afrorevoluta - die ist aber grob serediös und liegt flacher am Substrat an. Unterseite bis zum Rand dunkel? Nö!
=> H. revoluta bleibt also letzte "IMHO-Option"... ![]()
Ob's stimmt?
LG, Martin
Hallo Luca,
meinst du vielleicht dieses Mäuslein?
LG, Martin
Hallo Bernd,
sieht für mich auch wie ziemlich Tubifera ferruginosa aus - nicht dass ich mich wirklich auskennen würde, aber vielleicht wurde er in seiner Entwicklung gestört und verharrt jetzt in diesem Stadium, auf bessere Zeiten wartend?
So etwas gibt's doch bei den Schleimern gelegentlich, oder?
Da bin ich schon sehr gespannt, was Ulla dazu sagt, wenn sie sich zu diesem Thema meldet.
LG, Martin
Hallo Erwin,
danke für die Antwort.
.. tja, das dachte ich mir schon, so eine hohe Qualität / Tiefenschärfe schfft man bei dieser Vergrößerung sonst wohl nicht.
LG, Martin
Hallo miteinder,
die Proben (Bild 7+8) sind mittlerweile komplett durchgetrocknet und wirken bei Betrachtung im Sonnenlicht eher bläulich-grau als gelbgrünlich.
Die Oberflächen sind leicht runzelig, frei von Pseudocyphellen, die Ränder tragen Sorale.
Nachdem ich die Reagenzien nochmal habe unter der Streolupe einwirken lassen (auf die andere der beiden Proben), konnte ich mit KOH eine eindeutige GELBE Reaktion an der Rinde beobachten.
Auch eine Rotfärbung der Sorale (=Mark) mit Hypochlorid-Lösung war zu beobachten.
Bild 8
Eine der Proben ist hellbraun am Rand der Unterseite und wird zur Mitte hin immer heller, fast weißlich! Die andere ist bis zum Rand hin weißlich, oder sehr, sehr hellraun.
Die Rhizinien sind hell, einfach, unverzweigt, stehen nicht sehr dicht. Am Rand sehr kurz.
Bild 9
Bild 10
Bild 11
Dann könntest du mit deinem Vorschlag Platismatia glauca recht haben, Peter!
Andererseits scheinen sich auch noch andere Flechten unter die Aufnahmen Bild 1-5 geschlichen zu haben, wie bereits vermutet.
Da könnte dann Partick mit seinem Vorschlag Punctelia (jeckeri) recht haben.
Ich muss beim nächsten Ausflug Ausschau halten nach dieser Variante mit Pseudocephyllen!
LG, Martin
Nachtrag, für mein Verständnis...
Für eine P.jeckeri halte ich bisher so etwas wie in Bild 12 - korrigiert mich, wenn ich falsch liege:
- Bortensorale an
- welligen, aufsteigenden Rändern der Lappen, nicht an der Spitze (Wachstumszone)
- punktförmige Pseudocephyllen gehen in
- flächenständige Flecksorale über - bereits früh, also auch bereits nahe am Lappenrand. Lageroberseite ist voll damit.
- Unterseite braun und
- am Rand rhizinienfrei
- Thallusfärbung eher grünlich-grau
- Lappen relativ breit
Bild 12
Bild 5 und 6 sehen aber anders aus, finde ich...
Hallo Erwin,
ich weiß es zwar nicht, aber die Aufnahmen sind toll geworden. ![]()
Wenn ich Arcyria globosa google, sehen die Trefferbilder allerdings für mich genau so wie auf deinen Bildern aus: Gelbes Stielchen - weißer Becher - weiße Zuckerwatte.
LG, Martin
PS: Sind die Bilder eigentlich gestackt oder kriegst du das noch so hin?
Hallo,
tja, man kann sich leicht vertun, vor allem wenn man nur ein Bild gezeigt bekommt und dann eine Suggestivfrage gestellt wird.
Bis dato kannte ich keine Phaeophyscia mit gelben Soralen.
Die sind wohl nicht soo häufig und werden deshalb natürlich auch in Büchern nicht abgebildet.
Ich zumindest habe jedenfalls noch keines der Bestimmungsbücher von vorne beginnend bis hinten durchgelesen.
Und selbst die Dicksten davon sind sicher nicht vollständig!
Ich denke aber, dass die Flechte(n) jetzt ganz gut eingekreist sind, mit euer beider Hilfe.
Ich ändere das Thema entsprechend ab!
Vielen Dank nochmals!
Peter: in der Stapper'schen Veröffentlichung vom Bochumer Botanischen Verein wird übrigens auch eine knallgelbe P.orbicularis, wie du erwähnt hattest, als Phaeophyscia orbicularis var. hueana gezeigt. Interessant, das!
(Der Link oben funktioniert nicht, aber beim Googeln der Begriffe "Bochum Phaeophyscia pdf" ist es der erste Eintrag in der Trefferliste.)
LG, Martin
Hallo,
nach dem Erwerb der hier des Öfteren erwähnten und dann immer sehr gelobten Bände "Fungi of Temperate Europe" habe ich beim Blättern gleich die sehr einprägsamen grauen Kollegen aus den Bildern 5 bis 9 erkannt! ![]()
Könnte Rhizopus cf. stolonifer oder etwas sehr eng Verwandtes sein.
Ein Zygomycet - was das ist, muss ich noch rauskriegen -, der vermutlich weit verbreitet ist, aber selten erwähnt wird, wie der Autor mutmaßt.
Gerne auf zuckerreichem Substrat wie Früchten, aber auch auf Dung. Naja, hier waren es von diversen Wirbellosen gedüngte Äste in der Feuchtkammer.
Treibt Büschel aus Sporangiophoren mit grauen (bis schwarzen) Sporangien, die genauso aussehen, wie in den Fotos weiter oben.
Auch das rote Klümpchen zwischen den vielen schwarzen Klümpchen in Bild 1 oben wird ein paar Seiten zuvor gezeigt.
Die schwarzen Kollegen könnten demnach etwas wie Leptoshaeria cf. acuta sein und der Rote dazwischen dann eventuell der häufig vergesellschaftete und parasitierende Macroconia cf. sphaeriae. Aha!
Und bei Bild 15 bis 22 fühle ich mich erinnert an die abgebildeten Kleistothecien von Aspergillus glaucus, der aber ein graugrünes Hyphengeflecht besitzt, im Gegensatz zum gefundenen Pilz, aber auch solche kleine, gelbliche, kugelige Fruchtkörper.
Vielleicht finde ich bei Gelegeheit noch mehr dazu heraus, denn die beiden Bücher sind dick! Und wirklich toll - sehr zu empfehlen. ![]()
Vielleicht möchte aber sich aber auch jemand Sachverständiges hier dazu äußern?
LG, Martin
Hallo Peter,
das habe ich auch so verstanden, dass es sich nicht um P.orbicularis handeln soll.
Dennoch ist eine gewisse Ähnlichkeit zur beobachteten Flechte ja nicht von der Hand zuweisen!
So - nach weiterer Recherche im Bestimmungsschlüssel der Gruppe Physcia/Phaeophyscia stoße nun ich auf eine interessante Flechte namens Phaeophyscia endopoenicea:
Nach Wirth/Hauck/Schultz kommt sie auf saurer Rinde, u.a. auf Esche, vor, in planaren bis montanen, milden Lagen vor - auch hier am Neckar!
Weitere Beschreibung nach Wirth et al.: "Thallus mit lippenförmig aufgebogenen ... gelblich oder +/- orangefarbenen Soralen an den Lappenenden, ... (Thallus) h.grau ... rosettig, +/- anliegend..." etc. gilt als selten - leider ohne Abbildung.
N.J.Stapper weiß dazu auf S.12f der Veröffentlichung (https://www.botanik-bochum.de/…physcia_orbicularis.pdf):
"... Phaeophyscia endophoenicea (Abb.23) ähnelt P. orbicularis hinsichtlich der Thallusdimensionen, sie bildet aber meist gelb gefärbte Lippensorale. In NRW ist sie sehr selten (HEIBEL 1995), vom Autor aber inzwischen mehrmals im Rheinland gefunden worden."; auch eine gezeigte Fotografie einer Phaeophyscia endopoenicea passt erstaunlich gut mit den Beobachtungen/Fotos hier überein. Abbildungsbeschreibung bei Stapper: "Die für die Art charakteristischen Lippensorale sind aufgrund der Einlagerung von Skyrin in das Mark der Flechte gelb gefärbt. In Wäldern wachsende Exemplare sind oft bleich."
In der Abbildung (23) der Veröffentlichung sind neben den gelben Soralen im gleichen Farbton wie in den Fotos oben auch die gleichen, hellen, einfachen Rhizinien am Rand der Flechte erkennbar, die gleiche Rindenfärbung, auch Lappengröße und -form etc. stimmen sehr gut überein.
Ausschnitt aus Bild 5
LG, Martin
Hallo Peter,
ja den rosa Pilz (Marchandiomyces aurantiacus) konnte ich schon selbst öfters beobachten, er befällt vorzugsweise Physcia und Phaeophyscia (Lichenicole Pilze). Man sieht ihn u.U. sogar andeutungsweise auf Bild 10 und 11 (lokale Rosafärbung der Physcien).
Gelbe P.orbicularis also!
Passt recht nicht schlecht, wenngleich die Sorale hier nicht so kopfig wirken wie bei P.orbicularis, sondern eher als Bortensorale vorliegen.
LG, Martin
Ja, danke, das hat sich immer weiter auf diese Sorte (C. rachodes) eingekreist.
Vielen Dank an alle!
Hallo miteinander,
ich habe heute Probenmaterial zum Thema besorgt und mich im Tüpfeln mit Reagenzien versucht.
Bild 7 Tüpfelprobe (Flechte 3,5cm, gemessen)
@ Peter: Ein Teil der Flechten in Bild 1-6 ist natürlich deutlich kleiner als 5cm! Nur die größte im Bild 2 schafft vielleicht 5 cm (6 sind wahrscheinlich übertrieben!). Ich hatte nicht gemessen.
Ergebnisse
[Referenz Wasser: helles Gelbgrün, wie Flavoparmelia]
KOH 20%: Rinde K-, Sorale K- (helles Gelbgrün, nur nass)
Lugol: Rinde L-, Sorale L- ev kurzzeitig ganz schwach gelb?, (helles Gelbgrün, nur nass)
Hypochlorid: Rinde C-, Sorale C+ ROSAROT, später braun
KC: Rinde -, Sorale KC+ ORANGE, Sorale KC+ ORANGE
Ich lese nach:
P.jeckeri: Rinde K+ GELB - passt nicht!
F.flaventior: Mark/Sorale C+ ROT, KC+ ROT - schon besser? Unterseite ist aber nicht schwarz!
P.glauca: Rinde K+ GELB - passt nicht.
Parmotrema perlatum: Rinde K+ GELB: nö.
Mir hilft das nicht wirklich weiter, ich muss wohl erst lernen, 1) Farben ordentlich zu erkennen, 2) das Ganze richtig anwenden (und das verderbliche "P" fehlt mir)
Das alles hilft mir jedenfalls im Parmelien-Schlüssel derzeit leider nicht weiter...
LG, Martin
Hallo,
ich war heute morgen nochmal vor Ort, weil mir die Sache keine Ruhe lässt.
Es lassen sich vor Ort noch mehr dieser Flechten am gleichen Baum und an Nachbarbäumen finden.
Auch in der Morgensonne sind die Flechten gelbgrünlich und haben gelbe Sorale.
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Aber die Flechtenlager sind nicht so gelb, wie ich es der Literatur nach erwarten würde.
Sie liegen auf ein bisschen sehr gepresst an der Rinde an, um mich vorsichtig auszudrücken.
Auf den meisten Abbildungen, die ich gesehen habe, steigen die Lappenränder deutlich empor - früher waren die Vulpiciden ja nicht umsonst unter Cetraria einsortiert!
Ich wollte ein kleines Randstück (um 1 mm²) umklappen, um die Unterseite prüfen zu können.
Dabei ist es aber abgebrochen und ich habe es mitgenommen.
Beim Transport im dem Döschen zusammen mit anderem Flechtenmaterial wurde die Flechte mechanisch beansprucht.
Unter der Stereolupe zeigen sich die Soredien nur an der Oberfläche gelb, darunter sind sie grün! (Bild 6), ganz anders, als noch auf Bild 5 mit der Flechte in-situ.
Die Thallusunterseite erweist sich als schwarz! (Bild 7/8). Bei Vulpicida sollte sie hell/weißlich/gelblich sein, in der Lagermitte darf sie schwärzlich werden.
Das passt nicht zu Vulpicida!
Und ans Gebirge, wo sie eigentlich vorkommt, reichen unsere 360m Hügelchen hier auch nicht heran...
Bild 6 (Smartphone) - Bruchstück unter Stereolupe, Sorale durch Transport etwas abgeschrubbert
Bild 7 (Smartphone) - Blick auf schwarze Unterseite und Rhizinien
Bild 8 (Smartphone) - Blick auf Spalt zwischen Borke und Flechte
Was mich besonders stutzig macht, ist, dass einige Meter weiter, an einem Ahornbaum, GELBE Phaeophyscien, teilweise auch mit gelben Soralen, zu finden sind!!
Die sollten definitiv graugrün sein!
(Eventuell durch Kamerafehler verursacht)
Bild 9 - gelbe Phaeophyscien, teilweise mit Gelbfärbung (ev. Kamerafehler!)
Bild 10 - gelbe Physcia spec. (ev. Kamerafehler!)
Deshalb meine Frage: Ist es denkbar, dass gelbe Flechten, Pilze oder Algen aufsitzen und den Flechten oberflächlich einen gelben Farbton verleihen?
Und wenn das so ist - was ist auf Bild 1-8 zu sehen??
Grüße grübelnd, Martin
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Nachdem ich eben meine Kamera an Flechtenfotos aus dem Buch auf Farbtreue getestet habe, muss ich leider feststellen, dass es sich bei Bild 9ff womöglich um Artefakte der Kamera handelt! Grautöne werden teilweise von der Kamera in Richtung gelb verschoben.
Die Bilder 1-5 wurden mit der gleichen Kamera aufgenommen, die Farbwiedergabe sollte allerdings korrekt sein.
Die Flechte Bild 1 habe ich heute auch mit dem Smartphone aufgenommen (Bild 11). Sie ist genauso gelb wie in Bild 1 gezeigt.
Ich habe natürlich vor Ort die Flechten mit der Lupe kontrolliert und gelbe Sorale erkannt!
Durch die gelben Sorale konnte ich die Flechte auch gleich wieder finden.
Die Aufnahmen mit der Stereolupe (Bild 6-8) wurden aber mit dem Smartphone aufgenommen und sollten so passen.
Bild11 (Smartphone) vgl. Bild1
Bleibt trotzdem das Problem mit der schwarzen Unterseite und den eng anliegenden Lappen.
Entschuldigung für die Farb-Verwirrung!
LG, Martin
Hallo zusammen,
ich war vorhin nochmal am Fundort und habe einen älteren Pilz erst vorsichtig aus dem Boden gedreht und dann halbiert. Dabei habe ich auf den Geruch des Pilzes geachtet. Eigentlich ist der Geruch sehr mild, vergleichbar mit Champignon, könnte ich mit geschlossenen Augen vermutlich nicht unterscheiden. Es ist aber keiner, so viel ist sicher!
Bild 5 - Pilz "gepflückt"
Bild 6
Bild 7
Bild 8
Bild 9
Bild 10 - ist es das, was mit anlaufen gemeint ist (bräunlich/orange)
Vielleicht hilft das bei der Bestimmung weiter.
Bleibt's bei Chlorophyllum?
LG, Martin
Hallo Peter,
so jung sind die Flechten vielleicht tw. gar nicht. Sie haben durchaus 5-6 cm erreicht.
Die beiden in Bild 5 und 6 wirken zudem recht derb im Vergleich zu 1 und 2, so dass ich mich nicht gewundert hätte, wenn hier jemand gesagt hätte, dass seien doch unterschiedliche Arten.
Für mich überwiegen derzeit noch die Gemeinsamkeiten, da ich es nicht besser weiß.
Ist P. glauca nicht viel krauser, bereits in den jungen Lappen und stärker von Substrat gelöst/angehoben?
LG, Martin
Verdünnte KOH und Lugol habe ich mittlerweile da, einen Rohrreiniger mit Hypochlorid werde ich sicher auch im Haus finden. Vielleicht komme ich dann ein Stück weiter. Hab ich allerdings noch nie gemacht.
Jetzt muss ich erstmal eine Probe einholen, was ich eigentlich nicht so gerne mache, weil ich damit die Flechte (zer)störe.
