Danke Andreas!
Das ist bestimmt schwieriges Terrain!
Vielleicht darf ich dich noch fragen, woran erkennst du, dass es Konidienträger, aber keine Asci sind?
BG, Martin
Danke Andreas!
Das ist bestimmt schwieriges Terrain!
Vielleicht darf ich dich noch fragen, woran erkennst du, dass es Konidienträger, aber keine Asci sind?
BG, Martin
Hallo liebe Mitforenten!
Das Wetter ist mild und feucht und der Boden schmierig-matschig, aber das hält uns nicht ab durch den Wald zu spazieren:
Im Mischwald an einer gestürzten Rotbuche wimmelt es von vielen interessanten Pilzen.
Bild 1: Rotbuche (?) am Boden
Eigentlich war ich auf der Suche nach ein paar Pyrenomyceten.
An den Ästen waren einige zu finden.
Hier habe ich ein Stück Rinde entnommen, um zuhause daran mikroskopieren üben zu können.
Bild 2: Pyrenomycet (Diatrybe?) auf der Rinde. Ein Stück davon muss mit!
Bild 3 Probenstück
Unter der Stereolupe finde ich auf dem schwarzen Pyrenomyceten folgendes:
Kleine, runde, translucente Scheibchen!
Das gehört wohl nicht zum Untersuchungsgegenstand, ist jetzt aber interessanter! ![]()
Bild 4a: Transluzente Scheibchen auf dem schwarzen Pyrenomyceten
Bild 4b nochmal etwas größer
Die Scheibchen wirken wachsig und verschmieren unter der Nadel.
Man kann sie aber auch mit der Nadel vorsichtigvon der Oberfläche abscheren und auf's Deckglas verfrachten.
Ab ins Kongorot:
Bild 5 Blick auf die Probe in Kongorot, noch ungedrückt.
Große, schwarze Fremdsporen mit Keimschlitz (hier nicht erkennbar) am Bildrand.
Interessantes Farbspiel: Rand violett, hellgrüner Hintergrund und im Zentrum neben einer Rotfärbung dominiert ein blaugrüner Farbton.
Könnte das eventuell auf einen niedrigen pH-Wert hinweisen?
Kongorot soll unter pH 3-5 ins Blaue unschlagen.
Oder was könnte noch die grünliche Färbung erklären?
Die Probe wird zerdrückt:
Bild 6: Probe zerdrückt
Bild 7: und 1000x vergrößert (Teilstrich = 1µm).
Die Grünen Strukturen sind offenbar Schläuche mit 4 (?) Sporen.
Ich kann nirgens mehr als vier Sporen in den Asci erkennen.
Die Sporen sind klein - etwa 1,5 µm x 2,5 µm und wirken wie Quader mit rund gefeilten Ecken.
Bild 8: Stelle mit noch geschlossenen Asci.
Die Asci sind etwa 20µm lang.
Einzelne Sporen sind in den Asci schwer zu erkennen.
Eine zweite Probe kommt deshalb ins Lugol und wird gleich gedrückt:
Bild 9: zerdrücktes Scheibchen in Lugol angefärbt, die Probe scheint inamyloid zu sein
Die einzelnen Sporen sich jetzt in den Schläuchen besser erkennbar:
Bild 10: Die Sporen erscheinen etwas besser erkennbar
Bild 11: Auch hier nicht mehr als vier Sporen pro Schlauch erkennbar.
Ich kann's leider überhaupt nicht zuordnen... ![]()
Kann mir vielleicht jemand etwas auf die Sprünge helfen?
Beste Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr an alle!
Martin
Hallo Ingo!
"Mettwurstomyces" will ich unbedingt auch mal finden! ![]()
Zitat: "Mettwurstomyces soll leicht säuerlich/rettichartig riechen, das hier war schon recht eindeutig gurkig, also nicht essiggurkig."
Also, ich leg' auch gerne Gürkchen auf die Pfälzer-Leberwurst, die riecht dann auch schön gurkig.
Aber da hat bestimmt bloß die Autokorrektur reingegrätscht.
LG, Martin
Hallo Ralph!
Vielen Dank, ich schau mich mal dort um.
Ein stabiles Messer, mit dem man auch hebeln kann und das leicht nachschleifbar weil gerade ist, kann man immer brauchen.
LG und frohes Fest,
Martin
Hallo Hassi,
kannst du bitte ein bissle mehr zu deinem Kauf verraten?
Wie heißt denn das gute Stück und wo hast du das gefunden?
LG, Martin
Hallo Ingo,
vielen Dank für deine Antworten!
Toll, vom Tintenstrichpilz z.B. hatte ich noch gar nichts nichts gehört. ![]()
Mit Merismodes hast du sicher recht, ich habe nur die Fotos gemacht und keinen Größenvergleich aus Anschauung.
In meinem Buch finde ich nur Sporengößenangaben, leider keine zu den Abmessungen der Becherlein.
Ansonsten schienen mir die Fruchtkörper von Resupinatus super mit den gefundenen übereinzustimmen.
Wenn ich jetzt nach Merismodes im Internet schaue, passen die Becherlein genau so gut...
LG, Martin
Hallo zusammen!
An vielen im Wald gestapelten Langhölzern fallen mir radial ausgerichtete schwarze, elliptische Strukturen zwischen anderen Pilzen auf.
Im Moment ist das Holz zu hartgefroren, ich konnte nichts davon abstemmen.
Auch auf älteren Bildern erkenne ich immer wieder die gleichen Strukturen, die ich auf Pilzbefall zurückführe.
Ich vermute soetwas wie schwärzliche Pyrenomyceten dahinter; wahrscheinlich eine ganze Palette von Gattungen und Arten...
Lohnt sich hier eine genauere Inaugenscheinnahme?
LG, Martin
Bilder:
Bild 1a: Die schwarzen Ellipsen sind bevorzugt in Wachstumsrichtung (radial) ausgerichtet. Beispiel mit sehr auffällig ausgeprägten Strukturen.
Bild 1b: Vergrößerter Ausschnitt mit schönem Kontrast zwischen Resupinatus poriaeformis und dem schwarzen Zeugs. Dem Schpringschwanz gefällt der schwarze Teppich.
Bild 2: Hier an einem Haselbusch. Die nasse Schnittfläche zeigt grün-schwärzliche Strukturen in radialer Ausrichtung.
Bild 3a: Befallener Astabschnitt an Laubbaum
Vergrößert man einen solchen Bereich aus den Fotos, scheinen längliche Fruchtkörper vorhanden zu sein:
Bild 3b: Vergrößerter Ausschnitt zeigt langstreckte, schlitzförmige Strukturen, die den Fruchtkörpern von Schrift- und Zeichenflechten ähneln.
Bild 4: Auch hier neben diversen blickfangenden Pilzen (Phlebia radiata, Auricularia mesenterica, Cylindrobasidium evolvens etc.) unauffällig im Hintergrund die schwarzen, radialen Strukturen.
Hallo Beli,
interessant! Das hatte ich noch nicht gewusst.
Danke für deine Erklärung!
LG, Martin
Hallo Pablo,
viel Dank für die Tipps!
Tolle Idee mit Tormentella, falls es ihn interessiert - ansonsten war's das hat!
Der nächste Pilz wartet schon!
LG, Martin
Hallo,
auf vielfachen Wunsch ich war heute nochmal vor Ort, um Proben zu entnehmen. ![]()
Heute früh gab's Raureif am See!
Auf den Probenstücken sitzen grüne und gelbe Trichodermae nebeneinander, die grünen in der Unterzahl:
Bild 4 von Probe (Kunstlicht): Cremefarbene Stromata mit grünlichen, reifen und gelben, unreifen Perithecien dicht nebeneinander sitzend
Bild 5a von reifem, cremefarbenem Stroma mit grünen Perithecien auf Substrat im Kunstlicht.
Bild 5b: Querschnitt durch Stroma, einzelne grüne Asci in Perithecien-Kammern erkennbar
Stroma mit Pinzette seitlich gepresst, bis der Inhalt herausplatzt.
Den Inhalt auf Objektträger in verdünntes Lugol; Sporenfarbe unverändert durch Lugolzusatz, Sporen sind auch in Wasser grün:
Bild 6 mit 16-sporigen Schläuchen; vollentwickelte Sporen kräftig grün, Sporen sind in Wasser und in verdünntem Lugol grün.
Bild 7: Sporen im Wechsel unterschiedlich lang und breit (Messen kann ich leider noch nicht, Messokular ist unterwegs)
Bild 8: Sporenabfolge schlank, dick, schlank, dick, ... Die Abmessungen sind sehr variabel.
Von den zähen Hüllhyphen habe ich auch mikroskopiert:
Bild 9a: Links Schlauche, rechts Hüllhyphen
Bild 9b Vergrößerter Abschnitt aus 9a.
Der Vollständigkeit halber natürlich Bilder eines gelben Stroma-Inhalts, gleiches Vorgehen.
Bild 10a: Asci in Entwicklung ohne erkennbare Sporen
Bild 10b: 100x in Ölimmersion, Asci-Precursoren, einheitlich gefüllt, noch ohne Kompartimentierung
Es gibt zwei ähnliche Trichoderma-Spezies mit grünlichen bzw. gelb/grünlichen Perithecien
- T.stricitpile, nicht gelatinös, meist auch Buche - größere Sporenpaare (5,1 x 4,7 & 5,8 x 4,0 mit jeweils sehr großer Streuung)
- T.gelatinosum, gelatinös, auf Laubhölzern - kleinere Sporenpaare (4,4 x 3,9 & 5,0 x 3,4 mit ebenso großer Streuung)
Da der Perithecieninhalt mir gelatinös vorkommt (ist halt Zellpampe) und die Sporenfarbe grün ist, wäre hier eventuell auch eine Zuordnung zu T.gelatinosum gerechtfertigt,
denn: "Trichoderma gelatinosum is the only green-spored, waxy/gelatinous Trichoderma in tempertate Europe." (Fungi of Temperate Europe)
Für meinen Geschmack sind die Ostiolen für T.gelatinosum zu grün und die Form der Stromata zu glatt, also die Perithecien verhüllend, wie ich es bei T.strictipile erwarten würde.
T.gelatinosum soll eher brombeerförmige Stromata besitzen, welche die Perithecien gut erahnen lassen. Das scheint mir hier nicht gegeben.
T.strictipile kommt meist im Zeitraum 07-03 vor, T.gelatinosum im Zeitraum 08-11.
T.gelatinosum wäre Mitte/Ende Dezember also etwas spät dran - noch dazu, wenn die meisten Stromata noch gar nicht ausgereift sind!
Auch finde ich das grün gefärbte Substrat gut zu T.strictipile, dem "Substratgrünenden Kugelpilz", gut passend.
T.strictipile gilt als "rather common", während T.gelatinosum "rarly reported", wenn auch gerne mit T.strictipile verwechselt, sei (FoTE).
Wohin darf man diese Pilzlein jetzt zuordnen?
Geht das überhaupt ohne Sporenabmessung? Ich ahne schon, was kommen wird! ![]()
Ich tendiere ja immer noch zu Trichoderma cf. strictipile...
LG, Martin
Hallo Ingo,
leider ist das wieder ein Pilz, den ich erst zuhause am Bildschirm richtig erkannt habe.
Natürlich habe ich keine Probe mitgenommen.
Aber ich weiß, wo der Pilz wohnt! ![]()
Ich komme bestimmt nochmal vorbei.
Dann ist er fällig...
LG, Martin
Hallo Beli,
du beliebst wohl zu scherzen? ![]()
Froschleich stammt doch nicht von Wildschweinen, oder?
Dein zweiter Fund geht wohl eher in Richtung Urzeugung, Frösche hat es ja schon anno dazumal in der Bibel geregnet.
LG, Martin
Holla zusammen,
am Seeufer (Hartholzaue) auf einem stark verrottetem, entrindetem Ast sitzen kleine, helle Fruchtbildungen (Stromata) mit hellen gelblichen und grünlichen Perithecien.
Das Holz ist in der Nähe wirkt grünlich.
Davon ausgehend, dass es sich um den gleichen Pilz in unterschiedlichen Reifestadien handeln könnte, würde ich hier Trichoderma cf. strictipile, den "Substratgrünender Kugelpustelpilz", vermuten.
T.stricitpile lebt auf entrindetem Laubholz, ev. als Pilzparasit, heißt es. Er gilt aus häufig (dann kann auch ich sowas finden), und kommt von July bis März vor (passt). Soll das Holz wohl grün verfärben, wie der deutsche Pilzname suggeriert.
Könnte ich richtig liegen? Makroskopisch zumindest scheint alles zu passen.
LG, Martin
Bilder:
Bild 1 Verrotteter Ast mit kleinen, hellbeigen Stromata
Bild 2
Bild 3a
Bild 3b (Ausschnitt)
Hallo liebes Forum,
beim heutigen Ausflug bis ich auf einem Laubbaumstubben auf folgendes Objekt gestoßen, von dem ich mir eventuell vorstellen könnte, dass ein Gallertpilz ist - oder was ganz anderes ![]()
Bild 1 Fundstelle, Baumstumpf am Seeufer mit vielen Gallerttränen, Ascocorynen und: in der roten Ellipse einem weißem Glibberzeug
Bild 2 der weißliche Glibber liegt auf und unter Eichen- und Hainbuchenblättern
Bild 3: weiße Einschlüsse / Körnchen kann ich nicht erkennen. Das Zeug wirkt erstaunlich homogen.
Weil's so lecker ist, noch ein paar Bilder:
Bild 4
Bild 5
Wenn man mit dem Stöckchen drin rührt, folgt es der Schwerkraft, scheint aber punktuell am Substrat festzuhängen.
Die weißlichen Stellen, die man hier erkennen kann, sind vermutlich untergehobene Luftblasen.
Bild 6: Abtropfendes Zeugs
Könnte das eventuell so was wie der Körnchen-Drüsling sein (Myxarium nucleatum)?
Das Ding war ganz schön groß, da hätte man gut die halbe Hand vollmachen können.
Das habe ich natürlich schön bleiben lassen!! ![]()
Kann das überhaupt ein Pilz sein, oder hat da bloß eine Wildsau im Winter Husten?
Die tragen ja trotz der aktuellen Situation immer noch keine Maske und könnten sich schnell mit wer weiß was anstecken!![]()
Ein Probe von dem ekligen Ekelding habe ich nicht genommen, man möge mir verzeihen.
LG, Martin
Hallo Pablo,
auf Schnallen hatte ich versucht zu achten und bisher keine entdeckt.
Das heißt aber, wie ich verstanden habe, nicht wirklich viel, da nicht jedes Septum welche haben muss und - in einem Nabensatz habe ich im Forum herausgelesen, dass Schnallen sich rückbilden können. Stimmt das?
Meine Probe ist tatsächlich bereits durchgetrocknet.
Ich habe gerade vorhin nochmal auf die Schnelle versucht einen Schnitt durch die Probe zu erzeugen (ist gelungen) und in einer Mischung aus Wasser und 20% KOH einzuweichen. Ist auch gelungen, ich konnte die Probe dünn pressen. Aber mit Kongorot hat sich das nicht vertragen, jede Menge Kristallbildung in der Lösung, was die Sicht stört. Aber von Sporen wieder nix zu sehen... Ich bin mir eigentlich sicher, wenn welche da gewesen wären, hätte ich sie sehen müssen. Basidien habe ich auch keine gesehen...
Ich glaube ich habe einfach Pech mit dieser Probe in puncto Sporen.
Auf jeden Fall habe ich mal die Substratrückseite angeschaut, von wegen Weißfäule oder Braunfäule. Ich denke hier liegt eine Weißfäule vor.
Bild von Substratrückseite
Vielleicht ist auch dieses seltsame Gewurstel interessant; mir sagt das gar nichts. Sind das womöglich "dendrohyphida", wohl mit Bäumchenhyphen zu übersetzen? Das wäre dann vielleicht doch zur Gattungseingrenzung interessant (Peniophora et al.).
Bild mit Gewurstel
LG, Martin
Ojojoj,
auf was hab ich mich da nur eingelassen? ![]()
Jetzt hab ich schon mindestens viermal Proben von diesem Schichtpliz mikroskopiert, zweimal in Kongorot, zweimal in Wasser und ich glaube vor lauter Verzweiflung sogar in Karmesinessigsäure, und noch keine Sporen entdeckt. Vielleicht sind die winzig klein und ich übersehe sie in den Zytoplasma-Ölgetröpfel, das immerzu herumschwimmt?
Die Probe liegt seit einigen Stunden zum Trocknen offen aus, und ist es bestimmt schon. Vielleicht kann ich sie morgen oder so noch mal reaktivieren. Nur wenn ich schon viermal zu blind war, Sporen zu finden, was lässt mich hoffen, noch fündig zu werden? ![]()
Und dabei dachte ich schon fast, fündig geworden zu sein ... ![]()
Ich bleibe dran!
LG, Martin
Hallo Norbert & Robert,
könnte das nicht auch eine verwandte Form wie Ascocoryne albida sein?
Mit so dicken Füßchen habe ich noch keine A.cylichnium gesehen - was nicht heißt, dass es die nicht auch so gibt...
LG, Martin
Hallo,
ich bin's nochmal mit Mikros des beigen, vermeintlich blutenden Rindenpilzes.
Der im Zentrum bräunliche Pilz besitzt einen weißen, Hof aus dünnen Hyphenbündeln (Bild 1g,h).
Der Übergang zwischen braunem Zentrum und weißem Hof ist fließend.
Die Oberfläche des Pilzes wirkt feinfilzig (Bild 3h).
Die Quetschpräparate wirken auch mich steril, zeigen aber eine auffällig hohe Dichte an kristallbesetzten Zystiden (Bild 3i)
Die Bilder, auch die Zystidien, gleichen denen von Candelabrochaete septocystidia, dem Braunweißen Schichtpilz, in FoTE und in Internet recht gut.
Ob die Zystidien hier, wie bei C.s. gefordert, oft septiert sind, kann ich in meinen Mirkoskopbildern nicht erkennen.
Der Habitus passt, feinfilzige Oberfläche, kristallbesetzte, lange Zystidien sind vorhanden.
C.s. soll "auf Druck etwas rötend" sein (123Pilz)
Bild 3f Probe
Bild 3g Streolupenbild Oberfläche Kustenrand
Bild 3h Streolupenbild Oberfläche Kruste
Bild 3i Quetschpräparat in Kongorot
Bild 3j
Bild 3k
Bild 3l
Hallo Murph,
wofür steht den das Akronym HoBi?
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben; Vorfreude ist die schönste Freude! ![]()
LG, Martin
Hallo,
ich habe versucht, meine Hausarbeit zu erledigen und war nochmals vor Ort, um Probenmaterial fürs Mikroskop zu entnehmen.
Wurde dabei vormittags vom Forster entdeckt und befragt, was ich denn hier (abseits des Weges) täte. Nach kurzer Aufklärung war er einerseits verwundert, für was alles Leute in den Wald kämen, andererseits meinte er, dann bräuchte er heute ja nicht mehr zu jagen. Vermutlich weil er meinte, dass ich das Wild nachhaltig von seiner Anfütterstelle verjagd hätte. Naja, dann haben zumindest die Rehlein dank mir eine Gnadenfrist!
Zum Material:
Probe vom rosa Krustenpilz (Bild 1a/b oben)
Die Oberfläche ist rosa, wirkt unter Stereolupe feinfilzig (1d)
Basidien (?) gefunden mit dicken, keulenartigen Anhängseln (Sterigmen oder Sporen, Bilder 1e,h,i)
Eine Schnalle gefunden ? (Bild 1f)
Elliptische (etwa 4:3), ornamentierte Sporen (Bilder 1g,k) passen in Form nicht zu Basisdien-"Anhängseln" (keine Messmöglichkeit)
Basidien und Sporen reagieren in Lugol gelb
Aufgrund der Sporenform, der filzigen Oberfläche etc. ist mein erster Gedanke, Hyphoderma, wohl falsch!
Inwieweit das allerdings zur vorgeschlagenen Tulasnella viola passt, bin ich überfragt.
Meine mikroskopischen Beobachtungen wiedersprechen der These Tulasnella zumindest nicht, wenn ich das richtig sehe.
Vielleicht würde T.subglobispora besser passen, sie hat eine weniger intensive (grau-rosa) Färbung und Schnallen.
Zum anderen Pilz mit der ockerfarbenen Kruste (blutend, Bild 3 oben) habe ich auch eine Probe genommen, sie scheint aber steril zu sein.
LG, Martin
Bilder:
Bild 1c
Bild 1d Makroskop-Aufnahme, Probenentnahme etwa hier für Mikroskop
Erstmal in Wasser
Bild 1e, eventuell Basidie in Bildmitte (nur 3 Anhängsel erkennbar)
Bild 1f mit Einzelhyphen zur Schnallensuche (roter Pfeil: ev. Schnalle sonst keine im Bild zu erkennen)
Bilder 1g eventuell ornamentierte Sporen, stimmen mit den Dingern an den Basidien in der Form leider nicht überein...
Bild 1h Basidie in verd. Kongorot
Bild 1i Basidie in verd. Lugol
Bild 1j
Bild 1k
Danke, Ulla, für deine Rückmeldung!
Hemitrichia ist also vermutlich richtig. Damit kann ich gut leben, ich bin froh, die richtige Gattung zu erkennen!
Ein Stück weiter fand ich einen kleinen, gelben Wattebausch an einem Stubben, der aus vielen verwobenen Capillitia der vermutlich gleichen Schleimer gebildet war.
20211218 1480774 Gerberlohe.JPG
Rechts unterhalb der gelben Watte steht noch einer von der Band mit geschlossener Peridie.
LG, Martin
Hallo Ulla!
Danke für deine Beurteilung.
A.cylichnum kann das gut sein, denn
die Fruchtkörper waren recht weich und keine NFF weit und breit zu finden, nur Apothecien.
Erstaunlich finde ich den alten, dunkleren Riesenlappen: So einen großen A.-Fruchtkörper habe ich bisher noch nicht gesehen!
LG, Martin
Hallo Pablo,
Aha, war ja eigentlich so zu erwarten!
Dann gehe ich morgen nochmal hin und kratze mir von beiden Krusten etwas ins Becherlein. Die nächsten Tage habe ich ja Zeit und den Baumkadaver müsste ich wiederfinden.
Vielleicht bekomme ich etwas mehr mit dem Mikroskop zum Thema heraus.
Ich glaube, meine kleine Metalldose, in die ich beim Probensammeln (früher meist Flechten) immer alles bunt durcheinander geschmissen habe, ist bei diesen weichen Krusten nicht brauchbar. Metalldosen sind für feuchte Pilze überhaupt blöd, da an der Matelloberfläche irgendwelche Reaktionen stattfinden können, wie z.B. neulich bei meiner Ascococryne, die zuhause so komisch süßlich roch. Exakt den gleichen Geruch hatte ich einige Tage später wieder in der Nase bei einem völlig anderen Pilz, obwohl die geleerte Dose völlig geruchsneutral war. Ich bestelle mit jetzt Kuststoffdöschen!
LG, Martin
