Beiträge von KaMaMa

    Hallo,


    an einem Fichtenstubben (?) wachsen kleine rot-braune Blätterpilze. Auf dem Übersichtsbild wirken sie eher bräunlich, auf den Detailbildern fast rot. Im Wald habe ich die Pilze als rötlich wahrgenommen.

    Die Hüte besitzen einen Buckel, der teilweise wie bereift erscheint.

    Der Hutrand ist kräftig (rot) gefärbt, die Lamellen leuchten orange.

    Auch der Stiel ist an der Basis kräftiger (rot bis lila) gefärbt als hutnah (eher orange).

    In der untere Hälfte ist der Stiel mit weißen Schüppchen belegt.


    Bild 1 Stubben mit Rötlichen Pilzen


    Bild 2 Pilzgruppe


    Bild 3


    Bild 4


    Ich blättere die Bücher rauf und runter, ich finde nichts was zu den schönen Pilzchen passt! :gnichttraurig:

    Hat eventuell jemand einen Tipp für mich?


    LG, Martin

    Hallo Felli,


    junge Apothecien der Flechte Bilimbia sabuletorum sehen ein bisschen so aus. Meist auf Moos, gerne über kalkreichen Gesteinen, mag es feucht.

    Die Apothecien sitzen aber normalerweise einem deutlich erkennbaren, grün-leprösen Thallus auf, der das Moos überzieht.

    Die Apothecien dunkeln bei dieser Flechte beim Reifen von weiß über beige und braun nach schwarzbraun ab.

    Vielleicht hilft Anfeuchten dabei, mehr darüber zu erfahren und das Moos genauer auf Thallusreste hin zu untersuchen.

    Aber wie gesagt, ich erkenne auf deinen Bildern keinen Thallus.

    Aber vielleicht findet sich im unscharfen Bereich deiner Bilder unterhalb der Apothecien etwas davon. :grolleyes:


    Bild 1 B.sabuletorum auf Moos

    Bild 2: Junge, weiß berandete Apothecien von B.sabuletorum


    Bild 3 mit älteren, abgedunkelten und randlosen Apothecien von B.sabuletorum


    Mikroskopiert habe ich die Apothecien von Bilibia allerdings noch nicht...


    Du kannst auch neben Bryoscyphus vielleicht auch mal mit Roseodiscus (formosus), Discinella (schimperi) oder Bryoscyphus spec. und anderen bryocolen Pilz-Winzlingen vergleichen.


    LG, Martin

    Hallo Felli,


    ich bin skeptisch, ob es sich hier um einen Flechte handelt.

    Auf den Makrobildern sehe ich keinen Thallus, im Mikroskopbild keine Algenschicht.

    Es könnte doch vielleicht ein nicht lichenisierter moosbewohnender Pilz sein, oder?


    Jedenfalls fällt mir spontan keine Flechte ein, die auf Moos wächst und so aussieht.

    Es sei denn, sie ist alt und vergammelt.


    LG, Martin


    Ich werde später mal durch die Bücher blättern...

    Toll Pablo!


    Die kleinen, schwarzen Kollegen hatte ich bis jetzt auf meinen eigenen Aufnahmen nicht bewusst wahrgenommen.

    Wenn man sich z.B. Bild G1 vergrößert anschaut (die Rindenoberfläche ist leider nicht scharf abgebildet), ist fast jeder schwarze Pyreno irgendwie mit dem weißen Glibber verbandelt, als ob er aus ihnen herausquölle!


    Du hast ein geschärften Blick, Pablo, und du schaust wirklich sehr genau hin. :gbravo:


    Ich hatte mich ja gefreut, die Judasohren am Baumstamm entdeckt zu haben und im Anschluss noch daneben den viel kleineren weißen Glibber.

    Im gleichen Größenverhältnis nochmal kleiner sind die winzigen, schwarzen Pyrenomyceten-Fruchtkorperchen auf der Borke.

    Wenn das Auge nicht für das Detail geschärft ist, ist man quasi blind dafür; was man nicht sucht, findet man (meistens) nicht.

    Hier sind wir natürlich über die Grenze der Bestimmbarkeit gelangt, makroskopisch geht's hier eh nicht weiter.


    Vielen Dank für deine Augen! :ganbeten:

    Tremella globispora und Verwandtschaft muss ich mir merken.


    LG, Martin


    Vergrößertes Detail

    Hallo Pilzfreunde!


    An folgenden Aufnahmen aus dem Sommerurlaub (August) im Harz meine ich, vor allem wegen der Färbung, vielleicht am ehesten Zitronenseitlinge (Pleurotus citrinopileatus) zuordnen zu können.

    Auffällig sind die weißlichen Stiele, der seitliche, dünne Hut mit ausgeprägten, weitstehenden Lamellen, die den Stiel herablaufen.

    Passend wäre auch das büschelige Auftreten.

    Blöderweise sind die Lamellen gelblich statt weiß, der Baum wohl eher kein Laubbaum und die runzlige Hutoberseite lässt mich vermuten, hier vielleicht auf verfärbte Pilzleichen hereinzufallen.


    Kann jemand mit den Bildern etwas anfangen?


    LG, Martin


    Bild 1


    Bild 2

    Hallo Werner,


    vielen Dank für deine Mühe, meine Funde zu begutachten.

    Den Stereum-Fruchtkörper hatte ich ausgerupft und dabei die Hymeniumseite zwangsläufig berührt/gedrückt. Reicht der Druck der weichen Finger aus für die Reaktion, oder muss da eher der Fingernagel ran?


    Schizopora flavipora werde ich natürlich vergleichen, bin gespannt.


    Dank nochmal!


    LG, Martin

    Hallo zusammen!


    Gestern war eine relativ feuchter Tag mit Dauerniesel, heute schien die Sonne - also gings raus in den Wald! :gfreuen:

    Ich konnte wieder meinem Steckenpferd nachgehen und Pilze fotografieren.

    Anschließend habe ich einige davon zu bestimmen versucht.

    Da die Blätterpilze schwieriger sind, habe ich mich auf die Rindenbewohner konzentriert.


    Beim ersten Fund (liegender Laubholzstamm) bin ich mir recht sicher, Auricularia auricula-judae gefunden zu haben.

    Die kleineren Exemplare gleichen noch Saugnäpfen, die größeren mit etwas Fantasie tatsächlich Ohrmuscheln.

    Sie sind schön frisch, sodass sie elastisch federn, wenn man sie anstößt (Ohrenschlackern im Wald!).

    Bild A1


    Bild A2 kleine Exemplare, ...


    Bild A3 ... größere...


    Bild A4 ... und ein Großes.


    Der nächste Pilz befand sich ebenfalls an einem liegenden Baumstamm.

    Ich könnte mir vorstellen, hier Ceriporiopsis gilvescens, den fleckenden Harzporling, gefunden zu haben:

    Bild B1


    Bild B2


    Bild B3


    Bild B4


    An einigen Ästen fanden sich große Mengen von Fruchtkörpern aus dem Nectaria cinnabaria - Artenkomplex, sowohl Hauptfrucht- als auch Nebenfruchtformen dicht an dicht:

    Bild C1


    Auf diesem Ast wirken die Hauptfruchtformen (oben im Bild) etwas anders weniger maulbeerartig und dunkler:

    Bild C2


    Ein besonders schöne Pilzsorte, das ich vor die Linse bekam, sollte wohl Phlebia radiata, der orangerote Kammpilz, sein.

    Ist neu für mich:

    Bild D1 Fundsituation


    Bild D2 Toller Pilz! :grolleyes:


    Bild D3


    Ich würde vermuten, dass die Strukturen über den Lentizellen dieser Kirsche ebenfalls Exemplare von Phlebia sind.

    Entweder nur stark durchfeuchtet oder alt und gammelig.

    Die Ähnlichkeit jedenfalls ist groß:

    Bild D4


    Sterum subtomentosum, der samtiger Schichtpilz:

    Bild E1


    Auf der glatten Unterseite befinden sich Strukturen, die laut Literatur Pilze sind, welche die Fruchtschicht des Schichtpilzes befallen haben (Sphaerostilbella berkeleyana?):

    Bild E2


    Bei den folgenden Pilzen bin ich mir eigentlich sicher, dass es keine Trameten sind!

    Ich stelle mir Trameten viel dünnfleischiger vor, als diese Pilze hier. :gkopfkratz:

    Allerdings kann ich nichts optisch passenderes als Trametes versicolor (Schmetterlinge) finden und hoffe demütig auf Belehrung:

    Bild F1


    Bild F2


    Bild F3


    Ach ja, noch ein paar unscheinbar weißliche Gallertpilze, die in der Nähe der Judasohren wuchsen:

    Bild G1


    In der vergrößerten Aufnahme kann man Wärzlein an der linken Seite des Fruchtkörpers erkennen, was meiner bescheiden Meinung nach für Exidia spräche.

    Hier also eventuell E. cf. thurediana, der weißen Drüsling (allerdings sind die Klumpen für meinen Geschmack etwas zu kantig):

    Tremella globispora (Danke Pablo für die Nachbestimmung):

    Bild G2


    Es war ein toller Tag im Wald!

    Leider habe ich dabei die Rehe aufgeschreckt - das nicht vielleicht so gut.


    Es würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere Leser meine falschen Zuordnungen korrigieren möchte!


    LG, Martin

    Hallo Peter,


    Cladonien sind Flechten und in der Pilzliteratur normalerweise nur am Rande erwähnt.

    Wenn du dich für Cladonien interessierst, musst du Flechtenliteratur verwenden; es gibt aber auch sehr gute Seiten im Internet.

    Cladonien gibt es zuhauf (lt. Wirth sind 70 Species in D nachgewiesen)!

    Es gibt tatsächlich auch Literatur nur zu Cladonien.


    Ist ein schönes, aber nicht leichtes Gebiet.

    Auf jeden Fall sind viele unter ihnen sehr fotogen.


    LG, Martin

    Hallo PDPAP,


    das seltsame Grün sind übrigens auch Pilze, nämlich Cladonien!

    Diese beobachte ich häufig, sie wachsen gerne an den Waldwegrändern. Häufig kann man sie im Wurzelbereich der Bäume an den Böschungen beobachten. Ich habe bisher nie Fruchtkörper ausgebildet gesehen


    Welche Cladonien es genau sind, kann ich dir aber leider nicht sagen.


    LG, Martin

    Hallo Stefan,


    ich hatte ja auch schon dran gedacht, nur wollte mir die Form so gar nicht dazu passen.

    Ich dachte erst seit nicht ganz einem Jahr auf Pilzchen.

    Du hast sicher recht - ich wollte das nicht in Abrede stellen!


    Am gleichen Busch, an einem anderen, abgesägten Ast sitzen sie ja (Hypoxylon fuscum), so wie man es erwarten würde, inklusive Perithecienkubbelchen.


    LG, Martin


    Bild 9

    Hallo zusammen,


    am einem Busch in einem Hain befinden sich an einem der abgestorbenen Stämme in etwa 1 - 1,5 m Höhe violette 3 - 5 mm große Objekte, welche gut Pilze sein könnten.

    Die größeren besitzen eine kraterartige Vertiefung in der Mitte, während die kleineren häufig keinen Trichter besitzen. Am Rand laufen sie häufig flach aus.

    Ich finde leider nichts ähnliches in den Büchern.

    Vielleicht ist es ja auch etwas entomologisches - aber an Totholz?

    Ich ärgere mich nachträglich, keines aufgeschnitten zu haben!


    Sehet selbst:

    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4 trockene Stelle am Stamm


    Bild 5 nasse Stelle


    Bild 6 trockene Stelle am Stamm


    Zur Sicherheit ein Blick noch oben ...


    ... und nach unten ins Laub:

    also vermutlich an Haselnuss (?) gefunden.


    Hat schon mal jemand hier so etwas gesehen?


    LG, Martin

    Ach ja,


    einen Unterschied gab es unter dem Mikroskop zwischen beiden Proben!

    Bei der zweiten, süßlich riechenden Probe waren unmengen von kleinen, rundlichen Objekten zwischen den ausgetretenen Sporen zu sehen, die bei der nicht riechenden Probe nicht vorhanden waren, oder zumindest nicht in diesem Ausmaß.


    Was könnte das sein?

    Ausgetretene Öltröpfchen, Konidiosporen oder Fremdkeime?


    Bild 11 Übersicht Probe 2


    Bild 12


    Bild 13

    Hallo und schönen guten Abend!


    Ich war heute nach der Arbeit nochmal bei der gestürtzten Birke um weitere Ascocoryne-Fruchtkörper zu ernten und auf ihren Geruch zu prüfen.


    Am Birkenstamm habe ich jede Menge rosa Apothecien, aber keine einzige Nebenfruchtform entdecken können.

    An zwei Stellen habe ich einige Fruchtkörper am Stielchen abgeschnitten und in Plastikbeutelchen verpackt, damit sie mit nicht kontaminiert werden können.

    Die Apothecien an der ersten Stelle wirkten frischer und fester als die an der zweiten Entnahmestelle.

    Das Messer habe ich nach jedem Benutzen an Moos von anhaftenden Rückständen gesäubert und einem Schnuppertest unterzogen (nix gerochen).


    Zuhause im Warmen habe ich die Beutelchen geöffnet und hineingerochen.

    Die erste Probe roch leicht nach Wald (bisschen anhaftendes Substrat).

    Die zweite Probe roch wieder süßlich! :gätsch:


    Unter dem Mikroskop fand ich bei beiden Proben Kristalle in der Medulla und rundliche Zellen (vgl. Bild 9&10); die gleichen Sporen mit vielen kleinen Öltröpfen (vgl. Bild 6), insgesamt kein Unterschied zur allerersten Probe vom Baumstamm von vor einer Woche - es sollte sich also um den gleichen Pilz handeln.

    Nachdem ich die zweite Probe unter dem Mikroskop hatte, mit den Schnittresten (1-2mm³) am Rand des Objektträgers, hatte ich wieder permanent diesen Geruch in der Nase!


    Meine Vermutung ist deshalb, das die Proben süßlich riechen, wenn die Fruchtkörper ihren Zenit überschritten haben und zu Vergammeln beginnen.

    Frisches Material hingegen riecht nicht. => Ingo W

    Das wäre jedenfalls eine einfache Erklärung für das Phänomen des süßen Duftes!


    LG, Martin

    Hallo Wutzi,


    ich fürchte, wenn ich mit diesem Pilzzombi im Bestimmungs-Unterforum ankomme, weiß ich schon was ich dort zu hören bekomme. g:D


    Ich werde mal durch die Amanitae blättern, vielleicht verstehe ich dann die Gemeinsamkeiten dieser Gattung mit dem Pilz.


    Wahrscheinlich wissen nur die Schnecken, was sie da verputzt haben...


    LG, Martin


    Übrigens fotografiere ich gern auch gammelige Pilze. Pilze sind für mich auch ein Symbol der Vergänglichkeit, für überreife Pilze gilt das im besonderen!

    Hallo und vielen Dank,


    die Aufnahmen musste ich bei Einbruch der Dämmerung machen und war in Eile, aus dem Wald zu kommen.

    Aufgrund meiner Kurzsichtigkeit erkenne ich meist erst am Bildschirm die Details.

    Ich muss mir mehr Zeit lassen!


    Aber 99% sind schon viel mehr als ich erwartet hätte! :gbravo:


    LG, Martin