Beiträge von KaMaMa

    Hallo Peter!


    Danke für deine Einschätzung!

    Mir geht es in erster Linie tatsächlich nur um die Gattung, ob es sich nicht um etwas ganz anderes wie Alectoria, Bryoria,... handelt.

    Falls und wenn ich viel mehr oder deutlich größere Exemplare finden sollte, werde ich sie genauer untersuchen.

    Ich bin mir sicher, wäre ich diesen Flechten früher begegnet, hätte ich sie aufgenommen. Bisher waren keine da, oder ich war an den falschen Stellen. Wobei ich nichts erkenne, was diese beiden Orte von anderen auszeichnet.


    LG, Martin

    Hallo, Pilz- und Flechtenfreunde!


    in den letzten Tagen konnte ich eine erfreuliche Beobachtung hier am mittleren Neckar machen: Kleine Bartflechten (Usnea)!

    Da hatte ich wahrscheinlich Glück, an gleich zwei Standorten hintereinander kleine Bartflechten (Usnea) entdecken zu können.

    In Wirths einbändigem Verbreitungsatlas "Die Flechten Baden-Württembergs" von 1987 ist das nächste Vorkommen in den Höhenlagen des Schwäbisch-Fränkischen Waldgebietes verzeichnet.


    Ich bin mir relativ sicher, dass es sich bei meinen Sichtungen um Usnea handeln sollte, so klein die Flechten auch sind. Die Thalli besitzen schöne runde Ästchen und stachelig abstehende, kurze Isidien.

    Da ich bisher nur sehr wenige, kleine Exemplare finden konnte, habe ich natürlich alle Flechten in Ruhe gelassen, auf dass sie gedeihen, fruchtbar seien und sich mehren mögen! :gnicken:

    Ich habe also weder den Marktest gemacht, noch die Flechten abgepflückt und eingefärbt.


    Die erste Sichtung war letzten Freitag auf dem ruhig gelegenen Heilbronner Friedhof an drei unterschiedlichen Gehölzen, ...

    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3a


    Bild 3b


    Bild 3c


    ... zwei Tage später in einem entlegenen Obsthain an zwei Apfelbäumen:

    Bild 4


    Bild 5a


    Bild 5b


    Die Flechten waren allesamt sehr klein, nur um 1 - 1,5 cm und deshalb schwer zu bestimmen.

    Die Flechten auf Bild 1 und 4 wirken etwas anders (heller, wenige Isidien) als die Flechten 2, 3 und 5 (dunkler, stärker isidiös).

    Es könnte sich also um zwei Arten handeln.


    Ob jemand mit Usnea-Erfahrung die Flechten beurteilen möchte?

    Ich hatte bisher leider noch keine aus der Nähe gesehen und würde mich über eine Bestätigung (aber auch über eine korrigierende Zuordnung) freuen.


    LG, Martin

    Hallo Pablo,


    cool, super Link, danke! :daumen:

    Dank auch an nobi_† anno 2013!

    Ich hatte tatsächlich Kristalle in der Medula beobachtet, ihnen aber keine / nicht die richtige Aufmerksamkeit geschenkt. Da fehlt mir halt die Erfahrung!

    Aber ich habe ein Foto von den (Oxalat-)Kristallen gemacht:

    Bild 9: Medulla mit Kristallen


    Bild 10: Medulla mit rundlichen (globosen) Zellen, stellenweise hat es davon gewimmelt, dichte Packung!


    Nach dem von dir verlinkten Baral-Schüssel lande ich mit den (CaC2O4-)Kristallen neben den vielen kleinen Tröpfen in den Sporen zumindest mal bei sectio cylichnium.

    Die Sporen waren teilweise septiert. Jetzt, wo ich die Zeichnungen sehe, denke ich auch Konidien gesehen, leider nicht fotografiert zu haben.

    Jetzt weiß, ich worauf künftig zu achten ist und die nächsten Ascocorynes werden mit diesem hervorragenden Schüssel in der Hand mikroskopiert!


    Ich will ja sowieso wegen des Geruchs nochmal Material holen. Heute hat's leider nicht geklappt, wird wohl noch bis zum WE warten müssen.

    Ich bin gespannt!


    LG, Martin

    Hallo Patrick!


    Mittlerweile habe ich die komplette Flechte geerntet und auch im trockenen Zustand kontrollieren können.

    1. Ein Netz kann ich tatsächlich nirgends entdecken.

    2. Die welligen Thallusbereiche laufen beim Trocknen (teilweise) weiß an, eventuell lokaler Befall => Thallusbereich nicht typisch!

    3. Färbe-Reaktionen habe ich mit der gut getrockenter Flechte wiederholt, nass und 24h später, getrocknet ausgewertet.

    Das Fehlen von Wasser im Gewebe sollte zu schnelleren und eindeutigeren Reaktionen führen, so hoffe ich.


    Nach Aufbringen der Reagenzien (Bild 10), in noch nassem Zustand => K+ gelb, P+ gelb-orange, C-; KC+ gelb => orange; die Farbreaktion ist insgesamt schwach, passt aber zu P.perlatum, wie du Patrick nupharlutea, vorgeschlagen hast, am besten!

    Bild 10: Farbreaktion in noch nassem Zustand, KC hatte ich später weiter rechts zusätzlich appliziert, Ergebnis KC+gelb


    Beim letzten Tröpfeltest hatte sich die Farbreaktion durch Liegenlassen des Materials verändert, weshalb ich auch hier einen Tag später nochmals kontrolliere: Siehe da!
    24h später, in wieder trockenem Zustand, sieht die Sache so aus: Die mit Kalilauge in Kontakt gekommenen Stellen sind rotbraun und die Hypochlorid-Stelle ist hellgelb umgefärbt!

    Bild 11: Gleiche Flechte etwa 24h später, um KC+ gelb (noch im nassen Zustand) ergänzt


    Farbreaktionen 24h später (Bild11): K+ rot, (C+ zitronengelb,) KC+ rot, P+ orange, da wären wir eher bei P.pseudoreticulatum oder P.stuppeum, hmmm. :gskeptisch:


    Die Frage, die ich mir stelle: Zu welchem Zeitpunkt darf/muss ich prüfen - solange noch nass ist, erst wenn getrocknet ist, zwischendrin, WANN?

    Gerade die flüchtige Hypochloridreagenz kann ich nur schwer einschätzen: Muss man zwischen der echten Farbreaktion mit einem Flechteninhaltsstoff und einem eventuell später einsetzenden Bleichen der Thallusoberfläche unterscheiden? Welche Rolle spielt eventuell der Luftsauerstoff?


    LG, Martin



    Reationen aus A.Jabłońska et al: "The lichen family Parmeliaceae in Poland. I. The genus Parmotrema", Acta Mycologica, Vol.44 (2), p. 211-222 (2009):

    P. arnoldii: Cortex reacts K+ yellow and medulla is KC+ pink-red, UV+ ice-blue, C– and Pd– (Hale 1965; louwhoff 2009a)

    P. crinitum: Cortex reacts K+ yellow, whereas medulla is C–, K+ yellow, KC+ yellow, Pd+ yellow-orange (Hale 1965; louwhoff 2009a)

    P. perlatum: Cortex reacts K+ yellow, whereas medulla is C−, K+ yellow and Pd+ orange (Louwhoff 2009a)

    P. stuppeum: Cortex reacts K+ yellow, whereas medulla is C and KC–, K+ yellow turning red, and Pd+ orange-red

    Hallo Pablo und Ingo,


    gute Idee, das bald mit einem anderen Fruchtkörper zu wiederholen / testen.

    Ich versuche daran zu denken!


    Dann will ich aber alle Eventualitäten ausschließen: Unmittelbar benachbarten Fruchtkörper vom gleichen Baumstamm ernten, direkt in Kunststofftütchen, isoliert von allem anderen, auch von Metallen. Dann ab nach Hause und gleich Schnüffeltest im Warmen durchführen.

    Vielleicht krieg ich das nach der Arbeit hin...

    Mal schaun. Ich werde berichten!


    LG, Martin


    Beorn : du erwähnst die "medulläre Struktur" => das sagt mir leider nichts, außer ich hätte wohl noch was anderes mikroskopieren sollen?

    Hallo Ingo,


    erstmal Danke für die Antwort.


    Da ich den Geruch besonders intensiv rieche, wenn ich den Fruchtkörper unter meine Nase halte, denke ich schon, das der Duft von ihm ausgeht. Da das Mikroskop in Schlafzimmer steht, ist auch nichts Essbares in der Nähe gelagert.

    Vielleicht verströmt der Fruchtkörper ja auch nicht per se den Geruch, sondern etwas anderes, was ihn befallen hat??


    Geruchstest bei meinem Sohn (Fruchtkörper mit Pinzette unter Nase): erdig, fruchtig, süß

    Geruchstest bei meiner Frau (item): würzig, süßlich, schokoladig, fruchtig


    Also, kurz und gut: ich bilde mir den Geruch nicht ein, und er ist intensiv, ohne dass Substrat anhaftet. Wie gesagt, ich habe den Fruchtkörper am Stiel abgetrennt.


    LG, Martin

    Hallo zusammen!


    Heute morgen bin wieder Mal auf purpurne, gallertige Discomyceten an einem liegenden, stark vermorschten Birkenstamm gestoßen, die ich als Ascocorgyne einstufen würde.

    Bild 1 Birkenstamm mit Fruchtkörpern


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4


    Da keine Nebenfruchtform zu finden war, kommen zwei häufige Arten in Betracht: A.sarcoides oder A.cylichnium oder beide am gleichen Stamm.

    Ich habe den großen Fruchtkörper aus Bild 3 am Stielchen abgeschnitten und zum Mikroskopieren mitgenommen.


    Zuhause angekommen, fiel mit beim Öffnen der Dose gleich ein intensiv süßlicher, nicht unangenehmer Duft auf, der eindeutig von diesem einen kleinen Fruchtkörper verströmt wird.

    Nun wird der Durft beider Ascocorgynearten als eher unbedeudent beschrieben, was mich irritiert.

    Der Geruch ist so intensiv, dass ich erwarten würde, dass er in den Bestimmungsbüchern /-seiten erwähnt werden müsste!

    Ich empfinde den Duft als geradezu aufdringlich, meine Frau als unangenehm!


    Im Mikroskop finde ich 8-sporige Asci mit Operculum (amyloid, I+).

    Bild 5 Ascus in verdünntem Lugol


    Bild 6 Sporen mit vielen kleinen Tröpfchen (verdünntes Kongorot), manchmal ein größeres Tröpchen darunter


    Bild 7 Sporen teils septiert


    Bild 8 Übersicht


    Ich denke, der Fruchtkörper würde besser zu A.cylichnium passen (sehr morsches Holz als Substrat, keine anamorphe Fruchtkörperbildungen, Sporen mit vielen kleinen Öltröpfchen, ..).

    Was mich stört ist dieser Geruch! Kennt den jemand?


    LG, Martin

    Hallo,


    ich bin ja auch Neuling und hätte da eine Frage zum Thema: mWn besitzt G.carnosum einen seitilchen Stiel. Gibt es Fälle, dass der Stiel im Substrat bleibt oder mal nicht ausgebildet wird?


    Ich hielt das für ein auffälliges Merkmal, dessen Fehlen Schupfi bei der Anfrage erwähnt. Da hier bislang niemand darauf eingeht, wollte ich gerne nachfragen.


    LG, Martin

    Hallo Steve,


    Water will evaporate out, Diffusion is just a matter of time...

    But anyway you propably can't open the dish slowly enough, without creating turbulances, transporting spores inside.

    Surely won't work. Sorry, silly idea of me.


    Best regards, Martin

    Hallo Wolfgang,


    An Clavulinopsis corniculata hatte ich auch schon gedacht, aber die sollen laut Buch Schnallen haben und ich hatte keine entdeckt.

    Ich hatte wirklich Schnallen gesucht und wollte sie sogar finden!

    Ich erkenne sie sogar jetzt nicht in Bild 11.

    Vielleicht könntest du sie, wenn's nicht zuviel verlangt ist, markieren? :ghilfe:


    Die doppelkernigen Pilze können also gelegentlich einen Kern verlieren? Eieiei! Hatte ich nicht gewusst, vielen Dank!


    LG, Martin


    Vgl. Bild 11 oben: Ist (sind) das die erwähnte(n) Schnalle(n)?

    Hi Steve,


    Firts of all, I haven't done this before, but why don't you turn yout dish upside-down, remove the cover and dry it like this?

    Contaminating spores won't move upwards, I think.


    Regards, Martin

    Hallo, liebe Pilz-Gemeinde!


    Beim heutigen Spaziergang über den Heilbronner Friedhof stieß ich auf kleine, schwach verzweigte, gelbe Korallen in der Wiese zwischen Laubbäumen.

    Bild 1 Fundort rot umkringelt


    Bild 2 Was Gelbes am Boden!


    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5


    Ein Gummi-Ärmchen habe ich mitgenommen und zuhause ein Fingerlein davon fürs Mikroskop quergeschnitten.


    Mir scheint, die Basidien trügen nur zwei kugelrunde, dickwandige Sporen.

    Schnallen sehe ich keine.

    Ich könnte mir vom Habitus und der Fundzeit her Calocera cf. viscosa vorstellen, hier vor mir zu haben, aber die sollen "curved spores" besitzen.

    Fehlende Schnallen und die stimmgabelförmigen Basidien würden ja passen.

    Sie sollen auf vergrabenem Nadelholz wachsen. Davon wächst ja genug in unmittelbarer Nähe, danach gegraben habe ich allerdings nicht.

    Bild 6


    Probe in verdünntem Kongorot:

    Bild 7


    Bild 8


    Bild 9


    Bild 10


    Bild 11


    Bin ich mit meiner Bestimmungsversuch auf der richtigen Fährte?


    PS: Wenn ich die Mikroskopbilder richtig interprätiere, sind die Sporen im Gegensatz zu den Hyphen sehr dickwandig.

    Warum sehe ich nirgends keinen Keimporus?


    LG, Martin

    Tja, das hätte ich eigentlich vorher gründlich lesen sollen:

    Deine Fundstelle war ein Erlenbruch im "mittelfängischen" Karpfenland!


    Interessant: Mein Fund war in Bachnähe auch an Erle (eher sauere Borke). Als nicht ganz unähnliche Fundsituation: Keuperland im süddt. Schichtstufenland; hier Neckar, dort Regnitz/Pegnitz/Rezart und eher flach-hügelig - und trotzdem gibt's also bei Nürnberg so viele davon!

    Da werd ich ganz neidisch!


    LG, Martin

    Hallo Ingo!


    Ob die Flechte selten ist oder nicht, hängt davon ab, in welcher Gegend du den Ast gefunden hast! :gzwinkern:


    Ich denke, auf deinem Ast haben wir ziemlich sicher Platismatia glauca, die Blaugraue Tartschenflechte, vor uns (Bild 1 Mitte und rechts, Bild 2-3 flächig).

    In den kühlen Bergen soll es davon Massenvorkommen geben!

    Ich konnte erst vor knapp einer Woche ein Exemplar - mein allererstes - hier am Neckar nach langer Suche (> halbes Jahr) finden, und von Patrick im Forum bestätigt bekommen (Platismatia glauca).

    Ganz links in Bild 1 ist noch eine weitere, knitterige, graue Balttflechte zu erkennen, die unter der grünlich/grauen P.glauca mit der braunen Unterseite hervorlugt.

    Hierbei handelt es sich wohl um die sehr häufige Art (zumindest bei mir hier) Parmalia sulcata, die Furchen-Schüsselflechte.


    Hübsches Ding jedenfalls, diese P.glauca - und SO viele auf einem Ast!


    LG, Martin


    Danke, dass du meine Neugierde gestillt hast!

    Für Flechten interessieren sich - selbst hier im Pilzforum - erstaunlich wenige Leute.

    Ich hab' keine Ahnung warum.


    Tartschen waren mittelalterliche Schilder, die ursprünglich randliche Vorrichtungen besaßen, um die gegnerische Waffe zu fangen und einzuklemmen oder gar zu brechen.

    Dadurch war die Schildform, denke ich, etwas verschnörkselt und deshalb hat man die Bezeichnung auf diese kraus-schörkeligen Flechten übertragen. :gidee:

    Hallo miteinander!


    Beim Spazieren am Fluss an einem bewaldeten alten Weinberg entlang bis kurz vor das hiesige Atomkraftwerk (eines der sechs letzten seiner Art), fand ich letzten Dezember folgende kleine Pilze im vermossten Krautstreifen zwischen Wald und lehmigem Fußpfad.

    Der Neckar ist keine 10m entfernt, der Grundwasserspiegel sicher hoch, der Boden feucht - im Winter sowieso.

    Die Bäume umher sind gemischte Laubgehölze, sicher auch mykorrhizapflichtige Buchengewächse.

    Die Pilze waren wachsweiß, fast durchscheinend (Bild 1-3).

    Huthaut, Lamellen und Stiel zeigen die gleiche crème-weiße Färbung, einige wenige Exemplare sind leicht gelblich gefärbt

    Die Lamellen laufen am Stiel herab, die aufgespannten Hüte der älteren Pilze bilden einen leichten Trichter und besitzen einen Buckel in der Mitte (Hutränder hochgebogen).

    Da die gelbliche Pilzvariante sowohl einen helmartigen (= jüngeren) als auch weit aufgespannten (= vollreifen) Hut zeigen können (Bild 4), gehe ich davon aus, dass es sich bei den gelblichen Exemplaren um eine (nahe) verwandte Art handeln muss.

    Zum Geruch der Pilze kann ich nichts sagen, es ist zu lange her.


    Ich denke, es handelt sich um eng verwandte Pilze der Gattung Cuphophyllus (Ellerlinge) und würde mich hier gerne rückversichern, ob diese Zuordnung Sinn macht.

    Ich finde jedenfalls nichts optisch vergleichbares. Ziemlich sicher sind es, trotz Reaktornähe, keine Atompilze! :gzwinkern:

    Als Verwechslungspartner von Jungfern- und Juchten-Ellerlings bei 123-Pilze sind andere, natürlich ähnliche Ellerlinge, und Trichterlinge der Gattung Clitocybe angegeben. Bei den Trichterlingen (Clitocybe dealbata und C.phyllophila) mit Verwechslungspotential erkenne ich aber keinerlei Ähnlichkeit zu meinen Funden.


    Jungfern- und Juchten-Ellerling sollen von Aug/Sep bis in Dez/Jan erscheinen, das würde neben dem makroskopischen Erscheinungsbild doch ganz gut passen.


    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Zwischen drin eine gelbliche (eventuell gealterte Exemplare) Variante:

    Bild 4 gelbliche Variante


    Keine zwei Wochen später (3.Januar) entdecke ich folgende Exemplare in meinem Garten in der Wiese neben dem Komposter.

    Da ich aber recht zuversichtlich bin, es handelt sich um die gleiche Gattung (um die es mir hier hauptsächlich geht), wenn nicht gar gleichen Artkomplex, hänge ich diese Bilder mit an.

    Bild 6 gleicher (?) Pilz im Garten


    Bild 7


    Ich vermute, es handelt sich bei allen Pilzen um Ellerlinge (Gattung Cuphophyllus, ehemals unter Hygrocybe eingereiht). Ein gewisse Ähnlichkeit zu den Saftlingen erschließt sich mir.

    Dann wird's schwierig, Artbestimmung ist bestimmt makroskopisch nicht möglich...

    Vielleicht handelt es sich hier um C.virgineus sen. lat., bei der gelblichen Exemplaren um alte Schlappen oder eventuell um C.ochroceopallida?


    Falls jemand Lust hat, auf meine Anfänger-Anfrage zu reagiern und zu antworten, es würde mich sehr freuen! g:-)


    LG, Martin

    Hallo Patrick,


    Ich habe mir das Sache nochmals angesehen: Die beiden Arten P.tribacia und P.tribaioides hatte ich damals verglichen und mich innerhalb der Physcien mangels besserer Wahlmöglichkeiten für P.dubia entschieden, die soll nicht selten sein und ich habe sie noch immer nicht eindeutig identifiziert - wahrscheinlich trägt sie ihren Namen zurecht!


    Die Gattung Physciella war mir bisher unbekannt.

    Farbreaktionen bei Physciella seien negativ (R-) (nach Flechtenbilder (Ph-Py))!

    Physciella chloantha zeigt zudem genau den gesuchten Habitus: kleine Thalli bis 4 cm, rosettig dichtgedrängt, ausgeprägte Lippensorale, wenige Rhizinien, etc.

    Die Unterrinde der Gruppe Physciella wird als weißlich / prosoplektenchymatisch (Aufbau durch parallel laufende Hyphen, im Gegensatz zur Oberrinde) sowie spärlich mit weißlichen Rhizinien besetzt beschieben (Fl. Deutschlands).


    Bei den Flechten in Bild 2 (zumindest die Flechte am Bildrand oben), 3 und 4 und den Stereolupenaufnahmen der Unterseite Bild 6 & 7 könnte es sich tatsächlich also um Physciella chloantha handeln. Die Flechte auf im Zentrum von Bild 2 und auf Bild 5 sehen tatsächlich etwas anders aus, hmmm.

    Ich würde die gesuchte Flechte also - aufgrund deiner Anregung - und einer Neubeurteilung der Datenlage Physciella chloantha zuweisen.

    Physcia dubia ist falsch, auch spricht der durchgeführte Färbtest an der Flechtenrinde mit R- (K-, C-, L-, P-) gegen Physcia (K+ gelb).


    LG, Martin

    Hallo Patrick,


    danke für den heißen Tipp!

    Als Einsteiger kauft man sich natürlich erstmal die kleinen Übersichtsbüchlein, in denen dann bestimmte Flechten beschrieben werden, weil sie deutschlandweit, bzw. an den Stellen, an denen der Author oder die von im zitierten Autoren geprüft haben, häufig sind. Das prägt. Es sagt aber nichts aus über die Häufigkeit hier bei mir vor Ort.

    Da sind umfassendere, weiterführende Flechtebücher besser, aber auch hier ist die Größe der betrachteten Naturräume, für die Sichtungen als gesichert gelten, noch sehr groß.

    P. dubia ist so ein Beispiel einer Flechte, die ich nicht wirklich finden kann oder auch mit anderen Physcien verwechsle, da hast du recht. Ich finde die Artabgrenzung innerhalb dieser Gattung fordernd.


    Ich will deine Vorschläge bei Gelegenheit sehr gerne prüfen!


    LG, Martin

    Hallo Patrick,


    da hast du dir aber Mühe gemacht, vielen Dank!

    Ja, so ein Brückengeländer kann Überraschungen bergen. Die Xanthoparmelien gibt es hier eigentlich nicht, ich habe sie nie irgendwo entdeckt.

    In meinem Harzurlaub heuer sah ich sie auf saurem Untergrund erstmals. Und dann entdecke ich sie hier in großer Zahl auf dem Geländer, prall mit Apothecien bedeckt. Denen geht es richtig gut hier! Bis galt irgendwer meint, das Geländer in diesem unschwäbischen Zustand muss gestrichen werden. Dann war's das für viele Jahrzehnte...


    Die Lecanora aus Bild 12 sehe ich des öfteren auf basischem Gestein, Hauptsächlich Mauerwerk, in genau dieser chaotischen Ausprägung. Sie besitzt immer

    diese hellbräunlich/beige Färbung und eine sehr dichte Packung an Apothecien, so dicht, dass sie teils hochkant stehen müssen. Ich hätte sie auch in die Ecke L.polytropa zugeordnet, war mir aber nie sicher. An L..stenotropa hatte ich noch nicht gedacht, ich werde das bei Gelegenheit prüfen.


    Bei dem lichenicolen Pilz in 13 gehe ich gerne mit, den Verdacht hege ich schon lange. Inzeressant ist hier noch zu wissen, dass die Physcien auf dem Südgeländer kaum oder nicht befallen sind, während die auf dem nördlichen Geländer alle wirklich sehr stark befallen sind; ein Grung mag sein, dass sich auf so einem Metallgeländer bei Regen ein geschlossener Wasserfilm bilden kann, worinnen sich die Pilze bestens ausbreiten können.


    Ist schon interessant das alles.


    Grüße aus dem Süden, Martin

    Hallo Murph,


    dass sie als essbar gelten, habe ich gelesen.

    Gegessen habe ich sowas noch nie.


    Es eignen sich wohl nur die kleinsten Feinsten für blaue Samtzünglein? g:D

    Dein Urteil klingt für mich auch so, als ob sie gut zu Keksen und Lebkuchen passen würden. Aber gibt es nicht einen etwas größeren Murph-Verwandten, der auf sowas ganz versessen ist (Keeekse!)?:ghurra:


    LG, Martin

    Hallo Patrick,


    sehr schön!

    Ich denke, demnächst nochmal vorbeizuschauen, dann will ich auf Stenocybe achten!

    Das ist meine erste Erlenkrone, da gibt es bestimmt noch einiges zu entdecken.

    Der Haselkleiebecherling schiebt auch gerade Fruchtkörper an den Erlenästen.


    LG aus dem Süden,

    Martin