Beiträge von KaMaMa

    Hallo Wolfgang P.


    ich war heute vor Ort, um nach weiteren, eventuell größeren Fruchtkörpern von Hohenbuellia Ausschau zu halten.


    Leider:

    In der vergangenen Woche waren die Waldarbeiter fleißig und haben dort viele Bäume (vornehmlich große Eichen und Buchen, aber auch kleinere Stämmchen, die im Weg waren) gefällt, die jetzt dort durcheinander rumliegen und auf den Abtransport warten; auch die beiden ineinander verkeilten Kirschen, an denen ich die Hohenbuellia gefunden hatte, standen nicht mehr da, wo sie letzte Woche waren. Auch sie gingen zu Boden und wurden zerstückelt.


    Nach längerer Suche und Vergleich mit der Streckenaufzeichnung und den Fotos von letzter Woche, konnte ich den Baumstamm sicher ausfindig machen.

    Fruchtkörper konnte ich allerdings nur einen einzigen kleinen finden, in der gleichen Größe (2-3mm) wie letzte Woche.

    Alles Größere mit Hut an diesem und den benachbarten Kirschstämmen war nur Plicatura crispa.


    Was ich dir anbieten kann, wenn du möchtest, ist, dir die kleinen getrockneten Fruchtkörperchen in einem Brief zuzusenden.

    Vielleicht kannst du ja etwas damit anfangen, und vielleicht bekommst du heraus, um was es sich hier genau handelt.

    Ob sich das bei dieser geringen Menge lohnt, und ob du möchstest, musst natürlich Du wissen.

    Also melde dich, wenn du die Fruchtkörper haben möchtest.


    Andererseits konnte ich eine Menge der am gleichen Baumstamm benachbart wachsenden Dermea cf cerasi (Thorbens Vorschlag/Verdacht) und ihrer Anamorphe finden.

    Die werde ich nachher mikroskopieren - bin schon gespannt!


    LG, Martin

    Hallo Björn,


    vielen Dank für deine erläuternde Antwort!

    Mit der schwarzen Oberfläche hast Du natürlich Recht, da muss es vielerlei mögliche Ursachen geben!

    Zumindest in Bild 6 darf ich aber doch zurecht kleine B.adustae um die große herum vermuten, oder?


    Ich werde versuchen, weiter ein Auge auf diese Objekte zu haben; vielleicht erkenne ich im Lauf der Zeit, was dahintersteckt.


    Wenn ich diech recht verstehe, meinst Du vermutlich so etwas wie in Bild 7 und 8:

    Hier sitzen Kohlenbeeren dicht an dicht mit etwas plüschig wirkenden Fruchtkörpern, die, wie ich vermute, die jeweils zugehörigen Anamorphe sein könnten.

    In Bild 8 sieht man in schöner Reihenfolge, wie unter den pelzigen Strukuren die fertigen Teleomorphen herauswachsen. Interprätiere ich das richtig?

    Die Anamophe wird dabei wie Brotrinde weggesprengt.

    Bild 7


    Bild 8

    LG, Martin

    Hallo miteinander!


    Letztes Wochenende fiel mein Blick beim Spazieren im Wald auf einen am Wegesrand liegenden, entrindeten, schwarzen Ast, woran interessante, kleine Pilze zu erkennen waren (Bild1).

    Vielleicht sind es nur unbestimmbare Jungstadien von irgendwelchen Rindenpilzen, crèmeweiß mit weichen Rundungen - aber ich bilde mir aber ein, sie erinnern mich an etwas.

    Und ich könnte mir in den A.. llerwertesten beißen, weil ich keine Probe mitgenommen habe! :gkopfwand:


    Auf den hellen Fruchtkörpern lassen sich schwarze, braune und graue Strukturen erkennen:

    Das Schwarze ist wahrscheinlich angehobenes Holz; die Pilze scheinen sich von unterhalb hervorzuzwängen und heben dabei Teile der schwarz gefärbten Holzoberfläche mit an.

    Daneben exisitieren auf den Fruchtkörpern die runden, transparent wirkenden, braunen Flecken (Bild 2+3). Damit kann ich nicht wirklich etwas anfangen, vielleicht Befall?Wenn die grauen Strukturen aber erste Porenbildungen sind, könnte es sich vielleicht um junge Bjerkanderae adustae (Angebrannte Rauchporlinge) handeln?

    Sein Initialstadium sieht doch so dem sehr ähnlich (Bild 6).


    Stimmt es übrigens, dass B.adusta eine schwarze Verfärbung der Oberfläche des umliegenden Holzes verursachen kann (<=> "Angebrannter" Rauchporling)?


    Was meint ihr dazu?


    LG, Martin


    Bild 1 der Ast mit einer dichten Gruppe von weißlichen Fruchtkörpern


    Bild 2 das Holz ist kohleschwarz verfärbt


    Bild 3 die Fruchtkörper pressen das Holz beiseite und in die Höhe. Braune, fleckige Beläge ev. durch Befall?


    Bild 4 graue Strukturen - vielleicht ein Hinweis?


    20220108 1540135 Laubersteige & Hälde.JPG

    Bild 5 schwarze Rhizinien müssen nicht vom gleichen Pilz sein



    Zum Vergleich Fruchtkörper vonh Bjerkandera adusta in unterschiedlichem Alter

    Bild 6 B.adusta an anderer Stelle gefunden, mit kleineren Exemplaren am Bildrand

    Hallo Günther,


    zur Sichtbarmachung der Gloeozystiden (GZ) reicht Kresylblau (KB) also vermutlich aus!


    Björn hat aber recht, wenn er darauf hinweist, man muss die SV-Reaktion beobachten, wenn der Schlüssel das so verlangt;

    dann führt zur Artbestimmung via Schlüssel wohl kein Weg an SV vorbei.

    Es gibt nämlich mit SV einfärbbare und mit SV nicht einfärbbare GZ. Die sollen ggf. unterschieden werden.

    Ob es mit KB ebenso einfärbbare und nicht einfärbbare GZ gibt, und ob diese dann deckungsgleich mit den mit SV einfärbbaren und nicht einfärbbaren GZ sind, ist denkbar aber unklar.


    LG, Martin

    Hallo Ingo & Björn!


    Danke für die Bestätigung meines leisen Verdachtes!


    Übrigens wegen Sulfovannilin zum Einfärben der Goeozystidien:

    Kann es sein, dass auch Kresylblau zum Einfärben der Goeozystidien funktioniert?

    Das habe ich zwar auch nicht, aber es erscheint mir etwas angenehmer im Umgang als 70%ige H2SO4...

    Vielleicht bestelle ich das dann beim nächsten Chemie-Einkauf mal mit - wird wahrscheinlich nicht so schnell schlecht.


    KOH zum Verseifen des Öls (?) geht also auch zum Nachweis von Goeozystidien? Wahrscheinlich muss sie dann hochkonzentriert sein (20%-30%)?


    Welche Chemikalien sollte man denn vorrätig haben?

    Im Moment habe ich zuhause

    - Lugol (Flechten)

    - Natrium-Hypochlorid (Flechten)

    - Paraphenylen-Diamin (Flechten)

    - KOH 20% & 30% (Flechten)

    - Kongorot in SDS

    - Karminessigsäure


    Ich habe den Verdacht, Baumwollblau (Kollagene), Kresylblau (pos. gel. Moleküle) und ev. Methylenblau (Pektine, Chromatin, usw.) wären von Zeit zu Zeit auch nicht schlecht zu haben.


    LG, Martin

    Hallo,


    der Sporenabwurf war jetzt erfolgreich und viele reife, avertrocknete Sporen liegen vor.

    Ich musste habe in Wasser quellen lassen, beobachtete aber viele Sporen mit Vakuolen (?), weshalb ich noch ein Tröpfchen Lugol zusetzte - das soll ja erlaubt sein.

    Dann wurden nur Sporen ohne Vakuolen gemessen.

    Bild: Sporen in Wasser, wieder aufgequollen


    Die gestrige Messung wird bestätigt, allerdings leicht nach oben korrigiert (+0,5µm), da die Sporen vermutlich besser ausgerichtet sind.

    Einen Faktor 2 schaffe ich leider nicht, Björn. :gzwinkern:

    L x B = (7,0) 8,0-8,5-9,0 (9,0) x (3,5) 3,8-4,0-4,2 (4,5)

    Ich frage mich, ob das Medium durch den osmotischen Druck, den es auf die Zelle ausübt, womöglich einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis der Sporenmessung hat.

    Wahrscheinlich resultieren u.a. hieraus die leichten aber merklichen Schwankungen der Messergebnisse.

    Geplatzte Zellen/Sporen konnte ich allerdings keine entdecken...


    Zum Thema Gloeozystidien wollte ich noch nachfragen, ob damit so etwas hier gemeint sein könnte,

    lange Zystidien mit seltsamem, wie gefaltet wirkendem Inhalt (in Kongorot gefärbt):

    Bild 3g 400x


    Bild 3h 1000x


    Ich könnte natürlich versuchen diese auffälligen Zellen zu vermessen, sie wirken jedenfalls recht lang.

    Vorgestern habe ich sie fotografiert, aber leider nicht gemessen.


    LG, Martin

    Hallo,


    mein erster Sporenabwurf hat leider nicht geklappt, die Chose ist wieder eingetrocknet - tja: eindeutig Anfängerfehler!


    So, nach dem erneuten Einweichen habe ich vorhin an 4-6 Stellen von der Probenoberfläche Material gezupft und unter das Mikroskop gelegt.

    Der Rest der angefeuchteten Probe liegt derzeit unter einem vom Durchmesser passenden Kunststoffschälchen auf einem Objektträger im Schrank, vielleicht klappts ja heute nacht.


    In der Folge habe ich vorhin 22 Sporen auf dem Boden des Objektträgers liegend vorgefunden und gemessen, dann abgebrochen da die Werte dicht beisammen liegen.

    Das Ergebnis liegt tatsächlich deutlich höher als bei der Erstmessung (Warum?).

    Der Minimalwert von heute entspricht dabei etwa dem Maximalwert der Erstmessung.

    Ergebnis jeweils in der Form (Min) - Median-StAbw - Median - Median+StAbw - (Max) - ich hoffe das passt so!

    Länge: (7,0) 7,4-8,0-8,6 (9,0) µm

    Breite: (3,0) 3,7-4,0-4,3 (4,5) µm

    Quotient: (1,8) 1,8-2,0-2,2 (2,3); jeweils aus den L/B-Wertepaaren der einzelne Sporen gewonnen


    Wenn ich bedenke, dass sich die Sporen in Wasser durchaus mal drehen und dadurch die Längenmessung zu kleineren Werten verfälscht ausfällt - der Vorteil eines Sporenabwurfs wird dadurch offensichtlich - liegen die Werte zwar am unteren Rand des Wertebereiches von P.incarnata (8-12 x 3,5-5 oder 7,5-10 x 3,5-5 je nach Quelle), aber sie liegen drinnen - wie Ingo eben schon orakelt hat!


    Für P.aurantica finde ich die Sporengrößen-Angabe von 16-18 x 8-9.

    Da liegen wir aber noch weit weg, obwohl mir der von der Farbe her mehr zusagen würde...


    Bin schon auf den Abwurf gespannt und hoffe, er klappt diesmal!


    VG, Martin



    PS.: Übrigens ist die Pilzkruste gar nicht so dick, wenn man mit der Pinzette hineingreift, ist man sofort auf der Borke und hat quasi nichts erwischt.

    Die einzelnen Pinzettenzupf-Proben haben alle etwa die gleiche Dicke, könnte das nicht die Krustendicke sein?

    Mirkoskop 100x

    Hallo Björn,


    der Sporenabwurf läuft.

    Ich hoffe er klappt noch, die Probe war schon fast eingetrocknet...

    (Ich habe sie wieder angefeuchtet)


    LG, Martin

    Hallo.


    Für Peniophora incarnata sind die Sporen viel zu klein. Phlebia subochracea passt da besser, dachte ich.


    LG, Martin

    Hallo,


    gestern im Wald konnte ich einige für mich neue Pilze an Holz beobachten:


    1) An einer umgekippten Fichte relativ eindeutig Stereum sanguinolentum (Blutender Nadelholz-Schichtpilz):

    Bild 1a


    Bild 1b



    2) An liegender Rotbuche ein bläulich-grauer Pilz: Oligoporus cf. alni = jetzt Cyanosporus cf. alni (Fastblauender Erlen-Saftporling):

    Bild 2a

    Bild 2b


    Etwas weiter an einem Fichtenstubben nochmals und sogar noch blauer (Unterseite ist leider verwackelt):

    Womöglich Oligosporus cf. ceasius = Cyanosporus cf. caesius (Nachbestimmung Andreas - Danke schön!)

    Bild 2c



    3) An Astabfällen neben einer Waldarbeiterhütte viele orangene Krusten von Peniophora spec (ev. incarnata - siehe weiter unten in Konversation. Danke Björn, Andreas und Ingo für die Nachbestimmung/Korrektur!) Phlebia subochracea, den hätte ich eher gelb erwartet:

    Bild 3a


    Bild 3b


    Mikroskopisch lassen sich hier erkennen:

    - dickwandige, kristallbesetzte Zystidien

    - Schnallen

    - gelhaltige Bereiche

    - 4-sporige Basidien

    - Riesenzystidien in Ampullenform

    - inamyloide Sporen der Größe 3-3,5 x 5-6 (7) µm

    Bild 3c


    Bild 3d


    Bild 3e


    Bild 3f Sporen



    4) An liegendem, vermoostem Laubholz vermutlich Datronia mollis (Großporige Datronie oder Weicher Resupinatporling):

    Bild 4a


    Bild 4b


    Könnten meine Zuordnungen stimmen?

    LG, Martin

    Hallo Wolfgang,


    ich denke, es lässt sich durchaus einrichten, da nächstes WE nochmals hinzugehen.

    Das war schon eine interessante Ecke.

    Ich war noch nie dort und konnte einige Erstsichtungen machen - und es ist noch nicht mal weit weg.

    Da lohnt sich ein weiterer Besuch allemal! ==Gnolm7


    À propos:

    Es ist nicht so, dass ich nicht nach 4-sporigen Basidien gesucht hätte.

    Nach dem ersten Überblick suche ich nach Basidien und Sporen.

    Möglichst nach Sporen an Basidien, dann kann ich am ehesten davon ausgehen, dass sie zur Probe gehören; und habe zugleich eine Information über die Parallaxe der Sporen an der Basidie und damit über die Zuverlässigkeit der Messung dieser Sporen.

    Wenn Basidien gefunden werden, fahre ich vorsichtig den Schärfebereich durch, um möglichst alle Sterigmen zu erkennen.

    Die Sterigmen sind in unserem Fall ja recht prominent und kaum zu übersehen, da gibt's ja ganz andere Fälle...


    Nun, die vermeintliche Spore in Bild 11 setzt sich weit in der Tiefe fort und gehört wohl zu einer Paraphyse oder Basidiole oder was auch immer, das kann man noch jetzt an der Bildunschärfe erahnen.

    Ich habe, bevor ich ein Bild speichere, immer den Tiefenbereich durchgefahren und den Bildbereich nach Sporen abgesucht.

    Wäre da nur eine Spore gewesen, hätte ich in diesem Fall auch ein Bild gemacht, um Daten zu sammeln.


    Eine (!) frei schimmende Spore (rundum scharf umgrenzt), oder das, was ich dafür halten würde, habe ich tatsächlich gefunden.

    Den Fund habe ich oben nicht weiter erwähnt, da unklar ist

    - ob sie überhaupt zur Probe gehört (freischwimmend),

    - dass in Wasser wahrscheinlich durch eine Parallaxe die Messung verfälscht ist (Länge verkürzt, da im Wasser gedreht),

    - ob sie überhaupt reif und ausgewachsen ist,

    - man bei einer Spore keine statistische Verteilung erhält,

    Es gibt sicher noch mehr Punkte, mir fällt im Moment nichts weiter ein. ==Gnolm10

    Gemessen habe ich 3,5 x 5 µm², Messfehler bei < 0,5 µm, liegt also durchaus im Bereich der im Schlüssel erwähnten Sporenmaße.

    Aber wie gesagt, der Dickenmessung glaube ich erheblich mehr als der Längenmessung, das Maß ist ziemlich sicher größer.



    LG, Martin

    Sporenbild

    Hallo Wolfgang,


    ich denke es ist am zielführensten, wenn ich nächstes Wochenende vor Ort gehe und mir die Sache nochmal im Detail ansehe, wenn du das möchtest.

    Vielleicht finde ich dann auch größere Fruchtkörper irgendwo am Stamm.

    Damit stiege auch die Chance, Sporen zu erhalten.

    Mittlerweile habe ich eine Ahnung, wie die gereiften Fruchtkörper aussehen könnten.


    An allzu exotische Funde glaube ich nicht, eher an eine Fehldeutung meinerseits.

    Vielleicht sind die Basidien nicht 2-sporig:

    Die eine, vermeintlich von mir gefundene 2-sporige Basidie (Bild 12) hat sich ja mittlerweile scheinbar als nematodenfangende Zystidie herausgestellt.

    Ich möchte an dieser Stelle allerdings darauf hinweisen, dass das zweite, unschärfere Schnörpselchen in Bild 12 links zur gleichen Zelle gehört wie das im Fokus liegende.

    Damit hätte die Cystidie entweder zwei Fangschnörpsel (gibt's das?) oder es ist doch eine Basidie, oder sonst was anderes.


    LG, Martin

    Hallo Thorben,


    das klärt natürlich die kleinen grauen Schildchen.

    Ich vermute die gelben Stielchen sind dann die zugehörige Anamorphe, aus der sich im Laufe der Zeit die Teleomorphe entwickelt?

    Es handelt sich also doch zweierlei Pilze, die dicht besammen wachsen.

    Dermea cerasi und eine Hohenbuehelia spec.

    Da könnten tatsächlich kleine Apothecien sein, die teilweise aufgequollen sind:

    Sind die zugehörigen Anamorphen wirklich gelb, nicht schwarz?


    Hallo Wolfgang,


    ich gebe dein Lob ans Mikroskop weiter: Ist eigentlich nur ein billiges China-Konstrukt mit Smartphonehalterung d'rüber, aber das tut's für mich.

    Mitgenommen habe 5-6 oder 7 der Hütchen, wobei die alle etwa ähnlich klein waren, um 3mm Durchmesser.

    Die inkrustierten Hyphen habe ich im Huttrama im gelhaltigen Bereich gefunden, da sehen alle Hyphen so aus.


    Dem Schlüssel in Thorn/Barron folgend lande ich bei Hohenbuehelia approximans.

    Bei Hohenbuehelia approximans wird in Sonia Mentrida Arbeit als einzige ausdrücklich auf Prunus vorkommend erwähnt.


    Passt Hohenbuehelia approximans zu den Bildern?


    LG, Martin

    Hallo,


    ich habe heute nochmals nach Sporen gesucht, aber wieder nichts gefunden.

    Mittlerweile sind die Proben auch getrocknet und deutlich abgedunkelt.

    Ansonsten haben die sich durchs Trocknen kaum verändert.

    Exsikkat Bild 1

    Exsikkat Bild 2


    Im Mikroskop finde ich im getrockneten und wieder eingeweichten Zustand die gleichen Strukturen wie gestern an den frischen Proben:

    Die kristallbesetzten Zystidien (offenbar "Merulloide") und die Zystidien mit dem Schnörpsel an der Spitze, die, wenn ich Wolfgang oben richtig verstanden habe, zum Nematodenfang dienen könnten.

    Bild Exsikkat 3


    Ansonsten gibt es auch (gestern schon gefunden nunr nicht gezeigt) Bereiche mit Hyphen, die irgendwie ringweise ummantelt erscheinen:

    Bild Exsikkat 4


    Vielleicht hilft das weiter - mir sagt es leider nichts.

    LG, Marti

    Hallo liebes Pilzforum,


    beim Spazieren durch den Laubwald stieß ich auf zwei umgekippte, sich gegenseitig stützende Kirschen.

    Darauf wuchsen selsame Wesen.

    Bild 1 umkippende Kirschen


    An der vorderen der beiden Kirschstämme lassen sich Erhebungen auf der Borke erkennen: Pilze natürlich.

    Bei genauerer Betrachtung erkennt man kleine Seitlinge mit etwa 5mm Durchmesser, die scheinbar aus den Lentizellen der Kirsche hervorquellen.

    Die Lamellen sind weiß und ungezähnt:

    Bild 2 Blick von unten


    Die Hüte dieser Lamellenträger sind dunkelbraun, zum Rand hin heller werdend.

    Weißliche Schuppen liegen darauf:

    Bild 3 Pilzgruppe


    Bild 4 Hüte


    Der Stiel, falls vorhanden, ist weiß und braun behaart:

    Bild 4 Pelziger Stiel


    Daneben lassen sich andere Strukturen erkennen, häufig schön aufgereiht, scheinbar durch die Lentizellen austretend:

    Bild 5 Verschiedene Pilze oder unterschiedliche Entwicklungsstadien?


    Die grauen Platten scheinen ein Vorstadium zu sein. Rechts unten in Bild 5 hebt sich eine der grauen Vorstadien an und erinnert stark an die Seitlinge oben.

    Und die gelben Stiftchen? Sie scheinen mit den grauen Platten zusammenzuhängen:

    in Bild 5 mittig am unteren Bildrand und in Bild 6 zentral knapp oberhalb der Bildmitte scheint eine graue Platte auf den gelben Stiftchen aufzuliegen:

    Bild 6


    Ich habe einige Seitlinge mitgenommen, von den anderen natürlich nichts, da ich den möglichen Zusammenhang erst zuhause zu vermuten begann.

    Bild 7 Stereolupe


    Ein Lammellenschnitt zeigt viele kristallbehaftete Zystidien

    Bild 8 100x


    Bild 9


    Schnallen scheinen vorhanden zu sein.

    Bild 10


    Basidien habe ich nach längerer Suche gefunden, mit nur zwei leeren Strigmen

    Bild 11 Basidie ohne Sporen (ev. erst in Reifung)


    Bild 12 Basidie mit sprossenden Sporen-Ansätzen


    Sporen konnte ich bisher leider keine finden.


    Vermutete Enticklungsfolge des Seitlings:

    Was ist denn das denn für ein Pilz?

    Und: Hängen die drei Formen wirklich so zusammen?


    LG, Martin

    Hallo Ingo,


    tut mir leid, deine letzen Nachrichten sind mir durch die Lappen gegangen. Habe ich erst heute gefunden. ==Gnolm10

    Die Anwendung der Chemikalien und insbes. Paraphenylen-Diamin wird auf S.19-S.22 in deinem Büchlein beschrieben, inkl. Bezugsquellen.

    Paraphenylendiamin hab ich noch nie gehört, das klingt irgendwie giftig oder nach DesignerDroge.

    Sag mal, in was für Kreisen verkehrst du denn? ==Gnolm4


    KOH wird neben der 3%igen zum Quellenlassen als Färbereagenz in 10%, 20% und 30% angeboten. Ich habe mich für die mittlere Konzentration (20%) entschieden. Es funktioniert!

    10%ige KOH funktioniert wohl genau so, ist nicht so aggressiv und ist mit weniger Wasser auch schnell zu etwa 3%iger verdünnt, wen man sie braucht.

    Paraphenylen-Diamin ist natürlich (!) giftig, allergen und wird auch in Haarfärbemitteln eingesetzt (Friseurhände).

    Sie dient u.a. auch als Nachweis von Fumarprotocetrarsäure, die in einigen Cetrarien (Islaändisch Moos) und Cladonien sowie anderen Flechten vorkommt oder eben nicht.

    Genau richtig für dich!


    Einen Peletigeren-Schlüssel habe ich (Wirth: Flechten Deuschlands, 24 Schritte), du findest aber auch im Netz einen kostenlosen Schlüssen mit 45 Schritte; alle in D nachgewiesenen Arten sind enthalten, bzw. werden im folgenden Papertext erwähnt:

    Goward T, Goffinet B, Vitikainen O (1995). "Synopsis of the genus Peltigera (lichenized Ascomycetes) in British Columbia, with a key to the North American species". Canadian Journal of Botany. 73: 91–111. doi:10.1139/b95-012 - funktioniert bstimmt auch prima!


    LG, Martin

    Hallo Ingo!


    Glückwunsch zu deinen wirklich tollen Funden!

    Flechten muss man immer (!) vergrößert betrachten - ein toller Mikrokosmos, und sehr dankbar für Makroaufnahmen - auch die Fauna, die darinnen lebt und webt!


    Von so vielen unterschiedlichen, dicht geballt stehenden Cladonien kann ich nur träumen!! ==Gnolm11==Gnolm6==Gnolm8

    Das ist ja fast wie auf deinem Schweden-Urlaubsfoto!

    Von Cladonien weiß ich leider so gut wie nichts, die gibt es hier nicht so üppig. Ich muss mich mal einarbeiten.

    Peltigera muss ich hier noch länger suchen, hab ich erst 2x in größerer Entfernung versteckt in den Hügeln gefunden (P. praetextata). ==Gnolm21

    Und und dann auf Gabinonen neben einer Wiese: P. didactyla, die in ihrer Entwicklung so unterschiedliche Formen durchmacht, dass sie früher drei Namen für drei Arten hatte!


    Die Peltigera solltest du nass (Farbe) und trocken (wg. Filz auf Oberseite, den man nass kaum/nicht erkennt) untersuchen.

    Wichtig ist immer die auch Unterseite: Farbe, Struktur, Rhizinienform, etc.

    Das machst du ganz richtig!

    Da hast du die nächsten Tage noch Spaß beim Bestimmen. ==Gnolm7

    Ich müsste auch schlüsseln - und ob ich dann richtig rauskomme ist offen...


    Wahrscheinlich kommst du um Färbereagenzien nicht herum, wenn du die Cladonien genauer bestimmen willst.

    Als Pilzler hast du vielleicht ohnehin die eine oder andere Chemikalie beschafft:

    Hypochlorid-Lösung "C" hast du wahrscheinlich als flüssigen Rohrreiniger zuhause.

    Kalium-Hydroxid "K" hat man nicht unbedingt zuhause rumliegen.

    Die nächsten beiden Lösungen sind eher Flechtler-typisch:

    Lugol, "L", als Jod-Quelle - ob auch Melzer geht, habe ich noch nicht probiert, aber warum nicht?

    Paraphenylendiamin "P" wahrschienlich nicht.


    À propos Isidien und Peltigera: Ich konnte mal P. praetextata finden, die häufig Isidien aufweist (Bild).

    Schau mal Bernds (Kruenta) letzte Posts im Flechtenbereich an, der hat letztes Jahr etliche Peltigeren gezeigt.

    Isidien auf Peltigera praetextata


    Fang am besten mit Blattflechten an, die erscheinen mir einfacher als Cladonien.

    Cladonien sind eine eigene Welt.


    LG, Martin

    Hallo Pablo,


    und danke für deine Erklärungen!

    Du bestätigst also die Liste, die mithilfe der Nachbesserungen von Beli und Bernd (:gbravo:) zusammengeschustert wurde.

    Um weiter zu kommen braucht es einfach mehr Informationen wie Schittbilder.

    Ich sollte also IMMER das Messer nicht nur dabei haben, sondern auch verwenden!

    Ich werde versuchen, das zu beherzigen.

    À propos Schillerporlling und Sporenfarbe: Inocutis rhaetes (Fuchsroter Schillerporling) hat wohl rostbraunes Sporenpulver (FoTE, 123P), weshalb das mein "erster" Gedanke (in Wahrheit nach längerem Recherchieren) zu Pilz 4 war.

    Ich dachte nämlich zuerst, dass die dunkelbraune Farbe vom Sporenpulver käme - falsch gedacht!


    LG, Martin


    Bild 4a Detail

    Hallo,


    das sind ganz großartige Fotos auf den Plätzen 1-4, Glückwunsch!


    Die beiden Bilder mit den weißen Pilzen (Häublinge und Koralle) besitzen, wie ich finde, einen tollen Kontrast zum Hintergrund, wobei mir das bei der filligranen Kamm-Koralle noch etwas besser gelungen erscheint.

    Der violette Trichtering brilliert durch die ungewöhnliche und satte Farbkomposition und hat den ersten Platz sicher verdient!

    Es macht Spass eure Fotos - alle übrigens - anzusehen, und ich freue mich schon auf den nächsten Wettbewerb.


    LG, Martin