Beiträge von KaMaMa

    Hallo Uwe,


    die Zuordnung Ganoderma wurde nur bei dem ersten Pilz am liegenden Pappelstamm gemacht.

    Dort hatte ich auch erwähnt, dass die Poren NICHT auf Druck reagieren, wie man es bei G.applanatum eigentlich erwarten würde.

    Ich hatte das durchaus bewußt notiert, weil ich mich auch an G.applanatum erinnert fühlte.

    Gut, vielleicht gibt's auch Analphabeten unter den G.applanata. :gzwinkern:


    Die anderen Pilze sind wohl Zunderschwämme, besonders die am stehenden Stamm in den beiden nachgereichten Bildern.

    Sie zeigen alle den "Zipfelmützen"-Ansatz am Stamm.


    LG, Martin

    Hallo Ingo,


    du hast selbstverständlich recht mit Bild 6d!

    In der Bildmitte kann natürlich eher eine Physcia aipolia sein: Viele weiße Pünktchen (Pseudocyphellen) und Apothecien, wobei auch Tenella Apothecien ausbilden kann.

    Mit so vielen Pseudocyphellen habe ich P.tenella allerdings noch nicht gesehen - für P.aipolia wäre das eher normal.

    Hier hilft die Feuchtigkeit beim Erkennen der Pseudocyphellen!

    P.aipolia liegt auch dichter am Substrat an.


    Es bleibt schwierig - es gibt so viele Physcien!

    Aber Tenella und Aipolia sind relativ häufig.


    LG, Martin

    Hallo Beli,


    dank für deine Antwort!


    Bei Pilz A dachte ich auch bereits an Ganoderma spec.

    Bei der Zuordnung G.applanatum stört mich, dass die Poren dann "beschreibbar" sein sollten.

    Der Pilz war feucht und vital, aber die Porenseite schwärzt nicht.

    Kann es dennoch G. applanatum sein?


    Pilz C als Fomes fomentarius kann ich mit schon vorstellen.

    Bei Pilz B, hatte ich den stärkeren Verdacht, da an dem Baumstumpf, zu dem der Ast sicher gehört, Fomes fomentarius wuchsen:

    Bild Pappel von gegenüber


    Bild Pappel oben


    Pilz B und C wirken ja auch ähnlich.

    Leider fehlt an dem von mir ausgeschnittenen Keil genau der interessante Teil (Mycelkern) als Nachweis.

    Da sit mir erst zuhause aufgefallen.


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    ich glaube, du meinst vermutlich Ingos Bild, macht aber nix.


    Die erste Flechte ist wahrscheinlich eine Physconia. Die sind am Thallusrand immer hübsch weiß bereift. Du kannst ja mal mit P.grisea vergleichen, die ist bei mir sehr häufig, hat keine Apothecien, aber eine serediös bis isidiöse Mitte. Die Unterseite sollte allerdings eher braun sein. Allerdings ist die Flechte nass, vielleicht wird sie dann unterseitig so dunkel....


    Bei den anderen Zuordnungen kann ich jedenfalls keinen Fehler erkennen


    Auf den beiden letzten Bildern sieht man vermutlich hauptsächlich Physcia tenella mit ihren kurzen Wimpern am nicht helmartigen, nicht aufsteigenden Lappenende.


    Schau dir doch mal die violetten Verfärbungen an. Da sitzt vermutlich ein lichenicoler Pilz auf deinen Flechten.


    LG, Martin

    Hallo,


    sehr interessant!


    Ich hatte letztes Jahr auch einen alten, ähnlich roten Pilz fotografiert, bei dem ich einen Befall vermutet und die Bilder beiseite gelegt hatte.

    Jetzt da hier Hypomyces rosellus erwähnt wird, werde ich daran erinnert:

    Befallener Porling


    Leider ist mir bei dem schwülen August-Wetter damals die Linse beschlagen, aber ich denke, es könnte sich hier ums gleiche handeln!


    LG, Martin

    Hallo Pilzfreunde,


    pilztechnisch ist bedingt durch die Jahreszeit und die Trockenheit nicht viel los, deshalb ging's gestern raus in den Auwald, der in einer alten Neckarschlinge liegt und ein Naturschutzgebiet ist.

    Hier wachsen Pappeln, Erlen, Weiden - teilweise die Füße dauernd im Wasser - aber auch Eichen und Ahorn, wenn der Untergrund etwas trockener wird.


    An der ersten umgekippten, noch fast vollberindeten Pappel am Wegrand wuchsen etliche große Porlinge, offenbar mehrjährig und braunfleischig, breit anwachsend. Die Hutoberseite ist schmutzig graubraun.

    Poren zähle ich 4-5/mm. Die Porenseite verfärbt sich nicht auf Druck.

    Wegen des Substrates würde ich Phellinus populicola erwarten, aber ob's hier stimmt?

    Der hätte doch eine dunklere Hutoberseite, oder?

    An der mitgenommenen Probe konnte ich leider keine Sporen finden.


    Bild A1 Stamm


    Bild A2 andere Stammseite


    Bild A3


    Bild A4


    Bild A5 Querschnitt


    Bild A6 (3-4 Poren/mm)




    Unterhalb einer Pappel liegt ein zugehöriger, abgesägter Ast.

    Der hier wachsende, feinporige Fruchtkörper ist gelbstichig.

    Keine Ahnung was das sein könnte...

    Bild B1 von oben


    Bild B2 von unten




    Ein paar Bäume weiter tauchen wieder helle, weißliche/gelbliche Pilze auf.

    Erinnert von oben betrachtet an bemehltes Roggenbrot.

    Sie sind vital, braunfleischig und eindeutig mehrjährig wachsend.

    Die Porendichte beträgt etwa (3-4 Poren/mm).

    Sporen wurden aber keine aus dem herausgeschnittenen Keil abgeworfen.

    Bild C1


    Bild C2


    Bild C


    Bild C4 Herausgetrennter Keil (Wie alt mag der Pilz sein, ich erkenne 5-6 Wachstumsphasen)


    Bild C5 Porendichte


    Mikroskopisch konnte ich bei diesen korkigen Pilzen wenig reissen.

    Der Sporenabwurf hat leider auch nichts erbracht.

    Vielleicht lassen sie sich ja doch makroskopisch einsortieren, damit ich weiß, wo ich weiter suchen muss.

    Hat jemand vielleicht einen Tipp?


    LG, Martin

    Hallo Ingo,


    die beiden Krustenflechten 1+2 sind nW makroskopisch nicht eindeutig bestimmbar. Lecidella eleachroma hat definitiv einen Doppelgänger, und Lecanoren gibt es sehr viele relativ ähnliche.

    3,4+5 sehe ich auch so.

    Deine Flechte #7 würde ich mal mit Parmotrema perlatum vergleichen; ich denke, ich sehe einige Cilien, die unter dem Thallusrand hervorlugen. Auch die wenigen Rhizinien auf der Unterseite sprechen eventuell dafür.


    LG, Martin

    Hallo Björn,


    mal interessehalber: hast du die beiden Ascomyceten 9 & 10 für die jeweils letzten Aufnahmen nur mit Kongorot eingefärbt, dass deren Ascusspitze so schön dekoriert wurde und man den Austrittskanal der Sporen so deutlich erkennen kann?

    Normalerweise verwendet man meines Wissens hierfür doch eher IKI, das greift aber nicht immer...


    LG, Martin

    Hallo Ingo,


    vergleiche doch mal mit Pseudevernia furfuracea. Die Flechte ist ein gutes Beispiel für Isidienbildung.


    Die runden, dunkleren Enden kenne ich so aus der Erinnerung auch nicht, aber wie spitz müssten sie sein?:gzwinkern:


    LG, Martin

    Hallo Ingo, Stefan, Nobi!


    Danke für Erklärungen und auch für den Link!

    Das ist alles sehr interessant, danke!


    Dass die Amyloität nicht nur genau das Deckelchen bei den operculaten oder den engen Spritzenausgang bei den inoperculaten Ascos färbt, sondern relativ variabel / beliebig ausfallen bzw. ganz fehlen kann, ist mir auch schon aufgefallen. Da wird's dann schwierig mit der ERKENNBARKEIT.

    Ich fürchte, Ingo, die Anwendbarkeit deiner wunderschönen Paradebeispiele oben (alle mit IKI angefärbt) relativiert sich, wenn eine eindeutige Anfärbbarkeit ausbleibt oder man keinen offenen Deckel sieht. :gkopfkratz:


    Hilft es auf den Aufbau der Ascusspitze zu achten? Vermutlich auch nicht eindeutig.

    Ich hatte die Vermutung, dass inoperculate Asci eher einen komplexen, dickeren Apikalapparat haben, der wie eine Spritzdüse wirkt, während die opecurlaten Asci an der Ascusspitze eher dünnwandig sind.

    Das scheint aber leider auch nicht so einfach zu sein, wie mich das Beispiel X.parietina lehrt:

    Xanthoria parietina, in Lugol gefärbt, ist ein Farbrausch!

    Hier reagieren offenbar auch Teile der oberen, sehr dicken Ascuswand. Darunter wird die Ascuswandung dünn.

    Man erkennt sehr schön eine seitlich dickwandige Spitze, weshalb ich einen inoperculaten Typ vermutet hätte.

    Aber Xanthorien gehören wie alle Lecanoromyceten zu den echten Schlauchpilzen, den Pezizomycotina; und die sind wohl operculat (manche pseudoprototunikat).

    Einen Deckel kann ich beim besten Wilen nicht entdecken.


    Letztlich hilft vermutlich wie üblich nur Erfahrung oder Nachschlagen.

    Jetzt aber lese ich mal den Link, den Nobi dankenswerterweise eingefügt hat!


    LG, Martin


    Bild: Asci von Xanthoria parietina in Lugol gefärbt

    Hallo Ingo!


    Wirklich tolle Darstellung, vielen Dank! :gbravo:


    Jetzt gibt es doch aber auch noch bitunikate und prototunicate Asci, die manchmal als weitere Gruppen neben operkulaten und inoperculaten Asci genannt werden - vermutlich aber als Untergruppen der inoperculaten betrachtet werden können, und auf die du vermutlich anspielst.

    Kann man die bitunicaten mikroskopisch sauber von bzw. innerhalb der inoperculaten Ascos scheiden? Ev. durch eine fehlende Amyloität an der Spitze? Die doppelte Kompartimentierung soll ja nicht so einfach zu erkennen sein...


    LG, Martin

    Hallo Pilzfreunde,


    diese Woche hat mich meine Frau auf einen Pilz im Garten aufmerksam gemacht, den ich bereits vergessen hatte (Bild 1).

    Unweit der großen Eibe und der aus diversen Laubgehölzen bestehenden Hecke (u.a. Hainbuche, Weide, Schneeball, Zierkirsche, ...) schiebt sich ein heller, weißlicher Pilz in die Höhe.

    Heute war mir etwas fad, deshalb habe ich ihn gepflückt und wollte ihn bestimmen.


    Beim Stöbern in meinen Fotos finde ich ihn tatsächlich bereits Mitte Dezember von mir fotografiert, neben Jungfern-Ellerlingen wachsend (Bild 2).

    Er ist dickstielig, der Hut ist schmal, er besitzt Leisten und ist außen wie innen weiß (Hut, Lamellen/Leisten, Stiel, Fleisch).

    Die Maße der inamyloiden, tropfenförmigen Sporen sind 8,1-9,0-9,9 x 5,0-5,5-6,0 µm² (21 St.), sie wirken schwach ornamentiert (Bild 4).


    Die Sporenmaße würden zu Cuphophyllus virgineus passen, wobei die Form etwas seltsam ist.

    Die Form erinnert mich fast an Cantharellus - aber in dieser Jahreszeit, Mitten im Winter?

    Die Ellerlinge sind auch längst längst verschwunden, nur dieser eine seltsame Pilz blieb.


    Was mich irritiert, ist, dass ich Basidien mit unterschiedlich vielen Sterigmen finde, die auf 2-, 3- und 4-sporige Basidien hindeuten.

    Passt das zu Cuphophyllus?

    Die Farbe erschient mir etwas skurril für Cantharellus, da gibt es auch - glaube ich - Basidien mit unterschiedliche vielne Sporen...


    Kann bitte jemand einen Tipp geben, worauf noch zu achten wäre?


    LG, Martin

    Bild 1 Gartenpilz heute, etwas angeknabbert und verfallend


    Bild 2 Gleicher Pilz am 18.12.21, noch frisch und jung


    Bild 3 Basidien


    Bild 4 Sporenansammlung


    Bild 5 Spore

    Hallo,


    wenn ich richtig informiert bin, ist es z.B. in Baden-Württemberg verboten, nachts den Wald zu betreten. Motiviert ist das damit, dass die vor allem dämmerungsaktiven Tiere ihre Ruhe vor uns haben und nicht während ihrer Aktivitätsphasen verschreckt werden. Die Gehölze stellen mit die letzten Refugien für sie dar.


    Ich wüsste auch nicht, was ich nachts für Pilze im Wald finden wollte...


    Wobei ich zugeben muss, dass eine Vollmond-Sommernacht im Wald tatsächlich einen ganz besonderen Zauber hat, wenn man leise ist und aufmerksam und freiwillig dort.


    LG, Martin

    Hallo,


    ich finde das Thema Ferreum variabilis etc. im Prinzip ja auch lustig, aber ich frage mich, ob sich "Rio - neu im Forum", nicht womöglich veralbert fühlt, wenn man ihre Erstanfrage so ausweitet.

    Bis 1.April ist doch noch 'ne Weile hin!==Gnolm4


    LG, Martin

    Hallo,


    vor etwa einem Monat fand ich an einem Haselbusch einen älteren Porling, der für mich völlig vergammelt wirkte.

    Es handelt sich um einen resupinaten Porling mit schwarzem Rand und groben, tiefen Poren.

    Er wächst an einem Ast eines Haselnuss-Strauches am Gebüschrand.


    Jetzt habe ich aber im Buch eine Pilz gefunden, dessen Beschreibung und Abbildung ganz gut zu meinen Fotos und den Fundumständen passen würde.

    Vor allem der schwarze Rand um den Porling erscheint mir äußerst auffällig:

    Das könnte meiner Meinung nach gut ein etwas älterer Dichomitus campestris, ein Schwärzender Haselporling sein, das Substrat passt auch.


    Mich stört ein wenig die Aussage, dass diese Pilzart in der nemoralen Zone und im Westen selten sei, aber in der hemiborealen Zone häufig bis gemein sei; er also baltische Bedingungen lieben sollte...

    Da ich mir nicht sicher bin, ob die Zuordnung stimmt, stelle ich die Fotos ein - vielleicht hat jemand eine Meinung hierzu?

    Bernd sollte ihn dann vielleicht kennen, kruenta? :gzwinkern:


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1 Pilz von links


    Bild 2 Pilz von rechts

    Hallo Pablo,


    ja, ohne Mikroskop ist hier wieder gar nichts zu wollen.

    Am besten immer voll ausgebildete Fruchtkörper zur Bestimmung nehmen. Bei den jungen sind die makroskopischen Gemeinsamkeiten größer als die trennenden Merkmale.


    Es war nur ja nur ein Versuch ..


    Jedenfalls schaue ich mal Kretzschmaria (deusta) an zum Vergleich.


    Danke dir vielmals!


    LG, Martin