Beiträge von KaMaMa
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Hallo Björn,
für Gyalecta würde ich das auch sofort halten.
Ich hatte nicht gewusst, dass 18 Arten in D nachgewiesen sind!
Der Gyalecta-Schlüssel enthält auch ähnliche Arten anderer Gattungen, die fallen aber bei derart geformten Apothecien gleich raus.
Da kommt man tatsächlich ohne Mikromerkmale nicht weiter!
Dein Fund wächst auf (sehr kalkreichem, feuchtem) Gestein?
Ich sehe 8-spoige Asci, mauerförmige Sporen.
Asci unter 10µm breit, sagst du, und nicht breit ellipsoid.
Dann sollte die Flechte auch Trentepohlia-Untermieter habe... Passt das?
Bei Grünalgen müsste ich anders weiterschlüsseln!
Trentepohlia annehmend, gelange ich zu der bekannteren G. jenensis, die auch so aussieht, wie die Flechte auf deinen Fotos.
Eigenschaften:
Sporen 13-25 x 7-10; reif stark mauerförmig;
Paraphysen kaum verdickt, deutlich länger als Asci;
Apotheciendurchmesser um 0,4-1,2mm, ungestielt, nicht eingesenkt;
Rand weiß/helles orange, gekerbt wenn alt, deutlich erhaben.
Thallusfarbe weißlich, gelblich, bräunlich, rötlich möglich, les' ich.
Gyalecta jenensis könnte also passen, meiner bescheidenen Meinung nach.
Sie ist in den Bayerischen Alpen nachgewiesen.
LG, Martin
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In der deutschsprachigen Wikipedia werden unter dem Artikel "Flechtennabelinge" Flechtenlager von Lichenomphalia gezeigt.
(Ich weiß nicht, wie man am Handy einen Link kopiert und einfügt.)
Das ist vielleicht ganz interessant, damit man mal eine Vorstellung davon bekommt, nach was man Ausschau halten muss.
LG, Martin
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Hallo Raphael,
tolle Pilze zeigst du uns, danke dafür in dieser pilzfreien Zeit!
Dein Verdacht auf Lichenisierung lässt mich aufhorchen. Lichenophmalia kenne ich nur aus der Literatur, eher als Kuriosum unter Flechten. Selbst gefunden habe ich sowas noch nicht. Super spannend!
Bei lichenisierten Basidiomyceten wie z.B. Lichenomphalia, oder ähnlichen Flechten, müsste sich aber immer neben den Fruchtkörpern auch ein grüner, an Muschelschüppchen erinnernder oder aus Kügelchen zusammengesetzter Flechtenthallus finden lassen.
So etwas sehe ich auf den Fotos leider nirgends. Interessant wäre eine Analyse des gefundenen Algentyps, ob dieser überhaupt der in Frage kommende, korrekte Algenpartner wären. Ansonsten sind Algenzellen ja fast allgegenwärtig, zumal auf dem Boden eines ausgetrockneten Sees nicht verwunderlich.
Ein Sklerodium als Überdauerungsorgan hätten lichenisierte Pilze vermutlich eher nicht nötig.
LG, Martin
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Hallo Patrick,
wie erfreulich,
1) dass die erste Sendung doch noch ankam
2) dass bei euch die atlantische Art B.corticola vorkommt, die einst als verschollen galt
3) dass die Bestimmung B.dryina offenbar richtig war.
Das zeigt, dass die Bemühungen seit etwa 30-40 Jahren zur Luftreinhaltung wirksam sind und es langsam immer besser wird.
Andererseits suchen heute wahrscheinlich auch mehr Leute als noch vor 30 Jahren.
Fragt sich nur, wie sich die Überlagerung mit dem fortschreitenden Klimawandel auswirken wird...
Liebe Grüße aus dem zu sonnigen Südwesten,
Martin
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Hallo Steffen,
also, ein Beispiel aus dem Alltag: Ohne die Errungenschaften in der Halbleiterphysik könntet wir jetzt nicht so miteinander telekommunizieren.
Aber du hast Recht, das ist wirklich überbewertet...
LG, Martin
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Hallo PDPAP,
das sind ziemlich sicher Wanzen-Nymphen, welche kann ich aber so nicht sagen...
Man kann auf dem Bild nicht viel erkennen.
LG, Martin
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Hallo Frank,
danke für deine Antwort.
Ich muss das wohl nochmal gründlich anschauen, bin jetzt ganz verwirrt von den vielen Flecken;
LG, Martin
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Hallo Claudia,
Kaisermantel-Mann & Frau in Ventral- und Dorsal-Ansicht sind auf Wikipedia ganz schön gezeigt.
Beide Geschlechter zeigen das gleiche Muster (nur unterschiedlich stark ausgeprägt) und haben eine grünlich behaarte Hinterflügel-Unterseite.
Schmetterling 1 wäre demnach ein Kaisermantel-Männchen mit den obligatorischen Duftschuppen-Streifen auf dem Vorderflügel.
Dein Falter Nr.2 hat keine grün behaarte Unterseite und ganz anders verteilte weiße Flecken und der Unterseite.
Es könnte dann schon eine andere Falter-Art sein!
Der Große Perlmuttfalter von dir entspricht zumindest auch in etwa dem, was auf Wikipedia unter Großer Perlmuttfalter gezeigt wird.
Das Männchen hat auch Duftschuppenstreifen, aber sehr schmale im Vergleich zum Kaisermantel.
Diese Streifen kann ich bei deinen Fotos nicht erkennen, ich würde deshalb am ehesten ein Weibchen des Großen Perlmuttfalters vermuten.
Frank_HH , Hallo Frank
ich hatte letztes Jahr auch schon mal wegen dem Kaisermantel recherchiert und kann mich erinnern, dass der immer eine grünliche Flügelunterseite besitzen soll.
So wird es auf Wikipedia auch gezeigt.
Und das hat Claudias Nr.2 nicht und noch dazu eine völlig andere weiße Fleckverteilung auf der Unterseite des Hinterflügels.
Ist die Darstellung auf Wikipedia falsch? Kann ja sein...
LG, Martin
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Hi,
Post geht morgen raus!
Leerung erst um 17:15 - sollte hoffentlich bis zum WE bei dir sein!
Vielleicht holt der RegioMail-Brief noch auf?
Dann habe ich erstmal kein Material mehr, das ist der Rest.
Ich habe noch ein kleines, sauberes Stückchen vom 2. Fundplatz in der Krabbelkiste gefunden, es liegt mit bei.
LG, Martin
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Hallo nupharlutea - Patrick,
offenbar kommt meine Sendung nicht bei dir an - schade!
Ich könnte anbieten, das Linke und das rechte Teilstück (vom Foto unten) zuzusenden, diesmal mit der gelben Post!
Die beiden Teilstücke habe ich zurückbehalten, weil schon etwas Chemie darauf verläppert wurde.
Die beiden kleineren, sicher ganz sauberen Stücke sind in der ersten Lieferung zusammen mit dem großen Probenstück aus Bild N2.
Was meinst du?
LG, Martin
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Hallo Björn,
ich muss schon sagen - du kommst gut herum!
Und bin gespannt, was du zeigen wirst!
LG, Martin
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Hallo Björn,
warum versteckt du die fabelhaften Flechten hier???
Und auch noch so weit unten, fast schon eine Zumutung!
Das sind ja richtig coole Funde! Nach Divoká Šárka muss ich auch unbedingt mal, glaube ich...
1) Könnte deine erste Flechte eine Pleopsidium (cf. chlorophanum) sein? Die wächst an vertikalen Silikatwänden. Hab ich aber selbst noch nicht finden dürfen. Sie wächst u.a. im Bay. Wald und auf dem Ulmer Münster!
2) Hier würde ich eine Lobothallia sehen, vergleiche doch mal mit L. radiosa...
3) keine Ahnung... Cetraria klingt aber gut - gibt's bei mir nicht, oder ich habe sie bisher zumindest durchgängig übersehen!
4) Die Lasallia ist total cool! Glückwunsch zum schönen Fund!
5) Mit Cladonien stehe ich noch immer auf Kriegsfuß - ich würde mal auf C. coccifera tippen, wegen der scholligen Belegung der Podetien und den großen Grundschuppen.
6) Vermutlich Umbilicaria (cf. grisea) - nabelflechtenartig, aber mit Perithecien, habe ich hier einmal an einer Weinbergsmauer gefunden.
7) Die ist sicher unter Xanthoparmelia aufzufinden; ich würde auf X. conspersa (Unterseite schwarz) tippen.
8) schwierig, schwierig... (Aspicilla spec??)
9) nochmal Umbilicaria cf. grisea
Super!
Danke für's Zeigen, und sehr gerne mehr davon!
LG, Martin
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Hallo Björn,
die hohe Zeit von Verfall und Zersetzung beginnt, nicht?
Da hast du ja Glück!
Aber ein bissle feuchter wäre für deine Phytoparasiten auch besser, oder?
LG, Martin
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Hallo Ulla und Björn!
Danke für den Tipp - ich hatte die Auswahlbox übersehen.
Ist schon bestellt... Juhu!
LG, Martin
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Hailo Blonboah (?),
hast du womöglich alle drei Neubert-Bände bekommen?
Woher hast du die beziehen können?
Ich sehe immer nur Einzelbänd angeboten...
LG, Martin
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Hallo Ingo,
die Phytoparasiten haben eine tolle Zeit gerade, gerade jetzt im Hochsommer - immer auch eine Überlegung wert.
LG, Martin
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Hallo Erwin,
eine Ochsenzunge habe ich bisher noch nicht gefunden.
Fas ist ein vom Wuchs her sehr interessanter Baumpilz.
Deinem Fund nach, scheint also jetzt die Zeit für sie zu sein.
Vielleicht finde ich ja auch bald mal eine...
LG, Martin
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Hall Erwin,
könnte das nicht eine Ochsenzunge sein?
LG, Martin
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Hallo,
schon Anfang Mai fand ich an einer Esche (?) in einem feuchten Bachtal eine wachsartig glatte, grau-weiße Kruste mit schwarzen, eingesenkten, etwas unförmigen Perithecien.
Die Perithecien erweisen sich als mehrkammerig, die keuligen, farblos-hyalinen Sporen als 3- bis 4-zellig.
Die Septen sind dickwandig und eingeschnürt.
Die Sporengröße lies sich zu 14,5-16,0-17,5 x 5,3-6,0-6,7 (Q = 2,7; N = 10) bestimmen.
Schläuche habe ich leider nicht gefunden (sicher nicht gründlich und lange genug gesucht!).
Der Thallus reagierte K+ gelb-orange (J-, P-, C-).
Beim Ankratzen der Thallusoberfläche kommen orangene Algen zum Vorschein (Trentepohlia).
Heute habe ich nach der Flechte geschlüsselt.
Mit dem Gattungsschlüssel in den Flechten Deutschlands gelange ich direkt zur Gattung Cyrtidula, von der wohl derzeit um 30 Arten bekannt sind; 2 Arten werden namentlich im Buch genannt.
Ich zitiere frei aus den Flechten Deutschlands (Wirth et al):
Scheinbar ist der Lichenisierungsgrad dieser saprophytischen Pilzgattung Gattung (noch) nicht ganz abgeklärt!
Der undeutliche Thallus lebt in Periderm junger Äste und Stämme.
Involucrellum dunkelbraun, K- (nicht untersucht).
Ascosporen ellipsoid bis keulenförmig, farblos, typ. 3-5 (Quer-)Septen, mitunter auch Längswände.
C. hippocastani ist nicht lichenisiert.
C. quercus könnte vielleicht eher passen.
Die Flechte wurde in der Gegend ("Naturraum Neckar nach Wirth") nachgewiesen, allerdings vor 1950.
Kennt jemand diese Flechte und könnte die Zuordnung stimmen?
LG, Martin
Bilder:
Bild 1 Waldstück im Mai
Bild 2 Fundstelle: Esche
Bild 3: Die Flechte
Bild 4: Angekratzte Flechte
Bild 5 Querschnitt durch mehrkammeriges, schwarzes Perithecium und Algenschicht in der Borke (z.B. unter Perithecium sichtbar)
Bild 6 Gequetschtes Perthecium (Wasser)
Bild 7 Sporen in Wasser
Bild 8 Vergößerte Sporen in Wasser
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Nö, Brummel, eigentlich ging die Konversation doch um einen interessanten Pilz und dessen Namensherkunft, oder?
LG, Martin
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nobi_† :
Klar der Pilz ist klasse!
Ich muss die Augen offen halten, ob ich nicht auch mal einen finde.
Ich beobachte gerade ein wenig das Wachstum eines Tropfenden Schillerporlings an einem Eichenstamm - auch super!
Da fällt mir ein, es wird wieder Zeit, mal bei ihm vorbeizuschauen!
LG, Martin
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Aha:
Abortus bedeutet in der Biologie wohl Kümmerwuchs, abgebrochenes, gestörtes Wachstum (Lexikon der Biologie, Spektrum.de)
Da der Pilz keinen ordentlich einheitliche Wuchsform aufweist, sollte das die Begründung für die Gattungsbezeichnung sein (Wikipedia).
Klingt zumindest ganz einleuchtend ..
LG, Martin