Servus Ahemi,
wo bitte in meinem Text findest Du ein Verharmlosung? Mir ging es vor Allem darum, dass der Anfragende seine Nachbarin nicht der Falschaussage oder Blödheit beschuldigt - denn sie hatte ja Recht mit der zitierten Aussage.
Fakt ist, dass der Pilz in Osteuropa viel gegessen wird. Nicht von allen, jeder hat so seine Arten, auf die er oder sie schwört. Wie gelegentlich erwähnt, bin ich ja in einem osteuropäischen Land zu Hause. Und hier bleibt zum Beispiel der Parasol als minderwertig stehen - was sich durch übersetzte Pilz- und Kochbücher westlicher Herkunft aber allmählich ändert - und ein Haufen komisches Zeug wird gesammelt in diversen Verfahren eingelegt. Pilze sammeln ist hier ein Volkssport, so etwa wie Moosbeeren sammeln - denn was ist Weihnachten ohne Moosbeeren und marinierte Pilze 
Fakt ist ferner, dass viele Leute ob diverser Gefährlichkeiten wissen - Kaffee, Rauchen, Alkohol, Sight-Seeing in Tschernobyl, Bungee-Jumping - und es trotzdem machen. Warum sollten Pilze da eine Ausnahme darstellen. Man könnte sogar sagen, dass es fahrlässig sei, ob der vielen Fuchsbandwürmer, Zecken (wo es doch keine Impfung gegen Borreliose gibt) und Wölfe in den Wald zu gehen und Pilze zu suchen - der naheliegende Supermarkt ist da doch viel sicherer.
Ferner ist der Krempling kein eigentlicher Giftpilz, sondern es kommt zu einer noch nicht komplett verstandenen Allergie. Wobei der Begriff "Allergie" ja eigentlich schon impliziert, da passiert was, von dem wir nicht wissen wieso und wie, also nennen wir es Allergie. Allergien gibt es so ziemlich gegen alles, gegen Milch, gegen Eier, gegen Weizen, gegen Honig, Pollen, Wespenstiche, Ameisen, Alubesteck ... aus einer Allergie eine Giftigkeit (reproduzierbare Wirkung) zu machen, halte ich - ehrlich gesagt - für übertrieben.
LG, Bernd