Beiträge von kruenta

    Hallo allerseits, anbei noch ein Bild vor weißem Hintergrund zum Vergleich der Färbung, der größte bringt es, nachdem er aus dem Boden gezupft wurde, auf solide 23 mm Höhe,

    der kleinere Pilz besteht aus zwei FK, von denen einer rundlich gegabelt ist, oberhalb mit dem anderen zusammengewachsen,

    LG, Bernd

    Dann wäre Typhula incarnata ein weiterer Name

    Hallo Jan-Arne, sehr interessant. Ich habe mal den Beitrag im Pilzforum von 2015 überflogen und die Beschreibung einer italienischen Seite (Typhula incarnata Lasch , Natura Mediterraneo | Forum Naturalistico) von 2016 mit sehr ähnlichen Spaghetti-Bildern. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Pilzen einen rosa Farbton zubilligen möchte. Eigentlich mehr reinweiß mit einigen Pilzen am Rand der Gruppe ins Beige gehend. Wobei der Farbton auf den Bildern ja irgendwo herkommen muss, zumal bei normalem Tageslicht. Bei Euren Bildern von 2015 und auch bei den italienischen scheint auch der Stiel deutlich länger zu sein, was allerdings relativiert wird dadurch, dass es da ebener Boden ist, während der bei mir sehr geklumpt ist. Da müsste ich versuchen, morgen mal ein paar FK komplett freizulegen und indiviuell zu fotografieren vor weißem Hintergrund.

    LG, Bernd

    Hallo allerseits, ich hab die Keulchen noch Mal aufgesucht und einige mitgenommen. So, jetzt also etwas bessere Bilder von weiter weg, nicht von so dicht ran wie mit dem Telefon. Die eingangs genannten Maße bleiben unverändert, maximal 20 mm lang, an den dicksten Stellen 1,5 mm dick. Die Stiele sind leicht abgesetzt und hyalin. Einige wenige Keulen sind verzweigt - womit man wohl die Gattung Typhula ausschließen kann. An den Spitzen immer gerundet und nur gelegentlich keulenartig verdickt. Jedenfalls ist derzeit makroskopisch nichts zu erkennen, was ein Epithet acuta rechtfertigen würde.

    Erste Bilder von gestern abend, geblitzt, mit irgendwelchen komischen Strukturen (bis zu 0,3 mm lang) an den Keulen:

    Bild von heute früh mit Raureif:

    Etwas später nach dem Tauen:

    Noch später mit Sonnenlicht:


    Arbeitstitel ist weiterhin Clavaria candida oder acuta/falcata. Natürlich nur, falls es keine Hierophanie des fliegenden Spaghetti-Monsters ist.

    Danke fürs Anschauen,

    LG, Bernd

    ein gutes Buch

    das EINE buch verleiht oft viel mehr "Sicherheit" als die App (die mögen viele ohnehin für eine IT-Spielerei halten), aber ein buch kommt immer noch seriös daher, und wenn dieses buch dann rein zufällig nicht erwähnt, dass es neben den "278 häufigsten Pilzen" auch noch ein paar Tausend mehr gibt, schadet es mehr als es nützt.

    LG, Bernd

    Hallo Basri, mit dem Essen ist das so eine Sache. Selbst Pilze, die als gute Speisepilze gelten, werden nicht von jedem vertragen (oft schwer verdaulich "liegt schwer im Magen" und nicht gut zum späteren Abendessen geeignet), zudem werden Speisepilze, wenn sie älter werden auch unbekömmlich bzw. sogar giftig - wie die meisten verdorbenen Lebensmittel. Wie viele Forenten schon erwähnt haben, gibt es über Internet / Forum nie eine Essensfreigabe, einfach weil Geruch und Haptik fehlen und man schwer einschätzen kann, in welchem Zustand ein Pilz ist. Und für den Anfragenden wäre das auch ein Risiko, weil er nie weiß, wem er da vertraut. Dafür gibt es im RL die Pilzsachverständigen (PSV), denen man seine Pilze zeigt und ggf. eine Essensfreigabe bekommt.

    Dir hatte ja schon wer empfohlen mit den Röhrenpilzen anzufangen. Das ist, gerade wenn man Pilze essen möchte, sicher eine gute Herangehensweise. Bei den Röhrlingen ist die Anzahl der gefährlichen oder bitteren Pilze überschaubar, die meisten sind essbar oder gar exzellente Speisepilze. Idealerweise könntest Du mit Steinpilzen, Maronen, Rotkappen anfangen, was am Ende der Saison natürlich etwas schwierig ist. Zumal man lieber nur die jungen Pilze nehmen sollte. Einerseits ist es zwar so, dass man nur Pilze essen sollte, die man genau kennt, andererseits spielt es aber keine große Rolle, welchen Birkenpilz man denn nun genau gefunden hat - die sind in jung alle essbar und von ähnlichem Speisewert.

    Heikler wird die Sache bei solchen Paaren wie Pantherpilz / Perlpilz - der eine giftig, der andere ein guter Speisepilz - davon sollte man die Finger lassen, solange man sich nicht ganz sicher ist.

    LG, Bernd

    Danke jan-arne, das ist dann doch schon Mal ein Wegweiser.


    Enno - es geht immer besser, eigentlich dürfte man auch nur mit Mikroskop nichts mehr sagen, seit die Sequenzierung (in Fragmenten) in Mode gekommen ist ... und das war sicher noch nicht der Weisheit letzter Schluss → komplette Sequenzierung, → Einführung von Hierarchien innerhalb der Sequenzabschnitte ...


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, auf einem Halbmagerrasen (FFH-Biotop vom Typ 6270) in beginnender Hanglage, bis vor Kurzem beweidet mit Rind/Milchkuh, habe ich diese Pilzchen gefunden. Leider hatte ich nur das grottige Handy dabei. Die Pilze waren sehr dünn, bis vielleicht 1,5 mm im Durchmesser und bis zu 20 mm hoch. Die Dreckklumpen ringsrum sind kein Dung, die dürfen von Ameisen stammen. Wenn doch Dung dabei ist, so ein bißchen sieht es ja schon danach aus auf dem Bild, dann älterer, mindestens vom Frühsommer. Ich würde Clavulinopsis candida ganz passend finden, hab aber keine Ahnung, was noch in Frage kommen würde.

    Danke fürs Anschauen, LG, Bernd

    Hallo Nobi, die winzigen Becher wachsen doch auf pflanzlichem Material, vermutlich einem vorjährigen Stengel von Solidago virgaurea.

    Neben den schon vorgestellten Wiesenkeulen, 2...3 m weg, habe ich noch welche mehr in weiß gefunden. Wobei die Spitzen da wohl abgebrochen sind, oder gibt es da eine Art mit solchen "Spitzen"?.

    LG, Bernd

    Hallo Basri,

    Willkommen. Aus welchen Erwägungen interessieren Dich denn die Pilze? Eher zum Essen um die Küche zu bereichern oder rein aus Neugier / wissenschaftlichem Interesse, um zu wissen was dort in der Landschaft herumsteht, wenn man im Wald, Park spazieren geht?

    Für den Anfang benötigt man kaum Ausrüstung, Pilzkorb und Pilzmesser (wobei das auch ohne geht), und was zum Fotos machen. Wenn man nicht weiß, was es für Pilze sind oder man ohnehin keine Absicht hat, welche zu verspeisen, brauch man auch keinen Pilzkorb oder nur einen ganz kleinen für Bestimmlinge. Für den Anfang reicht die Literatur, die man im Web findet. Etwa die Seite pilzsuche123.de bietet gute Optionen, um einen Pilz grob einzugrenzen.


    Wenn Du hier im Forum Anfragen stellst, beschränke dich zunächst auf einen oder zwei Pilze (idealerweise charakteristische Pilze, die Du dann auch selbst wiedererkennst) bei jeder Anfrage und das dafür dann aber gründlich. Dazu gehören einen Menge Angaben zu dem Pilz (das ist hier dargestellt Angaben zur Pilzbestimmung) - was man auf Fotos gut sehen kann, muss natürlich nicht aufgeschrieben werden. Die meisten Pilze muss man auch nicht schneiden, meistens genügt es, die in Längsrichtung aufzureißen. Eventuell ist bei Fotos irgendwas daneben zu legen, sodass man die Größe erkennen kann. Auch ein Foto vom Wuchsort des Pilzes hilft - da man an den Bäumen und Kräutern auch viel erkennen kann, insbesondere, wenn Du Dir beim Standort nicht sicher bist, an welchem Baum ein Pilz wächst. Dann kann es noch nützlich sein, wenn man einen Hut des Bestimmlings mitnimmt, damit man die Sporenfarbe herausbekommt (Sporenpulver bestimmen –“ Kurzanleitung).


    Irgendwann, wenn Du dabei bleibst und das Interesse an den Pilzen nicht verlierst, könnte man ein Mikroskop erforderlich sein. Aber für den Anfang sicher nicht, es sei denn Du hast schon einen PhD in Molekularbiologie oder Materialwissenschaft und Mikroskope sind eh Dein Handwerkszeug :D


    Schreib einfach unter der Rubrik Pilzbestimmung für konkrete Pilze oder einfach auch hier, wenn es um weitere Einstiegsfragen geht.


    LG, Bernd

    Vielen Dank, Nobi. Interessanter Artikel, besonders für mich auch in Hinblick darauf, was aus Übersetzungsfehlern passiert, wenn man den Kontext weglässt - Stroh im Wald ... Mit Mikroskop kann ich noch nicht dienen, aber bessere Fotos kann ich zu den noch einstellen.

    LG, Bernd

    Hallo Raphael, danke für Deine Einschätzung.

    Allerdings habe ich Zweifel daran, dass es diese Art sein kann. Während das Fehlen der deutlich dunkleren Hutmitte an nur 10 Pilzen schwer zu verallgemeinern ist und im Rahmen der Variabilität liegen würde, wiegt die Sporenpulverfarbe von C. nitrophila (laut 123pilzsuche "Blass cremegelb, +/- einen Hauch rosa") schon schwerer gegen reinweiße Sporen "meiner" Pilze. Hinzu kommt, und das habe ich erst nach Deinem Beitrag geprüft, dass die abgesporte Hutkappe einen Geruch in Richtung Anis hat, so ähnlich, nur schwächer, wie bei einem Anisegerling. Das habe ich heute auch noch an einem frischen Pilz geprüft, der Geruch in Richtung Anis lässt sich erahmen. Mit dieser Merkmalskombination würde ich in Richtung C. agrestis tendieren.

    LG, Bernd

    Ah, danke. Das bringt Licht ins Dunkel wie es sich mit trichotis und applicatus verhält und erklärt, dass es da keine Verwechselung geben kann. Die Quelle, der ich das Vorkommen von R.t. auf Linde in Litauen entnommen habe ist eine Diss. von 2010, die sich wiederum auf einen Herbarbeleg im BILAS (Botanisches Institut der Litauischen Akademie der Wissenschaften) stützt, verwendet als Autor (Pers.) Singer.


    Von der Art kann ich sicher die Tage auch noch ein paar bessere Fotos einstellen, die ganze Holzschüssel ist voll damit.


    LG, Bernd

    Hallo Nobi, ob das wirklich Becher sind, kann ich nicht sagen, nur was soll es sonst sein? Ich versuche morgen noch Mal bessere Bilder von der Keule zu machen und auch mal die fraglichen Becher in den Fokus zu rücken. Leider ist mein Makroobjektiv immer noch nicht da.

    LG, Bernd

    Hallo allerseits, dieser dunkle Seitling wächst auf Lindenholz (Winterlinde, das war früher mal eine Holzschüssel) - ich komme zu Resupinatus trichotis, der auf Linde auch belegt ist. Vermutlich bleibt es ein cf. Oder gibt es da keine Verwechslungsoptionen?


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, eigentlich bin ich ja über diese kleine weiße Zeug gestolpert, beim genauer Anschauen standen dann da diese Wiesenkeulen (max. 30 mm hoch), vielleicht ja noch am Wachsen. Und auf dem Foto sieht man dann gleich rechts von dem Dreier noch irgendwelche Becher, teils von den weißen Zwergen verdeckt, vielleicht auf Schafdung.

    Aber meine Frage betrifft nur die Wiesenkeule(n), welche könnte(n) das sein?

    Danke fürs Anschauen,

    LG, Bernd

    Aneignungsberechtigt ist nur der Jagdpächter.

    Hallo Anke, bist Du Dir sicher, dass ein abgeworfenes Geweih - das kann ja nicht mehr bejagt werden - in Deutschland dem Jagdrecht unterliegt? Es wird oft behauptet, aber eine plausible juristische Referenz dafür habe ich nicht gesehen. Abgesehen davon, wenn es denn tatsächlich so ist, wäre das antiqutiert und stammt wohl aus feudalen Verhältnissen, wo es dem Pöbel untersagt war, in Bannwälder (sozusagen die ältesten Naturschutzgebiete) auch nur den Fuß zu setzen. Wobei, den feudalen Verhältnissen nähert man sich ja wieder ... Dürfen eigentlich die Dungpilzjäger Hirschdung aus dem Wald entführen? Wenn es Geweihe betreffen sollte, wäre ja auch das eine Straftat und die Aneignung des Dungs durch den Waldbesitzer zur Düngung - schwere, weil gewerbliche und regelmäßige Straftat ... Man kommt hier leicht ins Absurde.

    LG, Bernd

    Schick. Genau in dem Wald, wo ich die Koordinaten genannt hatte? Vermutlich in verkehrstechnisch besserer Lage. Hast Du vielleicht ein Biotopbild, wie es da genau aussieht. Wie heißt das Waldstück da eigentlich - ist ja ziemlich groß für die Gegend und sollte daher einen Namen haben - ich finde bloß nichts.


    LG, Bernd

    Mich würde ja das Biotop von Brummels Wiesenkeule interessieren. Die Moosbeeren dürften die Kulturvariante aus Nordamerika sein, denn für die heimischen würde das Biotop ja nun gar nicht passen. Im Gartenbeet?


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, vermutlich wird der Pilz unbestimmt bleiben, aber vielleicht läßt er sich ja etwas eingrenzen. Hut mit unregelmäßigem Rand, etwa 3 cm im Durchmesser. Lamellen angewachsen. Stiel etwa 8 mm dick, hohl, ockerfarben. Kein Geschmackstest, Geruch schwach, jedenfalls in der Konkurrenzsituation. Ich komme zu Clitocybe/Leucocybe - das Sporenpulver wird wohl weiß sein, derzeit ist noch nichts zu sehen.

    LG, Bernd

    Hallo Alejandro, das hängt zum Teil von der Temperatur ab, je wärmer, desto schneller läuft alles ab. Die sehen hier noch ganz ordentlich aus, noch nicht matschig oder gar schon zerfallend. Ich würde so auf 3-4 Tage tippen.

    LG, Bernd

    Hallo Alejandro, schau dir doch einfach mal die Luftbilder (beim Anbieter deines Vertrauens) von den Wäldern an. An der "Körnigkeit" erkennt man das Alter und die Farbvariabilität ist ein Hinweis für die Biodiversität im Wald. Mit etwas Übung erkennt man auch die Baumarten, was sich je nach Datum der Fotos unterscheidet, aber an Obstgärten und Getreidefeldern kann man die Jahreszeit immer sehr gut ablesen (Fichte ist normalerweise dunkelgrün, Kiefer ist ein ins Graue gehendes Grün, Buche ist leuchtend hellgelb, ähnlich wie Linde und Hainbuche, die bei dir aber wohl weniger auftreten). Schau dir das einfach mal an einem Wald an, den du kennst, welche Bäume da wie aussehen. Ob aussichtsreicher Wald auf den Luftbildern vom Jahr zuvor heuer noch steht, musst du dann aber schon vor Ort herausfinden. Aber das wäre mit Empfehlungen von Pilzfreunden auch so. Die Stelle hier (50.9620443 N, 7.3940688 O), um mal ein Beispiel zu nennen, sieht für mich erst mal gut aus. Älterer mäßig dichter Laubwald mit diversen Beständen an verschiedenaltrigen Schonungen von Fichte im Umkreis. Und nein, ich war da noch nie. Aber ich schaue mir eigentlich immer vorher die Luftbilder an, wenn ich irgendwo hinfahre.

    LG, Bernd

    Bofist!? Das wird ja immer schlimmer!

    Liegt das mal wieder an Deiner Rechtschreibkorrektur, Claudia?

    Bofist ist eine korrekte, überlieferte Form, die ziemlich sicher auch noch irgendwo auf den Dörfern verwendet wird (in den südlichen Dialekten - d.h. in Thüringen darf man das schon). Ebenfalls überliefert ist vorangegangenes frühneuhochdeutsch vohenfist. Das ist ein zusammengesetztes Wort rein deutschen Ursprung mit Binde-n. Aus vohe ist heutiges hochdeutsch Fähe - die Füchsin geworden, Leute vom Lande. oder wer mit Jagd oder Zoologie zu tun, mögen das sogar kennen. Der zweite Teil fist heißt nichts weiter als Furz. Indogermanisches Erbe, verwandt mit lat. pedere, lit. bezdeti (Boviste heißen denn im Litauischen auch bezdis - Furzer). Dass man die Boviste (stäubende Pilze) als Furzpilze oder speziell Tierfürze (die Tierart ist variabel) bezeichnet, findet man in ganz vielen Sprachen.


    LG, Bernd