Hallo,
Wege sind ja nun eine recht neue Erfindung. Was haben die Flechten vorher gemacht? Und vor allem wo? Wälder können auch in unseren Breiten ziemlich licht sein, etwa die Flechten-Kiefernwälder (FFH LRT 91T0), wobei ich mich nicht erinnern kann, dass ich in solchen Peltigera gesehen hätte. Flechten sind zudem vielfach Pioniere. Etwa an Flüssen, wo neue Hänge freigespült werden. Oder kleinteiliger gesehen, auf Maulwurfshügeln, Ameisenhügeln, Scharrstellen von Wildschwein und Fuchs, Sandbädern von Reh und Hirsch etc. Der Fokus auf "alte Wälder" erscheint nicht plausibel. Insbesondere da diese alten Wälder weitaus weniger dicht und heller waren als heutige Altersklassenwälder, einfach weil immer mal wieder offene Stellen durch Kalamitäten oder umgefallene alte Bäume entstehen. Und durch Grasen der großen Pflanzenfresser, die neben dem Grasen auch gern mal junge Bäume einfach umrennen oder entrinden.
Übrigens habe ich an der verdächtigen Flechte neben den üblichen P. schreberii, H. splendens des Nadelwalds und der noch als Rest vorhandenen Rh. squarossa des Offenlands auch die genannte Ps. purum gefunden.
Sennepilz hast Du auch eine Meinung zu der anderen Peltigera horizontalis/neopolydactyla im vorherigen Thema?
P.S. im Ofenland gibt es keine Flechten, die brennen einfach zu gut 
Ach ja, das Mähen mit dem Trommelmäher und das Beweiden mit Schaf und Pferd tut den Peltigeras keinen Abbruch, die sehen kurz danach immer reichlich zerfetzt oder zerlatscht aus, aber im Trend werden es mindestens nicht weniger. Wohingegen bei klassischen Pilzen der Eindruck entsteht, dass die Schafe sich allergrößte Mühe geben, dass ja kein Pilz stehen bleibt - das ist derzeit das reinste Massaker von Täublingen, Erdritterlingen und Kuhmäulern ...
LG, Bernd