Hi Marcel,
und wie genau funktioniert das "Erkennen"? Was ist Erkennen? Das Einsortieren in bestimmte Kategorien (Pilz, Lamellen, braun, auf Sand, bei Kiefer) [falls es nicht gerade um das alttestamentarische "Erkennen" geht, aber das kann KI wohl nicht]. Durch Algorithmen. Und Sortieren ist ja ein ganz klassisches Feld von Algorithmen. Nur weil etwas komplizierter geworden ist, und eher als black box gehandelt wird, heißt das nicht, dass intern nicht doch Algorithmen laufen.
Go ist nun ein recht einfaches Ding. Man kann das Ende des Spiels leicht definieren durch Auszählbarkeit und indem sich durch weitere Züge nichts mehr ändert. Das kapiert eine Maschine leicht. Auszählen ist ebenfalls einfach. Damit kann man dann auch ganz leicht ein Kriterium benennen, was als Ziel wünschenswert ist, sicheren Gewinn nach Punkten. Und nun braucht man nur noch zig Millionen Partien, zunächst mit Zufallsgenerator gestartet um diverse Eröffnungen abseits der Datenbanken auszuprobieren. Das ist einfach die Geschwindigkeit mit der ein an sich banales Problem, 2 Arten von Figuren auf 361 Feldern, ausprobiert werden kann. Die Maschine kann in kurzer Zeit mehr Partien spielen als sie je von Menschen gespielt wurden.
Das ist so ähnlich wie bei manchen mathematischen Problemen, die man analytisch nicht lösen kann, denen man aber numerisch sehr leicht beikommen kann.
Die KI ist sicher sehr gut, um IQ-Tests zu bestehen - gibt es da eigentlich einen Grenzwert nach oben? Allerdings halte ich es nicht für sonderlich intelligent, IQ-Werte als übermäßig aussagekräftig hinsichtlich der Intelligenz anzusehen - zumal man dafür auch trainieren kann. Und wie MENSA zeigt, schützt IQ auch nicht vor Narzissmus ...
LG, Bernd