Hallo Raphael,
1) nun, wenn man ein Set von 30 geometrischen Objekten hat, und misst 3 und sieht, dass die anderen von gleicher Gsöße sind - sind die dann vermessen oder nicht? Genauigkeiten unterhalb von 0,5-1 µm sind eh nicht zu erreichen. Die wüsten Nachkommastellen in der automatisierten Vermesserei sind Augenwischerei. Ich messe mehrere Sporen auf 3...5 verschiedenen Aufnahmen. Und bin damit, sofern nicht nur Einzelstücke vorhanden sind, wo man jede messen muss, sicher in dem Bereich über 20 Stück
2) dass Sporen dreidimensional sind, ist mir klar. Dabei ist es aber so, dass man große Projektionen von Sporen so drehen kann, dass deren Projektion kleiner wird, aber es gibt eine Obergrenze dessen, was eine Projektion maximal erreichen kann. Genauso gibt es eine Untergrenze. Dazu kommt die Variabilität in Größe und Form. Die ganz kleinen Projektionen sind die kleinen Sporen die auf dem Kopf stehen, die ganz großen, sind die großen Sporen, die "richtig" liegen. An denen und an deren Form orientiere ich mich. Man kann natürlich drei Maße angeben, womit man einen umschreibenden Quader angibt. Oder Länge, Dicke und Krümmungsgrad für EU-Gurken.
Der Schlüssel nach Kees-Uljee geht auch gar nicht von Sporen über 15 µm aus:2. Pileus > 10 mm when expanded; length of spores 10--15 µm.3. Spores heart-shaped with average Q less than 1.4: C.schroeteri P.Karst.3. Spores ellipsoid with average Q more than 1.4: C.megaspermus P.D.Orton.Bei dem Schlüssel, den Du mir gestern verlinkt hattest (Szarkandi et al. 2017), komme ich zu 15. Basidiospores narrowly ovoid to ellipsoidal, 14–19 µm long ................................................P. megasperma
(If basidiospores smaller, 12–14 µm, see P. plicatilis.) mit einem Rückverweis wieder auf P. plicatilis mangels Sporengröße. Zu plicatilis kommt man regulär aber nur, über 10. Basidiospores avg 9–13 µm long ........................... 11 vs. 10′. Basidiospores avg longer than 12.5 µm .............. 15Damit komme ich zu keinem schlüssigen Ergebnis. Also entweder oder ... Ach ja, die Knolle vom Stiel ist verdickt, was bei Hans Bender und Kees-Uljee für megasperma genannt wird. Aber eben auch für plicatilis.In meiner Jugend war ich mal mit der Beziehung und Rekonstruktionsmöglichkeiten von 3D Strukturen zu (aus) Schnitten von Korngefügen in polykristallinen Hochtemperaturwerkstoffen und Rußpartikeln (da auch Projektionen) befasst - die haben oft wesentlich abenteuerlichere Formen als Sporen. Dagegen sind Sporen erfrischend übersichtlich und einfach.LG, Bernd