Beiträge von Shanks

    Hi Schupfnudel,


    danke für die Rückmeldung! Weißt du zufällig wie das mit den Pünktchen bei rubellus ist, also sollten die dort - sofern überhaupt vorhanden natürlich - auch eher karottenorange sein wie bei engelii? Dann könnte man argumentieren, dass die rötlichen Pünktchen und Flecken in der Stielbasis meines Fundes nicht die spezifischen orangenen Pünktchen sind, wie man sie von rubellus normalerweise kennt, was die Vermutung armeniacus zusätzlich absichern würde.


    Nochmal ganz generell in die Runde gefragt: Hat denn zufällig schon mal jemand einen armeniacus mit solcher Färbung gesehen bzw. kann sagen, ob das ungewöhnlich ist? Ich frage, weil mir bei der Recherche keine Bilder aufgefallen sind, wo armeniacus mit roten Pünktchen im Schnittbild auftaucht. Ich frage mich, ob bei solchen Funden evtl. mitunter zu voreilig rubellus bestimmt wird, eben vielleicht gerade wegen der Mutmaßung, die Pünktchen würden armeniacus ausschließen.

    Hallo zusammen, der Fund stammt aus dem Nadelwald. In vielleicht 20 m Entfernung stand eine einzelne Buche, sonst nur Nadelbäume.



    Im Schnitt zeigte sich folgende Verfärbung inkl. rötlicher Punkte in der Basis:



    Wegen der Punkte dachte ich zuerst an Rubellus. Allerdings zeigte sich mit FeSO4 die blaugrünliche Verfärbung im Stiel, die laut Kibby ein relevantes Bestimmungsmerkmal für Armeniacus ist:



    Darüberhinaus zeigten sich in der HDS auch die kongophilen Plaques:



    Insbesondere Letzteres gilt ja laut Literatur als eindeutiges Kriterium für Armeniacus. Habe ich hier also einen Armeniacus mit roten Pünktchen in der Stielbasis gefunden, obwohl er das doch eigentlich gar nicht darf?

    Hi, mit Risspilz liegst du sicher richtig. Eine Möglichkeit, die auch vom Geruch her passen könnte, wäre evtl. Inocybe cookei, aber nur anhand der 2 Bilder ist eine Bestimmung auf Artebene kaum möglich.


    Abgesehen von der schlechten Belichtung sieht man den Hut nicht von der Seite, sodass die Ausprägung eines möglichen Buckels nur zu erahnen ist, bei der Stielbasis (wichtiges Merkmal bei Risspilzen) ist aus meiner Sicht auch nicht wirklich zu erkennen, ob die noch vollständig vorhanden ist oder abgeschnitten wurde und ganz generell braucht es bei Risspilzen i. d. R. auch Mikromerkmale, sonst bleibt alles im Bereich der Spekulation.

    Hi, ich bin zwar kein Täublingsexperte, aber aus meiner Sicht liegst du richtig. Alle Merkmale passen perfekt zu paludosa, den ich auch selbst vor ein paar Tagen gefunden und mikroskopiert habe. Der Geruch sollte neutral gewesen sein. Ein starkes Grauen am Stiel, was evtl. noch einen Graustieltäubling möglich machen würde, ist auch nicht zu erkennen. Für mich definitiv auch paludosa.

    Hallo Benjamin,

    Das sieht für mich eigentlich nach dem Grauen Wulstling - Amanita excelsa aus.

    das einzige was gegen den spricht ist der angegebene Geruch. Irgendetwas süßliches ist mir bei dem noch nicht untergekommen.


    VG Jörg

    Ich hab eben mal im Ludwig nachgelesen, dort wird bei var. excelsa tatsächlich angegeben: "Geruch im Schnitt deutlich süßlich", während bei var. spissa "dumpf rettich- oder waschlappenartig" angegeben ist (ok, ich würde es eher als Kartoffelkellergeruch beschreiben, aber meint sicherlich dasselbe). Anscheinend kann es wohl tatsächlich Unterschiede im Geruch je nach Varietät geben.

    Hi, das ist es - vielen Dank! An excelsa hab ich gar nicht gedacht, den kenne ich eigentlich viel stämmiger und gedrungener, aber wahrschenlich ist das hier dann die var. excelsa, die auch als Eingesenkter Wulstling bezeichnet wird, mit dünnerer Knolle und auch nicht notwendigerweise mit dem typischen Kartoffelkellergeruch, den ich hier eben auch nicht wahrgenommen habe. Danke nochmal!

    Hallo zusammen,


    wie würdet ihr diese Amanita ansprechen?


    Fundort: Im Moos auf oberflächlich versauertem Boden zwischen Fichten, allerdings generell Kalkboden und unweit stehen einige Buchen


    Sporenmaße: 8-9,5 x 6-7 mµ, Qm: 1,3

    KOH auf Hutoberfläche negativ

    Geruch: schwach, ich würde ihn schon als eher unangenehm stechend süßlich beschreiben









    Wenn ich die Sporenmaße, die negtive KOH-Reaktion und die optischen Merkmale hernehme komme ich eigentlich am ehesten bei phalloides var. alba raus, allerdings passt die eng anliegende lappige, brüchige Scheide nicht wirklich dazu. Für die anderen gängigen Kandidaten passen aber schon die Sporenmaße oder die KOH-Reaktion nicht (verna hätte größere Sporen, citrina hätte eine gelbe KOH-Reaktion und größere sowie rundlichere Sporen und virosa hätte ebenfalls nahezu rundliche Sporen). Viel mehr Kandidaten fallen mir nicht ein. Was meint ihr?


    Beste Grüße, Shanks

    Hallo zusammen,


    gefunden im eher sauren Buchen-Fichten-Mischwald. Reicht die Blaufärbung schon für cisalpinus (Foto des Schnittbilds wurde etwa 20 min nach dem Querschnitt gemacht, die ersten beiden Bilder dagegen sind direkt nach der Entnahme, wie die Blaufärbung an der Außenseite nach 20 min war weiß ich leider nicht mehr und Bilder davon hab ich leider auch keine mehr)? Was mich irritiert und mich zweifeln lässt, ob es nicht doch eher chrysenteron ist:


    - Die Blaufärbung findet rein gar nicht im Hutfleisch statt

    - Die Farbe des Hutfleischs ist eher blassgelb als weiß, zumindest in Richtung Hut-Stiel-Übergang defnitiv blassgelb, nicht weiß

    - Etwas Rotfärbung im Fleisch ist durchaus auch vorhanden

    - Die Außenseite des Stiels ist schon auch eher stark dunkelrötlich


    Andererseits:

    - Darf chrysenteron so wenig rot und so viel blau im unteren Stielfleisch?


    Was meint ihr?


    Vielen Dank, das ist im Grunde das was ich gesucht habe. Jetzt hab ich nur das Problem, die entscheidenden Begriffe nicht zu verstehen und auch die Übersetzungs-App hilft mir an der Stelle nicht weiter.


    Was genau heißt "bacillate" in Bezug auf Sporen? Laut Stefans Beschreibung sind ja auch die Sporen von Xerocomus glatt...?


    Was sind ein "mediostratum" und ein "lateral stipe stratum"?


    Und weiß zufällig jemand, ob die Grün-/Blauverfärbung des Hutes mit Ammoniak ein Unterscheidungsmerkmal ist oder können die Hortiboleten das auch?

    Hallo Björn,

    danke erstmal, die Unterscheidung Hortiboletus vs. Xerocomellus anhand des Sporenquotienten war mir bekannt. Was ich suche ist jedoch die Unterscheidung Hortiboletus vs. Xerocomus.

    Hallo zusammen, mal eine ganz allgemeine Frage: Wie grenzt sich auf Gattungsebene eigentlich Hortiboletus per Definition von Xerocomus ab? Gibt es da überhaupt irgendein hartes Unterscheidungsmerkmal, was über Interpretationen von Hutfarbe etc. hinausgeht?

    Danke für eure Antworten. Leider hab ich den Fruchtkörper nicht mehr, ist schon was her als ich den Fund untersucht hab, ich kam nur bisher nicht zum Abgleich der Ergebnisse. In dem Fall reichen die Merkmale hier wohl nicht ganz für eine sichere Bestimmung, aber es ist gut zu wissen, was noch fehlt. Um das Mikroskopieren der Huthaut bei Täublingen hab ich bislang eher einen Bogen gemacht, da werd ich mich dann wohl mal einarbeiten müssen.


    @Thiemo: Nicht mehr ganz aus diesem Jahr, aber fast. Mein Guajak ist ein halbes Jahr alt und brachte zuletzt an anderen Täublingen auch die entsprechende Reaktion.

    Hallo zusammen,


    ich versuche mich in die Täublingsbestimmung einzuarbeiten, stehe hier aber noch ziemlich am Anfang und würde mich über eure Meinung zu folgendem Fund freuen und gerne auch für Ratschläge oder Verbesserungsvorschläge bzgl. meiner Handhabung, falls jemandem hier Suboptimales etwas auffällen sollte:


    Fundort: Mitten auf dem Waldweg eines fichtendominierten Gebirgsnadelwalds mit eingestreuten Buchen

    Sporenpulver: IA-IB

    Sporengröße: 7-8,5(9) x 6-7(8)

    Sporenornament: Netzig


    Guajak: Extrem langsame Reaktion, nach mehreren Minuten immer noch orangerosa, erst nach über 10 min am Tupfrand langsam ins grünliche umfärbend, nach 30 min dann aber schon das typische lagunenblau (oder wie auch immer man es nennen will) erreichend

    FeSo4: langsam dezent lachsrosa werdend und so bleibend

    Geruch und Geschmack: Möchte ich mich nicht so recht festlegen, da ich beim Fund an einen Stinktäubling dachte und dadurch meine Wahrnehmung vermutlich etwas getrübt ist. Tendenziell habe ich den Geruch eher etwas unangenehm fruchtig in Erinnerung und den Geschmack dezent scharf, würde dem aber wie gesagt im Nachhinein nur untergeordnete Bedeutung beimessen.


    Meine Vermutung: Mit dieser Hut-Farbgbung, Sporenpulverfarbe IA/IB, fast ausbleibender Guajakreaktion und netzigem Sporenornament sollte doch eigentlich nur R. Fellea in Frage kommen. Zudem die bereits jung cremeockerlichen Lamellen.



    Was mich aber stört bzw. verunsichert sind v. a. 2 Sachen:


    1.) Der Habitus des Fruchtkörpers erscheint mir für R. Fellea zu stämmig, der Stiel zu bauchig

    2.) Das Netz des Sporenornaments erscheint mir zu deutlich und nicht fein genug und würde m. E. besser zu z. B. R. violeipes f. citrina passen, wobei für diese Variante des Pfirsichtäublings wiederum jegliche Grüntöne im Hut fehlen.


    Auch bin ich mir bzgl. der Lamellen- und Stielverfärbung ins rostbräunliche bzw. ockerbräunliche nicht sicher, wie typisch das für R. fellea wäre.




    Was meint ihr - könnte R. Fellea trotzdem hinkommen oder käme hier eher etwsa anderes in Frage?

    Was ich nicht teilen kann ist die Unterscheidung von elata und deliciosa anhand der Farbe der Rippen. Die hellen Rippen sind nach meiner Erfahrung die eigentliche Erscheinungsform von elata, wenn sie dann älter werden und mehr Sonnenlicht abbekommen werden sie eben dunkler, trotzdem bleibt es bzw. war es auch vorher schon elata.

    Vielen Dank für eure schnellen Antworten, das hat mir sehr weitergeholfen. Ich hab ein neues Mikroskop, mit dem alten hatte ich solche Umrisse beim Sporenmessen nie gehabt (oder zumindest nie so ausgeprägt). Von daher ist es gut zu wissen wo das herkommt, danke nochmal :thumbup:

    Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage bzgl. der korrekten Sporenmessung, wenn sich im Bild mehrere Umrisse um die Spore herum ergeben. Könnt ihr mir sagen, welche der 3 Messmöglichkeiten A, B oder C im nachfolgenden Bsp.-Bild die korrekte Messspanne wäre und ob ich evtl. etwas falsch mache, dass es mir diese Umrisse anzeigt? Ich vermute ja ziemlich sicher C, aber woher kommen dann die anderen beiden Umrisse? Ich habe ganz normal 1 Tropfen Wasser auf den Sporenabwurf gebracht und das Deckglas entsprechend draufgelegt, sachte gedrückt und das an den Rändern überstehende Wasser mit dem Taschentuch weggewischt. Trotzdem sind diese Umrisse doch nicht normal, oder? Bei dem Fund handelt es sich ziemlich sicher um einen Trompetenschnitzling, falls das für die Frage noch irgendeine Rolle spielt.