Beiträge von Clavaria

    Hallo Sebastian


    Ach natürlich meinte ich romellii, nicht leoninus. War schon spät gestern.


    Die Zystidenform passt nicht so richtig zu romellii, auch die anderen Arten aus dem Paper passen irgendwie nicht. Leider wurde mammifer noch nicht molekular untersucht, soweit ich weiss.


    Auf die Farben kann man sich wohl gar nicht verlassen in der Gruppe...


    Gruss Raphael

    Hallo Sebastian


    Danke für die ausführliche Rückmeldung.


    Ja, ohne Typus-Sequenzen fischt man da etwas im Trüben...

    Die Autoren dieser Zeit bildeten die Synonyme aufgrund ihrer Erfahrung und ihrer persönlichen Meinung, welche Merkmale in der jeweiligen Gattung arttrennend sein könnten.

    Da hatte natürlich jeder Mykologe eine etwas andere Meinung, aber eine andere Möglichkeit gab es einfach nicht. Das führt dann zu solchen verwirrenden Arten-Komplexen wie hier.

    Um das zu lösen, hilft nur eine Sequenzierung des Typus-Materials. Oder einen neuen Typus festlegen, wenn kein brauchbares Material verfügbar ist.


    Ich habe Irja Saar kontaktiert. Fürs erste hat sich mein Verdacht bestätigt. Bei UNITE gibt es verschiedene Sequenzen von Kollektionen, die als H. subviscifer bestimmt wurden.

    Dahinter verbergen sich aber mindestens zwei Arten, weshalb "meine" Art dort keinen Namen hat.

    Ob dafür irgendwann die Namen spodoleucus und subviscifer verwendet werden können, bleibt abzuwarten.

    Ansonsten wurde ich an Ellen Larsson weiterverwiesen, wo ich noch auf eine Antwort warte. Es bleibt spannend.


    Publikation:

    Da gab es 2021 ein Paper in der Persoonia 46, das hast du sicher schon. Dem verdanken wir die Tatsache, dass es nun zwei Wohlriechende Schnecklinge gibt.

    Ok, da wurde noch nicht die ganze Gattung bearbeitet. Neuere Sachen gibt es wohl nicht.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Heute habe ich verzweifelt versucht, Pilze zu finden. Längere Zeit musst ich mit einem Scheibchen-Tintling begnügen, der sich als schnöde Parasola plicatilis entpuppte.

    Gegen Ende fiel mir dann das hier auf:


    Ja, ich weiss, die sind schon etwas hinüber. Aber in der Not frisst der Teufel Fliegen.
    Beide Fruchtkörper haben einen auffälligen Buckel. Der Stiel ist blassgelb.

    Sie wuchsen terrestrisch ohne erkennbare Verbindung zu Holz.



    Die Sporen sind fast rund.


    Cheilozystiden spärlich, oft sehr voluminös, elliptisch oder breit keulig.


    Pleurozystiden spärlich, schlank, fast zylindrisch, schwach kopfig


    HDS hymeniform, ohne Überraschung für diese Gruppe von Dachpilzen.


    Mit diesem markanten Buckel und den Mikromerkmalen komme ich Pluteus mammifer. Das Portrait bei Ludwig passt recht gut.

    Oder bilde ich mir da etwas ein und es ist einfach nur ein untypischer Pluteus romellii?


    LG Raphael

    Hallo zusammen


    Nur als Info: Clitopilus chrischonensis hat sich genetisch bestätigt (bin selber ziemlich überrascht...)


    Im Feld gibt es wohl keine Chance, diese Art vom normalen Mehlräsling zu unterscheiden.

    Jetzt muss man wohl jeden Mehlräsling mikroskopieren...


    Gruss Raphael

    Hallo,


    Sporenpulver war weiss.

    Melzer habe ich nicht getestet, weil mir anhand der schlanken Basidien und des Aussehens klar war, dass es ein Schneckling sein muss.

    Zystiden gab es übrigens auch keine.


    Ich selber habe im Feld auch eher an eine Rhodocybe gedacht.

    Aber die Sequenzierung zeigt ja nun eindeutig, dass es ein Hygrophorus ist - auch wenn ich noch nicht weiss welche Art.

    Hygrophorus subviscifer bei Ludwig hat eine gewisse Ähnlichkeit, vor allem diese dunklen Lamellen.

    Ich vermute es ist irgendwas nahe Verwandtes.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ganz unspektakulär auf 750m. Diese Flecken hielt ich erst für eine Alterserscheinung, aber die Fruchtkörper waren noch frisch.

    Und ja, mit den dunklen Lamellen kommen gar nicht mehr viele Arten in Frage.


    Hallo Raphael,

    mit welchem Arbeitsnamen aus Cortinarius hat es denn (einigermaßen) gematcht?

    LG Günter

    In der Genbank kommen über 90% nur Kollektionen, die auf Gattungslevel bestimmt wurden:

    Die besten Treffer sind alles Direct Submissions ohne Publikation dahinter, helfen also nicht weiter.


    Bei UNITE sieht es ähnlich aus:

    Immerhin gibt es hier eine fast identische Sequenz, aber ohne Name. Mein Pilz wurde offenbar auch einmal in Tscheschien gefunden.

    Wenn man dieser obersten Kollektion etwas nachgeht, kommt man drauf dass diese ursprünglich als Hygrophorus subviscifer bestimmt wurde:

    MyCoPortal Detailed Collection Record Information

    Bei UNITE gibt es aber zwei andere, nicht identische Sequenzen von H. subviscifer. Offenbar also was anderes.


    Ich werde wohl mal Irja Saar kontaktieren...


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich glaube das hier habe ich nie ins Forum gestellt. Inzwischen bin ich völlig ratlos, mal schauen was ich dazu denkt.



    Diese Pilze habe ich Ende Oktober 2022 bei Pinus und Picea auf Kalk gefunden, Betula gab es auch.

    Man sollte ja meinen es ist ein Schneckling.

    Geruch: Schwach aromatisch.

    Die Stielbasis verfärbt sich bei Berühungen aussen chromgelb.

    Das Fleisch zeigt keine Verfürbung.


    Die Sporen sind recht unauffällig.


    Basidien 4-sporig und schlank, wie es sich für die Gattung gehört.


    Die HDS ist eine Ixokutis, kaum was zu erkennen.


    Hier noch die Stieloberfläche.


    Ich dachte der muss doch bestimmbar sein, aber Fehlanzeige.

    Schlussendlich habe ich ihn sequenzieren lassen, die Gattung ist ja sogar recht gut molekular bearbeitet.

    Ich habe zwar eine gute Sequenz bekommen, aber es gibt keinen Treffer.

    In der Genbank ist der beste Treffer ein Cortinarius (?!?!) mit 99% und zwei Phaeocollybia (!?!?!) mit 98.8% Übereinstimmung.

    Danach kommt nur noch ganz viel Hygrophorus, das meiste ohne Artname.


    Hat jemand eine Idee was ich da habe?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ohne viel Hoffnung, dass wir das hier abschliessend klären können:


    Nach zwei Wochen konnte ich einige reife Sporen aus einem Abwurf anschauen.



    Sie scheinen wirklich glatt zu sein, oder vielleicht feinst punktiert. Sowerbylla montana sollte zumindest ganz kleine Unebenheiten haben.

    Wenn niemand eine Erleuchtung hat, lege ich es mal als Sowerbylla cf. montana ab und schicke es zur Sequenzierung.


    Gruss Raphael

    Hmm langsam wird es dünn...


    Es gibt eine ziemlich dubiose Alnicola clavuligera, die Moreau zu Galerina verschoben hat.

    Die kommt irgendwie in die Nähe, ob es wirklich passt lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen.

    Karl W hat hier im Forum mal eine Kollektion gezeigt, die er mit cf. clavuligera angeschrieben hatte:

    ok, die sehen irgendwie anders aus...


    (öffentlich zugänglich hier: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bd6t5340684p)


    eine andere Idee habe ich auch nicht.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ja Flammulaster hat andere Sporen, glatt und gekrümmt. Auch das Habitat ist anders.


    Auf den Mikrobildern meine ich einige Schnallen zu sehen, oder?

    Dann wäre noch interessant zu wissen, ob die Sporen dextrinoid sind.


    PS: Diese marmorierten Cheilozystiden hatte ich auch schon bei Mallocybe, das scheint kein konstantes Merkmal zu sein.


    Gruss Raphael

    Hallo Raphael

    Ich finde den Nabeling spannend, Lichenomphalia ericetorum

    Ist ja nicht mal gelistet bei WSL...... 😉

    BG Andy

    Hallo Andy


    Doch natürlich, dort heisst er Lichenomphalia umbellifera.

    Wenn man Voitk et al. 2023 glaubt, ist umbellifera aber ein völlig anderer Pilz für den eine neue Gattung Owingsia geschaffen wurde.

    Das, was überall Lichenomphalia umbellifera heisst, trägt nun den Namen Lichenomphalia ericetorum.


    https://www.researchgate.net/publication/373707756_Lichenomphalia_umbellifera_fungible_and_infungible_epithets_and_species_concepts


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Offenbar herrscht hier gerade Pilzflaute. Gestern habe ich eine Mittagsrunde im Fichtenwald auf ca. 1400m gemacht, und immerhin drei Sachen gefunden:


    Gyromitra ancilis ist keine Überraschung zu dieser Jahreszeit. Das Holz sollte vermutlich Fichte sein.


    Die Sporen sind so wie es sich gehört.



    Diese kleinen Nabelinge wuchsen eifrig am Wegrand. Nicht mehr ganz taufrisch, aber noch bestimmbar.


    Sporen zylindrisch, die helfen meistens nicht viel weiter bei Nabelingen.

    Aber die Basidien waren fast rein 2-sporig. Damit fliegen schon viele Arten raus.


    Der Stiel ist ganz fein flaumig, was man hier an diesen zystidenartigen Stielelementen sieht.


    Und dann das wichtigste: In der Stielbasis findet man eingebettete grüne Zellen.


    Damit lande ich bei Lichenomphalia ericetorum.




    Der dritte ist etwas schwieriger. Eine Telamonia, die durch den zweifarbigen Hut auffällt. Praktisch geruchlos.


    Am Stiel gibt es recht deutliche Velumreste, die bei zwei Fruchtkörpern einen schrägen, faserigen Ring bilden.


    Quick&dirty ein Foto von den Sporen, hatte keine Zeit für einen Sporenabwurf.

    Fein warzig, so dass man es im Umriss kaum sieht.


    Ja was es nun ist... so richtig schlau werde ich nicht draus.

    In der Funga Nordica laufe ich in Sackgassen.

    Mit dem AdC komme ich auf einen ominösen aber recht passenden Cortinarius armillariellus.

    Laut JEC-Webseite ist das ein Synonym von C. hydratelamonioides, der aber nicht so dunkel werden sollte.

    Vermutlich habe ich mich da irgendwo verrannt und es ist etwas völlig anderes.


    Vielleicht hat jemand einen plausiblen Vorschlag, sonst geht der in die Sequenzierung.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Danke euch - ja das könnte schon sein, vielleicht entwickelt sich das Sporenornament noch.

    Ich gebe ihnen noch ein paar Tage im Kühlschrank.


    So auf den ersten Blick könnte es dann auf die kürzlich beschriebene Sowerbylla montana rauslaufen.

    Aber warten wir mal ab.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Vielleicht können die Asco-Freaks unter euch hier weiterhelfen.

    Vor 10 Tagen habe ich im montanen Fichtenwald diese Becherchen gefunden.

    Ich stehe völlig auf dem Schlauch und bin mir nicht einmal mit der Gattung sicher.



    Sie wuchsen terrestrisch, mittem auf dem Wanderweg, in der Nadelstreu. Die grössten haben einen Durchmesser von 8 mm.

    Nach 10 Tagen im Kühlschrank sind sie fast reif.


    Es gibt noch wenige reife Sporen, ich lasse sie noch weiter reifen.

    Aber man sieht bereits dass die Sporen subzylindrisch und glatt sind.

    Asci, hier in Lugol, ohne Jodreaktion.


    Paraphysen schwach keulig verdickt


    Haare an der Aussenseite dünnwandig, bis etwa 250 µm lang, zugespitzt.


    Schnittbild 1...


    Schnittbild 2...


    Und Schnittbild 3


    Hat jemand eine Idee?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ein Jahr später gibt es doch noch ein Update zu dem vermeintlichen Nelken-Schwindling (Nr. 7).


    Hier nochmal eine Nahaufnahme. Dort sieht man bei den beiden linken Fruchtkörpern, dass der Stielapex deutlich längsgefurcht ist.


    Hinzu kommen diese zystidenartigen Elemente an der Schneide, die man selbst mit gutem Willen kaum als Basidiolen oder herausragende Hyphen interpretieren kann.

    Das war für mich der Hauptgrund, Marasmius oreades anzuzweifeln.


    Aber es gibt tatsächlich eine Art, die sehr gut passt, und genau die kam bei der Sequenzierung raus:

    Marasmius fissipes (Maire) Singer ex Laskibar, Arrilaga & Bon 2003


    Eine gute Abbildung zum Vergleich gibt es in DocMyc 126:

    DM Tome XXXII – Fascicule 126 – SMNF

    (nachfolgende Bilder aus DocMyc):




    Es lohnt sich also, bei büschelig wachsenden, nelkenschwindlingsartigen Pilzen genauer hinzuschauen.

    Diese Stielfurchen scheinen ein konstantes Merkmal zu sein, an dem man die Art auch im Feld erkennen kann.

    Vermutlich ist die Art häufiger als angenommen, sie wird einfach meistens voreilig als Nelkenschwindling abgetan.


    LG Raphael

    Oh ja das würde mich auch interessieren, ich kenne zwar die Adresse von;

    Pablo Alvarado in Spanien

    Aber es ist extrem schwierig dort eine Antwort zu erhalten.

    BG Andy

    Hallo Andy


    Komisch, mir antwortet er eigentlich auch immer sofort. Ich würde einfach nochmal nachfragen, vielleicht ist ihm mal ein Mail untergegangen.


    Oder du schickst es mir. Wenn es nur wenige Proben sind, dann geht es kostenlos in unserem Sequenzierungs-Projekt.


    Gruss Raphael

    Hallo Bernd


    Zwei Fragen:


    a)

    Wie viele Sporen hast du gemessen? Mindestens 15-20 Stück sollten es schon sein.


    b)

    Misst du die Sporen richtig? Parasola hat oft abgeplattete Sporen.

    Du darfst nur die messen, wo du den leicht rautenförmigen Umriss klar siehst.

    Die anderen, elliptischen Sporen liegen "auf der Seite" und wirken dadurch schmaler.

    In vielen Beschreibungen werden deshalb bei Coprinus-Sporen drei Dimensionen und zwei Q-Werte angegeben.


    Bei P. megasperma müsstest du eigentlich Sporen bis deutlich über 15 µm Länge finden, mit einem Mittelwert über 14 µm.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Im "Gröger" gibt es nur ganz wenige Fehler:


    Band 1

    Hilfsschlüssel C, S. 75: Ziffer 5 doppelt. Aufpassen dass man bei der richtigen 5 weitermacht.

    Entoloma, Teilschlüssel s, S. 577: 3b müsste auf 4 statt 3 verweisen


    Band 2

    Lepiota, Teilschlüssel c, S. 168ff.: Ziffer 14 doppelt. Aufpassen dass man bei der richtigen 14 weitermacht.

    Russula, Teilschlüssel q, S. 600ff.: Ziffer 14 doppelt. Aufpassen dass man bei der richtigen 14 weitermacht.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Die nächste umfangreiche Überarbeitung steht bevor:


    Hu, JJ; Tuo, YL; Yue, L; Zhao, GP; He, XL; Song, LR; Pu, JB; Qi, ZX; Qin, WQ; Li, TH; Jiang, DH; Zhang, B; Li, Y; Li, X. 2024. New insights into Gymnopus s.l.: its systematic rearrangements and novel taxa. Mycosphere. 15(1):365-472


    In der Arbeit werden fünf neue Gattungen vorgeschlagen, die sich weitgehend an den bisherigen Gymnopus-Sektionen orientieren.

    Ich führe hier nur die europäischen Arten auf (hoffe es ist vollständig), für weitere Umkombinierungen siehe pdf.


    Impudipilus

    bisher Gymnopus sect. ImpudicaeArten: alpicola, brassicolens, impudicus, trabzonensis


    Levipedipilus

    bisher Gymnopus sect. LevipedesArten: alpinus, aquosus, catalonicus, dryophilus, erythropus, fagiphilus, fuscopurpureus, hybridus, inexpectatus, junquilleus, lanipes, loiseleurietorum, ocior, terginus


    Vestipedipilus
    bisher Gymnopus sect. Vestipedes

    Arten: confluens, eneficola, hariolorum, obscuroides


    Ligymnopus

    Bisher Teil der Gattung Collybiopsis

    einzige europäische Art: L. luxurians


    Neomarasmius

    Für einige Arten aus der Gattung Collybiopsis: istanbulensis, peronatus


    Gymnopus s.str.

    Hier bleiben nur wenige Arten: androsaceus, fusipes

    (Und diverse Arten, die von der Publikation nicht berücksichtigt wurden X/ :cursing: )


    Gemäss Mycobank sind die neu publizierten Arten nach nomenklatorischen Regeln allesamt ungültig, somit sollten sie im Moment auch noch nicht verwendet werden.

    Das ist aber nur ein Formfehler und dieser wird von den Autoren sicherlich bald in einer Zusatzpublikation korrigiert.

    Wir dürfen uns also darauf einstellen, dass der Waldfreund-Rübling bald Levipedipilus dryophilus heissen wird.


    Was nun wieder ärgerlich ist:

    • Einige Arten werden zum wiederholten Male umkombiniert. Der Knopfstielige Rübling ist das Paradebeispiel:
      1871-1997: Collybia confluens
      1997: Gymnopus confluens
      2019: Marasmiellus confluens
      2021: Collybiopsis confluens
      2024: Vestipedipilus confluens
      :haue: :haue: :haue:
    • Es wurden nicht alle Arten der bisherigen Gattung Gymnopus in der Arbeit berücksichtigt.
      Vermutlich nur solche, wo ohne viel Aufwand eine Sequenz in den öffentlichen Datenbanken verfügbar waren.
      Somit verbleiben im Moment in der Gattung Gymnopus nebst denen, die in der Arbeit dort vorgesehen sind, auch viele Arten als "Überbleibsel".

    Fazit: Für mich eine weitere überstürzte Publikation. Die Gattung Gymnopus wurde nicht vollständig überarbeitet, sie steht im Widerspruch zu anderen kürzlichen Publikationen, und offenbar wurden nicht einmal die taxonomischen Grundsätze korrekt berücksichtigt.

    Ich hege den Verdacht, dass es hier primär darum ging, möglichst schnell seinen Namen hinter möglichst viele neue Kombinationen zu schreiben.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Letzten Sommer gab es in meiner Gegend einen Waldbrand.

    Es wirkte zeitweise recht bedrohlich, aber zum Glück kam niemand zu Schaden.


    Mehrere Ortschaften wurden zur Sicherheit evakuiert. (17. Juli 2023)


    Zwangsläufig war für das Frühjahr eine Tour dorthin vorprogrammiert. Obendrein ein bisher guter Pilzfrühling, also los.


    Das Gebiet ist riesig (100 Hektar) und teilweise sehr schwer begehbar. Aber es gibt mehr als genug erreichbare Flächen. Heute sieht es etwa so aus:

    Es gibt Gebiete die wesentlich schlimmer aussehen, aber die sind schwer erreichbar.


    Die Pilzwert war wenig überraschend, halt das was man erwartet. Immer wieder die gleichen paar Arten, aber dafür in unglaublicher Menge.


    Geopyxis carbonaria wuchs wie ein Teppich in Abermillionen von Exemplaren.


    Ebenfalls häufig anzutreffen: Geoscypha tenacella.


    Sporen mit sehr feinen, isolierten Warzen, und zwei Tropfen.


    Vermutlich der zweithäufigste: Peziza lobulata (P. violacea ss. auct.)


    Sporen absolut glatt und ohne Tropfen.


    Das hier habe ich als Plicaria endocarpoides bestimmt, gab es auch immer wieder.


    Reife Sporen gab es nur sehr wenige, aber man sieht bereits dass sie rund ohne glatt sind.


    Auch bei den Basidiomyceten gab es wenig Überraschungen:

    Myxomphalia maura war stellenweise häufig.


    Nur vereinzelt gab es Tephrocybe atrata.


    Sporen elliptisch und meist 6-8 µm lang.


    Basidien deutlich siderophil.


    Ich wusste oft nicht wo ich hintreten kann...


    Soweit für heute, ich mache sicherlich noch einige Ausflüge dorthin und hoffe auf weitere Funde.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Auch wenn ich Nobi nicht persönlich kannte, macht mich diese Nachricht ernorm traurig.

    Nobi war eine Kapazität in diesem Forum, immer da, immer hilfsbereit, mit einem enormen Fachwissen.

    Ich werde ihn vermissen - und wünsche der Familie viel Kraft in dieser Zeit!


    Raphael

    Hallo Schupfi


    Oh die HDS ist eine Überraschung, ich hätte da was trichodermales erwartet.

    Hast du auch die Hutmitte untersucht? Oft sieht man dort dort einen angedeuteten Trichoderm.

    Das würde irgendwie so aussehen (E. plebejum):


    Wenn es bei einer Kutis bleibt (auch in der Hutmitte), ist die Gruppe resutum/plebejum/plebejoides ist raus.

    Mit diesen leicht knotigen Sporen und einer reinen Kutis könnte auch E. triste ein Kandidat sein.


    Gruss Raphael

    Hallo Schupfi


    Die sind noch so jung... aber haben sicher schon reife Sporen.

    Ich würde sie halt doch kurz unters Mikroskop werfen und auch die Zystiden anschauen.


    Gruss Raphael