Beiträge von Mykollege_Günter

    Hallo in die Runde der Diskutanten,

    die Zonenmilchlinge sind nicht so einfach abzugrenzen, aber machbar. Den aktuellsten Stand gibt die Flora Agaricina Neerlandica 7 wider: L. acerrimus , zonarius (= insulsus s.auct) und evosmus, wobei dieser in 2 genetisch und ökologisch verschiedene Arten aufgespalten wird: evosmus unter (Zitter-)Pappel und (Sal-)Weide und L. sp. unter Eiche. Diese Auftrennung fehlt noch in der FN und der FoNE 2, die aber auch passabel gut geeignet sind, Licht in das Zonen-Dunkel zu werfen.

    In der FAN wird auch ein guter Schlüssel mit einigen Trennmerkmalen geliefert.

    Grüße Günter

    Das könnte gut passen, mit solchen Mikros und diesem Habitus habe ich auch meine cavipes-Aufsammlungen in Erinnerung. Wobei die Sporen etwas größer und die Cheilo-Spitzen noch etwas kopfiger sein könnten. Aber eine gewisse Variabilität darf man auch den Hebelömchen zugestehen

    Günter

    Servus Werner, adspersum ist an offenen Stellen (Parks, Straßenbäumen, Waldränder....) zumindest in Baden sehr häufig und kommt bis in den Schwarzwald hoch vor. Im Rheintal habe ich sogar 2 Standorte an Mammutbaum!

    Applanatum wächst eigentlich immer im Waldesinnern. Und dann gibt es natürlich noch die Sporen....!

    Günter

    Hallo Benjamin, hallo Uwe,

    man könnte den noch bei armeniacus einsortieren. Die Art ist in ihren Hutfarben doch variabler als z.B. in der CFP dargestellt, Und spätestens beim eintrocknen gehen diese Orangebrauntöne in Braun über.

    Es käme für mich nur noch C. biveloides (C. carneinatus) infrage, die Schwesterart von C. armeniacus, die mehr rote(lila) Töne am Hutrand aufweist und dessen Hut etwas eingewachsen faserig daherkommt.

    LG Günter

    Das passt schon gut zu C. renidens, auch wenn die Bilder das typisch orangefarbige am/im kompletten Fruchtkörper nicht ganz widergeben.

    Bei solchen Funden ohne üppiges Velum sollte man immer auch C. illuminus im Auge behalten. Allerdings wächst dieser im sauren Nadelwald und hat mehr subglobose Sporen.

    War der Standort denn im Kalk-NW?

    Das sollte noch funktionieren.

    Grundsätzlich sollte man, je nach dem wie viel Material vorhanden ist, gleich einen oder mehrere Fruchtkörper abzweigen und schonend trocknen (ich benutze dazu meinen alten Dörrex), sprich nicht zu heiß, so dass die Probe innerhalb 24 Stunden trocken ist und eingetütet werden kann. Mehrere Tage im Kühlschrank ist kontraproduktiv, ebenso wie hohe Temperaturen. Du hast also alles richtig gemacht.

    Ich hatte auf diese Art bei Sequenzierungen meiner Funde durchweg eine Erfolgsquote von über 90%.

    LG Günter

    Servus Benjamin,

    Spannender Fund, der unbedingt sequenziert gehört. Es gibt nämlich noch einen C. neocallisteus Kranab., Ammirati, Liimat. & Niskanen 2016, der bei uns vorkommt und neben der Typus-Kollektion aus Kanada (Niskanen et al.2016) dort auch von Landry (2021 gefunden) und in Europa aus Spanien und der Schweiz dokumentiert wurde. Möglicherweise (sequenziert?) hat auch Karl Soop die Art in seiner letzten Version von Cortinarius in Sweden abgebildet.

    Die Sporen der 3 NW-Arten sind etwa gleich, die Hutfarben, wie Hias bereits geschrieben hat, sind kein sicheres Merkmal (infucatus mehr gelb als callisteus) und der Dampflokgeruch ist beio callisteus und infucatus auch mal mehr oder weniger wahrnehmbar.

    Tofaceus aus dem Laubwald duftet eher rettichartig und für neocallisteus ist eben kein Dampflokgeruch angegeben. Dennoch sollte man den Fund molekulargenetisch absichern.

    Günter

    By the way: Matthias darf auch zu den Schleierlingsexperten gerechnet werden!

    Wenn es mir nur ums Sporen-messen geht, schabe ich etwas Stielhaut knapp unter den Lamellen ab. Dort hat man immer ein Abwurfpräparat, auch bei Weißsporern, nur sieht man die erstmal nicht.

    Dann anfärben und quetschen. das hat - neben dem nicht-auf-ein-Abwurfpräparat-warten-müssen - auch den Vorteil, dass die Sporen ruhig in ihrer Stielhautmatrix liegen und sich nicht bewegen!

    Grüße

    Günter

    Danke Raphael,

    dass Du die Sachlage in der Gattung Melanoleuca so ausführlich zusammengefasst hast, dem ist kaum etwas hinzuzufügen.

    Es ist leider so wie in vielen anderen Gattungen, dass seit der FN und dem 2. Band von Gröger so viel Erkenntnisgewinn durch Molekulargenetik dazugekommen ist, dass die beiden Schlüsselwerke in vielen Gattungen nur noch eine Grobrichtung für die Bestimmung darstellen. Aber es gibt leider nichts Besseres!


    Wir sind gerade dabei, eine Übersicht dieser Artikel zu generieren und für alle zur Verfügung zu stellen.


    Was Melanoleuca betrifft, so meine ich, dass Vladimir alle Sektionen bearbeitet hat. Ich habe mir daraufhin mal einen Bestimmungsschlüssel gebastelt und kann Raphaels Aussage nur unterstreichen: Bei den Arten mit Brennhaarzystiden bleibt eine Bestimmung in den meisten Fällen unsicher und bedarf einer Validierung durch die Genetik.


    schöne sonnige Grüße in die Runde

    Günter.

    Hi Marco,

    die Art wurde erst 2017 in Spanien entdeckt und neu beschrieben. Darüber hinaus findest Du nur im AdC noch 2 weitere Informationen: als C. iunii Pl.1026/Fiche1506 (ADN bestätigt) und als suillo-nigrescens Nr. 2184. Beide passen auch gut von der frühen Erscheinungszeit und der Höhenlage. Allerdings wird die Buche als möglicher Partner ins Spiel gebracht, einmal solo, einmal zusammen mit Abies, jeweils auf Kalk. Der gute Josep gibt Pinus, Abies und Quercus als Partner an, ebenso auf Kalkboden.

    Wie war denn der Untergrund an Deinem Standort?

    LG Günter