Möglicherweise ein Bovini. Welche Mykorrhizapartner waren denn da vor Ort?
Beiträge von Mykollege_Günter
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Hallo, ein Bekannter von mir hat bei einer Wohnungsauflösung 4 Bände (Nr.2-5) des alten, aber informativen und guten Lehrbuchs "Handbuch für Pilzfreunde" von Michael/Henning/Kreisel gefunden und mich gefragt, ob ich noch Bedarf dafür sähe. Da ich das Opus selbst schon lange habe, gebe ich die Anfrage mal in die Runde.
Grüße
Günter Saar
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Schwierig! C. ellisii und domesticus stehen sich aber auch verdammt nahe. Die relativ kleinen Sporen und die ockerlichen Basalvelumreste lassen mich eher an C. ellisii denken.
Bestimmt haben andere Mykollegen auch schon ihre Probleme mit dem Artenpaar gehabt, falls es denn 2 eigenständige Arten sind. Wächter und Melzer (2020) lassen das leider offen.
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Guten Morgen Raphael,
spannend! Hast Du die Sequenz von Alvarado bekommen? Mich würden die Übereinstimmungen mit anderen (welchen?) Typussequenzen interessieren. Kannst Du mir die Ergebnisse zukommen lassen?
LG Günter
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Christoph hat vor 3 Jahren die Sachlage schön zusammengefasst. Du darfst den Fund getrost als C. tenebricus ablegen.
Ich gehe mal davon aus, dass das Fleisch in der Stielbasis auch rötlich war?
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Ok, dann bleibt die Frage eben offen.
Nur soviel: bei erdigem Geruch (rote Beete, Scheunenstaub) kommen C. semiodoratus und C. luridus infrage, die beide makroskopisch kaum zu trennen sind, und bei nicht erdigem, eher rettichartigem Geruch der Sektionstyp. C. hinnuleus.
LG ins Forum
Günter
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Die Frage ist jetzt nur: haben die Fruchtkörper einen erdigen Geruch gehabt?
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Ich wäre auch bei C. purpurascens.
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Hallo liebe Vibratilologen,
den Fund kann man guten Gewissens C. leucoluteolus (= emollitoides) nennen. Ich habe heuer auch einen Fund unter Abies gehabt, kenne die Art aber auch unter Laubbäumen. Der bereift aussehende Hut, das fast milde Fleisch und der sich entwickelnde üble seifenartige Geruch weisen auf diese Art hin.
C. alboamarescens hat kleinere Sporen, C. emollitus ist eine reine LW-Art auf eher sauren Böden und C. barbarus die Kalk-Laubwaldart.
e scheener Gruß in die Heimat
Günter
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Klar kann der lila im Stiel haben, diese blau/violetten Farbtöne können bei den Calochroi immer mal auftreten und auch schon mal ganz heftig (C. lavandulochlorus mit gelben bis violetten Lamellen!)
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Bitte vergewissert Euch immer über die Sporengröße, ob es sich um bergeronii oder elegantissimus (oder cedretorum, wenn ein Nadelbaum in der Nähe war) handelt. Die 3 können einander sehr sehr ähnlich und im Feld kaum unterscheidbar sein!
Ich habe auch einen Standort bei Buche, wo - Sequenz-abgesichert - sowohl elegantissimus als auch bergeronii zusammen wachsen!
Gruß Günter
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Da spricht erst mal nichts dagegen.
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Das ist die augenblickliche Datenlage bei den Krempis:
4 "involuti" (obscurisporus, ammoniavirescens, involutus und cuprinus)und 3 "rubicunduli" (siehe obige Mail), mit den Artikeln einigermaßen gut zu trennen. Obacht: obscurisporus hat nicht immer das rotbraune Spp. (eigene sequenzierte Funde!) ist aber immer der Größte.
Günter
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man erkennt leider icht viel auf den Fotos. Am ehesten noch ein Vertreter de Anomali
Günter
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Ob gelb oder braun mit gelbem Rand ist unwichtig, was zählt, ist die positive Reaktion.
Largus hat keinen Geruch, aber violette lamellen.
Blasse Lamellen haben daulnoyae und balteatocumatilis, die beide auch den erdigen Geruch haben.
Bitte bei den Phlegmacioides nur noch diese Sektions"Monographie" und bitte KEINE ALTE Literatur mehr verwenden.
einen schönen Sonntag
Günter
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....und: Größenangaben sollte man nicht über- oder unterpretieren.
Ich versuche mich aktuell zu halten, daher diese Namen. Leider finden Neubeschreibungen (leider oft nur rudimentär und ohne Abbildung - eigentlich ein No go!) in den verschiedensten Publikationsorganen statt und leider fehlt bei Cortinarius - ebenso wie bei vielen Gattungen - eine "Neuauflage" in Form der Funga Nordica, um diese Arten allen Mykollegen schlüsselbar zu machen.
Die DGfM wird möglicherweise zu dieser Thematik reagieren.
Günter (ohne h)
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C. leucoluteolus ist das sicher nicht, der hat einen überreiften Hut und ist irgendwie schmutzig graubraun aussehend. Infrage kommen C. alboamarescens (Sporen 5-6µ lang) oder C. ochroamarus (Sporen 7-8,5µ lang), wobei letztere mehr Ockertöne auf dem Hut haben sollte.
Grüße von Günter
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Ich hab die Art auch schon in Flözlingen bei Tanne gefunden. Tanne und Buche scheinen die bevorzugten Partner zu sein.
By the way, Uwe, wie sieht es im Schwarzwald aus?
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Hallo Sebastian, bewundernswert, dass Du Dir die Huthaut von meinem "nemorensis" mit den auffallend großen Schnallen angeschaut hast!
Ich gehe mit allem konform, allerdings ist nymphicolor wohl nicht der richtige Namen für Deinen schönen Fund. Cortinarius nymphicolor sollte ellipsoide Sporen von 8-10 µ haben. Wahrscheinlich ist das C. molochinus, der darf auch so hübsch aussehen. Aber vergleiche auch noch C. parasuaveolens. C. nymphicolor ist auch kein Artkomplex sondern eine gute Art!
Und dein cf. chailluzii ist ziemlich sicher kein Calochroi. ich würde den al C. rhizophorus einsortieren, siehe das dünne gelbe Velumband am Knollenrand. Diese rosaliche KOH-Reaktion scheint mir ein Fake zu sein. Vielleicht kannst Du den Standort nochmal aufsuchen und das nochmal prüfen.
Zu den Vibratiles ist gerade ein guter Artikel erschienen, siehe im Anhang.
schöne Grüße in die Eifel.
Günter
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Hallo,
der scheint aufgrund der positiven Laugenreaktion zu den Phlegmacioides zu gehören. Da lohnt vielleicht mal ein Blick in diesen Artikel. Sobrius ist ein guter Vorschlag.
schöne Grüße
Günter
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Uwe hat recht und den caerulescens sollte man noch mit terpsichores vergleichen. Der hat einen angenehmen, eher fruchtigen Geruch. Aber man muss die Sporen ansehen!
Vergiß den Parey mit ...Mehlgeruch...
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Guten Morgen, ich würde den Fund auch als callisteus ansprechen, infucatus hat deutlich mehr Gelbtöne am Fruchtkörper und riecht weniger "lokomotivig". Die anderen beiden Arten aus dieser Sektion kommen m. E. nicht infrage: tofaceus ist eine Laubwaldart mit zylindrisch/keuligem Stiel und neocallisteus fehlt der typische Geruch.
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C. subpurpurascens passt. Und Velum ist bei Cortinarien oft sehr schnell vergänglich!
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Und meinen herzlichen Glückwunsch zu dieser sensationellen Röhrlings-Strecke!