Die Peltigera und entprechende Literatur habe ich mir jetzt nochmal genauer angesehn:
Zur Ergänzung noch Fotos in halbtrockenenem Zustand:


die Oberfläche zeigt sich somit sowohl oberseits als auch unterseits feinfilzig/bereift
zum Verständnis nochmal: die mit Stern markierten bräunlichen Knoten stellen keine Isidien oder Soredien dar, ich interpretiere sie als Knospen aus denen Apothecien entstehen könnten? ist das richtig?

unter dieser Prämisse komme ich zu folgenden möglichen Arten in absteigender Wahrscheinlichkeit:
P. rufescens: trocken warmer Standort würde hier passen, Rhizinen eher unverzweigt, hier bisweilen verzweigt; Thalli eher kleiner als hier? keine Soredien/Isidien im adulten Zustand- würde passen (jedoch evtl aufgr Unkenntnis übersehen)
P. praetextata: hier keine Phyllidien/Isidien gefunden (evtl aufgrund Unkenntnis übersehen?), übrige Merkmale passen gut, in der Gegend bekannt, letztes Jahr ca 10km entfernt nachgewiesen (siehe hier), dort jedoch feuchtes Auwaldhabitat an Eschenrinde, häufiges Vorkommen
P. membranacea: eher noch großflächiger als hier, Rhizinen eher einfach, nicht verzweigt, R. sollen heller sein, keine Isidien/Soredien würde passen
P. canina: Rhizinen weiss, hier eher bräunlich
P. didactyla: Pionierart- eher unwahrscheinlich da hier sicherlich bereits langebestehendes Biotop, eher kleiner als mein Fund, Rhizinen unverzweigt, hier verzweigt
Unterm Strich würde ich also auf P. rufescens plädieren, da ich mir aber nicht traue und den Grundsatz "die häufigen Dinge sind häufig" nicht außer Acht lassen möchte vermute ich dass es doch P. praetextata sein wird
Ich bin gespannt auf eure Auflösung
schönen Sonntag!
Ingo