Hallo Bernd, vergleich mal mit Stilbella fimetaria. Das wäre zumindest ein Klassiker auf feuchten Mäusekötteln.
VG Ingo
Hallo Bernd, vergleich mal mit Stilbella fimetaria. Das wäre zumindest ein Klassiker auf feuchten Mäusekötteln.
VG Ingo
Hallo Jörg, danke für deine Meinung!
Ist denn von den Butterpilzen eine „Albinovariante“ bekannt? Witterungseinflüsse möchte ich ausschließen, wie gesagt kurz daneben standen ganz normale dunkelhütige Butterpilze in verschiedenen Altersstufen.
als Nr. 1 hast Du aber zwei verschiedene Arten gepostet
Die anderen Arten habe ich zum Vergleich (oder zur Verwirrung;) absichtlich dazugestellt (s Beschriftung)
Bei Nr 2 war ich aufgrund des Habitus auch von einem Scheidenstreifling ausgegangen - aber der „Ring“ hat mich völlig aus dem Konzept gebracht. Ich denke du hast Recht mit Stielhaut.
Das hat er aber auch fies gemacht- genau an der passenden Stelle seine Haut abzuwerfen…
Ein zweites Exemplar hätte es vermutlich sofort geklärt.
Schönes Wochende,
Ingo
Hallo liebe Rätselfreunde,
nachdem es ja nun überall nur so sprießt, komme ich nicht umhin mir auch mal Großpilze anzusehen, man stolpert ja buchstäblich darüber.
Mitgbracht habe ich zwei vom Dorfbolzplatz. An Bäumen stehen dort ausschliesslich Kiefern und Birken.
Nummer 1) ein blondes, beringtes Pärchen
Ein unkritischer Butterpilz stand einen Meter weiter:
etwa 20m weiter dann unkritische frische Körnchenröhrlinge zum Vergleich:
Und Nummer 2) ein grauer Jüngling
Die lappige Volva habe ich fürs Foto etwas geöffnet und heruntergestriffen. Der Ring ist oberseits deutlich gerieft. Recht kräftig gebaut.
Leider ein Einzelexemplar.
Ich bin gespannt auf eure Ideen!
Liebe Grüße,
Ingo
Servus Felli,
ich habe gerade ein Mitbringsel aus dem Urlaub von einem Bachtal auf Rügen bearbeitet. Makroskopisch dachte ich zunächst an eine Pachyella oder Psilopeziza nummularis. Der Sporenabwurf zeigte allerdings ziemlich kleine Sporen. Und so dachte es könnte auch etwas ganz anderes sein. Als ich die Becherchen dann mikroskopiert hab passte aber bis auf die Sporengröße dann doch alles zu Psilopeziza nummularia. Interessant war, dass es innerhalb der vitalen Asci durchaus manche reife mit "Riesensporen" gab. Diese sind aber anscheinend nicht abgeschossen worden, denn im Abwurf fand ich keine Einzige davon. Also: niemals davon ausgehen, dass Sporen aus einem Abwurf schon reif sein werden...
Zur Sicherheit hab ich sie jetzt nach 3 Wochen im Kühlschrank nochmal angeschaut und siehe da: es gibt Klopper bis 30µm
SP: (23.8) 24.6 - 28.3 (30.2) × (13.4) 13.7 - 15.6 (16.2) µm Q = (1.6) 1.7 - 1.9 (2) ; N = 14
Viele Grüße
Ingo
Nach 4 Jahren Pause habe ich gestern dort wieder eine kleine Kollektion der gelben Boleten finden können. Sie wachsen direkt neben einer Sitzbank, sodass es einem Wunder gleichkommt, dass sie noch niemand zertreten oder "geerntet" hat. Die Farben sind insgesamt etwas blasser als die der ersten Kollektion, was aber der höheren Sonneneistrahlung bzw dem Trockenschaden (am Wochenende hatten wir nochmal 30°C) geschuldet sein kann. Für die Originalbeschreibung von S. mendax sind die Stiele wieder recht dick und kurz, aber das hatten wir ja bereits bei der ersten Kollektion diskutiert.
Die Sporenmaße aus dem Abwurf decken sich gut mit der ersten Kollektion. Diesmal habe ich darauf geachtet nicht auf das Deckglas zu drücken.
(10.6) 11.1 - 12.5 (13.1) × (3.9) 4.2 - 4.8 (5) µm Q = (2.2) 2.4 - 2.8 (3.1) ; N = 36 Me = 11.8 × 4.5 µm ; Qe = 2.6
Viele Grüße
Ingo
Servus zusammen, ich komme gerade aus dem Freibad zurück und denke den hab ich heute dort auch getroffen. Auf Hackschnitzeln. Geruch unauffällig. Noch nie gesehen und erst vor zwei Wochen überhaupt erfahren, dass es ihn gibt, danke Reinhard und Schupfi;)
Oder kommt da noch was anderes in Frage?
VG Ingo
Hallo zusammen, ich verkaufe eine Unterwasser- und Outdoor Kamera RICOH WG-80 (aktuellstes Modell)
Zustand wie neu, mit Gewährleistung (bis 29.04.2027) und teils ungeöffnetem Originalzubehör (Trageschlaufe, Akku, Ladegerät, Makroadapter).
CMOS Sensor 16,8MP; 5x optischer Zoom; bis 14m Wassertiefe, Unterwassermodus/Weissabgleich weitere Spezifikationen auf der Seite des Herstellers PENTAX/RICOH.
Die Kamera haben wir für unsere Krabbelstube als datenschutzkonforme Doku- Kamera gekauft da sie sturzsicher und wasserdicht ist. Leider mussten wir feststellen, dass sie für den Einsatzzweck herumspringende Kinder in geschlossenen Räumen zu fotografieren ungeeignet ist, da der Großteil der Bilder verwackelt.
Die Kamera wurde insgesamt nur wenige Tage zu Testzwecken eingesetzt, leider ist uns die Rückgabefrist abgelaufen und der Verkäufer wollte sie nicht auf Kulanz zurücknehmen.
Ich biete diese Kamera ausdrücklich als Unterwasserkamera an - ich gehe davon aus dass die Bilder im finsteren Wald ähnlich verwackeln dürften wie in der Krabbelstube und sie daher zur Pilzfotografie nur bedingt geeignet ist. Dazu holt ihr euch besser Reinhards Olympus Tough, die mich zu dieser Anzeige hier bewogen hat . Diese soll sich laut mehreren Kritiken hier im Forum gut als Pilzkamera eignen.
Im Freien bei gutem Licht und Unterwasser macht die WG-80 für eine Kompaktkamera passable Bilder. Der vermutlich beste Einsatzzweck dürfte in der Schnorchel-fotografie liegen (wasserdicht bis 14m- tiefer geht ein nicht-geübter Schnorchler nicht und dort oben ist das Licht bei Sonnenschein auch ausreichend). Ein Geräte-Taucher wird tiefer gehen und höhere Anforderungen an eine U-Wasserkamera haben. Siehe Beispielbilder aus der Adria aus unserem Urlaub.
Das ist also DIE Kamera für Liebhaber aquatischer Pilze um die Lieblinge im natürlichen Habitat abzulichten!!!
Spass beiseite- falls die Anzeige zu weit OT für das PF ist, gebt mir bitte Bescheid, dann lösche ich sie wieder. Ich habe aber die Hoffnung, dass manche Pilzler vielleicht auch Wassersportler sein könnten..
Vielleicht hat ja jemand Verwendung dafür?
Preis 220 Euro, Abholung/ Besichtigung in Nürnberg oder Versand (auf mich)
Grüße Ingo
PS: damit die Anzeige eine Berechtigung hier im PF hat zumindest ein pilzähnliches Beispielbild:
Hallo zusammen,
nachdem das Mycel 2023 pausierte, erschienen im letzen Herbst eine große Menge Fruchtkörper. Einen davon schickte ich Pablo Alvarado zur Sequenzierung. Der Fokus lag auf LSU, rpb2, hsp. Die letzten beiden, wie auch die ITS (erwartungsgemäß) gelangen nicht. Jedoch konnte er die LSU sequenzieren. Sie stimmt zu 100% mit dem Typus von Helvella fuscolacunosa (TRH 12618) von Skrede et al. überein.
Ich habe mit Sebastians Hilfe (vielen Dank nochmal!) zur Veranschaulichung einen Baum erstellt:
Rote Raute= Sequenz des rechten FK. Nächste Verwandschaft mit H. fusca. Als Vergleichssequenzen wählte ich entweder Typusbelege oder Belege aus Arbeiten von Skrede et al.
Somit konnte das Vorkommen von Helvella fusoclacunosa in Deutschland bestätigt werden. Vielen Dank an alle für die Diskussion und Hinweise, sowie insbesondere an Wolfgang für die Motivation mich überhaupt weiter mit dieser Aufsammlung zu beschäftigen.
Ingo
Das Gießen hatte Erfolg, ich kann euch heute ein frisches Exemplar zeigen:
gestern nachmittag:
heute früh:
Gemessen: Höhe 25mm x Hutdurchmesser 10mm, also recht zierliche Gesellen.
Auffallend ist der starke, angenehme Geruch nach Champignons. Es sind noch ein paar Knöpchen in den Startlöchern, an denen ich mich erfreuen kann.
Leucocoprinus cf ianthinus ist denke ich ein guter Arbeitsnahme. Für weitere Diagnostik habe ich gerade keine Zeit.
Viele Grüße
Ingo
Hallo Steffen,
zur Ceropegia könnte ich Auskunft geben, aber das nützt Dir nichts.
Aber vielleicht weißt du ja wie ich die Ceropegia zum blühen bringe? ich würde zu gerne mal diese irren Blüten sehen!
VG
Hallo Harald, ja wenn man sich zB diese Kollektion in ähnlichem Trockenheitszustand ansieht gibt es Gemeinsamkeiten.
Die hier im Forum diskutierten sind vom Habitus schon etwas anders, insbesondere der tiefsitzende Ring. Na vielleicht kommen nochmal frische nach. Ich habe jedenfalls ordentlich gegossen heute.
VG Ingo
Hallo zusammen,
beim Gießen heute Morgen fand ich diese Gruppe winziger vermutlich Leucocoprinusse(?) in der Erde einer gekauften Topfpflanze. Leider schon recht trocken. Hut ca 6-8mm, insgesamt ca 16-20mm. Kräftiger Basalfilz, aufsteigender, fransiger Ring. Leicht rosa/ violette Färbung der Lamellen. Auffällig starker, angenehm pilziger Geruch.
Vermutlich irgendwas Tropisches.
Falls sich jemand berufen fühlt denen näher auf den Zahn zu fühlen, gerne melden.
Ich hab’s ja nicht so mit den Basidios
„Originalstandort“:
Viele Grüße,
Ingo
Hallo Schrums, an ein Vorkommen auf Stubben kann ich mich nicht dezidiert erinnern. Aber ich denke das spricht bei terminal zersetztem Holz nicht unbedingt gegen eine Mykorrhiza- ich finde gelegentlich auch Röhrlinge auf alten Stubben.
Trompetenpfifferlinge finde ich bei uns im Sandkiefernwald allerdings bisweilen auf (Reh-)Wildwechseln und dort augenscheinlich auch gerne bei deren Losung. Ich habe mich schon gefragt ob hier ein Zusammenhang besteht oder ob dort einfach nur Platz zum fruktifizieren ist, bei ansonsten zu dichtem Heidelbeer Bewuchs.
VG Ingo
jetzt heißt er wider P. suaveolens.
Aber immerhin beschreibt dieses Epithet den Pilz etwas spezifischer als der Name „die punktförmige Puccinia“…
Hallo Uwe,
Riecht der jetzt nicht, weil er schon zu weit in der Entwicklung ist
Genau so ist es. Versuch es nächstes Mal früher im Jahr, denn es riechen nur die Spermogonien. Der Geruch ist wirklich eindrücklich! Die Uredien und Telien, die jetzt zu finden sind haben keinen speziellen Geruch.
Viele Grüße Ingo
Hallo Martin und Bernd,
da habt ihr ja tolle Funde gemacht! Die Bilimbia & Bacidia sind eine Schau. Du hast sie ja bereits separat ausführlich dargestellt und verglichen
Sehr gut gefällt mir auch die Acarospora glaucocarpa. Optisch finde ich sie sogar feucht schöner:)
Danke für diesen wie immer hervorragend bebilderten Bericht.
Ingo
Noch ein Nachtrag aus dem Frühling. Zwar farblich nicht zur Überschrift dieses Threads passend, aber inhaltlich doch hier anzusiedeln.
Nachdem ich vor einigen Jahren eine Dokumentation dieses Pilzes von Nobi gesehen hatte wollte ich ihn unbedingt finden. Wie viele feuchte Gräben und Böschungen ich abgesucht habe möchte ich gar nicht wissen. Das Wort erfolglos fehlt natürlich.
Dann kam es wie so oft- und das ist ja auch das schöne an unserem Hobby, dass manche Sachen eben völlig unerwartet auftauchen. Ein Wochenendausflug führte uns an einen gern besuchten Waldspielplatz am Nürnberger Stadtrand. Mein Sohn musste mal und ich habe ihn in den Wald begleitet. Dort wartete ich bei einem Sandsteinfelsen. Und da leuchteten sie mir entgegen, die blauen Lebermoosbecherlinge (Mniaecia jungermanniae).
Natürlich hatte ich damals keinen Foto dabei. Aber ich hatte Glück, sie waren ein paar Tage später auch noch frisch und ich konnte ihnen photographisch ausgiebig huldigen.
Durch Zufall war das erste, was ich, wieder an diesem Sandsteinfelsen angekommen fand jedoch Desmazierella acicola auf einer Kiefernnadel- ein ebenso hübscher Pilz, den ich durch Matthias Reul kennen lernen durfte. Es schmerzt, dass ich mit beiden meine Freude über diese Funde nicht mehr teilen kann.
Das Moos, auf dem die Becher parasitieren habe ich auch untersucht und konnte es als Diplophyllum albicans bestimmen.
Es ist ein typischer Bewohner saurer schattiger Sandsteine. Es ist wie der Name andeutet durch ein zweilappiges Blatt gekennzeichnet, wobei der Hauptlappen etwa dreifach so groß wie der Nebenlappen ist. Außerdem besitzt es eine prominente Mittelrippe. Die Moospflänzchen (Gametophyten) sind in etwa 3mm breit und bis zu 20mm lang.
Haupt- und Nebenlappen:
Blattrippe. Die Zellen enthalten meist 4-5 Ölkörper.
Auf den folgenden Bildern sieht man an den Blattspitzen Brutkörper oder Gemmae, mit denen sich das Moos ungeschlechtlich verbreiten kann.
Aber zurück zur Mniaecia: auch mikroskopisch behält sie ihre wunderbare blaugrüne Färbung durch die pigmentierten Paraphysen.
(die folgenden Präparate sind ungefärbt und schräg beleuchtet)
(15.9) 16.6 - 19.6 (19.8) × (8.6) 8.9 - 10.2 (10.9) µm Q = (1.6) 1.8 - 2 (2.1) ; N = 21
Apressorien konnte ich nicht finden. Die Apothecien sitzen hier direkt an den Blättern und Stämmchen und nicht an Rhizoiden. Um eine Infektion nachzuweisen müsste ich wohl Blattquerschnitte machen um so die Hyphen in den Blättern darzustellen. Sonderlich schädigend scheint diese Art dabei nicht zu sein- trotz massiven Befalls sahen die Pflänzchen für mich recht vital aus.
Viele Grüße,
Ingo
Da schau her! Danke Stefan & Björn. Hab ich doch ein Bauchgefühl gehabt, dass die irgendwas miteinander zu tun haben könnten.
Wie die Marienkäfer und die Blattläuse..
schön!
Im April habe ich an einem Feldrain ein paar nicht ganz gesunde Ackerkratzdisteln entdeckt, als ich von meinem Fahrrad absteigen musste, um nach der Kette zu sehen. Ich konnte natürlich nicht widerstehen mir ein Blatt abzurupfen. Zu Hause legte ich es zunächst auf meinen Schreibtisch. Als ich abends dann wieder das Zimmer betrat dachte ich zuerst meine Frau hätte vielleicht einen Blumenstrauß dort zwischengelagert. Um ehrlich zu sein roch es als hätte sie einen ganzen Blumenladen dort ausgelagert.. Blumen fand ich keine. Der Duft kam von dem nicht handlangen Blättchen! Die Bestimmung gestaltete sich nicht schwierig. Es handelt sich bei dem Duftbäumchenpilzchen um Puccinia punctiformis. Und die produziert diesen Odeur nicht ganz zufällig - sie lockt damit nektarhungriges Insektengetier an, um sich zielgerichtet über einen flinken Vektor zu verbreiten.
Heute war ich dann nochmal dort um nachzusehen ob es vielleicht bereits Telien gibt. Die Disteln waren in keinem guten Zustand mehr. Sie waren weitgehend verdorrt und die übrigen mit Blattlaushorden und den sich daran labenden Marienkäferlarven überzogen. Doch es gab Telien und noch eine Überraschung? Aber der Reihe nach:
04.2025 Befallene Ackerkratzdistel (Cirsium arvense)
Spermogonien auf Blatt Ober- und Unterseite (sie verströmen den Duft); Uredien auf der Blattunterseite, beide dicht gedrängt
Spermogonien 0 rundlich bis oval, glatt
feinwarzige Uredosporen I
15.06.2025 Lager der Teliosporen auf der Blattunterseite, verstreut
vermutlich Uredospore II und Teliosporen III ebenfalls feinwarzig
Teliosporen zweizellig mit jeweils einem Kern
am Stängel fand ich diese länglichen Lager mit gräulicher Sporenmasse - gehören sie dazu oder ist das ein anderer Parasit? boccaccio Björn- hast du eine Ahnung?
Solltet ihr also mal an ein paar darbenden Ackerkratzdisteln vorbeikommen- (ich leihe mir den Slogan einer ortsansässigen Brauerei) "probierts' es, dann gspierts' es"
Viele Grüße
Ingo
Das ist schwer zu fassen. Wie schrecklich.
Matthias’ wunderbare Dokumentationen waren mir manches Mal Motivation mich zu einer Nachsuche aufzuraffen. Seine ruhige und unaufgeregte Art sein umfangreiches Wissen mit uns zu teilen habe ich sehr geschätzt.
Mein Beileid an seine Familie und Freunde
Ingo
Hallo Peter, schöner Zeitraffer! Über welchen Zeitraum geht der Clip? Wenn ich richtig gezählt habe ca 30 Wochen? Das Wachstum scheint besonders in den Wintermonaten stattzufinden, oder täuscht das?
Grüße Ingo
Ein Update zu den Keulchen:
Armin und ich haben uns tatsächlich aufgerafft und einige der Keulchen sequenzieren lassen. Ich schickte Exsikkate meiner Kollektionen #9 und #14 und Armins Kollektion #7 ein. Nun haben wir das Ergebnis bekommen: es handelt sich bei allen drei untersuchten Proben recht sicher um die vermutete Bryopsitillaria sagittiformis s. Olagiara et al. (2020).
Ein MegaBLAST zeigt 98,5% Übereinstimmung mit der von Olagiara et al. (2020) neu kombinierten Bryopistillaria sagittiformis (hier wurde die hochkonservierte Region 5.8S zur Bestimmung verwendet - MT232349), siehe Table2 (C.) /B. sagittiformis (3). NB: die Autoren habe den Titel nach der Veröffentlichung ihrer Arbeit leider nicht aktualisiert, sodass die Sequenz bei Genbank noch unter Rickenellaceae sp. läuft.
Das mag vielleicht auf den ersten Blick verwundern, aber die Gattung wird bei den Rickenellaceae eingeordnet:
aus Olagiara et al. 2020, Fig.5
Viele Grüße
Ingo
Tatsächlich hatte ich etwa 30 Sporen auf deren Warzen geprüft, das Bild ist nur ein Ausschnitt davon, alle waren unter 0,5µm
Das war ja eine Fleißarbeit! die abgebildeten zwei wären mir etwas wenig gewesen, aber 30 sollten schon für eine Aussage reichen.. dann würde ich sie auch getrost so ablegen.
VG Ingo
Servus Markus, tolle Bilder der kleinen Schönheiten sind dir da gelungen! Bei der Frage crinita/scutellata tun sich selbst die Scutellinia bearbeitenden Mykologen schwer, auch wenn die Arten wohl genetisch gute Arten sind. Das beste Trennkriterium scheint die Ornamenthöhe zu sein. Vermutlich sollte man einige Sporen aus verschiedenen Bereichen des Sporenabwurfs prüfen um eine belastbare Aussage treffen zu können. Ich finde solch geringe Strecken oft nicht einfach zu messen.
Wenn die Warzen deiner Kollektion nirgends größer 0,5µm sind, solltest du mit S.crinita wohl richtig liegen!
Ps: einen weiteren Scutellinia Schlüssel von Hujser hatte Nobi mal hier verlinkt.
Viele Grüße Ingo
Hallo Thorben und Schmarotzerpilzinteressierte,
am Osterwochenende konnte ich auf einem Familienausflug ein paar hübsche Polyporus squamosus finden.
Bei genauerer Inspektion fand ich auf einem vorjährigen Exemplar Hypomyces aurantius mit Anamorphe (Cladobotryum varium, weiße, watteartige Kolonien) und Teleomorphe (orangerote Pusteln)
Anamorphe Cladobotryum varium
Konidiosporen einfach septiert (8.7) 9.8 - 13.7 (14.6) × (5.3) 6.2 - 7.9 (9.1) µm Q = (1.3) 1.4 - 2 (2.3) ; N = 28
Teleomorphe:
Asci sehr dünn
Sporen (teilweise?) einfach septiert: (14.7) 15.6 - 20.9 (22.8) × (2.8) 3.2 - 3.7 (4.2) µm Q = (4.4) 4.5 - 6.1 (7.1) ; N = 16
Rx auf KOH10%
Bemerkung: die Fruchtkörper des Hyopmyces waren beim Auffinden bei 24°C und anhaltender Trockenheit exsikkiert. Sporenmaße daher bitte mit Vorsicht interpretieren.
Viele Grüße Ingo