Beiträge von Sebastian_RLP

    Hallo nochmal,


    also, ich habe mir den Chroogomphus nochmal angeschaut. Wir hatten ja Funde an zwei Standorten, leider hatte ich nur noch einen FK von der ersten Fundstelle. Dieser wirkt tatsächlich etwas kräftiger lila/purpur von seinen Farben und insgesamt waren die Fruchtkörper auch schlankstieliger als der oben gezeigte Fund des zweiten Standortes (vgl. oben Nr. 12):



    Die Lamellentrama diese Fundes ist deutlich bzw. kräftig amyloid:


    Die Zystiden sind eher dünnwandig (bis max. um die 1µm):


    Die Sporen liegen etwa bei (Quick and Dirtymessung auf den Lamellen!):

    18,2-20,0 µm (av. 19,0 µm, SD 0,7 µm) x 5,9-6,7 µm (av. 6,3 µm, SD 0,3 µm); Q = 2,9-3,2 (av. 3,0, SD 0,1)(n = 4)



    Insofern könnte es sich nach dem übersetzten Schlüssel von Hahn tatsächlich um Chroogomphus purpurascens handeln. Und die Wahrscheinlichkeit, dass diese stämmige, mehr ins gelb-rote gehende Art von der Wiese (Nr. 12 oben) etwas anderes war, ist durchaus denkbar (vielleicht dann rutilans s.str.). Das kann ich nun nicht mehr rausfinden leider.

    Interessant vielleicht noch:

    • Der hier gezeigte Fund in Nähe von Suillus granulatus und Kiefer
    • Nr. 12 oben bei Suillus collinitus und Kiefer

    Keine Ahnung, ob dieser Aspekt ggf. auch eine Rolle spielt.


    LG Sebastian

    Hallo Karl,


    tatsächlich ist mir der ganze Komplex unbekannt. Von daher danke ich dir für den Hinweis. Ich werde mich da morgen mal verstärkt mit auseinandersetzen. Einen kleineren Fruchtkörper habe ich noch, der war aber wiederum nicht von dieser Wahnsinnswiese. Insofern wäre es spannend gewesen zu schauen, ob wir ggf. sogar unterschiedliche Arten an unterschiedlichen Standorten hatten und wie diese sich dann darstellen. Mal sehen ob ich morgen noch einige Tests am getrockneten Fruchtkörper machen kann.


    Ich freue mich auch, dass die Eifel nun doch wieder einiges bietet. Nur die Wiesenpilze waren bislang der Totalausfall. Wir waren auf ausgesprochen gut und für ihre Vielfalt bekannten Flächen unterwegs, aber dahingehend war es leider enttäuschend. Auch Rubroboleten, wie z.B. den Satanspilz und andere habe ich noch nicht finden können. Da hatte ich ein wenig drauf gehofft. Nun ja, wird sicher auch irgendwann noch klappen.


    LG Sebastian

    Hallo Uwe,


    vielen lieben Dank für deine Einschätzung und Hinweise!


    Du musst immer einen Abwurf aus dem Schleier nehmen, Sporen von den Lamellen sind meist etwas grösser, weil sie oft noch stark wasserhaltig sind.
    Im JEC 2022 Artikel über die Gruppe wird für C.balteatocumatilis 9.4-11.4 x 5.1-6.3 angegeben.

    Ja, das macht natürlich Sinn, über den Aspekt, das stark wasserhaltige Sporen zu groß sein könnten hatte ich auch noch nie nachgedacht. Sehr spannend. In der Tat hatte ich die Sporen nicht von der Cortina genommen, einen Auswurf hatte der sonst nicht hergegeben. Da macht die Cortina als Quelle natürlich Sinn.


    Meiner Ansicht nach kommt C.eliae in Frage, der hat einen etwas gefleckten Hut und nur ganz jung Violett in den Lamellen
    Da wäre interessant ob und in welcher Zeit die KOH-Gelbreaktion nach rosa-braun umfärbt

    Leider hatte ich die Umfärbereaktion nicht beobachtet. Die gelbe Färbung wie im Bild war jedenfalls über viele Minuten stabil. Aber ich vermute, die Information hilft nicht viel.


    Aber die ganze Sektion der Phlemacioida ( ja, so heissen die wirklich) ist schwierig

    Hab mir gerade mal das Phylogramm bei Liimatainen et al. (2014) angeschaut. Da wird einem ganz schwindlig. Ich weiß gar nicht, ob es einen umfassenden Schlüssel gibt. Vermutlich wird das alles noch auf "Sektionsebene" bearbeitet.



    obwohl es jetzt im aktuellen JEC Heft eine serr gute Aufarbeitung der Gruppe gibt.

    Das würde mich durchaus interessieren. Die Zeitschrift JEC hast du ja schon öfter erwähnt und ich war mal auf deren Homepage. Ich konnte dort aber irgendwie nicht erkennen, wie man an die Zeitschrift herankommt. Inhaltsangaben habe ich nur bis Nr. 18 (2016) gefunden und sonst nur den Hinweis, für eine Bestellung den Schriftleiter anzuschreiben. Vielleicht mache ich das einfach mal. Die Inhaltsverzeichnisse der neueren Ausgaben wären aber schon auch interessant.


    LG Sebastian

    Hallo Pablo, lieben Dank ...


    Tricholoma imbricatum passt in der Tat sehr gut, den hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Hatte irgendwie nur in der Vergleichstabelle von Ustale bei Ludwig geschaut, aber da steht ja auch unberingte, braune, GLATTHÜTIGE Tricholomaarten. Wieder gefangen in den eigenen Vorannahmen.


    Das ist dann auch eine neue Art für mich. Die schlanken, langen Stiele sind mir eigentlich auch sofort ins Auge gefallen. Sehr schöne Fruchtkörper.


    Danke für den Schubs in die richtige Richtung.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    auf dem Seminar in Bad Laasphe gabs noch zwei Cortinarien. Bei diesen verbleibt bei mir immer etwas Unsicherheit. Vielleicht können die Experten mal draufschauen.


    Nr 01 habe ich im Feld angesprochen als Cortinarius balteatocumatilis.


    Stand auch bei Birke (was passt), andere Laubbäume eher entfernt.

    Lamellen auch bei jungen Exemplaren blass/creme, keine Lilatöne

    Hutfarben passen auch, am Rand Violetttöne, dann überwiegend kremplingsfarben

    Der lila Velumgürtel passt auch sehr gut.



    KOH 10% macht einen leichten gelben Ring, was auch passt:


    Die Sporen fallen allerdings etwas groß aus für die Art, sie passen also nicht so gut (/Ludwig gibt 9-10,5 an):

    10,0-11,7 µm (av. 10,8 µm, SD 0,4 µm) x 5,3-6,2 µm (av. 5,8 µm, SD 0,3 µm); Q = 1,7-2,0 (av. 1,9, SD 0,1)(n = 16)


    Auch eine zweite Messung von freien Sporen kam zu ähnlichem Ergebnis, ggf. etwas kleiner:

    10,0-10,8 µm (av. 10,3 µm, SD 0,3 µm) x 5,1-5,9 µm (av. 5,5 µm, SD 0,3 µm); Q = 1,7-2,0 (av. 1,9, SD 0,1)(n = 7)


    Das Ornament könnte soweit auch passen:



    Die zweite Cortinarie bereitet mir noch mehr Kopfzerbrechen.

    Hatte hier zuerst 02 Cortinarius balteatus cf im Kopf, da ebenfalls keine lilalichen Lamellen, nirgends. Allerding gabs hier auch keine ganz jungen Fruchtkörper! Nur einen großen Hexenring mit dichtstehenden, teils zusammengewachsenen Fruchtkörpern. Einen besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen.

    Untypisch für balteatus wäre die Partnerschaft mit Eiche (hier definitiv keine anderen Bäume, da Parkstreifen und links und rechts große Flächen betoniert, zudem dort auch in Entfernung Eichen).

    Balteatus sollte eher bei Fichten oder sonstigen Nadelbäumen vorkommen, solche sind mir da definitiv nicht aufgefallen.


    Leider habe ich keine Standortfotos gemacht, vielleicht kann zuehli noch Bilder beisteuern?



    KOH-Reaktion wie bereits zu sehen deutlich:


    Die Sporen hier (aus Abwurf!) fallen nun wieder zu klein aus für balteatus (nein, ich habe nichts verwechselt :) ...

    9,4-10,8 µm (av. 10,3 µm, SD 0,5 µm) x 5,2-6,1 µm (av. 5,7 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,7-2,0 (av. 1,8, SD 0,1)(n = 13)


    Tja, so bleibt das hier doch sehr fraglich. Da ich ja aber schonmal bei einer Anfrage aufgeklärt wurde, dass der Kreis um variecolor über mehr als 30 Arten beherbergt, ist dies hier vielleicht auch gar nicht zu beantworten:

    (vgl. Antworten zu Cortinarius balteatocumatilis )


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    gestern ging es in die Kalkeifel zum APV-Treffen. Es gab wieder zahlreiches (weit über 120 Arten, die Gesamtliste wird noch sortiert).


    Ich möchte nur ein paar Funde zeigen, die ich mir als "Hausaufgabe" mitgenommen habe bzw. die auch tolle Neufunde für mich darstellten.


    Beginnen will ich mal mit ein paar interessanten Täublingen. Bei der Exkursion gabs einen regen Austausch und viele Diskussionen. Da vergisst man schonmal vernünftige Bilder anzufertigen. Daher muss ich mich schonmal vorab für die (teils schlechten) Studioaufnahmen der Täublinge entschuldigen, ich gelobe Besserung (vielleicht kann ich noch was nachreichen von anderen Teilnehmern):


    01 Russula pelargonia - der Espentäubling für mich ein ganz toller Erstfund, konnte ich im Feld weder ansprechen noch würdigen :) (Ich hoffe, ich kann noch ein paar Standortfotos von einer Teilnehmerin bekommen - grubilein hat vielleicht noch Bilder vom Pilz am Standort)


    gefunden, oh wunder unter Espe (Buchen weit entfernt).

    Deutlicher Pelargoniengeruch.

    Lilaliche Hutfarben und geriefter Hutrand.

    SPP IIb

    Geschmack scharf

    Guajak negativ bzw. erst nach langer Zeit langsam hellgrün

    FeSO4 siehe Bild.



    Guajakreaktion nach 10sek quasi nicht vorhanden


    FeSO4 orange/lachsfarben (Guajak hier nach Minuten)


    Sporen länglich oval mit hohen isolierten oder oft auch über feine Grate verbundenen Warzen:

    8,2-9,0 µm (av. 8,5 µm, SD 0,3 µm) x 6,0-7,5 µm (av. 6,8 µm, SD 0,5 µm); Q = 1,2-1,4 (av. 1,3, SD 0,1)(n = 6)


    HDS mit zahlreichen Pileozystiden, hier bei 100fach in Sulfovanilin:


    Hier bei 400-fach:



    Dann hatte uns ein weiterer Täubling genarrt, ich halte das nach Mikroskopie für: 02 Russula exalbicans - der verblassende Täubling


    Wohl bei der Birke (da standen halt neben der Birke noch zahlreiche andere Bäume wie z.B. Fichte, Hainbuche usw.).

    Im Feld nur weiße, zum Zentrum olivliche Farben, erst beim Trocknen tauchten interessanterweise wieder rosaliche Farben auf. Habt ihr diese Erfahrung auch schon gemacht? Das der wieder Farbe bekommt beim Trocknen? Fand ich spannend.

    Geschmack, schnell scharf

    SPP IIIa-b

    Guajak negativ

    FeSO4 eigentlich langsam schmutzig-orange (ein erst grau-grün, wie MXM es beschreibt, konnte ich nicht feststellen)


    Hier Hutfarben wie an Fundstelle:


    nach längerer Liegezeit dann so:



    Sporen: 8,0-8,6 µm (av. 8,3 µm, SD 0,2 µm) x 6,5-6,8 µm (av. 6,7 µm, SD 0,1 µm); Q = 1,2-1,3 (av. 1,2, SD 0,0)(n = 5)

    Auch hier teils isolierte, teils gratig verbundene Warzen, diese aber nicht ganz so prominent.


    HDS 400fach - Pileozystiden in SV:


    Desweiteren hoffe ich richtig bestimmt zu haben 03 Russula sanguinaria - der Bluttäubling


    Es passt eigentlich alles zusammen, außer dass er auf saurem Boden vorkommen soll, waren wir doch in einem ausgewiesenen Kalkgebiet. Vielleicht Oberflächenversauerung, oder ich vertue mich bei der Bestimmung. In der Nähe gabs auch Körnchenröhrlinge, die ja gerne unter Kiefer auf Kalk vorkommen.


    Jedenfalls unter Kiefer (sehr entfernt Birke), Hut eher heller rot, wirkte körnig (siehe Bild) und wird auch so beschrieben. Stiel ebenfalls hellrot, bei jüngeren Exemplaren stark ausgeprägt (siehe unten).

    Geschmack scharf

    SPP IIIa (-b)

    Guajak prompt blaugrün (hier beschreibt MXM nach 20sec. umschlagend, solange hat es nicht gedauert, färbte sich wie gesagt sofort um)

    FeSO4 eher blass


    Sporen weitestgehend isoliert, nur vereinzelt gratig verbunden: 7,8-8,4 µm (av. 8,0 µm, SD 0,2 µm) x 5,9-6,9 µm (av. 6,4 µm, SD 0,4 µm); Q = 1,2-1,3 (av. 1,2, SD 0,1)(n = 4)


    HDS in Kongorot (Pileos waren gut zu erkennen, wie ich meine, daher nicht mehr in SV angeschaut):


    Es fanden sich weitere (rotstielige) scharfe Russula. Hier ein Bild von einem anderen Teilnehmer: der gar nicht so seltene 04 Russula queletii - Stachelbeertäubling (links unten, absolut eindeutig vom Geruch unter Fichte) neben weiteren Arten. Den mittleren scharfen Täubling bekomme ich nicht eingeordnet, er liegt mir selbst nicht zur Untersuchung vor. Der hellrote rechts hingegen war glaube ich wieder unsere Russula sanguinaria (?, siehe oben) in klein.


    Ansonsten Russula integra als häufiger Pilz unter Fichten, erspare ich euch jetzt mal.



    Lieber zeige ich euch noch einen weiteren tollen Erstfund für mich: 05 Entoloma sinuatum - der Riesenrötling


    stand bei Eichen in großen Hexenringen und war dort bereits dank seiner stattlichen Größe, den gelben Lamellen, dem Sporenpulver (auf Hut kleinerer Fruchtkörper) und seinem mehligen Geruch einwandfrei ansprechbar.


    Mit der Sporenmessung (H2O) tue ich mich hier etwas schwer. Meine Messungen passen aber zu den Angaben im Ludwig:

    Sporen nahezu isodiametrisch: 7,9-9,1 µm (av. 8,4 µm, SD 0,4 µm) x 7,2-8,5 µm (av. 7,9 µm, SD 0,5 µm); Q = 1,0-1,2 (av. 1,1, SD 0,1)(n = 7)



    Überhaupt noch nicht weit gekommen bin ich bei den Cortinarien:

    Unter Fichten und eindeutig 06 Cortinarius meinhardii - der Dottergelbe Klumpfuss






    07 dürfte dann wieder Cortinarius trivialis-der natternstielige Schleimfuss sein, der in diesem Gebiet sehr häufig vorkommt. Interessanterweise mal mit eher braunen und mal (auch direkt nebenan) mit eher gelben Hutfarben. Kann der scheinbar beides, oder vertue ich mich da:


    Braunhütig hatte ich den neulich schonmal vorgestellt: Aus der Eifel die Zweite: Cortinarien

    Oder habe ich hier unterschiedliche Arten?


    08 Vermutlich Cortinarius largus: Kalk, Buche, typische Farben und entsprechende KOH-Reaktion (20% - gelber Rand)


    Zahlreiche Telamonien haben wir (noch) gar nicht genauer angeschaut. Hier mal eine Auswahl:

    08 Cortinarius spec.




    09 Cortinarius spec. (Dachte hier erst kurz an hinnuleus, den hatten wir an anderer Stelle, allerdings mit dunkelbraunen Hutfarben, dass scheint mit hier doch nicht gut zu passen)


    In einem weiteren Gebiet auf Kalkmagerrasen, welches von vereinzelten Kiefern durchzogen wird UNMENGEN 11 Ringloser Butterpilz - Suillus collinitus


    Dazwischen dann UNMENGEN 12 Kupferroter Gelbfuß - Chroogomphus rutilans (die wachsen ja glaube ich auch miteinander bzw. aufeinander, ich weiß gar nicht genau, ob partnerschaftlich oder parasitierend).

    Ganz tolle, stattliche und frische Fruchtkörper, die ich in solchen Mengen auch noch nicht gesehen habe.





    Neben dem ringlosen (hier unterhalb nochmal links im Bild) auch noch der 13 Körnchenröhrling - Suillus granulatus (rechts im Bild). Ebenfalls unter Kiefer.

    (danke Rudi, fürs Vergleichbild)


    Auch die 14 Espenrotkappe durfte nicht fehlen


    Außerdem musste noch ein brauner Ritterling geklärt werden. Ich meine es handelt sich hier jeweils um

    15 Tricholoma batschii, den fastberingten, Tricholoma imbricatum, der feinschuppige Ritterling (danke Pablo)

    auf Kalk, unter Kiefer (auch nix anderes in der Nähe) und mit scharfrandig weiß abgesetzter Stielspitze


    Standort 1:


    Standort 2:



    Außerdem hatten wir noch drei verschiedene Reizkerarten. Neben L.deterrimus (den ich hier nicht zeigen möchte) noch

    16 L. deliciosus unter Kiefer



    17 L. semisanguifluus (mehrere Standorte):

    (danke für das Schnittbildfoto an Rudi)


    Tja, man müsste wohl immer so weitermachen, aber jetzt ist es doch schon spät geworden.


    LG Sebastian

    Bei Hebeloma und Mallocybe war ich auch schon unterwegs. Hebeloma halte ich aus den genannten Gründen ebenfalls für sehr unwahrscheinlich.

    Für Mallocybe könnten die septierten Cheilos sprechen. Die sind ja durchaus zu sehen, wie ich meine. Aber so kopfige Cheilos? Die sind ja dann oft auch eher keulig, blasig oder zylindrisch. Und welche Art? Es scheint solche Aggregate wie leucoloma/hebelomoides (womit wir wieder beim Thema Hebeloma wären :) zu geben, aber da kenne ich mich zu wenig aus.


    Vielleicht Mallocybe leucoblema: Einzeln bis büschelig in Nadelwäldern, auch in Sphagnum-Niedermooren möglich (nach Ludwig selten und bisher nur südlich der Mainlinie gefunden). Sporen würden durchaus passen. Cheilos so naja, die zu sehenden (auch mehrfach) septierten schon. Die kopfigen, nichtseptierten? ... Puuh


    Ggf. nicht holzbewohnende Arten zu berücksichtigen, finde ich aber insgesamt einen guten Hinweis, habe da auch schon vereinzelt das ein oder andere gefunden, was da nicht hingehört. Obwohl dann eigentlich auch nicht in solchen Gruppen. Aber wenn Thomas dass jetzt auch nochmal ein Stück relativiert ...


    Ein tolles Rätsel.


    LG Sebastian

    Hallo Thomas,


    danke für das Nachreichen der Sporen und Cheilozystiden. Die Sporenoberfläche ist wohl eher glatt und nicht warzig (vermute ich anhand der Bilder, die Oberfläche der Sporen ist aber so aus der Ferne schwer zu beurteilen, ein auch zartes Sporenornament wird man ggf. nur bei 1000fach Ölimmersion in der Abrasterung der Oberfläche sehen). Glatte Sporen würden gegen Cortinarius sprechen ähnlich wie das büschelige Wachstum auf (Nadel??)holz. Cortinarien hätten zudem eher rostbraunes SPP, ich verstehe dich so, dass dies hier eher hellbraun ist. Tabakbraun oder Schokoladenbraun sind für mich schwierige Begriffe.


    Aber was dann. Also, ich lande sowohl in Makro- als auch in Mikroschlüsseln im Nirgendwo.

    Hatte an etwas Richtung Gymnopilus gedacht, dazu könnten auch die Cheilos und die auf den Bildern etwas gelblichen Lamellen passen, sowie das Wachstum auf Holz. Aber auch Gymnopilus hat regelhaft zumindest leicht warzige Sporen. Auch makroskopisch mag da nichts passen.


    Andere Gattungen scheinen noch weiter weg. Also, ich tue mich leider trotz deiner gelieferten Bilder und Daten sehr schwer mit dem Fund.


    Vielleicht hat hier sonst noch jemand eine Idee. Würde mich schon interessieren. Vielleicht liege ich auch mit bestimmten Schlüssen neben der Spur, lerne gerne dazu.


    LG Sebastian

    Andererseits fällt mir akut auch nichts anderes ein. Das Velum erinnert schon stark an Cortinarius/Telamonie und sehr selten können die ja wohl auch an morschem Holz vorkommen. Aber so eine Gruppe Telamonien(?) habe ich auf Holz noch nicht gesehen. Bin gespannt, was noch diskutiert wird. Ein Sporenmikro wäre natürlich toll :)


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    auf dem Pilzseminar nicht zum ersten mal entdeckt wollte ich euch gerne diese schöne Psathyrella vorstellen:


    Psathyrella spintrigeroides - der reichbeschleierte Faserling, der Name ist Programm:


    deutliche Velumreste auch in der Ansicht von unten:


    Sporen braun mit Keimporus, regelhaft ellipsoid, gemessen:

    7,8-8,7 µm (av. 8,0 µm, SD 0,3 µm) x 4,4-5,0 µm (av. 4,6 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,7-1,8 (av. 1,7, SD 0,0)(n = 5)


    Sehr besonders sind die reichlichen (!) Hymenialzystiden, Cheilos wie Pleuros:


    Auffällig sind die apikal zugespitzten und nicht selten zur Seite geneigten HymZ (hier 400fach KOH3%)


    Zystiden bis 70µm (hier unter 1000fach):


    Ein schöner Fund, den ich nicht so oft in der Hand habe.


    LG Sebastian

    Hallo Günter,


    herzlichen Dank für deine Einschätzung. Habe mir fast schon gedacht, dass es mit Nr. 2 nicht ganz so einfach sein könnte. Hast du einen Hinweis für mich, warum saporatus hier sicher auszuschließen ist? Sind es die Hutfarben oder andere Merkmale.


    LG Sebastian

    Hallo Oehrling, da hast du völlig recht. Muss wohl nach langer Dürre mein Koordinatensystem wieder justieren. Einen Geruch haben die aktuell nicht mehr. Da Hebelomas nicht ganz leicht zu bestimmen sind, werden die wohl keinen Namen bekommen.


    GLG Sebastian

    Hallo zusammen,


    nachdem ich im Zuge der Kalkeifelexkursion am Montag hier von den Dickröhrlingen und Verwandschaft berichtet habe Aus der Eifel die Erste: Boletales , konnte ich mich nun noch etwas den Cortinarien widmen. Leider fehlt mir im Moment die Zeit, alles ganz sorgfältig zu bestimmen. Aber einiges habe ich wohl rausbekommen:


    ein ganz hübscher Fund, der für mich ein Erstfund war, obwohl scheinbar eher einer der häufigeren Myxacien:

    01 Cortinarius trivialis


    Sporen: 11,9-13,5 µm (av. 12,7 µm, SD 0,5 µm) x 7,1-7,8 µm (av. 7,4 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,6-1,9 (av. 1,7, SD 0,1)(n = 10)



    absolut kalkliebend 02 Cortinarius saporatus

    typisch Wuchsform und konzentrische Schuppen auf dem Hut. Alles noch im Anfangsstadium. Fleisch weiß und kräftiger Geruch, für mich immer wieder schwer zu beschreiben süßlich, kakaoartig aber irgendwie auch unangenehm. Lamellen hell.


    KOH zeigt keine Reaktion, lediglich etwas nachbräunend auf dem Hut (hier an Hut - rechts, Fleisch - Schnitt links, Unterer Stielteil - links):


    Sporen tatsächlich aus Abwurf aber bei jungen Pilzen vermutlich dennoch unreif und daher etwas zu klein für saporatus: 9,3-10,1 µm (av. 9,8 µm, SD 0,3 µm) x 5,3-5,9 µm (av. 5,5 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,6-1,9 (av. 1,8, SD 0,1)(n = 9)


    Ebenfalls auf Kalk unter Fichten anzutreffen 03 Cortinarius varius:



    zügige kräftiggelbe KOH-Reaktion im Fleisch


    Sporen: 9,7-11,5 µm (av. 10,5 µm, SD 0,5 µm) x 5,8-6,3 µm (av. 6,0 µm, SD 0,1 µm); Q = 1,6-1,9 (av. 1,7, SD 0,1)(n = 12)


    Dann verließen mich Zeit und Ideen leider


    04 Cortinarius spec bei Eiche, Kiefer und sonst noch kleinere Laubgehölze (dachte wegen der lila Farben, den eher bräunlichen Hüten und der gelb-braunen KOH-Reaktionen an etwas aus dem Kreis variicolor, aber für selbigen sind die Sporen zu klein, auch wirkt er etwas zu schlankstielig und zu hell auf dem Hut, jedoch finde ich auch sonst nichts passendes, meine Bestimmungsschlüssel kommen da scheinbar an Grenzen). Leider jetzt am dritten Tag (Zeitmangel) auch alles andere als frisch, musste jetzt schnell weg.



    Sporen: 8,6-10,3 µm (av. 9,4 µm, SD 0,5 µm) x 5,4-6,2 µm (av. 5,6 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,5-1,8 (av. 1,7, SD 0,1)(n = 12)

    mit kräftigen, deutlich überstehenden Warzen:


    Gar nicht zur Bestimmung gekommen bin ich bei folgender Gruppe, vielleicht hat jemand eine Idee aufgrund der Angaben:

    05 Cortinarius spec EDIT: oder doch schlicht Hebeloma bei Eiche und größerer Buchenhecke, etwas entfernt auch Birke


    Hüte eher gelb, mit zartem, sehr dezentem Ziegelrot-Ton, Lamellen von Beginn an grau bis tonfarben, am Stiel deutlich flockig (siehe Bilder), KOH-Reaktion überall negativ. Stiel lang, nach unten keulig verdickt.

    Hier komme ich auf die Schnelle zu keinem Ergebnis. Sporen kann ich bei Gelegenheit nachliefern.


    An anderer Stelle der gleiche in ganz jung? Oder doch was anderes (fürchte fast letzteres)


    Über Hinweise und Bestimmungstipps freue ich mich,


    LG Sebastian

    Hallo Matthias,


    danke für deine Einschätzung. 01 könnte ggf. hinkommen, obwohl ich nicht den Hauch eines Netzes erkenne und dieser rote Gürtel mir (Unwissendem) untypisch erscheint.

    An Hexenröhrling mag ich aber irgendwie nicht glaube, so knatschrosa auf dem Hut?


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    ich war heute in der Kalkeifel unterwegs. Der Fokus lag insbesondere auf Dickröhrlingen und Cortinarien. Erstere möchte ich in diesem Thread präsentieren, da hier einige seltene Funde dabei sind, welche ich nicht eingeordnet bekomme. Die Cortinarien kommen dann extra.


    01 Caloboletus radicans - der wurzelnde Bitterröhrling Mit vielen Fragezeichen Boletus fechtneri oder Boletus sanguineipes???



    Hut eher hellgrau Farben, Poren und Stiel im oberen Teil quitschgelb. Poren blauen auf Druck, unterhalb kräftiger roter Gürtel, auch glatt

    Hut mit bitterem Geschmack (bin da nicht geschult, so eine Mischung zwischen sauer und bitter)

    Gegen fechtneri spricht eigentlich der aalglatte Stiel? Oder nicht?


    Gefunden unter einer Birke, andere Bäume sehr entfernt (Nadel- und Laubgehölze).


    Definitiv ist 01 kein, wie hier unter 02 gezeigt Fahler Röhrling (Hemileccinum impolitum), den kenne ich von einem Friedhof bei uns (nicht Eifel)


    Der riecht am Stiel stark nach Jod, blaut null und hat diese typischen feinflockige Stieloberfläche, die (u.a.) dem Boletus impolitus seinen neuen Gattungsnamen eingebracht hat, wenn ich es recht erfasst habe.

    Unter Eiche.


    Weiter in der Eifel dann:


    03 Rubroboletus oder doch nur eine Netzhexe (s. Diskussion unten)??



    bei Eiche, Nussbaum. Hut blassrosa Töne. Poren orange, Röhren gelb, Röhrenboden wieder rot (letzteres passt eigentlich nicht zu legaliae).

    Blaut auf Druck an Poren und Stiel.


    Stiel mit (orange)rotem Netz auf gelbem Grund, durchgängig. Stielbasis im Schnitt kräftig rot.


    04 Mal was zum entspannen zwischendurch Boletus edulis


    Nicht zu verwechseln mit 05 Boletus reticularis


    oder gar 06 Boletus aureus (dieser wieder aus dem Hauswald)


    Weiter in der Eifel: 07 Leccinum piceinum - die Fichtenrotkappe (nur Fichten vor Ort)


    Ansonsten gabs noch etwas, dass ich mal ringlosen Butterpilz taufen würde - 08 Suillelus collinitus




    und Körnchenröhrlinge 09 Suillus granulatus



    Ansonsten nur der sehr häufige Goldröhrling unter Lärche 10 Suillus grevilei



    und sein grauer Partner 11 Suillus viscidus



    Vielleicht könnt ihr mir bei den Unklaren helfen ... (oder wenn ich sonst was falsch einsortiert habe)


    LG Sebastian


    Hallo Schupfi,


    ach Gott jaaa, du hast vollkommen recht. Da hätte ich bei den Sporen und den 2sp. Basidien aber auch hinkommen können. Das ist ja oft recht typisch.


    Mit dem hellen Stiel vielleicht der silberstielige - N.bohemica


    Ich schaue es mir nachher mal noch genauer an.


    Danke für den Schubs! :thumbup:


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    beim folgenden Fund vermute ich eine Telamonie (für Galerina passen die sehr großen Sporen und auch der Stiel eher nicht).


    An Bäumen stand da einiges, auf jeden Fall Esche und Erle, vielleicht aber auch noch andere Gewächse.


    Ansonsten auf feuchtem Boden, Hut deutlich gerieft, braun, Stiele eher blass, cremeweiß, kein Ring.


    Sporen schmal und lang mit ausgezogenen Enden, deutlich warzig:

    15,2-16,8 µm (av. 15,8 µm, SD 0,48 µm) x 7,3-7,9 µm (av. 7,7 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,9-2,2 (av. 2,1, SD 0,08) (n = 10)



    Basidien 2-sporig:


    Cheilozystiden schmal, teils clavat bis schon kopfig wirkend, teils unregelmäßig, an der Basis mitunter septiert:


    Ob dazu hier jemand mehr weiß als Telamonie? Cortinarius obtusus oder ähnliche Wasserköpfe passen jedenfalls nicht.


    LG Sebastian

    vielleicht eine amerikanische Art

    Scheint so zu sein:

    https://www.biodiversitylibrar…/109916#page/334/mode/1up S.138, Jg. 38.


    Und scheinbar eine, die in uralten Quellen beschrieben wird. Dort wird sie in die Nähe der "europäischen" Art P. chrysophlebius gestellt. An anderer Stelle mit dieser eher gelben Art synonymisiert.


    Ich glaube die Angaben auf 123pilze stützen sich nur auf Wiki und eine ungeprüfte(?) Fundangabe bei mushroomobserver: https://mushroomobserver.org/image/show_image/59505


    Dann wirds wohl P. aurantiorugosus sein :daumen:


    LG Sebastian