Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,


    Ein Unterscheidungsmerkmal wäre, dass Russula nitida sehr stark mit Guajak reagiert, also ein fast augenblicklicher Farbumschlag nach blau erfolgt. Auch sollte der Hut stärker gefurcht sein und die Sporen tendenziell größer (10 Mikrometer erreichend). Die Festigkeit des Fleisches kann ich nach Bild natürlich nicht beurteilen, R. nitida müsste schon recht zerbrechlich sein.


    Ich hätte hier den Ziegelroten Täubling Russula velenovskyi vorgezogen. Die mehrfach septierten, recht schmalen Zystiden wären passend. Die Birke auch.


    LG Thiemo

    Hallo,

    Man darf sie nicht zu lange braten, sonst werden sie trocken, strohig, zäh und bitter.

    Dann war ich wie Karl zu vorsichtig und habe 10 Minuten darauf rumgebraten, bevor ich mir wieder wie zuvor mit der Milch die Zunge verbrenne. Ich werde ihn wohl noch mal probieren.


    LG Thiemo

    Hallo,


    kaum aus dem Urlaub zurück, hab ich eine Nachricht von Pablo Alvarado erhalten.

    "2021-2036-ALV30518 Russula = polymorphism, 635bp ok, 100% uncultured
    DQ061911, 99,45% Russula galochroa MT738279"

    99,45% ITS Übereinstimmung sind dann ausreichend um den Pilz als Russula galochroa zu kartieren? :kaffee:

    LG Thiemo

    Hallo,


    so nach Optik fällt mir die Ähnlichkeit zu meinem Fund des Sternschuppigen Riesenschirmlings Macrolepiota rhodosperma auf. Dieser hatte einen recht schmächtigen Ring und kann diesen bestimmt bei entsprechender Witterung schnell verlieren.


    LG Thiemo

    Hallo zusammen,


    bei der Tour mit Oehrling, rudi und kuhmaul konnten wir nicht nur Täublinge finden, sondern auch ein paar Milchlinge.


    Neben zahlreichen Pfeffermilchlingen und einem Goldflüssigem Milchling auch diesen Korallenmilchling:




    (Foto's sind nicht vom Fundort)


    Vor Ort wurde er als Lactarius azonites bestimmt, dem erst einmal nichts entgegen stand.

    Die Milch schmeckte bitterlich, also kann man den Flügelsporigen Lactarius pterosporus ausschließen. Außerdem würde die Hutrunzelung fehlen.

    Nachdem ich mir die Sporen angeschaut hatte, kamen doch Zweifel. Das Ornament ist meiner Meinung nach viel zu kräftig ausgeprägt und zu hoch für das was man in der Literatur (Funga Nordica, Kibby) dazu an Abbildungen findet. Hat schon jemand L. azonites mikroskopiert und kann etwas zu den Sporen sagen?





    Eine weitere Geschmacksprobe, dieses mal des Fleisches, brachte einen ganz schön scharfen Geschmack, der noch Minuten lang im Mund brannte. Das in Verbindung mit dem Sporenbild in FN und dem gerippten Hutrand (s.Bild) führt mich eher zu Lactarius ruginosus. Aber darf dieser einen derartig hellen Stiel haben?

    LG Thiemo

    Hallo,


    Danke für den Tip zu R. rhodomarginata. Leider habe ich keinerlei Info zu dieser Art, aber immerhin bin ich in der richtigen Ecke und belasse es mal mit Russula laeta agg. bzw. Russula cf. rhodomarginata.

    Von meiner Seite hätte ich das jetzt vielmehr an dem niedrigeren Ornament, den weniger breiten Zystiden und kaum vorhandenen "Tennisschlägern" festgemacht als an der Art des Ornaments. Meine Optik kommt nicht an die von Claus ran (super Sporenbilder übrigens!8|), aber ich finde, dass die Sporen auch nicht mehr (vereinzelte) Grate haben als bei dem oben gezeigten R. laeta. Das kommt auf den Bildern unschärfer rüber als durchs Okular selbst gesehen.

    Hier hab ich auch einen "Tennisschläger". :)



    LG Thiemo

    Hallo,

    rudi, Oehrling, kuhmaul und ich waren dieses Wochenende am Blutsee-Moor bei Kist auf der Pirsch.

    Einige Täublinge wurden gefunden, die meisten makroskopisch/chemisch bestimmt und ein paar wenige verursachten Schulterzucken. Einer der Rätselhaften ist das hier:


    Hutdurchmesser des Größeren: 3,5cm
    Geschmack: mild
    Geruch: 0, beim Vergehen dann etwas stinkend

    Habitat: Laubwald mit Eiche, Buche, Birke, Hainbuche auf Kalk
    Flisch: nicht gilbend, beim Vergehen etwas grauend (aber nicht schwärzend!)
    Guajak: schlägt erst nach 4-5 Sekunden um
    Phenol: banal schokoladenbraun
    Eisen(II): banal, schwach
    Sporenpulver: Dotter IVc-d
    Sporen: Isoliertwarzig, selten mit zusamenfließenden Warzen, 7,5-8,5 x 6-7 Mikrometer. Ornament bis zu 1 Mikrometer hoch.
    HDS: Mit Inkrustationen und verjüngt/zugespitzt endenen Haaren





    Sehr dunkles Sporenpulver







    Nach Karbolfuchsin-Färbung







    SV: Hier sieht man die vielen langen, schlangenartigen Elemente besonders gut:






    Haar-Endglieder in Kongorot:



    Mein größtes Problem ist hier gar nicht sicher sagen zu können ob das nun Inkrustierte Primordialhyphen oder inkrustierte Dermatozystiden (soll es bei einigen in Frage kommenden Arten der Laetinae geben!) sind.

    Nebenbei muss gesagt sein, dass meine Schwefelsäure scheinbar auch etwas nachgelassen hat, das SV war nicht das reaktivste.


    LG Thiemo

    Hallo Karl,


    vielen Dank für deine Antwort. Dann lieben Brätlinge es also kurze Haare zu tragen. :)
    Das L. oedematopus nun die häufigste Art der Brätlinge ist und nicht L. volemus s.str. ist mal wieder taxonomisch Extraklasse :rolleyes:. Der Name volemus hatte sich so lange eingebürgert, den hätte man schon konservieren können.

    LG Thiemo

    Hallo,


    dieses Jahr hab ich endlich wieder einen Brätling an bekannter Stelle finden können. Seit ich nun weis, dass es sich um drei Arten handelt, wollte ich herausfinden welcher es denn davon ist.




    Die Haare der Hutdeckschicht sind ca. zwischen 45 und 60 Mikrometer lang. Die Basis ist meistens verdickt. Das spricht zusammen mit den orange getönten Hutfarben für den Kurzhaarigen Brätling Lactifluus oedematopus. Einen "normalen" hab ich bisher noch nicht mikroskopiert, da fehlt mir der Vergleich.


    x1000[Öl] in Leitungswasser




    Gibt es Einwände?

    LG Thiemo

    Hallo Werner,


    tolle Funde hast du dort machen können.

    Interessant, dass dein Russula luteotacta nur mäßig scharf war, denn mein Fund letztes Jahr schmeckte schon sehr scharf. Wird durch den Regen wohl alles entsprechend durchwässert sein. :rain:

    Dank deines Beitrags konnte ich jetzt noch einen Fund vom Wochenende nachbestimmen. Unter der "Kammtäublingseiche" gab's noch ein paar kleine, dunkelhütige, nach Wanzen riechende Milchlinge. Lactarius serifluus hatte ich gar nicht auf dem Schirm.

    LG Thiemo

    Hi,


    sehr schöne Impressionen - Auftrag erfüllt! ;)


    Wegen Sporenpulvertabelle: Ein hochwertiger Druck liegt bei der CD Version von Russularum Icones bei. Lohnt sich für die ca 30€ auf jeden Fall, erst recht ohne die Druckausgabe zu besitzen.

    LG Thiemo

    Hallo mollisia und Werner Edelmann

    Der Clou an der ganzen Sache ist, dass um die Eichen dort in unmittelbarer Nachbarschaft beide Arten vorkommen, wie ich heute abschließend festgestellt habe!

    Daher könnte mein obiges, arrangiertes Gruppenbild durchaus auch beide Arten zeigen. Geschmack, Sporenpulver, KOH und Mikroskopie wurde mit den beiden größeren, mit Lamellenansicht und gelber Stielbasis gemacht. Die Hutfarben waren bei diesen jedoch ähnlich graubraun!

    Heute Abend bin ich noch mal dorthin um nach weiteren Ausschau zu halten. Die meisten waren leider schon hinüber. Ein paar frische standen noch rum, welche aber eindeutige Kratzende Kammtäublinge Russula recondita waren:




    Man beachte vor allem die Stielbasis. Nicht gelblich wie bei den oben gezeigten R. insignis, sondern mit rostorangen Flecken. Der Geschmack bestätigte die Vermutung. Nicht scharf, aber "kurz vor dem scharfwerden" (wie es so schön heist) etwas kratzend/adstringierend. Geruch gequetscht schwach nach R. foetens.

    Bei der KOH Reaktion werden nur die Rostflecken farblich verstärkt. Auf den ersten Blick etwas ähnlich, aber Reaktionszeit (insignis fast augenblicklich bei recondita erst allmählich nach dem einwirken) und Farbe (rotorange VS braunorange) anders.




    Noch mal im direkten Vergleich:
    R. insignis



    LG Thiemo

    Hallo,


    nachdem meine letzten Waldgänge alle ein Schlahg in's Wasser waren (von ein paar Samtfußkremplingen und Gallenröhrlingen abgesehen), wollte ich dieses Wochenende mein Glück auf dem Friedhof und Anlagen versuchen. So gern ich auch im Wald bin, warum in die Ferne schweifen, denn die Pilze wachsen knapp vor der Haustür. Und dazu noch ein ganzes Bündel Erstfunde für mich.^^

    #1 Kerbrandiger Trichterling Infundibulicybe costata




    Übrigens reagiert nicht nur die Hut- sondern auch die Stieloberfläche mit Laugen kastanienbraun.




    Unweit meiner höchstwahrscheinlich erloschener Satansröhrling-Stelle:
    #2 Verblassende Birken-Täublinge Russula exalbicans - Ockersporer und Birkenbegleiter mit Anfangs mäßig scharfen Geschmack, der beim Kauen rasch nachlässt. Bei alten Exemplaren graut erstaunlich deutlich die Stielrinde.




    Die Sporen sind länglich






    #3 Ein niedlicher Risspilz ohne Namen, Geruch spermatisch, Junge Lamellen mit grüngelblicher Farbe, Stiel auf der gesammten Länge flockig, Basis kaum merklich verdickt.





    Sporen bis 10 Mikrometer lang



    #4 Unter anderem einer der Erstfunde: Unter Eiche der Milder Kamm-Täubling Russula insignis. Geruch schwach fruchtig, Geschmack mild.




    Das KOH reagiert mit den Velumresten feuerrot:


    Nach langer Sucherei sind die Velumreste als Inkrustationen auch im Wasserpräparat der HDS zu sehen:


    Die Sporenabwürfe der Beiden Täublinge im Vergleich:




    #5 Netzhexen Suillellus luridus en masse







    #6 Mehlräslinge Clitopilus prunulus



    #7 Hier vermute ich den Eichenfilzröhrling Hortiboletus engelii als Eichenbegleiter, auch wenn komisch bauchig gewachsen.



    Ein paar karottenrote Pünktchen



    Schnitt nach 15 Minuten



    #8 Auch ein Erstfund der mich sehr gefreut hat: Fleischroter Schönkopf Calocybe carneus. Riecht nicht nach Mehl, wie der Maipilz, sondern blumig-süßlich.



    #9 Saftlinge, von denen ich keine große Ahnung habe: Gehören evtl. zu den schwärzenden Arten um Hygrocybe conica agg.





    So, und nächste Woche dann bitte die Wälder. :saint:


    LG Thiemo