Beiträge von Reisegewohnheit

    Das Weiße aus den Stielen ist Sporenpulver. Wobei gerade Austern auch nach einiger Zeit dazu neigen neues Myzel an den Fruchtkörpern zu bilden. Ist an sich unbedenklich, allerdings sind die hellen Exemplare deutlich überständig. Auf den ersten Blick wirkten sie auf mich auch wie sehr überständige PLEUROTUS PULMONARIUS aber dafür ist nun wirklich nicht mehr die Jahreszeit. Tu sie lieber in den Müll, die sehen echt nicht lecker aus, die grauen Exemplare sind aber natürlich ok! :) Prinzipiell würde ich nur Austern sammeln, die noch weiße Lamellen haben. Sind sie schon gelb, werden sie, wie schon angemerkt, recht zäh.

    Mach wenn du dich nicht trennen willst wenigstens ne Druckprobe, alles was nachgibt ist ein Fall für die Tonne.

    In diesem Jahr ist alles ein wenig anders. Der Birnenstäubling wagt sich sonst Mitte Dezember bei uns im Norden nach den Frösten nicht mehr hervor😊.

    Die sind einfach überständig und nichts hat sie entfernt. An einer meiner Steinpilzstellen liegt seit 3 Jahren die Hülle eines riesigen Fruchtkörpers von LYCOPERDON PERLATUM herum. Konsistenz irgendwo zwischen Plastik und Leder, ich frag mich, ob der da nächstes Jahr immer noch liegen wird.

    Hi,


    der bekannteste aus Kuba stammende Pilz ist wohl Psilocybe cubensis. Der schmeckt allerdings nicht so toll, aber es wird bestimmt andere Pilze dort geben. Ich könnte mir vorstellen, dass Träuschlinge das Klima gut abkönnen und die wachsen ja auf Ackerflächen wie nix gutes.

    Auch hab ich diesen Eintrag hier gefunden: Kuba-Expedition...Patria o Muerte! Was ein Kokosseitling ist wird dort nicht ersichtlich, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass Pleurotus pulmonarius unter kubanischen Bedingungen gut zu kultivieren ist.

    Wirklich komisch, dass die Kubaner sich nicht mit Pilzen beschäftigen, aber ich weiß wie das dort ist, war dort auch ne kurze Zeit. Vielleicht gibt es im südlichen Teil der Insel eines von diesen halblegalen "Restaurants" mit einem erfahrenen Koch der die lokale Pilzwelt kennt?

    Ein ebenfalls sicheres Merkmal um den Perlpilz von seinen weniger freundlichen Kollegen abzugrenzen ist ein Blick auf den Ring: dieser ist bei Perlpilzen stark gerieft. Auch der graue Wulstling hat einen stark gerieften Ring, aber den zu erwischen ist halt nur ekelig, zumindest aber nicht gefährlich. Perlpilz und grauer Wulstling unterscheiden sich gut durch den Stiel. Nur nach der Rötung würde ich als Anfänger nicht gehen, ich hab auch schon Perlpilze gefunden die gar nicht gerötet waren und auch schon Pantherpilze, die irgendwie trotzdem rot waren. Es kann immer mal passieren dass eine Fliege zu viel Rote Beete genascht hat oder der Pilz mutiert ist, auch bei Hitzeschäden können Braun- und Rottöne Auftreten ==19

    Vielen Dank euch Beiden!

    Am Wochenende gehts nochmal Richtung Wasser, werde danach berichten.

    Reagiert ihr auch allergisch auf Walnüsse? Bei einzelnen Bissen ist mein Mund taub, ab 5 oder 6 Walnüssen kriege ich keine Luft mehr. Das Taubheitsgefühl war sehr ähnlich. Keine Ahnung was der Pilz so an Zusatzstoffen produziert.

    Hallo,


    hat noch jemand die Erfahrung mit einer allergischen Reaktion gemacht? Ich bin mir nicht mal sicher, ob es wirklich eine Allergie ist oder einfach was falsch gemacht habe.


    Hab den Schwefelporling dieses Jahr das erste Mal im Jungstadium finden können. Wobei finden ist eigentlich das falsche Wort, die halbe Ruhr entlang leuchtet es knallig orange. Hab ihn dann in etwa 1cm dicke Scheiben geschnitten und nur angebraten, ein paar Scheiben sind wirklich gut gelungen und waren herrlich saftig, erinnerten von Konsistenz und Geschmack tatsächlich an Hähnchenbrust, etliche Scheiben waren allerdings faserig und wenig schmackhaft, eher muffig. Außerdem wurde mein Mund davon taub, meine Mitesser haben das nicht berichtet und fanden ihn durchweg eigentlich sehr lecker.
    Was ich ebenfalls ziemlich abstoßend fande ist dieser chemische Geruch beim Braten. Oder mache ich irgendwas falsch? Ich würde ihm gerne noch eine Chance geben und ihn diesmal davor kochen. Letztes Jahr habe ich Schnitzel aus einem Riesenporling gemacht und die waren wirklich herrlich saftig und pilzig. Lagen nur etwas schwer im Magen.

    Okay ich verstehe nicht mehr so ganz worum es geht, will ich ehrlich gesagt auch gar nicht, aber streue noch mal etwas zum Thema ein:


    Die indogermanische Herkunft des Wortes Fliegen ist pleu, wobei dieses wohl als fliegen, fließen, rinnen oder schwimmen übersetzt werden kann. Zumindest für mich mich besteht beim Fliegenpilz ein direkter Bezug zu den Wörtern Fließen und Rinnen, da diese für mich irgendwie auf den Fliegenpilz passen (schwer zu erklären). Da die Nutzung dieses Pilzes etliche Jahrtausende zurückreicht, liegt der Blick nach Protoeuropa für mich irgendwie sinniger als der ins Mittelalter. Kann aber natürlich auch falsch liegen.

    Ich danke euch für die Antworten! :)

    Die Erhard Ludwig Bände sehen sehr nach dem aus, wonach ich suche, die kommen definitiv auf die lange Wunschliste. Pareys Buch der Pilze scheint ebenfalls wirklich was fürs Auge zu sein. Die anderen Empfehlungen sehen aber auch alle gut aus.

    Was das Kaufen betrifft, so habe ich leider schon den Buchhändler meines Vertrauens, an den ich mich morgen wenden werde. So chaotisch wie es bei dem Guten hergeht, bin ich sogar guter Dinge vielleicht eines der limitierten Bücher da zu finden. Der Typ hortet wirklich mehr als das er verkauft.

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    vorab: ich hoffe es gibt dazu nicht schon einen Sammelthread, falls doch natürlich bitte verschieben. Irgendwie finde ich mich am Handy hier nicht so gut zurecht ... :D


    Zurzeit habe ich leider nur ein ziemlich besch.... Buch zur Pilzbestimmung, in erster Linie hat es seinen Nutzen wohl als Kaminanzünder. Daher habe ich bisher immer auf Datenbanken zur Bestimmung zurückgegriffen. Keine Sorge, ich besitze eine gewisse Grundskepsis und weiß mit sowas umzugehen und leben tu ich ja auch noch. Dennoch möchte ich langsam mir mal ein Pilzbuch zulegen, vor allem auch, weil ich mich so langsam mal an etwas schwierigere Arten rantrauen möchte und ich zum Umzug auch endlich Platz für ein Mikroskop habe,also sollte es auch in die Richtung Infos hergeben. Das Buch sollte sich auch gut im Regal machen - also bitte keine Taschenbücher oder knallbunte Einbände. Ein großer Bonuspunkt wäre es, wenn das Buch auch Zeichnungen von Fruchtkörpern etc. hat, da ich diese immer sehr schön finde. Worauf ich verzichten kann sind Kochrezepte, Anfängeranekdoten und eben alles, was in ernstzunehmender Literatur einfach keinen Platz hat.


    Kosten darf es so viel wie es möchte, aber mehr als 150€ sollen es auch nicht unbedingt sein.
    Vielleicht weiß ja jemand etwas Gutes :)

    Viele Grüße
    RG

    Freut mich, dass einige damit was anfangen können :)


    Hi (Wie könnten wir Dich den nennen? "Reisi" wie bereits verwendet?)

    Reise, RG oder mein voller Name reicht, darf natürlich jeder machen wie er/sie/d möchte, aber ich bin kein Fan von Verniedlichungen.



    Da wird sicher auch viel Müll gelabert und deshalb denke ich, daß Leute wie Du dort viel Gutes bewirken könnten.

    Das ist lustig, weil ich genau da einige Jahre moderiert habe, letztendlich wars mir aber zu anstrengend und meine "wilde Phase" ist mittlerweile auch vorbei. Ich wünschte, dass sie da den "Pilzberatungsthread" schließen würden, eben weil da so viel Unsinn geredet wird, aber irgendwie tut sich momentan nix...

    Denke mit dem Schließen dieser Anfragen ist man aber besonders auch juristisch auf der sicheren Seite. Man kann leider eigentlich nur hoffen, dass die Spaßfraktion nicht dermaßen leichtsinnig ist.

    Ich würde vermuten, dass andere Leute von denselben Substanzen durchaus fliegen können. Insbesondere, wenn sie es wollen oder gar darauf hinarbeiten wie es ein professioneller Nutzer tun würde (z.B. Schamane).

    Wenn du einmal in dieser Szene bist, lernst du auch ziemlich schnell sehr viele Leute kennen und die Gesprächsthemen drehen sich häufig eben auch um - wer hätte es anders gedacht - Drogen. Wirklich niemand hat mir aber erzählt, dass Halluzinogene das Bedürfnis zu Fliegen auslösen. Ganz im Gegenteil, der Mythos von haufenweise aus dem Fenster hüpfenden, fliegenden Jugendlichen war eine gezielt gestreute Propaganda der Nixon'schen Antidrogenkampagne aus den späten 60ern. Dazu gab es sogar nen TV-Spot, wo eine Person hysterisch dann mit den Worten "I can fly, oh my god I can fly!" sehr theatralisch sich aus dem Fenster stürzte, finde ihn aber leider gerade auf Yt nicht. Wie gesagt, sehr wohl mag es sein, dass manche Leute durch auftretende suizidale Gedankengänge oder Panik das Bedürfnis verspürt haben aus dem Fenster oder sonst irgendwo herunter zu springen, aber dieser Gedanke von angeblichen Flugfertigkeiten ist ausgemachter Unfug und wird mal lächelnd, je nach politischer Einstellung aber auch ziemlich enttäuschend wahrgenommen.


    Und wenn du durch eine entsprechende Dosis und Meditationstechniken an dem Punkt bist, dass du quasi deinen Körper verlässt um in die kosmischen Sphären hinaufzusteigen, dann bist du in der Regel sowieso nicht wild am Umherlaufen und wirst dir da wenn auch nicht über so profane Dinge wie popeliges Fliegen Gedanken machen. Es ist einfach nicht die Art und Weise wie diese Substanzen wirken.


    Scopolamin sollte ohnehin ein Tabu sein, frag nicht warum. Heißt Devil´s Breath in Afrika.

    Der Mythos von kristallinem Scopolamin, welches man als "Devil's Breath" Opfern in die Atemwege bläst um sie so zu gefügig zu machen kommt aber aus Südamerika und nicht Afrika und wirklich seriöse Belege gibt es dafür auch nicht. Viel eher handelt es sich wohl um einen Urban Myth, es gibt so viele andere Substanzen die dir dein Opfer gefügig machen können, ohne dass es den Bankautomaten für eine Stripperin hält oder dir abkratzt. Mal ganz davon zu schweigen, dass es bei den verfügbaren Mitteln ohnehin viel zu viel Aufwand ist Scopolamin erst aus der Pflanze zu extrahieren und es dann in eine Salzform zu bringen, die auch tatsächlich so lipohil ist, dass sie das Gehirn erreicht.


    Habe ich vor ein paar Wochen zum ersten Mal gefunden; die anderen Amaniten sehe ich viel mehr.

    Der Fliegenpilz war bei mir in der Gegend jetzt von September bis Oktober absoluter Massepilz. Hier ein Bild der größten Exemplare die ich gefunden habe - Pilzmesser für den Maßstab liegt aufm Boden. Leider ist meine Handykamera nicht die Beste...

    Stattliche Exemplare, nicht? Hab generell dieses Jahr massig Giganten gefunden.

    Hallo Maria,


    vielen Dank für das Lob :) Vorgestellt habe ich mich schon Anfang des Jahres [but]Grüße aus dem Ruhrpott[/but], dann hab ich das Forum aber aus den Augen verloren und lese jetzt seit ein paar Wochen wieder im Stillen mit. Vielleicht werde ich in nächster Zeit ja wirklich mal aktiver.

    Die Berührungsängste sind mir wohl bekannt und vor allem leider auch die jüngere Spaßfraktion, die weder Benehmen noch ausreichend Respekt vor der Natur kennt...
    Ich kann trotzdem nur jedem wärmstens ans Herz legen diesen Leuten irgendwie zu antworten, zu leichtsinnig sind etliche von denen. Was ich in den letzten Jahren schon alles an angeblichen SKKKs gesehen habe und welche abenteuerlichen Namen und Bestimmungsmerkmale sich dabei ausgedacht wurden, könnte n Buch füllen. Naja, ich versuche mal n Auge drauf zu halten, damit andere ihre Nerven schonen können :)

    Sieht mir auch sehr nach dem Rötelritterling aus. Der Pilz sollte, wenn er feucht ist fruchtig, Richtung Multivitaminsaft riechen. Das ist für mich zumindest ein gutes Merkmal um ihn von seinen minderwertig schmeckenden Brüdern zu unterscheiden, wenn der Hut schon eher ins Braune übergeht.

    Oh hier kann ich auch mal mit Fachwissen glänzen


    Um den Fliegenpilz ranken sich viele Mythen, das fängt ja schon beim Namen an. Manche betrachten die praktische Anwendung als Fliegenfänger für den Ursprung, andere die Fliege als Symbolbild des Wahnsinns und ich habe auch schon die Behauptung gehört, dass Konsumenten glauben sie können im Rauschzustand fliegen - das ist natürlich vollkommener Schwachsinn. Ich selbst habe knapp 40 halluzinogene Substanzen konsumiert und bei meinen gut 200 Reisen nie das Gefühl oder Bedürfnis gehabt zu fliegen. Was sehr wohl leider einmal vorkam, war eine psychische Krise einer Mitreisenden, welche daraufhin stark suizidal wurde und sich tatsächlich von einer Klippe werfen wollte. Gottseidank konnten wir das aber verhindern.


    Der Fliegenpilz enthält roh vor allem Ibotensäure und einen geringen Anteil Muskarin (woher der Fliegenpilz auch seinen wissenschaftlichen Namen hat). Durch Trocknung decarboxylisiert die Ibotensäure zum deutlich weniger toxischen und stärker psychoaktivem Muscimol, welches hauptsächlich seine Wirkung als Agonist am GABA a - Rezeptor entfaltet und damit eigentlich einen ähnlichen Wirkmechanismus wie Alkohol oder Benzodiazepine besitzt. Muskarin hingegen ist ein Agonist an den Acetylcholinrezeptoren, genauer gesagt am muskarinischen Acetylcholinrezeptor, der andere ist der nicotinische Acetylcholinrezeptor.



    Der Fliegenpilz ist ein Halluzinogen, welche sich grob in drei Kategorien einteilen lassen:


    Psychedelika wie LSD oder Psilocybin, welche hauptsächlich als (Partial)Agonist am 5HT2a-Rezeptor binden

    Dissoziativa wie Ketamin oder PCP, welche hauptsächlich als Antagonisten am NMDA Rezeptor binden

    Delirantia wie die Atropinderivate, wie sie in bspw. Engelstrompeten oder Bilsenkraut vorkommen oder auch DPH und hauptsächlich als Antagonisten an den Acetylcholinrezeptoren binden.


    Somit passt der Fliegenpilz nicht wirklich in das Schema und stellt eher eine Sonderrolle da, wird aufgrund seiner Wirkung aber oft zu den Delirantia gezählt, was streng genommen aber nicht wirklich richtig ist.



    Der Fliegenpilz wirkt in geringer Dosierung anregend, nicht aber aufputschend und sorgt für einen tiefen sehr traumreichen Schlaf. In höheren Dosen wechseln sich Phasen der Erregung mit Phasen komatömer Wachzustände und sehr intensiven Träumen ab. Dabei wird die Fähigkeit des räumlichen Sehens stark herabgesetzt, die Umgebung kann so bspw. zweidimensional wirken, Größen werden komplett falsch eingeschätzt und kleine Gegenstände können so riesig erscheinen und umgekehrt. Der Farbkontrast ist deutlich hochgesetzt und es kann ein buntes Schimmern an den Konturen der Objekte auftreten. Bei einer normalen Rauschdosis ist der Konsument sich meistens noch seines Rauschzustandes bewusst, ab höheren Dosierungen kann dies aber nicht mehr der Fall sein und es können Tobsuchtanfälle und Halluzinationen auftreten. Der Geisteszustand ist über die Gesamte Reise sehr sprunghaft und verwirrt, es treten aber keine tiefen psychologischen Introspektionen wie etwa bei LSD oder Psilocybin auf. Wie es sich für eine GABA-erge Substanz gehört, verursacht auch der Fliegenpilz einen mehr oder weniger starken Kater.


    Aufgrund seiner unberechenbaren Wirkweise kann ich mir nicht vorstellen, dass der Fliegenpilz unmittelbar die berserkerhaften Zustände ausgelöst haben soll. Nicht dass die guten Krieger plötzlich vor sich hin kichernd auf dem Schlachtfeld einschlafen. Lediglich könnte ich mir vorstellen, dass eine deutlich geringere Dosis die Sinne schärfen und anregend wirken sollte, also eine Art Microdosing mit dem Fliegenpilz.

    Dann stellt sich mir noch eine ganz andere Frage: Von den Schamanen wurde und wird teilweise heute noch der Fliegenpilz zu "Reisen" benutzt. Der Fliegenpilz ist dabei eine recht harmlose Droge die da von den Schamanen eingenommen wird und auch weitestgehend kurze Zeit später wieder aus dem Körper ausgeschieden wird. Es gibt Menschen die meinen, dass eben deswegen die Schamanen diesen Pilz wählten und eher eine "Vorstellung" gaben.

    Muscimol wird fast vollständig wieder vom Körper ausgeschieden, somit ist es möglich einfach den Urin des Schamenen zu trinken. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies einmal gängige Praxis war. Da Fliegenpilze einen extrem schwankenden Wirkstoffgehalt besitzen, konnte der Schamane so die optimale Dosis für jeden Reisenden auswählen.

    Allerdings möchte ich hier noch anmerken, dass die meisten Halluzinogene in Rauschdosen zwar selten toxisch wirken (ausgenommen der Nachtschattengewächse) und so physisch betrachtet zu den eher harmloseren Drogen gehören, die psychologische Komponente ist aber absolut nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und kann sehr gefährlich werden. Sie können vollkommen gefestigte Menschen plötzlich in tiefe Depressionen schicken und umgekehrt, Psychosen triggern oder längst behandelte oder verdrängte Probleme wieder sehr präsent werden lassen. Zumindest abhängig wird man vom Fliegenpilz wohl eher nicht.

    Dies glaube ich nicht wirklich aber dies brachte mich auf einen ganz anderen Gedanken und dies wiederum ist meines Erachtens noch nie untersucht worden - die gemeinschaftlich psychologische Wirkung unter Hilfenahme des Fliegenpilzes. Der Fliegenpilz hat zweifelsohne verschiedene Substanzen die eine bewusstseinsverändernde Wirkung haben. Wenn wir nun von Berserkertum sprechen, dann hat dies ja im weitesten Sinne mit Krieg zu tun. Ich denke, dass vorher bestimmt "Rituale" stattfanden um sich gegenseitig Mut zu machen, sich gegenseitig die Unschlagbarkeit zu versichern und so weiter.

    Im Gegensatz zu den meisten Psychedelika, liefert der Fliegenpilz keine wirklichen psychologischen Erkenntnisse. Die Reise an sich ist wild und verrückt, aber man "lernt" nicht viel aus ihr. Dennoch denke ich auch, dass ein Gruppenritual den Mut innerhalb der Gruppe steigern könnte. Der Rausch ist hier dann aber eher Mittel zum Zweck als wirklich das Kernelement. Das sind aber auch nur Vermutungen, diesen Winter besuche ich einen Freund in Sibirien und ggf. nehmen wir sogar tatsächlich an einer Zeremonie teil, dann werde ich berichten.

    Dieser Tage einen Artikel gelesen (weiss nicht mehr wo) , welcher die Berseker eher dem Bilsenkraut zugeschrieben haben.

    Möglich wäre ja auch eine Kombination beider ??

    Das Bilsenkraut enthält Hyoscyamin und Scopolamin in stark schwankenden Dosen. Ich habe öfter mal gelesen, dass der Wirkstoff in den Samen wohl berechenbarer sein soll. In Rauschdosen wirken beide Substanzen aber schon stark toxisch und können zum Herzstillstand führen, außerdem knipsen diese Substanzen einem vollkommen den Verstand aus. Das FBI hat eine Zeit lang mit Scopolamin als Wahrheitsserum geforscht, allerdings lassen sich Gehirnamputierte nicht gut befragen. Wirklich vorstellen kann ich mir das also nicht, eine Kombi aus Pilz und Kraut noch weniger.


    Einen Bericht über die Unberechenbarkeit von Nachtschattengewächsen habe ich auch noch.

    viewtopic.php?t=33375

    Wer an der Neurochemie diverser Naturstoffe interessiert ist, dem kann ich diese Seite empfehlen. Die meisten Artikel sind mit sehr interessanten wissenschaftlichen Quellen versehen.

    https://psychonautwiki.org/wiki/amanita_muscaria_(mycology)

    Hallo alle miteinander :)

    meinen Namen verrate ich eher ungern direkt, ich komme aus dem schönen und auch bewaldeten Ruhrgebiet und hoffe mal auf mehr Gleichgesinnte zu treffen. Pilze interessieren mich schon, seitdem mich mein Opa das erste Mal auf die Pilzjagd mitgenommen hat, ansonsten bin ich aber auch einfach ein Waldfreund und Feinschmecker. Leider hab ich mich viel zu lange nur noch für psychoaktive Pilze und anderes lustiges Beiwerk interessiert, bin ordentlich abgekackt und hab das Pilzesammeln quasi erst vor 3 Jahren wieder als Selbsttherapie für mich entdeckt. Seitdem bin ich aber ordentlich dabei und gehe mindestens einmal im Monat auf die Suche. Nicht unbedingt zur Nahrungsbeschaffung, sondern einfach weil ich mich immer wieder freue irgendwo einen Pilz zu finden.
    Ansonsten hab ich seitdem ein paar Seminare besucht und bin immer an weiteren Bildungsangeboten und Wanderungen interessiert ==roeessbar

    Für mich hat das Jahr schon gut angefangen, vor ein paar Tagen hab ich meine ersten wilden Austernpilze überhaupt gefunden, sowie jede Menge Samtfüßchen. Bin mir sicher, dass 2019 ein Top-Pilzjahr wird.

    Achja meine Lieblingspilze sind der flockenstielige Hexenröhrling und der violette Rötelritterling. Nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch wegen der Farben ==10