Danke Uwe für die Erklärung. Also sind die Zeichnungen vom Ludwig rehabilitiert, mit denen bin ich bisher ganz gut gefahren bei meinen Bestimmungsversuchen.
Beste Grüße,
Frank
Danke Uwe für die Erklärung. Also sind die Zeichnungen vom Ludwig rehabilitiert, mit denen bin ich bisher ganz gut gefahren bei meinen Bestimmungsversuchen.
Beste Grüße,
Frank
Werner Edelmann ja, aber dann wäre die Aufnahme im Keller/Winkelmann (erste Auflage, Seite 647 unten) farblich ziemlich daneben.
Schrumz einen Tipp für etwas farbechtere Aufnahmen: helle Fruchtkörper auf hellem Untergrund fotografieren, nicht auf dem dunklen Gras. Nach meinen Erfahrungen kann man dann etwas bessere Farbtreue erreichen.
Beste Grüße,
Frank
Wobei bei deiner Kollektion die Lamellen deutlich heller sind oder ist das ein Farbfehler der Aufnahme?
Danke für deinen Hinweis. Ja, sieht sehr ähnlich und ist wahrscheinlich etwas zu hellblau für den Blauen Klumpfuß. Dann wäre tatsächlich einmal eine Zeichnung von Ludwig etwas daneben. Bisher habe ich die Zeichnungen von Ludwig im Gminder/Karasch sehr geschätzt, die haben oft den Nagel auf den Kopf getroffen und waren manchmal hilfreicher als Fotos.
Hast du auch einen Längsschnitt und Geruchsbeschreibung von deiner Kollektion?
Gruß,
Frank
Guten Abend allerseits,
heute habe ich im thermophilen Eichen-Buchen-Mischwald auf eher basischem Lösslehm im Weinbaugebiet bayrischer Untermain diese hellblauen Cortinarien gefunden. Zunächst dachte ich an den Blauen Klumpfuß und habe mit den Angaben bei Pilzwelten und 123 Pilze verglichen. Das passte vom Foto und Beschreibung eigentlich ganz gut, aber laut diesen Quellen soll der Blaue Klumpfuß einen unangenehm stinkend widerlichen Geruch haben, was meine Exempare definitiv nicht haben. Die haben einen schwachen, aber deutlich wahrnehmbaren Geruch, den ich als "leicht süßlich" und angenehm bezeichnen würde.
Also im Gminder/Karasch nachgeschlagen, die dortige Ludwig-Zeichnung passt eigentlich ganz gut, Hutfleisch blass, Stielfleisch blau und Knollenfleisch etwas gelb-bräunlich. Dort steht auch was von Geruch nach Ovomaltine und schartigen Lamellenschneiden - passt auch. Aber bei der nächsten Art (Schönvioletter Klumpfuß) steht auch, dass es außer den vorgestellten noch etwa ZWANZIG
weitere +/- violettblau getönte Klumpfüße gibt.
Damit nicht genug, wenn ich bei Keller/Winkler nachschlage, sieht der dort abgebildete Blaue Klumpfuß ganz anders aus als die Zeichnung bei Gminder Karasch, nämlich ein sattes violettblau.
Also wieder nix mit selbständiger Cortinarienbestimmung. Korrekturvorschläge und Anmerkungen sind willkommen. Laugenprobe könnte ich noch nachliefern, falls man damit das Feld der Kandidaten eingrenzen kann.
Beste Grüße,
Frank
Hallo!
Könntest du vielleicht ein paar Bilder hier hochladen? Von oben, von unten und einen Längsschnitt durch den Pilz. Das würde eine belastbare Antwort wesentlich erleichtern.
Gruß,
Frank
Hallo!
Heute habe ich diese Gebilde im Wald gesehen, letztes Jahr hatte ich in einiger Entfernung dort Eichhasen gesehen. Könnte das ein Eichhasen Sklerotium sein? Das etwa handgrosse und handdicke Gebilde hatte keinerlei Verankerung mit dem Waldboden, es lag lose auf dem Blattwerk herum. Müsste ein Sklerotium nicht irgendwie dauerhaft im Boden " verankert" sein oder ist das möglicherweise von Wild ausgegraben worden?
Beste Grüße,
Frank
Guten Abend!
Heute war ich in der Nähe von Wetzlar auf einem ehemaligen Bunkergelände unterwegs. Eine Asphaltfläche (!) war dünn mit Moosen überzogen, darin habe ich diese Telamonie mit spitzem Buckel und weißen Velumschüppchen gefunden.
Telamonien sind ja oft ohne Mikro nicht zuverlässig zu identifizieren. Wegen der markanten Erscheinungsform tippe ich auf o.g. Art.
Als Mykorrhiza Partnerbaum käme Kiefer, Lärche, Buche und Birke in Betracht.
Einen besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen, den Geschmack habe ich nicht probiert.
Kommentare und Namensvorschläge sind willkommen.
Die schlechte Bildqualität bitte ich zu entschuldigen, meine Digitalkamera hat den Geist aufgegeben, ich musste mit Handy Kamera fotografieren.
Beste Grüße,
Frank
... wobei deine Intention, nämlich Mitmenschen vor körperlichen Schäden zu schützen, durchaus ehrenwert ist!
25 Euro für Pablo Alvarado, dann sind wir alle ein Stück schlauer und haben wieder was gelernt in Sachen "Bandbreite" der Amanita.
1. hätte ich alle abräumen sollen, dass kein anderer den in seinen Pilzkorb steckt
Da hast du aber noch viel Arbeit vor dir ....
Hallo Inge,
einen konkreten Namen kann ich dir zwar nicht nennen, aber an den Buchen-Klumpfuß glaube ich nicht. Meine Kollektionen des Buchen-Klumpfuß hatten einen deutlich helleren Hut und zumindest bei jungen Fruchtkörpern einen deutlichen Lilaton in den Lamellen.
Für die Bestimmung von solchen Exemplaren sind ein Längsschnitt (um die exakte Form der Knolle und die Farbe im Inneren des Fruchtkörpers zu erkennen), eine Geruchsbeschreibung und - sofern vorhanden - auch die Laugenprobe (ein paar Tropfen Natron- oder Kalilauge auf den Hut, Stiel und Stielfleisch geben, Vorsicht ätzend!) ungemein hilfreich.
Cortinarien sind eine faszinierende, aber auch extrem artenreiche Gattung. Deshalb kann die Faszination auch manchmal in Frustration umschlagen, nach dem x-ten Fehlgriff bei der Bestimmung, also nicht aufgeben ![]()
Beste Grüße,
Frank
Hallo,
jede Pilzart hat immer eine "Erscheinungsbandbreite". Manche Pilzarten sind so variabel (Perlpilz, Seifenritterling etc.), dass sie im Erscheinungsbild mit anderen Arten "überlappen" können. Vom ersten Foto im Eingangspost alleine wäre ich nicht auf den Marzipanfälbling gekommen.
Das zweite Foto mit der Schleimschicht (nur bei feuchtem Wetter) und insbesondere die Stielstruktur haben ihn dann verraten.
Hilfreich ist in solchen Fällen eine Google-Bildersuche, um sich einen Überblick zu verschaffen. Aber Vorsicht, ich habe schon mehr als einmal fehlbestimmte Arten in den Weiten des Internet entdeckt.
Und dann gibt es noch atypische/fehlgebildete Exemplare, was die Bestimmung zusätzlich erschwert. Vor einiger Zeit hatte ich Braune Raslinge mit dunklen Lamellen, das hat mich total in die Irre geführt. Mir war bis dato bekannt, dass es manchmal "sterile" Fruchtkörper gibt, die keine reifen Sporen ausbilden und deshalb nicht die typische Farbentwicklung der Lamellen durchlaufen.
Dass das auch andersherum geht, also ein Weißsporer dunkle Lamellen ausbilden kann, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Von Albino-Formen (oft z.B. beim Gelben Knollenblätterpilz), Frostschäden, Trockenschäden und allerlei anderen das Erscheinungsbild eines Pilzes verändernde Faktoren wollen wir gar nicht erst anfangen, sonst ufert das hier aus ![]()
Beste Grüße,
Frank
Frank
Also ich hätte den mal mit dem Marzipan-Fälbling verglichen, der eben süßlich wie Marzipan riecht. Ausgewachsende Exemplare bilden oft eine lange "Wurzel", die aber auch abbrechen kann.
Die bei feuchtem Wetter relativ dicke Schleimschicht auf dem Hut, die Farben und vor allem die Stielstruktur (beim zweiten Foto im ersten Beitrag) könnten dazu passen.
Wurzelnder Marzipanfälbling, Hebeloma radicosum | Verwechslung & Beschreibung
Beste Grüße,
Hatten die Exemplare vielleicht einen süßlichen Geruch und einen langen Stielfortsatz im Boden, so wie eine Wurzel?
Danke für den Hinweis zur aktuellen Nomenklatur. Kiefern habe ich in diesem Bereich nicht gesehen, das war zum allergrößten Teil Buche, Hainbuche und Eiche. Aber mal so rein aus Neugier: wenn das Pinus gewesen wäre, was für ein Flämmling wäre denn da in Betracht gekommen?
Gruß,
Frank
Josh Ja nur so von oben flüchtig betrachtet stimmt das. Den Unterschied zwischen Röhrenpilz und Lamellenpilz sollte aber JEDER Pilzsammler kennen!
Schleierling ist schon möglich. Die Betonung liegt auf "möglich".
Ob das ein giftiger Schleierling ist, wird wohl niemand anhand von diesen beiden Fotos sagen können. Zu artenreich ist diese Gattung und der Speisewert von vielen Cortinarien ist darüber hinaus unbekannt.
Danke Stefan. Hat da - wieder einmal - ein Autor vom anderen abgeschrieben und die Fehler werden so schneeballsystemartig weiter verbreitet? Das erinnert mich z.B. an den Pfefferröhrling als Würzpilz, der aber in der Bratpfanne seine Pfefferschärfe verliert und überhaupt nicht als Würzpilz geeignet ist.
Gruß,
Frank
Hallo!
Dem letzten Bestimmling des heutigen Tages würde ich gerne den Namen T. columbetta verpassen. Es gibt einige weiße bzw. weißliche Ritterlinge und wenn ich mir die Beschreibung durchlese, passt das von Farbe, Geruch und Geschmack ganz gut. Minimal mehliger Geruch und Geschmack.
Der seidige Ritterling soll aber auf sauren und nährstoffarmen Böden vorkommen, während er in Kalkgebieten oft ganz fehlt (Quelle: Wikipedia). Gefunden habe ich die Exemplare in der Nähe von Würzburg-Kist, geprägt durch Lösslehm auf Muschelkalk, also das genaue Gegenteil. Habe ich hier also eine Ausnahme von der Regel gefunden oder gibt es noch irgendeine denkbare alternative Art, die irgendwo in einer Tricholoma-Monografie versteckt ist und die ich überhaupt nicht in Erwägung gezogen habe? Bei Gminder/Karasch finde ich sonst nichts; auch dort wird betont, dass er "vor allem" auf sandigen, kalkfreien, nährstoffarmen Böden vorkommt.
Kommentare und Anmerkungen sind willkommen.
Beste Grüße,
Frank
Danke dir Karl. Ist halt Neuland für mich, wegen der knalligen Farbe hatte ich mich auch bei den Flämmlingen umgeschaut, aber dort nix passendes gefunden.
Du bist echt lieb Frank und dein Hase auch oder ist das ein Kaninchen.
Das ist ein Wildkaninchen, welches ich vor über 10 Jahren mit 108 Gramm Körpergewicht gefunden und mit der Flasche groß gezogen hatte. Es posiert vor einem Hasenröhrling (Gyroporus castaneus). Leider ist es letztes Jahr verstorben ![]()
Guten Abend!
Heute stand ein Ausflug in den Irtenberger Wald in der Nähe von Würzburg auf dem Programm. Dort dominieren Eichen-Buchen-Mischwälder mit eingestreuten Edellaubbäumen wie Elsbeere auf Muschelkalk und Lösslehm. Es gibt neben dem NSG "Blutsee" weitere feuchte Stellen dort.
Auf stark vermulmten Holz, stets in Wassernähe, fand ich diese Exemplare:
Wenn ich mich bei Pholiota/Flammula umschaue, lande ich beim Erlen-Schüppling. Diese Art hatte ich noch nie und möchte daher fragen, ob das passt. Markant finde ich die glockenförmigen Hüte. Gminder/Karasch merken dazu an, dass diese Art sehr variabel ist und eine Reihe von Varietäten existieren.
Kein besonderer Geruch feststellbar, gleiches gilt für den Geschmack.
Beste Grüße,
Frank
Ich habe die Farbreaktion bei dieser Art selber noch nicht gemacht. Aus meinen Erfahrungen bei anderen Cortinarien kann ich sagen, dass sich das meistens (aber nicht immer!) relativ schnell verfärbt. Da spielt möglicherweise neben der Temperatur auch die Laugenkonzentration eine Rolle.
Für gewöhnlich führen höhere (Sommer-)Temperaturen zu einer schnelleren Reaktionsgeschwindigkeit. Bei der Laugenkonzentration muss man etwas aufpassen, weil konzentrierte Natron- oder Kalilauge sehr aggressiv-ätzend ist. Ich habe mit zu starker Lauge schon regelrecht Löcher in die Fruchtkörper geätzt. Das gleiche passiert übrigens auch mit menschlicher Haut, also Vorsicht!
Nein, bitte nicht aufgeben! Was meinst du, wie unendlich oft ich in den vergangenen drei Jahrzehnten daneben gegriffen habe? Es gibt mehrere tausend Pilzarten in Deutschland, der größte Teil davon ist rein makroskopisch (also ohne Mikroskop, Chemie und ggfs. DNA-Sequenzierung) gar nicht zu bestimmen.
Und ja, es schadet dem Pilzmycel im Boden nicht, wenn ein paar Pilze (also die Fruchtkörper, nicht der Pilz selbst) für die Bestimmung mit nach Hause genommen werden. Allenfalls wird damit die Weiterverbreitung /Reproduktion an anderer Stelle etwas erschwert bzw. verringert. Solange das nicht extrem seltene Arten sind und wenn du nur einige wenige Exemplare mitnimmst, schadest du der Natur dadurch nicht. Im Übrigen kannst du die bestimmten Fruchtkörper wieder in den Wald beim nächsten Spaziergang mitnehmen und an anderer Stelle verteilen.
Beste Grüße,
Frank
Also zur Absicherung vom Schwarzgrüner Klumpfuß könntest du die Laugenprobe im Stielfleisch oder Hutfleisch machen, das müsste sich laut Gminder/Karasch von gelb nach olivgrün verfärben.
